-
Kopierapparat mit einer Entwicklungsvorrichtung für Matrizen mit Griffrand
Ein fotografischer Kopierapparat mit einem Behälter für eine Entwicklerfiüssigkeit
zum Entwickeln des latenten Bildes einer mit einem Griffrand versehenen, belichteten,
sensibilisierten, fotografischen Matrize ist durch die britische Patentschrift
713 729 bekannt. Das Prinzip, nach dem dieser bekannte Apparat arbeitet,
ist in der britischen Patentschrift 655 274 beschrieben.
-
Der bekannte Kopierapparat weist neben dem Behälter für eine Flüssigkeit
zum Entwickeln des latenten Bildes einer Matrize eine Wischvorrichtung zum Abwischen
der überflüssigen Flüssigkeit von der Matrize und eine mittels einer Handhabe senkrecht
zu ihrer Achse bewegbare Druckwalze auf, die in ihrer Arbeitsstellung die Matrize
in einem Druckspalt an ein nicht sensibilisiertes Kopierblatt andrückt, wobei das
entwickelte Bild von der Matrize auf das Blatt übertragen wird. Die in den bekannten
Kopierapparaten verwendete Matrize ist mit einer im wesentlichen ungehärteten Silberhalogenidgelatineemulsion
bis auf einen Griffrand bedeckt. Dieser unbedeckte Griffrand ist deswegen vorgesehen,
weil beim Einführen der belichteten Matrize in den die Entwicklerflüssigkeit enthaltenden
Behälter die den Apparat bedienende Person die Matrize an diesem Rand festhalten
muß, so daß dieser nicht in die Entwicklerlösung eingetaucht wird. Ein Kopierblatt
wird von der Bedienungsperson so lange vorgeschoben, bis es mit der Vorderkante
der Matrize ausgerichtet ist. Dann wird die Druckwalze mittels der Handhabe an die
aneinanderliegenden Blätter der Matrize und des Kopierpapiers angedrückt und die
beiden Blätter durch den sich dadurch bildenden Druckspalt hindurchgezogen. Nachdem
das Kopierblatt von der Matrize abgezogen ist, ist es erforderlich, den Rand des
Kopierblattes abzuschneiden, der sich mit dem Griffrand der Matrize deckt. Dieser
Rand ist zur Erleichterung der Handhabung der Matrize und des Kopierblattes erforderlich,
da der Griffrand der Matrize und des Kopierblattes sich außerhalb der Entwicklerlösung
befindet. Dieses hat aber den Nachteil, daß der Verbrauch an Kopierpapier sehr groß
ist, da jedes Blatt um den Griffrand der Matrize zu lang sein muß. Ein weiterer
Nachteil besteht darin, daß das Abschneiden des Randes vom Kopierpapier viel Zeit
in Anspruch nimmt und verhältnismäßig umständlich ist.
-
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die überlängen am Kopierpapier
zu vermeiden, so daß ein Kopierpapier verwendet werden kann, das die gleichen Dimensionen
hat wie das Original, dem die Matrize exponiert wird, so daß die oben geschilderten
Nachteile nicht auftreten. Diese Aufgabe ist gemäß der Erfindung dadurch gelöst,
daß die Druckwalze mit der einen Förderwalze eines Förderwalzenpaares zum Fördern
des Kopierblattes an den Druckspalt gekuppelt und so angeordnet ist, daß durch das
Drehen der Druckwalze beim Herausziehen des Matrizengriffrandes die Förderwalzen
mitgedreht und ein dem Spalt zwischen diesen zugeführtes Kopierblatt mit seinem
vorderen Rand dem Druckspalt gleichzeitig mit der den Griffrand und die sensibilisierte
Fläche der Matrize trennenden Linie zugeführt wird. Dadurch wird erreicht, daß die
Matrize lediglich in den Behälter mit dem Entwickler nach dem Abheben der Druckwalze
eingeführt und nach dem Andrücken der Druckwalze an die Matrize wieder herausgezogen
werden muß. Durch die hierbei eintretende Drehung der Druckwalze werden gleichzeitig
die beiden aneinanderliegenden Förderwalzen gedreht, so daß das Kopierblatt dem
Druckspalt so zugeführt wird, daß der vordere Rand des Kopierblattes sich genau
mit der Trennlinie zwischen Griffrand und sensibilisierter Fläche auf der Matrize
deckt.
-
Bei bekannten Kopierapparaten, die, abweichend von den Kopierapparaten
der vorliegend in Rede stehenden Art, mit Paussätzen arbeiten, die aus lichtempfindlicher
Matrize und Kopierpapier bestehen, zwischen denen Behälter für die Entwicklerflüssigkeit
angeordnet sind, die zwischen den Druckwalzen
dieser Kopierapparate
ausquetschbar sind, wurde der Fachwelt zwar bereits die Anregung vermittelt, zum
Zweck einer Kopierpapierersparnis auf eine feste Verbindung der Paussatzbestandteile
zu verzichten und die Matrize und das Kopierpapier von besonderen Rollen her zuzuführen
und am Druckspalt der Druckwalzen in richtiger gegenseitiger Lage zusammenzuführen.
Der Fachmann konnte sich jedoch diese Anregung bislang nicht zunutze machen, weil
eine genauere Anweisung darüber fehlte, wie das synchrone Zusammenfördern der Paussatzbestandteile
vorgenommen werden kann, ohne daß die ausquetschbaren Behälter für die Entwicklerflüssigkeit
hierbei bereits vorzeitig im Druckspalt der Förderwalzen ausgequetscht werden, bevor
sie den Druckspalt der Druckwalzen erreicht haben. Es war für den Fachmann daher
bei dieser vorliegenden Sachlage nicht möglich, ohne erfinderische Schritte zu der
oben angegebenen erfindungsgemäßen Lösung für eine weitestgehende Kopierpapierersparnis
zu gelangen.
-
Bei einer vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung sind zum Zuführen
jeweils des obersten Blattes eines Kopierblattstapels in den von den Förderwalzen
gebildeten Förderspalt eine Zuführwalze und Führungen vorgesehen. Vorteilhaft ist
es hierbei, den Antrieb der Zuführwalze so zu schalten, daß dieser immer dann eingeschaltet
ist, wenn sich die Druckwalze in angehobener Stellung befindet, so daß bei jedem
Einführen einer Matrize in den Entwicklerbehälter ein neues Kopierblatt den Förderwalzen
zugeführt wird. Weiterhin ist es vorteilhaft, die Zuführwalze in einem solchen Abstand
vom Förderspalt anzuordnen, daß während des Einführens der Matrize in den Behälter
der vordere Kopierblattrand am Förderspalt anstößt und das Kopierblatt sich zwischen
den Führungen wölbt. Dadurch wird eine ganz sichere und vollständig selbsttätige
Zuführung des Kopierblattes in den Druckspalt erreicht, da jedesmal beim Herausziehen
der Matrize aus dem Druckspalt das durch die Zuführwalze dem Förderspalt zugeführte
Kopierblatt dem Druckspalt richtig zugeführt wird und durch die Wölbung des Kopierblattes
in diesen hineingedrückt wird.
-
Die Erfindung ist in der folgenden Beschreibung eines in der Zeichnung
dargestellten Ausführungsbeispiels eines Kopierapparates im einzelnen erläutert.
-
Die Zeichnung zeigt einen schematisch vereinfachten Schnitt durch
das Ausführungsbeispiel, wobei alle die Übersichtlichkeit störenden Teile weggelassen
sind.
-
Der in der Zeichnung dargestellte Kopierapparat weist einen Behälter
1 für eine Entwicklerflüssigkeit auf, der mit einer Öffnung 2 versehen ist,
durch die der belichtete, sensibilisierte Teil einer Matrize 3 eingeführt
und herausgenommen werden kann. Eine Druckwalze 4 ist zwischen zwei Armen
5 drehbar gelagert, die mit dem Gehäuse des Apparates gegen die Kraft einer
in der Zeichnung nicht dargestellten Feder um eine zur Walzenachse parallele Achse
schwenkbar verbunden sind, um die Druckwalze 4
aus der in der Zeichnung dargestellten
Arbeitsstellung gegen die Kraft der Rückstellfeder in die in der Zeichnung gestrichelt
dargestellte Stellung 4', 5' abheben zu können. In der Arbeitsstellung liegt
die Druckwalze 4 auf einer leer laufenden Walze 7 auf, die drehbar in der Wandung
des Behälters 1 in der Öffnung 2 gelagert ist und zusammen mit der Druckwalze
4 den Druckspalt für die Matrize 3 bildet. Mit den Armen 5 ist eine Wischvorrichtung
8 verbunden, die überschüssige Flüssigkeit von der Matrize abwischt, wenn
die Walze 4 sich in der Arbeitsstellung befindet und die Matrize aus dem
Behälter 1 herausgezogen wird. Wenn die Walze 4 in die Stellung
4'
abgehoben wird, wird gleichzeitig auch die Wischvorrichtung 8 von der Matrize
3 abgehoben (Stellung 8'). Ein Deckel des Behälters 1 für die Entwicklerflüssigkeit
bildet einen Behälter 9 für einen Kopierblattstapel11, der in der Zeichnung
abgebrochen dargestellt ist. über .dem Kopierblattstapel 11 ist eine Zuführwalze
12 angeordnet, die von einem in der Zeichnung nicht dargestellten elektrischen Motor
angetrieben wird und das oberste Blatt 10 vom Stapel 11 dem Förderspalt
zwischen zwei Förderwalzen 13
und 14 zuführt. Eine plattenförmige Führung
15 stellt sicher, daß das Blatt 10 zu einer Schleife gebogen wird,
so daß seine Vorderkante in den Förderspalt zwischen den Walzen 13 und
14 gedrückt wird. Die Förderwalzen 13 und 14 befinden sich in einem Abstand
von der Druckwalze 4, und eine Förderwalze 14 ist mit der Druckwalze
4 mittels eines Riemens 16
gekuppelt. Wird eine Matrize 3 aus der Entwicklerflüssigkeit
im Behälter 1 zwischen den Walzen 4 und 7 herausgezogen, dann wird
die Drehung der Walze 4
durch den Riemen 16 auf die Walze
14 übertragen. Die in der Zeichnung dargestellte Riemenkupplung kann durch
beliebige Mittel, z. B. ein Getriebe od. dgl., ersetzt werden. Die Größe der Walze
14 ist, so gewählt, d.aß die von der Förderwalze 14 verursachte Fördergeschwindigkeit
des Kopierblattes 10
genauso groß ist wie die Geschwindigkeit, mit der die
Matrize an der Walze 4 herausgezogen wird. Der Abstand zwischen der Druckwalze
4 und der Förderwalze 14 ist so groß, daß die vordere Kante des Kopierblattes
10 den Druckspalt zwischen der Druckwalze 4 und der Matrize 3 gleichzeitig
mit derTrennlinie zwischen der sensibilisierten Fläche der Matrize und der nicht
sensibilisierten Fläche des Matrizenrandes erreicht. Eine Führungsplatte
17 führt das von den Walzen 13 und 14 geförderte Kopierblatt in den Druckspalt
zwischen die Matrize 3 und die Walze 4.
Der nicht dargestellte elektrische
Motor, der die Zuführwalze 12 antreibt, wird von einem nicht dargestellten
Mikroschalter geschaltet, der betätigt wird, wenn der Arm 5 zum Einführen einer
belichteten Matrize 3 in die Stellung 5' angehoben wird. Die belichtete Matrize
3 wird von der Bedienungsperson durch die Öffnung 2 mit einer Hand eingeführt, während
der Arm 5 in der angehobenen Stellung 5' durch die andere Hand gehalten
wird. Solange der Arm 5 angehoben ist, wird die Zuführwalze 12 angetrieben
und führt das oberste Kopierblatt 10 vom Stapel 11
dem Förderspalt
zwischen den Walzen 13 und 14 zu. Wenn die Vorderkante des Kopierblattes
10 den Förderspalt erreicht hat und seine Oberseite an die Führung 15 gedrückt
wird, rutscht die Zuführwalze 12 auf der Oberfläche des Stapels. Nachdem die Matrize
3 eingeführt ist, wird der Arm 5 heruntergeschwenkt, so daß die Walze
4 auf den unsensibilisierten Griffrand der Matrize 3 drückt und der
Zuführwalzenmotor ausgeschaltet wird. Wenn die für die Entwicklung der Matrize erforderliche
Zeit verstrichen ist, wird die Matrize von Hand aus dem Behälter 1 herausgezogen,
indem der vorstehende unsensibilisierte Randteil ergriffen wird. Die überschüssige
Flüssigkeit wird durch die Wischvorrichtung 8
entfernt, und die Walze 4 dreht
sich, solange die
Matrize 3 an ihr vorbeigezogen wird. Diese Drehung
der Walze 4 wird auf die Walze 14 durch den Riemen 16, wie oben beschrieben, übertragen,
so daß sich die Walze 14 ebenfalls dreht und das Kopierblatt 10, das mit seiner
Vorderkante am Förderspalt mit Druck anliegt, über die Führungsplatte 17 in den
Druckspalt zwischen der Druckwalze 4 und der Matrize 3 fördert. Der Abstand
zwischen den Walzen 14
und 4 ist so groß, daß, wenn die Trennlinie
zwischen der sensibilisierten Fläche der Matrize und der nicht sensibilisierten
Fläche des Matrizengriffrandes den Druckspalt zwischen den Walzen 4 und 7 erreicht,
auch die Vorderkante des Kopierblattes 10 an diesem Druckspalt eintrifft. Wenn die
Bedienungsperson das Herausziehen der Matrize 3 fortsetzt, wird das Kopierblatt
10 im Druckspalt durch die Walze 4 in innigem Kontakt mit der Matrize
gedrückt. Nach dem vollständigen Herausziehen der Matrize 3 und des Kopierblattes
10 wird dieses von der Matrize 3 abgezogen und trägt nun ein positives, seitenrichtiges
übertragenes Bild. Dieser Übertragungsvorgang kann durch Anheben des Armes 5 und
durch Einführen der Matrize 3 wiederholt werden, wobei im gleichen Vorgang eine
Zuführung eines weiteren Kopierblattes vom Stapel 11 zu den Förderwalzen 13 und
14 eingeleitet wird. Anschließend wird dann der Arm wieder gesenkt und die Matrize
3 wieder herausgezogen.