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Schwenkvorrichtung für ein Druckluftsteuergerät zur Steuerung von
Hilfseinrichtungen am Schacht, insbesondere bei Fördermaschinen Die Erfindung betrifft
eine Schwenkvorrichtung für ein ortsfestes, in einen Förderschacht eingebautes Druckluftsteuergerät,
welches in Abhängigkeit von der Bewegung des Förderkorbes die Zuführung des Druckmediums
in einen Arbeitszylinder steuert, der z. B. das Schachttor beim Anlaufen einer Fördersohle
betätigt. Das Druckluftsteuergerät besteht dabei aus einer Steuerkammer mit Steuerschieber,
der über ein Gestänge durch den Förderkorb betätigt wird.
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Das Fördern in Gruben wird oft wechselnd aus verschiedenen Fördersohlen
durchgeführt, so daß der Förderkorb durch manche der Fördersohlen ohne anzuhalten
hindurchfährt. Das bekanntgewordene Steuerungsprinzip für die Zuführung des Druckmediums
zum Arbeitszylinder eines Schachttores besteht grundsätzlich darin, daß beim Einlaufen
des Förderkorbes in die Fördersohle der Schieber in der Steuerkammer von einem besonderen
am Förderkorb angebrachten Anschlag derart verstellt wird, daß der Durchgang für
das Druckmedium von der Steuerkammer zum Arbeitszylinder freigegeben wird. Durch
den auf den Kolben des Arbeitszylinders ausgeübten Druck wird der Kolben in Bewegung
gesetzt, und zu gleicher Zeit wird das den Eintritt in den Förderkorb hindernde
Schachttor beiseitegeschoben. Demgegenüber kommt es in denjenigen Sohlen, welche
von dem Förderkorb ohne anzuhalten durchfahren werden, zu heftigen Stößen des Förderkorbes
auf das ortsfeste Steuerungsgetriebe.
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Um diese schädlichen Stöße zu vermeiden, sind bei bekannten Druckluftsteuergeräten
besondere Schwenkarme vorgesehen, die das gesamte Steuergerät außerhalb des Bereiches
der Fördergestellbewegung bringen. Das Schwenken erfolgt entweder mechanisch oder
hydraulisch, z. B. mit Hilfe eines besonderen ferngesteuerten Arbeitszylinders.
Diese bekanntgewordenen Einrichtungen sind kompliziert und sind infolge des Platzmangels
im Förderschacht schwer unterzubringen.
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Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die Nachteile
der bekannten Einrichtungen zu vermeiden und eine einfache, raumsparende im Förderschacht
unterzubringende Vorrichtung zu schaffen, mit der eine als Gegennocken dienende
Rolle des Druckluftsteuergerätes in die Bahn des am Förderkorb befestigten Steuernockens,
je nachdem, ob der Förderkorb auf der betreffenden Sohle halten soll oder nicht,
ein- oder auszuschwenken ist.
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Die Erfindung besteht darin, daß die Steuerkammer des an sich bekannten
Druckluftsteuergerätes koaxial mit einem Verschiebezylinder versehen ist, in dem
sich ein ortsfest angelenkter Kolben und zwischen dem Kolben und dem von der Steuerkammer
abgewandten Ende des Verschiebezylinders eine Druckfeder befindet, wobei der Zylinderraum
zwischen dem Kolben und der Wand der Steuerkammer über einen biegsamen Schlauch
an die Druckluftleitung angeschlossen ist.
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In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen
Schwenkvorrichtung eines Druckluftsteuergerätes veranschaulicht. Es zeigt F i g.
1 das Druckluftsteuergerät mit Schwenkvorrichtung im Stillstand, F i g. 2 das Druckluftsteuergerät
mit Schwenkvorrichtung im betriebsbereiten Zustand, F i g. 3 das Druckluftsteuergerät
mit Schwenkvorrichtung im Betriebszustand.
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Auf jeder Sohle des Förderschachtes ist ein Arbeitszylinder
10 angeordnet, dessen Kolben 10'
vermittels einer Kolbenstange mit
dem Schachttor 11,
das den Zutritt zum Förderschacht hindert, verbunden ist.
Der Arbeitszylinder 10 steht durch die Leitung 14,14' mit der Steuerkammer
7 des Steuerschiebers 6, der von einer Seite mit einer Feder 5 belastet ist, in
Verbindung. Die Steuerkammer 7 ist in an sich bekannter Weise an eine Druckmittelleitung
1, beispielsweise Druckluftleitung, angeschlossen. An dem Steuerschieber 6 ist der
um einen feststehenden Zapfen herum drehbare Winkelhebel 8 angelenkt.
Der
andere Arm des Winkelhebels 8 ist mit einer Rolle 8' versehen, die in die Bahn eines
am Förderkorb befestigten Nockens 9 eingreifen kann.
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Erfindungsgemäß ist die Steuerkammer 7 elastisch an einem als Kolben
3 eines Verschiebezylinders 12
ausgebildeten Gehänge eingehängt, also
verschiebbar angeordnet. Zu diesem Zweck ist an die Steuerkammer 7 koaxial ein Verschiebezylinder
12 angebaut. Im Ausführungsbeispiel der Zeichnung ist Zylinder 12 sowie Steuerkammer
7 vertikal hängend angeordnet. Der Verschiebezylinder 12 liegt mit seinem oberen
Ende auf der Feder 2 auf. Die Feder 2 stützt sich auf dem Kolben 3 des Gehänges
ab. An den Verschiebezylinder 12 ist die Druckmittelleitung 1 vermittels eines biegsamen
Schlauches 13 mit Dreiwegehahn 4 angeschlossen.
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Wie aus F i g. 1 ersichtlich, ist der Dreiwegehahn 4 geschlossen.
Der Verschiebezylinder 12 ist durch die Feder 2 in seine obere Endlage gehoben,
und der Winkelhebel ist derart eingestellt, daß seine Rolle 8' außerhalb der Bahn
der gradlinigen Bewegung des am Förderkorb angeordneten Nockens 9 steht.
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Bei der in F i g. 2 veranschaulichten Stellung des Dreiwegehahns 4
strömt die Druckluft in den Verschiebezylinder 12 unter den Kolben 3 des Gehänges.
Durch den Druckmitteldruck gegen den Boden des Verschiebezylinders 12 verstellt
sich derselbe zusammen mit der Steuerkammer 7 und dem Steuerschieber 6 als eine
Einheit in Richtung ihrer Längsachse gegenüber dem Kolben 3 des Gehänges, wobei
die Feder 2 zusammengedrückt wird. Während dieser Bewegung verstellt sich gleichzeitig
der Winkelhebel 8
derart, daß seine Rolle 8' in die Bahn des Nockens 9 des
Förderkorbes tritt. Das Schachttor verbleibt auch weiterhin in gesicherter Stellung.
Die Vorrichtung nimmt die betriebsbereite Stellung ein.
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Die Lage des Druckluftsteuergerätes mit der erfindungsgemäßen Schwenkvorrichtung
entspricht in F i g. 3 dem Augenblick, wo der Nocken 9 des Förderkorbes an
die Rolle 8' angefahren ist und den Winkelhebel 8 derart verdreht hat, daß der Steuerschieber
6 seine obere Lage entgegen der Wirkung der Feder 5 einnimmt. Der Steuerschieber
stellt so den Druckluftdurchgang von der Druckmittelleitung 1 in die Leitung 14'
und weiter in den Arbeitszylinder 10 frei, wo durch den Druck auf den Kolben 10'
das Schachttor 11 des Förderkorbes von der linken Seite (Schließlage) nach rechts
in die Offenstellung verschoben wird, wodurch der Zutritt zum Förderkorb freigegeben
wird. Nach Abfahrt des Förderkorbes mit dem Nocken 9 von der Abbausohle wird der
Steuerschieber 6 durch die Feder 5 in die in F i g. 2 veranschaulichte Lage verstellt.
Die Druckluft strömt aus der Druckmittelleitung 1 in die Leitung 14 und verstellt
den Kolben 10' des Arbeitszylinders 10 von rechts nach links und damit gleichzeitig
das Schachttor 11. Nach Beendigung der Förderung auf der in Frage stehenden Sohle,
wenn der Förderkorbnoeken 9 diese Sohle ohne anzuhalten durchfahren soll, wird der
Dreiwegehahn 4 in die in F i g. 1 dargestellte Lage verdreht. Infolgedessen sinkt
der Luftdruck im Verschiebezylinder 12 unter dem Kolben 3 des Gehänges, und die
Feder 2 verstellt den Verschiebezylinder 12 zusammen mit der Steuerkammer 7 in die
obere Endstellung, die in F i g. 1 gezeigt ist.
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Die Anordnung der Schwenkvorrichtung kann auch in einer anderen als
der vertikalen Stellung, beispielsweise in der horizontalen Stellung, angeordnet
sein, so daß der Winkelhebel, der die vertikale Bewegung des Förderkorbes in eine
axiale Bewegung des Steuerschieberkolbens ändert, entfallen kann.