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Fräser für zahnärztliche und zahntechnische Zwecke Die Erfindung bezieht
sich auf einen Fräser mit einem zum Einsetzen in ein zahnärztliches Handstück oder
Technik-Handstück angepaßten Schaft, der zum Bearbeiten von bereits abgebundenen
Gipsmodellen, wie Kieferabdrücken od. dgl., dient. Die bekannten, bisher für zahnärztliche
oder zahntechnische Zwecke verwandten Fräser sind zum Bearbeiten von Gipsmodellen
ungeeignet, da sich deren Schneiden nach kurzem Gebrauch mit Gipsstaub zusetzen,
so daß eine weitere Bearbeitung des Gipsmodells unmöglich wird.
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Aus diesem Grund werden Kieferabdrücke od. dgl. mit einem Gipsmesser
bearbeitet. Das Glätten derartiger Gipsmodelle sowie das Abtragen von störenden
Rändern oder das Ausarbeiten von Modelirundungen mit einem Gipsmesser ist zeitraubend
und mühevoll und erfordert eine große Kraftanstrengung, insbesondere beim Bearbeiten
völlig ausgehärteter Hartgipsmodelle. Auch ist eine große Handgeschicklichkeit erforderlich,
da bei ungeschickter Handhabung das Gipsmesser leicht abrutscht, wodurch einerseits
stellenweise zuviel Material abgetragen werden kann, andererseits aber auch Körperverletzungen
hervorgerufen werden können.
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Zum Bearbeiten von Gipsmodellen sind ferner sogenannte Gipstrimmer
bekannt, mit denen überflüssige Teile eines Gipsmodells abgeschliffen werden können.
Derartige Gipstrimmer haben eine verhältnismäßig große rotierende Schleifscheibe,
so daß ein Gipsmodell nur an seiner äußeren Fläche bearbeitet, insbesondere plan
geschliffen werden kann. Eine Bearbeitung von Aushöhlungen des Gipsmodells ist mit
einem derartigen Gerät nicht möglich.
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Aufgabe der Erfindung ist es, ein leicht zu handhabendes, billiges
Werkzeug zu schaffen, mit dem insbesondere abgebundene Hartgipsmodelle ohne Schwierigkeiten
und mit großer Genauigkeit bearbeitet werden können.
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Nach der Erfindung weist der Fräser einen hohlen, walzenförmigen
Arbeitskopf auf, in dessen mittleren Bereich seiner Längserstreckung zwischen den
bis zum freien Ende des Fräsers verlaufenden Schneiden bis in den Hohlraum geführte
Einschnitte angeordnet sind.
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Ein solcher Fräser ist für alle vorkommenden Arbeiten der vorstehend
beschriebenen Art geeignet, denn die Tatsache, daß seine Schneiden bis zum freien
Ende des Fräsers verlaufen, also auch an diesem selbst noch vorhanden sind, erlaubt
das Arbeiten in Aushöhlungen und das Herstellen solcher Aushöhlungen, während die
an den Mantellinien des walzenförmigen Arbeitskopfes befindlichen Schneidenbereiche
das mühelose und schnelle Bearbeiten großer Flächen mit hohen Leistungen ermöglichen.
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Es sind zwar schon Waldkantenfräser zum Bearbeiten von Bauholz bekanntgeworden,
die eine ähnliche Käfigform aufweisen, jedoch reichen hierbei die Schneiden nicht
bis zum freien Ende des walzenförmigen Körpers, sondern erstrecken sich lediglich
über seinen Mittelbereich. Es ist deshalb nicht möglich, mit einem solchen Fräser
Aushöhlungen zu bearbeiten, selbst wenn man ihn in für zahnärztliche Zwecke geeigneten,
geringen Abmessungen herstellen würde.
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Auch liegt hier nicht die weitere Aufgabe vor, Verstopfungen zu vermeiden,
da eine derartige Gefahr dort nicht besteht.
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Es ist weiterhin bekanntgeworden, zum Auftrennen von Gipsverbänden
ein als Walzenfräser ausgebildetes Schneidwerkzeug zu verwenden, das jedoch nur
in Verbindung mit einem am freien Ende angeordneten Gleitschuh arbeiten kann, weil
zur Vermeidung von Verstopfungen mehrere im Abstand voneinander angeordnete und
wendelförmig verlaufende Messer vorgesehen sein sollen, die aber dann der Abstützung
durch den Gleitschuh bedürfen. Ein solcher Gleitschuh verbietet es indessen, mit
einem derartigen Werkzeug die gemäß der Erfindung auszuführenden Arbeiten vorzunehmen.
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Es war nicht zu erwarten, daß ein derartiger Fräser nach der Erfindung
eine genügende Festigkeit aufweist, um den Beanspruchungen zu widerstehen. Indessen
hat sich gezeigt, daß schon bei verhältnismäßig leichten Ausführungen das Walzengerüst
ausreichend starr ist.
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Man kann deshalb in weiterer Ausbildung der Erfindung die Länge des
freien Querschnittes der Einschnitte zwischen den Schneiden etwa gleich der Hälfte
der Arbeitskopflänge oder größer gestalten, ohne daß die Gefahr einer Beschädigung
bestünde.
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Durch die erfindungsgemäßen, zwischen den Schneiden angeordneten
und bis in den Hohlraum des Arbeitskopfes reichenden Einschnitte wird erreicht,
daß sich kein Gipsstaub zwischen den Schneiden festsetzen
kann.
Bei der Rotation des mit Einschnitten versehenen Arbeitskopfes wird eine vom Hohlraum
durch die Einschnitte nach außen führende Luftströmung erzielt. Diese Luftströmung
bewirkt in Verbindung mit einer geringen Vibration der frei stehenden Schneidteile
eine zuverlässige Abführung des zerspanten Werkstoffes. Das abgearbeitete Material
wird auch dann zuverlässig abgeführt, wenn man - um ein zu starkes Stauben bei der
Bearbeitung eines Gipsmodells zu vermeiden - das Gipsmodell anfeuchtet.
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Es bilden sich dann kleine Gipsspäne, die ebenfalls vom Fräser weggeschleudert
werden.
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Durch die Luftströmung zwischen den Schneiden wird der weitere Vorteil
bewirkt, daß die Schneiden während der Fräsarbeit intensiv gekühlt werden. Diese
Eigenschaft des erfindungsgemäßen Fräsers macht ihn zum Bearbeiten von Kunststoffteilen
besonders geeignet. Dadurch, daß die Schneiden während des Fräsens kühl bleiben,
können auch thermoplastische Kunststoffteile, ohne ein Erweichen und dadurch bedingtes
Verformen des bearbeiteten Teiles oder ein »Verschmieren« des Arbeitskopfes befürchten
zu müssen, bearbeitet werden.
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Der Hohlraum des Arbeitskopfes ist zweckmäßigerweise durch eine von
der Stirnseite aus eingearbeitete zylindrische Bohrung gebildet, und die Einschnitte
zwischen den Schneiden werden mittels Kreissägen derart eingearbeitet, daß stirnseitig
ein genügend starker, die Schneiden miteinander verbindender Ringbund stehenbleibt.
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Zur Bearbeitung von Kieferabdrücken, nämlich zum Glätten der Gipsmodelle,
zum Abtragen störender Ränder und zum Ausarbeiten von Modellrundungen, eignet sich
besonders ein Fräser nach der Erfindung, dessen Arbeitskopf etwa 2 cm lang ist,
sich von der Schaftseite zur Stirn seite linear verjüngt und dessen äußerer, stirnseitiger
Rand abgerundet ist. Mit einem derartigen Fräser kann einerseits die Sockelhöhe
des Kieferabdruckes in einem Arbeitsgang bearbeitet werden, und andererseits lassen
sich mit dem abgerundeten Arbeitskopfende auch in Aushöhlungen befindliche FIächenteile
des ModelIs bearbeiten.
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Ein besonderer Vorzug des erfindungsgemäßen Werkzeuges besteht darin,
daß der in ein Handstück eingesetzte und etwa mit 12000 Umdr./Min. rotierende Fräser
sich sehr leicht führen läßt, so daß die Bearbeitung eines Kieferabdruckes mit großer
Genauigkeit erfolgen kann. Die Schneiden und die Ein schnitte können auch spiralförmig,
d. h. zur Längsachse des Arbeitskopfes geneigt verlaufen, wodurch ein besonders
ruhiges Arbeiten des Fräsers erzielt wird.
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Der erfindungsgemäße Fräser kann auch zum Bearbeiten kleinerer Holzteile
mit Vorteil verwendet werden.
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Weitere Merkmale der Erfindung gehen aus der nachfolgenden Beschreibung
hervor, in der AusführungsbeispieIe des neuen Fräsers unter Bezugnahme auf die Zeichnungen
näher erläutert sind. Es zeigt F i g. 1 einen Längsschnitt eines Fräsers nach der
Erfindung, F i g. 2 eine Stirnansicht des Fräsers nach F i g. 1, F i g. 3 eine Ansicht
nach der Schnittlinie III-III in Fig. 1, F i g. 4 und 5 weitere Ausführungsformen
des neuen Fräsers, F i g. 6 eine schaubildliche Darstellung eines Kieferabdruckes,
der mit einem erfindungsgemäßen Fräser bearbeitet wird.
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In F i g. 1 ist ein insbesondere zum Bearbeiten von Kieferabdrücken
bestimmter Fräser im vergrößernden Maßstab von 5:1 im Längsschnitt dargestellt.
Der walzenförmige Arbeitskopf 1 ist leicht konisch, von der Schaftseite 2 zur Stirnseite
3 sich verjüngend ausgebildet und hat eine zylindrische Bohrung 4, die von der Stirnseite
3 ausgehend bis zu drei Viertel oder vier Fünftel der. Arbeitskopflänge eingearbeitet
ist.
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Im mittleren Bereich des Arbeitskopfes sind zwischen den Schneiden
5 radiale Einschnitte 6 angeordnet, die bis in den Hohlraum 4 geführt sind. Der
äußere Rand 7 an der Stirnseite 3 des Arbeitskopfes ist abgerundet, und die Schneiden
5 sind bis an den inneren Rand 8 der ringförmigen Stirnfläche geführt.
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Der Arbeitskopf 1 ist mit dem Schaft 9 aus einem Stück gefertigt.
Die Schneiden 5 enden vor Erreichen der Schaftseite 2, so daß auf der Mantelfläche
ein schaftseitig gelegener schneidenfreier Rand 10 entsteht, der vorzugsweise zur
Schaftseite 2 hin abgerundet ist. Der schneidenfreie Rand 9 vermindert die Unfallgefahr
und erhöht die Festigkeit des Arbeitskopfes bzw. der Schneiden. Die Einschnitte
6 sind derart mittels einer Kreissäge, deren Durchmesser 11 etwa der Länge des Arbeitskopfes
entspricht, zwischen den Schneiden 5 eingearbeitet, daß stirnseitig ein genügend
starker Ringbund 12 stehenbleibt.
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Ein besonders zweckmäßiger und zur Bearbeitung von Kieferabdrücken
geeigneter, in ein zahnärztliches Handstück einsetzbarer Fräser hat die folgenden
Maße: Länge des Arbeitskopfes ........ 18 bis 20 mm Durchmesser an der Schaftseite
.. 9 bis 11 mm Durchmesser an der Stirnseite ... 6 bis 9 mm Durchmesser der Bohrung
...... 4 bis 6 mm Breite der Einschnitte .......... 0,35 bis 0,6 mm Tiefe der Schneiden
............ 0,6 bis 1 mm Länge des Schaftes ............. 40 mm Fig. 4 zeigt einen
Fräser nach der Erfindung, dessen Arbeitskopf genau zylindrisch ist und dessen Schneiden
5' sowohl an der Schaftseite 2 als auch an der Stirnseite 3 scharfkantig auslaufen.
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F i g. 5 zeigt einen Fräser, dessen Schneiden 5" und Einschnitte
6" zur Längsachse desArbeitskopfesl" geneigt verlaufen. Schaftseitig ist am Arbeitskopf
1" ein Bund 15 angedreht, in den der getrennt vom Arbeitskopf hergestellte Schaft
9", der gegebenenfalls aus einem anderen Werkstoff bestehen kann, eingeschraubt
ist.
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F i g. 6 zeigt schaubildlich einen Kieferabdruck 16, der mittels
in lSIandstücke 17 eingesetzte, erfindungsgemäße Fräser bearbeitet wird.