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Vorrichtung zum Fördern von Ziegeln od. dgl.
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Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Fördem von Ziegeln od.
dgl., die nach einer Gruppierung in parallele Reihen durch eine Ladeeinrichtung
einem Fördergestell zugeführt werden.
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Bei einer bekannten Vorrichtung dieser Art gelangen die aus der Presse
kommenden Ziegel auf eine Beschickungseinrichtung, welche jeweils Vierergruppen
von Ziegeln löst und diese einer Transportvorrichtung vorlegt. Jedesmal, wenn eine
Reihe von vier Ziegeln auf die Transportvorrichtung gelangt, wird sie parallel zu
sich seitwärts verschoben, so daß Platz für die nächste Ziegelreihe vorhanden ist.
Auf diese Weise werden mehrere Ziegelreihen auf eine Ebene eines Paternosters gebracht,
welcher sich um jeweils eine Stufe anhebt, wodurch die nächste Ebene in der Höhe
der Transportvorrichtung liegt. Durch diese Aufeinanderfolge der Arbeitsgänge liegt
schließlich eine Anzahl von Ziegeln in verschiedenen Höhen auf dem Paternoster.
Nunmehr wird ein Fördergestell gegen den Paternoster bewegt, entnimmt die Ziegelgruppen
von den Ebenen des Paternosters und bewegt sich nun beladen in seine Ausgangsstellung
zurück.
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Diese bekannte Vorrichtung weist den Nachteil auf, daß sie hinsichtlich
Aufbau und Wirkungsweise aufwendig und kompliziert beschaffen ist. Somit sind sowohl
Anlagekosten als auch Fertigungskosten bei Anwendung dieser bekannten Vorrichtung
beträchtlich, von dem technologisch ungünstigen Bewegungsablauf der transportierten
Ziegel infolge zeitlich verschiedenem Be- und Entladevorgang ganz abgesehen.
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Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht darin, eine Vorrichtung
zum Fördern von Ziegeln zu schaffen, welche bei geringem Raumbedarf und einfachem
funktionssicherem Aufbau bei räumlicher Vereinigung der Be- und Entladestelle für
die Fördergestelle nur noch einen Arbeitsgang zum Be-und Entladen der Ziegel erfordert.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß im Anschluß
an eine Rollenbahn von Ziegelbreite mit antreibbaren Rollen eine Gruppierungseinrichtung
mit weiteren drehbaren Rollen, mit in deren Verlängerung liegenden Rollen größerer
Länge und mit zwischen den Rollenpaaren befindlichen vertikal und quer verschiebbaren
Umsetzarmen angeordnet ist, daß die Ladeeinrichtung, welche weitere Rollen oder
ein Förderband und eine umklappbare Schubvorrichtung aufweist, auf einem längsbeweglichen
Wagen angeordnet ist, der so gesteuert ist, daß er bei seiner Vorwärtsbewegung das
Fördergestell entlädt und bei seiner Rückwärts-
bewegung die auf der Ladeeinrichtung
befindlichen Ziegel auf das Fördergestell absetzt, und daß auf der gegenüberliegenden
Seite des Fördergestells eine entsprechend der Gruppierungseinrichtung ausgebildete
Einrichtung angeordnet ist, die die Ziegelgruppen auflöst.
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Damit ergibt sich der Vorteil der Einfachheit hinsichtlich des Aufbaus
und der Wirkungsweise dieser Vorrichtung und somit eines rationellen Bewegungsablaufs
der zu transportierenden Ziegel.
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Schleifenförmige Bewegungen ausführende Umsetzarme sind zwar an sich
bekannt, jedoch nur in abweichenden baulichen Zusammenhängen.
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Die Erfindung wird nachfolgend an Hand eines in der Zeichnung dargestellten
Ausführungsbeispiels näher erläutert. In der Zeichnung zeigt F i g. 1 eine Seitenansicht
der erfindungsgemäßen Vorrichtung im Schnitt nach der Linie A-A in Fig. 2, F i g.
2 eine Gesamtansicht der erfindungsgemäßen Vorrichtung in Draufsicht, F i g. 3 eine
Seitenansicht des äußeren linken Teils der Vorrichtung gemäß Fig.2, F i g. 4 eine
Ansicht der Gruppierungseinrichtung im Schnitt nach der Linie B-B in F i g. 1 und
F i g. 5 in Draufsicht Einzelheiten des Antriebs der Ladeeinrichtung.
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Gemäß Fig.2 werden auf den Rollen 1 die frischen Ziegelformlinge
vorwärts bewegt, die auf Rollen 3 aus einem einzigen Tonstrang kommen. Die Rollen
3 drehen sich frei unter dem Druck der Ziegelformlinge, wenn diese durch den Strang
vorgeschoben werden, während sie treibende Rollen werden, welche die Formlinge einzeln
oder in Gruppen beschleunigen und in Abstand voneinander bringen, wenn diese auf
die Rollen 1 übergeführt werden.
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Die in Fig. 2 und 3 dargestellten Rollen 40, welche den Rollen 3
vorausgehen, sind mit diesen durch eine Kupplung 41 verbunden, welche das Anhalten
der Rollen 40 ermöglicht, wenn eine Reihe von Ziegelformlingen, die von den Rollen
40 und von den Rollen 3 beschleunigt worden ist, sich an der Rolle vorbeibewegt
hat, auf die die Kupplung 41 aufgekeilt ist.
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Dies wird mit Hilfe eines Elektromagneten 42 erreicht, welcher die
Sperrung eines Zahnrades 43 bewirkt und gleichzeitig die Bewegung der Rollen 3 einleitet,
wenn der erste der Reihe von Formlingen, die auf den frei drehbaren Rollen unter
dem Schub des aus der Strangpresse kommenden Stranges vorwärts bewegt werden, den
Fühler 44 berührt.
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Die Gruppierungseinrichtung weist eine Reihe von gleichachsigen Paaren
von Rollen 1 und 2 auf, von denen die Rollen 1 sich mit der gleichen Geschwindigkeit
wie die Rollen 3 drehen, wenn diese beschleunigt werden, während die Rollen 2 sich
drehen, wenn die gesamte Last der in der Einrichtung gebildeten Gruppen auf die
Ladeeinrichtung 6 übergeführt wird.
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In den Zwischenräumen zwischen einem Rollenpaar und dem nachfolgenden
Paar sind Umsetzarme 4 angeordnet, welche zum geeigneten Zeitpunkt angehoben und
in ihrer Längsrichtung verschoben werden, wodurch die auf den Rollen befindlichen
Ziegelformlinge angehoben und seitlich in parallelen Reihen verschoben werden.
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Nach Beendigung jedes Arbeitszyklus, wenn die gewünschten Reihen
von Formlingen auf den Rollein 2 vervollständigt worden sind, drehen sich die Rollen
2 gemeinsam mit den Rollen 1, wodurch die gesamte Gruppe auf die Rollen 5 übergeführt
wird, welche auf der Ladeeinrichtung 6 angeordnet sind.
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Die Vorbewegung der Ladeeinrichtung 6 erfolgt mit Hilfe einer Zahnstange
7 (Fig. 1), welche mit einem treibenden Zahnrad 8 im Eingriff steht, wodurch die
Ladeeinrichtung auf Vorwärtshub mittels der Schubvorrichtung 9 die im Fördergestell
11 befindlichen, bereits getrockneten Ziegel 10 vorbewegt und sie von der Ladeebene
des Fördergestells entlädt, welche sich in diesem Augenblick etwa in der gleichen
Höhe der Vorrichtung befindet.
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Die Ziegel 10 werden weich auf eine zweite Reihe von Rollen 12 und
35 oder auf ein Förderband auf der entgegengesetzten Seite des Fördergestells 11
aufgelegt.
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Während der Rücklaufphase der Ladeeinrichtung 6 werden die Rollen
5 oder das Förderband nach Fig. 1 im Uhrzeigersinn mit einer Umfangsgeschwindigkeit
gedreht bzw. bewegt, welche geringfügig niedriger als die Geschwindigkeit ist, mit
welcher die Ladeeinrichtung 6 zurückläuft.
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Auf diese Weise werden die Formlinge 13 auf die Auflageebene des
Fördergestells 11 entladen, wobei sie etwas voneinander in Abstand gebracht werden.
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Der Antrieb der Rollen 5 erfolgt durch ein Zahnrad 14 (Fig.5), das
auf der Ladeeinrichtung 6 gelagert ist und mit einer stationär angeordneten Zahnstange
15 im Eingriff steht.
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Das Zahnrad 14 (Fig. 5) ist mit den Rollen 5 mittels einer Freilaufkupplung
14' gekuppelt, welche die Drehung der Rollen 5 nur in einer Richtung während der
Rücklaufphase der Ladeeinrichtung 6 ermöglicht. Die Rollen 5 bleiben jedoch stillstehend,
wenn sich die Ladeeinrichtung 6 vorbewegt.
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Die Rollen 5 sind mit einer Welle verbunden, auf welcher die Zahnräder
14 und 16 über die Kupplung 14' bzw. starr befestigt sind.
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Das Zahnrad 16 ist auf der Ladeeinrichtung 6 und das Zahnrad 17 auf
dem Rahmen der Vorrichtung gelagert, wodurch infolge des Zusammenwirkens der beiden
Zahnräder die Vorwärtsdrehung der Rollen 5 bzw. des Förderbandes bewirkt wird, wenn
sich die Ladeeinrichtung 6 dem festen Rahmen angenähert hat. Dadurch wird das Beladen
der Einrichtung mit den frischen Ziegelformlingen erleichtert, welche von den Rollen
1 und 2 kommen.
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Die Verbindung der Zahnräder 16 und 17 kann auch durch Zwischenschaltung
von frei drehbaren Zwischenzahnrädern erzielt werden, welche schwingend gelagert
sind, um Stöße zwischen den beiden Zahnrädern 16 und 17 zu vermeiden. Das Obersetzungsverhältnis
der Zahnräder 16 und 17 kann auch verändert werden zur Änderung des Abstands der
Formlinge 13 voneinander.
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Die Ladeeinrichtung 6 (Fig. 1) ist um eine Gelenkachse 38 drehbar,
welche an ihrem hinteren Ende auf einem Wagen 39 angeordnet ist, auf dem die Zahnstange
7 befestigt ist.
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Die Ladeeinrichtung 6 ist starr mit hinteren Führungen 18 verbunden,
welche sich auf Rollen 19,19 abstützen, die am Rahmen befestigt sind, und zwar die
Rolle 19 mit einem gewissen Spiel.
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Die Führungen 18 sind an ihrem hinteren Teil mit Führungsbahnen versehen,
wodurch der vordere Teil der Ladeeinrichtung 6 am Beginn des Vorwärtshubes abgesenkt
wird, bis er sich auf der Belade ebene des Fördergestells 11 mittels Rollen 20 abstützt.
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Auf diese Weise wird ein Ausgleich der Ladeeinrichtung 6 gegenüber
der Beladeebene ermöglicht, auch wenn Höhenunterschiede in der Lage der Beladeebene
bestehen.
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Da beim Rücklaufhub die Entladung der Ziegelformlinge 13 auf die
Beladeebene des Fördergestells 11 erfolgt, wird die Schubvorrichtung 9 umgeklappt,
so daß sie auf der Beladeebene aufliegt (in Fig. 1 gestrichelt dargestellt), oder
über die zu entladenden Ziegelformlinge angehoben, um diesen freien Durchgang zu
ermöglichen.
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Nach Beendigung jedes Entladevorgangs von getrockneten Ziegeln 10
und jedes Ladevorgangs von frischen Formlingen 13 auf eine Ladeebene des Fördergestells
11 kann dieses lotrecht um eine Ebene verschoben werden, wenn es mehrere übereinanderliegende
Ebenen aufweist, und zwar z. B. mit Hilfe eines Aufzugs 21 und einem Seil 22.
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Das Gestell kann auch mit Rädern versehen quer zur Bewegungsrichtung
der Ziegel bewegt werden oder um sich selbst gedreht werden, um die Entnahme z.
B. mit Hilfe von Förderwagen zu erleichtern.
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Die Bewegung der Umsetzarme 4 (F i g. 4) erfolgt durch einen Rahmen
23, welcher auf Schienen 24 bewegbar ist, die mit Hilfe eines Exzenters 25 (Fig.
1) angehoben werden, welcher auf Stützen 26 der Schienen 24 wirkt.
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Gleichzeitig werden die Umsetzarme 4 in ihrer Längsrichtung mit Hilfe
einer Stange 27 (Fig.4) verschoben, welche über einen Hebel 29 mit einer Stange
28 verbunden ist.
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Der Angriffspunkt der Stange 28 am Hebel 29 kann zur Änderung des
Hubes verstellt werden.
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Die Steuerung der Bewegungen der Vorrichtung erfolgt mit Hilfe von
Fühlern 30 und 31, welche auf die Formlinge der Belieferungsreihen 32 und der letzten
parallelen Reihe 33 wirken.
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Die Arbeitsweise der Vorrichtung ist wie folgt: Die zu trocknenden
Ziegelformlinge, die von der Strangpresse unter Zwischenschaltung einer Schneidvorrichtung
kommen, werden auf den Rollen 40 und auf den Rollen 3 vorbewegt (F i g. 2), welche
sich lose drehen, bis sie den Fühler 44 erreichen, worauf die Rollen 3 und die Rollen
40, welche dadurch treibende Rollen werden, den Gegenstand beschleunigen, so daß
auf den Rollen 1 der Gruppierungseinrichtung eine beschleunigte Gruppe von Ziegelformlingen
vorbewegt wird. Diese Gruppe kommt mit dem Fühler 30 in Berührung, welcher die Bewegung
der Umsetzarme 4 steuert. Diese Arme heben die Gruppe an und verschieben sie parallel.
Wenn die Gruppen gleichzeitig auf die Fühler 30 und 31 wirken, ergibt sich eine
synchrone Bewegung der Rollen 1, 2. Während dieser Bewegung führen die Umsetzarme
4 keinen Hub aus. Die Gesamtheit aller in parallelen Reihen angeordneter Gruppen
wird nunmehr auf die Rollen 5 der Ladeeinrichtung 6 übergeführt. Nach Beendigung
dieses Vorgangs bewirkt ein dritter Fühler 34 (Fig. 1) die Bewegung der Ladeeinrichtung
6, wodurch deren Arbeitshub eingeleitet wird, bei welchem die Einrichtung sich auf
die Ladeebene des Fördergestells 11 vorbewegt.
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Alle vorerwähnten Arbeitsvorgänge wiederholen sich synchron, so daß,
während die Ladeeinrichtung die Vorlauf- und Rücklaufbewegungen ausführt, auf den
Rollen 1 und 2 des festen Rahmens der Vorrichtung weiterhin neue Reihen von Ziegelformlingen
angeordnet werden.
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Die mechanisch gesteuerten Fühler können z. B. auch durch Fotozellen
oder durch elektronische Programmsteuervorrichtungen ersetzt werden.
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Die Ziegel 10 (F i g. 1), welche von der Ladeebene des Fördergestells
11 unter der Schubwirkung der Ladeeinrichtung 6 entladen werden, werden auf die
Rollen 12 oder auf ein Förderband geschoben, wodurch die Überführung der Ziegel
zu einer nachfolgenden Bearbeitungsstation erfolgt. Zwischen jedem Paar von Rollen
12 und 35 und dem folgenden sind Umsetzarme 36 angeordnet, welche die gleiche Funktion
wie die Arme 4 haben. Die Umsetzarme 36 wirken jedoch im entgegengesetzten Sinn
wie die Umsetzarme4, so daß die auf den Rollen befindlichen Ziegel von einer größeren
Zahl von Reihen zu einer kleineren Zahl von Reihen angeordnet werden.
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Die auf diese Weise aufgelösten Ziegel werden auf einer weiteren
Reihe von Rollen oder Förder-
bändern 37 (F i g. 2) mit gleicher Geschwindigkeit
weiterbewegt.
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Durch die erfindungsgemäße Vorrichtung erfolgt damit in einfacher
Weise das Be- und Entladen des Fördergestells mit hohem Wirkungsgrad und guter Raumausnutzung.