DE1254634B - Verfahren zur Herstellung von 1-Aryl-hydropyrazolen - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von 1-Aryl-hydropyrazolenInfo
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Description
BUNDESREPUBLIK DEUTSCHLAND
DEUTSCHES
PATENTAMT
AUSLEGESCHRIFT
Int. CL:
C07d
Deutsche Kl.: 12 ρ-8/01
Nummer: 1 254 634
Aktenzeichen: G 37697 IV d/12 ρ
Anmeldetag: 8. Mai 1963
Auslegetag: 23. November 1967
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von 1-Aryl-hydropyrazolen.
Es wurde gefunden, daß man 1-Aryl-hydropyrazole
der allgemeinen Formel I,
R3 — CH CH —- R.2
R4-CH N-R1
Verfahren zur Herstellung von
1 -Aryl-hy dropy razolen
1 -Aryl-hy dropy razolen
Ar
(D
in der Ar einen aromatischen Rest, R1 und R2 je ein
Wasserstoffatom oder zusammen die direkte Bindung und R3 und R4 unabhängig voneinander je ein Wasserstoffatom
oder einen niederen Alkylrest bedeuten, herstellen kann, wenn man ein Diamin der allgemeinen
Formel II,
R3-CH- CH2 ao
Anmelder:
-J. R. Geigy A. G., Basel (Schweiz)
Vertreter:
Dr. F. Zumstein, Dr. E. Assmann
und Dr. R. Koenigsberger, Patentanwälte,
München 2, Bräuhausstr. 4
Als Erfinder benannt:
Dr. Hans Jakob Peterli, Füllingsdorf, Baselland;
Dr. Hansjörg Heller, Riehen, Basel (Schweiz)
Beanspruchte Priorität:
Schweiz vom 9. Mai 1962 (5550)
Schweiz vom 9. Mai 1962 (5550)
R4 — CH NH8
NH
Ar
in der Ar, R3 und R4 die unter Formel I genannte
Bedeutung haben, mit Hypohalogeniten behandelt. Ar gehört beispielsweise der Naphthalin- oder
Acenaphthen-, vorteilhaft jedoch der Benzolreihe an, wobei der Benzolrest inert substituiert sein kann. Als
Substituenten kommen z. B. in Frage: Alkyl-, Cycloalkyl-, Aralkyl- oder Arylgruppen, wie die Methyl-,
Äthyl-, Propyl-, Isopropyl-, n-, sek.- oder tert.-Butyl-, Cyclohexyl-, Benzyl- oder Phenylgruppe, sowie substituierte
Phenylgruppen, besonders auch Reste der Formel
R2-CH-N
R3 — CH — CH — R4
ferner Alkoxy-, Cycloalkoxy-, Aralkoxy- oder Aryloxygruppen,
beispielsweise die Methoxy-, Äthoxy-, Cyclohexyloxy-, Benzyloxy- oder Phenoxygruppe,
Halogene, wie Fluor, Chlor oder Brom oder die Nitrogruppe, schließlich auch zweiwertige Reste, wie
z. B. die Tetramethylengruppe.
R3 und R4 bedeuten z. B. die Methyl-, Äthyl- oder eine Propyl- oder Butylgruppe; vorteilhaft sind sie jedoch Wasserstoffatome.
R3 und R4 bedeuten z. B. die Methyl-, Äthyl- oder eine Propyl- oder Butylgruppe; vorteilhaft sind sie jedoch Wasserstoffatome.
(Π) Als erfindungsgemäß verwendbare Hypohalogenite
kommen in erster Linie wasserlösliche Salze, wie Natrium-, Kalium- oder Calciumsalze, der unterbromigen
oder vorzugsweise der unterchlorigen Säure in Frage; doch lassen sich auch Ester niederer Alkanole
mit unterchloriger Säure oder unterbromiger Säure, z. B. Butyl- und Amylhypochlorit oder Butyl- und
Amylhypobromit, erfindungsgemäß verwenden.
Die erfindungsgemäß verwendbaren Ausgangsstoffe der Formel II erhält man nach an sich bekannten
Methoden, z. B. durch Anlagerung von 1 Mol des Nitrils einer «,^-ungesättigten Fettsäure, wie Acrylsäurenitril
an 1 Mol des entsprechenden aromatischen Amins und anschließende Hydrierung des Nitrils zum
primären Amin, oder durch Kondensation von 1 Mol eines 1,3-Dichlor- oder 1,3-Dibromalkans mit 1 Mol
des gewünschten aromatischen Amins und Überführung der so erhaltenen 3-ChIor- bzw. 3-Bromalkylarylamine
mit Ammoniak in die entsprechenden 3-Aminoalkylarylverbindungen, ferner durch Kondensation
von 1 Mol einer ein bewegliches Halogen besitzenden aromatischen Halogenverbindung mit 1 Mol
eines 1,3-Diaminoalkans.
Die Umsetzung der Verbindungen der Formel II zu den 1-Aryl-hydropyrazolen der Formel I wird vorteilhaft
in flüssiger Phase, und zwar in Wasser oder in
709 689/470
einem mit Wasser mischbaren inerten organischen Lösungsmittel, beispielsweise einem niederen Alkanol,
wie Methanol oder Äthanol, oder einem niederen aliphatischen Keton, wie Aceton, ausgeführt. Die Umsetzungstemperatur
hält man zu Beginn der Reaktion vorteilhaft möglichst tief, d. h. bei einer Temperatur
unter dem Gefrierpunkt des Wassers bis zur Zimmertemperatur, vorzugsweise bei ungefähr —10 bis 00C.
Je nach der Natur des gewünschten Endproduktes kann sie während der Umsetzung erhöht werden. Die
Isolierung und Reinigung der Endprodukte erfolgen nach an sich bekannten Methoden, z. B. nachdem die
entstandenen anorganischen Salze abgetrennt worden sind, durch Destillation oder durch Umkristallisieren.
Nach erfindungsgemäßen Verfahren erhält man im allgemeinen ein Gemisch von 1-Aryl-pyrazolinen und
1-Aryl-pyrazolidinen. Der PyrazolinanteiJ ist dabei
abhängig von der Menge des verwendeten Hypohalogenits. Bei Verwendung von ungefähr 2 Äquivalenten
des letzteren entsteht praktisch ausschließlich ao 1-Aryl-pyrazolin. Verwendet man hingegen nur 1 Mol
Hypohalogenit pro Mol Diamin und hält die Temperatur möglichst tief, beispielsweise bei ungefähr —10
bis 00C, so erhält man praktisch ausschließlich 1-Arylpyrazolidin.
as
Das erfindungsgemäße Verfahren liefert, im Gegensatz zu den bisher bekannten Methoden, sehr hohe,
oft sogar nahezu quantitative Ausbeuten an 1-Arylhydropyrazolen
der Formel I. Dies ist um so überraschender, als auf Grund der heutigen Erkenntnisse
eine Halogenierung oder eine Oxydation der als Ausgangsstoffe verwendeten Arylamin ο verbindungen zu
erwarten gewesen wäre, was z. B. aus folgenden Literaturstellen hervorgeht: Ber. deutsch, ehem. Ges.,
31, S. 1523 (1898); Annalen d. Ch., 311, S. 80 (1900); J. ehem. Soc, 95, S. 1065/1066 (1909). Ein großer
Vorteil des erfindungsgemäßen Verfahrens besteht darin, daß die Verwendung von Arylhydrazinen, der
Ausgangsstoffe vorbekannter Herstellungsverfahren, vermieden wird.
Die erfindungsgemäß erhältlichen 1-Aryl-hydropyrazole
der Formel I sind wertvolle Oxydationsschutzmittel.
Weitere Einzelheiten sind aus dem nachfolgenden Beispiel ersichtlich.
In einem mit Thermometer und Tropftrichter versehenen 750-ml-Rührkolben werden zu 75 g (0,5 Mol)
N-Phenyltrimethylendiamin unter gutem Rühren und
Kühlen innerhalb einer halben Stunde 325 ml Natriumhypocliloritlösung
(16,4 Volumprozent Chlor = 0,75 Mol) so zugetropft, daß die Temperatur nicht
über 20° C steigt. Dann wird die Kühlung entfernt und das Reaktionsgemisch 2 Stunden bei Raumtemperatur
weitergerührt. Anschließend versetzt man das Gemisch mit 50 ml (0.5 Mol) konzentrierter Natronlauge
und erwärmt es während einer Stunde am Rückfluß. Nach dem Abkühlen auf 500C wird die organische
Schicht abgetrennt und die wäßrige Salzlösung mit 10 ml Benzol ausgewaschen. Die organische Schicht
wird dann zusammen mit der Benzollösung destilliert.
Man erhält 67 g (= 90°/0 der Theorie) eines Öles
vom Kp.u 140 bis 142° C. Dieses Öl besteht gemäß
titrimetrischer Bestimmung aus 44°/0 1-Phenyl-pyrazolidin
und 50 % 1-Phenyl-pyrazolin.
Verwendet man an Stelle von N-Phenyl-trimethylendiamin
je die äquivalente Menge von N-(l'-Naphthyl)-, N-(2'-Naphthy]>, N-(5'-Acenaphthenyl)-, N-(4'-Methoxyphenyl)-,
N-(4'-Benzyloxyphenyl)-, N-(4'-Cyclohexyloxyphenyl)-, N-(4'-Phenoxyphenyl)-, N-(4'-tert-Butylphenyl)-,
N-(3'-Chlorphenyl)-, N-(4'-Bromphenyl)-, N-(4'-Nitrophenyl)-, N-(4'-CycIohexylphenyl)-,
N-(3',4'-Tetramethylenphenyl)-trimethylendiamin oder l-Phenylamino-3-amino-l- oder -2-methyIpropan, und
verfährt im übrigen wie im Beispiel angegeben, so erhält
man in ähnlichen Ausbeuten Gemische von 1-(1'-Naphthyl)-[Kp.o!
115 bis 1210C], l-(2'-Naphthyl)- [Schmp. 1000C], l-(5'-Acenaphthenyl)- [Kp.ol 125 bis 13O0C],
l-(4'-Methoxyphenyl>[Kp.x 0125bisi32°C],l-(4'-Benzyloxyphenyl)-[Kp.o t
148'bis 154°C], l-(4'-Cyclohexyloxyphenyl)-
[Kp.ol 141 bis 151°C], l-(4'-Phenoxyphenyl)-
[Kp.ol 135 bis 142° C], l-(4'-tert.Butylphenyl)-[Kp.u
165 bis 167° C], l-(3'-Chlorphenyl)-[Kp.j 121 bis 122°C], l-(4'-Bromphenyl)- [Kp.j 123
bis 129°C], l-(4'-Nitrophenyl)- [Kp.o x 130 bis 135° C],
l-(4'-Cyclohexylphenyl> [Kp.„i 105 bis 1200C],
l-(3',4'-Tetramethylenphenyl)- [Kp.01 110 bis 1200C],
l-Phenyl-5-methyl- [Kp.„ 141 bis 144° C] bzw. 1-Phenyl-4-methyl-[Kp.u
141 bis 143° C] pyrazolin und -pyrazolidin.
Zum gleichen Ergebnis gelangt man unter Verwendung von Natriumhypobromit an Stelle von Natriumhypochlorit
bei sonst gleichem Vorgehen.
Verwendet man im obigen Beispiel an Stelle von 325 ml 440 ml Natriumhypochloritlösung und verfährt
im übrigen wie angegeben, so erhält man praktisch ausschließlich 1-Phenyl-pyrazolin (Schmp. 51
bis 52° C). Verwendet man dagegen im obigen Beispiel an Stelle von 325 ml 220 ml Natriumhypochloritlösung,
hält die Reaktionstemperatur bei ungefähr —5°C während 5 Stunden und verfährt im übrigen
wie oben angegeben, so erhält man praktisch ausschließlich 1-Phenyl-pyrazolidin (Kp.u 141 bis 142° C).
Claims (1)
- Patentanspruch:Verfahren zur Herstellung von 1-Aryl-hydropyrazolen der allgemeinen Formel I,R3-CHCH-R2R4-CH N-R1Arin der Ar einen aromatischen Rest, R1 und R2 je ein Wasserstoffatom oder zusammen die direkte Bindung und R3 und R4 unabhängig voneinander je ein Wasserstoffatom oder einen niederen Alkylrest bedeuten, dadurch gekennzeichnet, daß man ein Diamin der allgemeinen Formel II,
CH -CH CH NH NH Ar (II)in der Ar, R3 und R4 die unter Formel I genannte Bedeutung haben, mit Hypohalogeniten behandelt.
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
CH555062A CH409978A (de) | 1962-05-09 | 1962-05-09 | Verfahren zur Herstellung von 1-Aryl-hydropyrazolen |
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Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE1254634B true DE1254634B (de) | 1967-11-23 |
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ID=4295451
Family Applications (1)
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---|---|---|---|
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-
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- 1963-05-08 GB GB18139/63A patent/GB982710A/en not_active Expired
- 1963-05-08 DE DEG37697A patent/DE1254634B/de active Pending
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
US3236858A (en) | 1966-02-22 |
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