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Biegeträger, insbesondere zur Verwendung als Ausleger für Auto- oder
Bordkrane Die Erfindung bezieht sich auf einen insbesondere als Ausleger für Auto-
oder Bordkrane dienenden Biegeträger, der aus zwei oder mehr hintereinander angeordneten
Teilen besteht, von denen je zwei in einem Gelenk gegeneinandergeschwenkt und in
der Strecklage durch Spanneinrichtungen, die aus je einem Bolzen und einem über
diesen greifenden Haken mit exzentrischer Lagerung einer dieser beiden Teile bestehen,
in Stoßflächen aneinander anliegend gehalten werden können.
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Ein derartiger Biegeträger ist aus der deutschen Patentschrift 737
573 als Hauptträger einer zerlegbaren Brücke bekannt. Dieser Hauptträger besteht
aus Kästen, die hintereinander im Bereich des Untergurtes durch quer angeordnete
Bolzen gelenkig miteinander verbunden sind. Wenn der Hauptträger z: B. über einem
Graben verlegt ist, übertragen die Bolzen der genannten Gelenke nicht nur die Querkräfte,
sondern auch die Zugkräfte, die im Untergurt entsprechend den Biegemomenten aus
dem Eigengewicht des Hauptträgers und aus den Verkehrslasten auftreten. Dabei werden
im Obergurt des Hauptträgers zwischen den Kästen nur Druckkräfte übertragen. Damit
aber beim Vorrollen des Hauptträgers von dem einen Ufer des Grabens aus der jeweils
gegenüber der vordersten Rolle vorstehende Teil des Hauptträgers nicht gegenüber
dem vorhergehenden Trägerteil unter der Wirkung seines Eigengewichtes sich nach
unten schwenkt, sondern in der Strecklage gegenüber dem vorhergehenden Teil des
Hauptträgers bleibt, werden die Kästen im Bereich des Obergurtes des Hauptträgers
mit Hilfe von jeweils an einem Kasten sitzenden Zapfen und über diese greifenden,
am anschließenden Kasten gelagerten Haken zusammengehalten, wobei eine exzentrische
Lagerung der Haken eine Verspannung ermöglicht. Diese Zapfen und Haken dienen daher
nicht zur übertragung von solchen Zugkräften, die etwa von Biegemomenten aus Verkehrslasten
herrühren. Sie sind daher ziemlich schwach ausgeführt. Die Zugkräfte aus den großen,
von den Verkehrslasten herrührenden Biegemomenten werden vielmehr nur von den im
Bereich des Untergurtes angeordneten Bolzen aufgenommen, welche außerdem die Querkräfte
zwischen je zwei Kästen übertragen.
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Diese bekannte Art der Verbindung zwischen den einzelnen Kästen eines
Hauptträgers einer zerlegbaren Brücke, die nach der Montage nur ruhend immer im
gleichen Sinn durch Momente aus Verkehrslasten beansprucht wird, ist nicht geeignet
zur Schaffung einer starren Verbindung zwischen Einzelteilen eines insbesondere
als Ausleger eines Auto- oder Bordkranes dienenden Biegeträgers, der im Betrieb
in unvorhergesehener Weise wechselnden Kräften und Momenten ausgesetzt ist.
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Für einen Autokran zeigt die USA.-Patentschrift 3 085 695 einen zweiteiligen
Ausleger, dessen beide Teile im Bereich eines Gurtes durch Gelenkbolzen miteinander
verbunden sind, während im Bereich des anderen Gurtes die beiden Auslegerteile in
verschiedenen Winkellagen zueinander mit Hilfe einer mehrere Steckbolzenlöcher aufweisenden
Lasche miteinander verbunden werden können. Diese Steckbolzenverbindung hat den
Zweck, es zu ermöglichen, daß dann, wenn der Autokran z. B. unter einer Brücke hindurchfährt,
der äußere Teil des Auslegers gegenüber dem inneren Auslegerteil in einer nach unten
abgewinkelten Stellung gehalten werden kann, so daß er nicht an der Brücke anstößt.
Im gestreckten Zustand der beiden Auslegerteile wird aber wegen des unvermeidlichen
Spieles in der Steckbolzenverbindung kein durchgehend starrer Biegeträger gebildet.
Auch ist die Betätigung der Steckbolzenverbindung zeitraubend.
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Demgegenüber liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, einen zusammenlegbaren
Biegeträger, insbesondere zur Verwendung als Ausleger für Auto-oder Bordkrane, so
zu gestalten, daß er im Betrieb in unvorhergesehener Weise wechselnde Kräfte und
Momente unnachgiebig zu übertragen vermag, wobei die Herstellung des betriebsfertigen
Biegeträgers aus dem zusammengeklappten Zustand in kürzester Zeit zuverlässig möglich
sein soll.
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Die Erfindung besteht in erster Linie darin, daß bei einem Biegeträger
der eingangs genannten Art die Gelenke nur zur Übertragung der Querkräfte zwischen
den Trägerteilen dienen und zur Übertragung der Zugkräfte, die von Biege- und Torsionsmomenten
zwischen je zwei Trägerteilen herrühren, an vier
Ecken des Stoßes
je eine der Spanneinrichtungen angebracht ist. Wenn ein Biegeträger nach der Erfindung
aus drei oder mehr Teilen zusammengesetzt ist, werden die Gelenke zwischen je zwei
Teilen abwechselnd auf einander gegenüberliegenden Seiten des Trägers angeordnet.
Bei einem Biegeträger nach der Erfindung, dessen gelenkig miteinander verbundene
Teile durch Rahmen gebildet werden, die aus zwei Holmstücken und aus Riegeln bestehen,
sind die Spanneinrichtungen an den Stoßstellen der beiderseitigen Holmstücke zweckmäßig
auf deren Ober- und Unterseiten angeordnet.
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Die Erfindung bringt den Fortschritt, daß ein insbesondere als Ausleger
für Auto- oder Bordkrane dienender Biegeträger in kurzer Zeit zusammengelegt oder
aus dem zusammengelegten Zustand in den Betriebszustand übergeführt werden kann,
indem er auf seiner ganzen Länge durchgehend starr ist und alle im Betrieb vorkommenden
unterschiedlichen Momente und Kräfte aufzunehmen vermag.
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In den Zeichnungen sind zwei Ausführungsbeispiele des Erfindungsgegenstandes
dargestellt. In - diesen zeigt F i g. 1 einen Teil eines Kranauslegers in Seitenansicht
im Bereich eines Scharniergelenkes, F i g. 2 die zugehörige Draufsicht, F i g. 3
einen Ausschnitt gemäß dem in F i g. 1 eingezeichneten Kreis, F i g. 4 den Schnitt
nach der Linie IV-IV in F i g. 3, F i g. 5 den Schnitt nach der Linie V-V in F i
g. 3, F i g. 6 einen lotrechten Längsmittelschnitt durch einen Teil eines Kranauslegers
nach einem anderen Ausführungsbeispiel im Bereich von zwei Scharnieren und F i g.
7 die zu F i g. 6 zugehörige Draufsicht.
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Der Kranausleger nach F i g. 1 bis 5 ist aus zwei gelenkig miteinander
verbundenen Teilen zusammengesetzt, die als Rahmen mit je zwei kastenförmigen Holmstücken
1, 2 bzw. 3, 4 und aus kastenförmigen Riegeln 5 bestehen. Die beiden Auslegerteile
sind in der Weise trapezförmig, daß in dem auseinandergeklappten Zustand nach F
i g. 2 die Holmstücke 1, 2
die Verlängerungen der Holmstücke 3, 4 bilden und
nach der Auslegerspitze hin konvergieren.
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Auf der einen Seite des Auslegers sind die Holmstücke 2 und
4 durch ein Scharnier 6 miteinander verbunden, dessen Drehachse senkrecht
auf der durch die Mittellinien der beiderseitigen Holmstücke 1, 3 und 2, 4 gelegten
Ebene steht. An den Enden der Holmstücke 1, 2, 3, 4 sitzen Anschlagplatten
7, 8, die im gestreckten Zustand des Kranauslegers aneinanderliegen. Hierbei
werden die Querkräfte zwischen den beiden Auslegerteilen auf der einen Seite durch
das Scharnier 6 und auf der anderen Seite durch einen Bolzen 9 übertragen, der durch
Bohrungen in den nach außen vorstehenden Rändern der Anschlagplatten 8 hindurchgesteckt
ist.
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Zur Übertragung von Biege- und Torsionsmomenten zwischen den beiden
Auslegerteilen dienen im nachstehenden beschriebene Spannglieder.
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An den Enden der beiden Holmstücke 1, 2 auf der Ober- und der Unterseite
sind zwei Paare von Blechwangen 10 angeschweißt. In jedem Paar von Wangen 10 ist
mittels eines Bolzens 11 eine hakenförmige Lasche 12 um eine waagerechte
Querachse drehbar gelagert. An den gegenüberliegenden Enden der Holmstücke 3, 4
sind oben und unten Paare von Wangen 13 angeschweißt, in denen je ein Bolzen
14
mit einem exzentrischen Bolzenteil15 um eine zu den Bolzen 11 parallele
Achse drehbar gelagert ist. Die Laschen 12 vermögen die exzentrischen Bolzenteile
15 von oben bzw. von unten her zu übergreifen.
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Auf den nach außen vorstehenden Enden der Bolzen 14 sind mit Hilfe
von Kerbverzahnungen Hebel 16 befestigt. Jeder Bolzen 14 kann mittels
des zugehörigen Hebels 16 in eine solche Lage geschwenkt werden, daß das Maul der
Lasche 12 über den Bolzentei11.5 hinwegfassen kann. Wenn danach der Hebel
16 um etwa 45° geschwenkt wird, bewegt sich der exzentrische Bolzenteil
15 in Richtung von dem Bolzen 11 weg, so daß die Lasche 12 einer Zugspannung
unterworfen wird. Wenn das mit allen vier Laschen 12 geschieht, werden die
Anschlagplatten 7, 8 fest gegeneinandergedrückt, so daß eine einwandfreie Druckübertragung
zwischen den beiden Trägerteilen gewährleistet ist. Die Übertragung von Zugkräften,
die insbesondere bei Biegebeanspruchungen des Kranauslegers in den betreffenden
Gurten auftreten, werden durch die Laschen 12 aufgenommen. Durch die Drehung
der Bolzen 14 im Sinn des Anspannens der Laschen 12 wird außerdem erreicht,
daß sich die Bolzenteile 15 derart in die sie untergreifenden Haken der Laschen
12 hineinlegen, daß die Laschen 12 nicht nach außen geschwenkt werden können
und daher sicher mit den Bolzen 14 verbunden bleiben. Die Hebel
16 können durch irgendeine geeignete Vorrichtung, die in F i g. 3 mit 17
angedeutet ist, in den Verriegelungsstellungen festgehalten werden.
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Die beschriebene Konstruktion ermöglicht es, die in Strecklage auseinandergeklappten
Auslegerhälften mit wenigen Handgriffen starr miteinander zu verbinden, so daß alle
möglichen Kräfte und Momente zwischen den beiden Auslegerteilen sicher übertragen
werden. Während nach F i g. 1 bis 5 der eine Auslegerteil gegenüber dem anderen
seitwärts geklappt wird, werden bei dem Ausführungsbeispiel nach F i g. 6 und 7
beispielsweise zwei Auslegerteile nach oben oder unten aneinandergeklappt. Auch
hierbei bestehen die einzelnen Auslegerteile aus Rahmen, die durch je zwei Holmstücke
18 und 19, 20 und 21, 22 und 23 sowie aus Riegeln 24, 25, 26, 27 bestehen. Der Rahmen
20, 21, 25, 26 ist mit dem Rahmen 22,
23, 27 durch auf der Oberseite
angeordnete Scharniere 28 mit waagerechter Drehachse verbunden.
Die
Scharniere 29 zwischen den Rahmen 20, 21, 25, 26 und
18, 19, 24 liegen hingegen auf der Unterseite. Die Spannmittel in Form von
hakenförmigen Laschen 12 und Bolzen 14 sind in der gleichen Weise wie bei dem Ausführungsbeispiel
nach F i g. 1 bis 5 an den Stoßenden der Holmstücke auf deren Ober- und Unterseite
angebracht. Ebenso sitzen an den Enden der Holmstücke Anschlagplatten
B.