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Synchrodynempfänger für hochfrequente elektrische Schwingungen Die
Erfindung befaßt sich mit einem Synchrodynempfänger für hochfrequente elektrische
Schwingungen, bei dem das Empfangssignal über mindestens einen Mischer mit Mischoszillator
einem Verstärker (z. B. Niederfrequenz- oder Videoverstärker) zugeführt wird. Durch
das deutsche Patent 670 585 ist ein derartiger Empfänger bekannt. Ein wesentliches
Problem bei diesem Verfahren ist die Synchronisation des Mischoszillators. Die Spannung
des Mischoszillators muß mit der Trägerspannung des Empfangssignals sowohl frequenz-
als auch phasensynchron sein. Die Mitnahmesynchronisation eines Oszillators verlangt,
daß die Amplitude des Mitnahmesignals nicht wesentlich kleiner als z. B. zehnmal
kleiner als die Spannung des Mischoszillators ist. Da im allgemeinen die Amplitude
des Empfangssignals jedoch wesentlich kleiner (z. B. Mikrovolt oder Millivolt) ist,
war bisher ein breitbandiger Vorverstärker erforderlich, dem der Synchrodynempfänger
als multiplikativer Demodulator nachgeschaltet war. Diese Methode hat jedoch erhebliche
Nachteile, so daß dieses Verfahren praktisch in der Fertigung nie angewendet wurde.
So kann z. B. zwischen zwei verschiedenen Signalen eine Kreuzmodulation auftreten.
Bei stärkeren Nachbarsignalen kann eine völlige Übersteuerung des breitbandigen
Vorverstärkers auftreten, so daß das Empfangssignal völlig unterdrückt wird. Außerdem
ist infolge der breitbandigen, hohen Vorverstärkung der Aufwand relativ hoch. Zur
Behebung dieses Nachteils wurde bereits von T u c k e r und Gar 1 i k (Frequenz,
2, 1948, Nr. 5, S. 143/144) vorgeschlagen, einen breitbandigen Vorverstärker geringer
Verstärkung zu verwenden und zur Synchronisation des Mischoszillators zwischen dem
Ausgang dieses Verstärkers und dem Synchronisationseingang des Mischoszillators
einen entsprechend hochverstärkenden schmalbandigen zusätzlichen Verstärker zu verwenden.
Aber auch dieser Vorschlag hat so erhebliche Nachteile, daß er praktisch nicht verwirklicht
wurde, denn bei einem Empfänger, der viele verschiedene Sender empfangen soll, müßten
jeweils alle Schwingkreise dieses schmalbandigen Verstärkers abgestimmt werden.
Das ursprüngliche Ziel, ohne schmalbandige selektive Filter auszukommen, wurde nicht
erreicht.
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Bei normalen überlagerungsempfängern und Geradeausempfängern ist es
bekannt (z. B. Funk, 1938, Heft 9, S. 229 bis 231), das Empfangssignal mit einem
Hilfssignal in der Frequenz bzw. in der Phase zu modulieren, um mit der hinter dem
Demodulator erscheinenden Hilfsmodulation eine Nachstimmung des Mischoszillators
bei Überlagerungsempfängern bzw. der Abstimmkreise bei Geradeausempfängern zu bewirken.
Da es sich hierbei jedoch um Empfängerprinzipien handelt, bei denen keine multiplikative
Synchrondemodulation angewendet wird, ist die Nachstimmung des Oszillators immer
mit einem Regelfehler behaftet. Derartige Regelkreise werden heute als P-Regler
bezeichnet. Im Gegensatz dazu wird bei einem Synchrodynempfänger eine absolute,
regelfehlerfreie Nachstimmung, d. h. Synchronisation, also eine I-Regelung verlangt.
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Die Erfindung stellt sich nun die Aufgabe, einen Synchrodynempfänger
für hochfrequente elektrische Schwingungen zu schaffen, der die Vorteile des Synchrodynverfahrens
hat, der jedoch mit einem unverstärkten oder wenig verstärkten Empfangssignal vor
der multiplikativen Demodulation auskommt, so daß der wesentliche Teil der Verstärkung
in einem an den Mischer anschließenden Verstärker erfolgt, und bei dem ein zusätzlicher,
jeweils abzustimmender selektiver Verstärker nicht erforderlich ist.
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Erfindungsgemäß wird dies bei einem Synchrodynempfänger für hochfrequente
elektrische Schwingungen, bei dem das Empfangssignal über mindestens einen Mischer
mit Mischoszillator einem Verstärker (z. B. Niederfrequenz- oder Videoverstärker)
zugeführt wird, dadurch erreicht, daß das Empfangssignal oder der Mischoszillator
mit einem Hilfssignal moduliert wird, das zwecks Erzeugung einer Regelspannung zur
Synchronisation des Mischoszillators in einer Vergleichsschaltung mit dem dem Verstärker
entnommenen Hilfssignal verglichen wird.
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Der erfindungsgemäße Empfänger hat den Vorteil, daß die wesentliche
Verstärkung des Empfängers in dem dem Mischer nachgeschalteten Verstärker bei erheblich
niedrigeren Frequenzen erfolgt. Dieser Verstärker
ist ein Niederfrequen--verstärker,
wenn es sich um den Empfang von Tonfrequenzen handelt, z. B. Rundfunkempfang. Werden
Bildsignale empfangen, so ist es ein breitbandiger Videoverstärker. Auf diese Weise
wird ein Zwischenfrequenzverstärker mit einer größeren Anzahl von Schwingkreisen
vermieden, so daß die Anwendung moderner, automatisch herstellbarer Schaltungen
(z. B. Dünnfilmtechnik oder integrierte Schaltkreise) ermöglicht wird.
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Darüber hinaus hat der erfindungsgemäße Empfänger den Vorteil, daß
die recht erhebliche Arbeit beim Abgleich eines Zwischenfrequenzverstärkers vermieden
wird.
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Schließlich ist die Verstärkungsregelung eines transistorisierten
Niederfrequenz- bzw. Videoverstärkers wesentlich einfacher als die Verstärkungsregelung
eines selektiven Zwischenfrequenzverstärkers, vor allem eines Zwischenfrequenzverstärkers
für Fernsehempfang, weil eine Verformung der Durchlaßkurve nicht auftritt. Deshalb
ist es auch möglich, sich der theoretisch optimalen Verstärkung zu nähern und nicht
wie bei Zwischenfrequenzverstärkern mit Rücksicht auf die Verformung der Durchlaßkurve
bewußt eine kleinere Verstärkung anzuwenden.
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Beim Empfang von Fernsehsignalen entsteht neben dem Bildsignal bereits
im Mischer die Differenzfrequenz für das Tonsignal. Es wird also nicht eine Mischung
zwischen Bildträger und Tonträger durchgeführt, so daß also nicht das Intercarrierverfahren
zur Anwendung kommt und der Ton nicht durch Intercarrierbrumm gestört werden kann.
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Auch der Nachteil des Paralleltonverfahrens, daß beim Empfang schwacher
Signale nur entweder optimaler Bildempfang ohne Tonempfang oder umgekehrt eingestellt
werden kann, tritt beim erfindungsgemäßen Verfahren nicht auf.
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An Hand der Ausführungsbeispiele der Zeichnungen wird die Erfindung
und deren Vorteile im folgenden näher erläutert.
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An Hand der F i g. 1 sei der erfindungsgemäße Empfang erläutert. Darin
ist 1 der Mischer, dem das Empfangssignal von der Antenne 2 zugeführt wird; 3 ist
der zu synchronisierende Mischoszillator; 4 ist der dem Mischer nachgeschaltete
Verstärker (z. B. Niederfrequenz- oder Videoverstärker); 5 ist ein einfaches Filter,
mit dem das den Verstärker 4 verlassende Hilfssignal entnommen wird; 6 ist der endgültige
Signalempfänger (z. B. ein Lautsprecher oder eine Bildröhre); 7 ist der das Hilfssignal
erzeugende Hilfsoszillator; 8 ist die Vergleichsschaltung, der das mit dem Filter
5 zurückgewonnene Hilfssignal und das vom Oszillator 7 kommende Hilfssignal zugeführt
werden. Der Vergleichsschaltung 8 wird eine Regelspannung entnommen, die mit dem
RC-Siebglied 30 Qesiebt wird und die mit Hilfe der Nachstimmeinrichtung 10 den Mischoszillator
3 synchronisiert. Zur Phasenmodulation des Mischoszillators 3 wird der Nachstimmeinrichtung
10 zusätzlich das Hilfssignal vom Oszillator 7 zugeführt. Es kann aber auch vorteilhaft
sein. nicht den Mischoszillator 3 mit dem vom Hilfsoszillator 7 kommenden Hilfssignal
zu modulieren. sondern z. B. mit an sich bekannten Modulationsschaltungen das Empfangssignal.
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Es kann auch das Doppelsuperprinzip Anwendung finden. Der Mischer
1 ist dabei der »zweite Mischer«. i Das dem Mischer 1 zugeführte Signal kommt dann
nicht von der Antenne, sondern von dem davorliegenden »ersten Mischer«. Das ist
vor allem dann zweckmäßig, wenn - wie es beim Fernsehempfänger der Fall ist - mit
Rücksicht auf die Störstrahlungsunterdrückung des zum ersten Mischer gehörenden
ersten Oszillators dieser einen ausreichenden Abstand zum Empfangssignal haben muß.
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In F i g. 2 werden in Zeigerdarstellung die dem Mischer 1 zugeführten
Spannungen gezeigt. Darin ist 11 der Zeiger des Trägers des Empfangssignals.
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und 13 sind die Zeiger der Seitenfrequenzen des Empfangssignals für den
Fall, daß es mit einer einzigen Niederfrequenz amplitudenmoduliert ist.
14 ist die vom Oszillator 3 kommende, in den beiden Extremstellungen gezeichnete
Spannung mit einem Phasenhub cT.
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Bei der in F i g. 2 gezeigten erwünschten Phasenlage zwischen der
Spannung 14 des Oszillators 3 und dem Signalträger 11 tritt am Ausgang praktisch
keine bzw. eine vernachlässigbar kleine Amplitude einer Spannung mit der Frequenz
der Phasenmodulation auf, so daß die Störung des eigentlichen Signals vernachlässigbar
klein ist. Weicht jedoch die Phasenlage z. B. nach rechts ab, wie sie in F i g.
3 gezeigt wird, so erscheint am Ausgang des Mischers und damit am Ausgang des Verstärkers
4 eine Spannung mit der Frequenz der Phasenmodulation. Diese Spannung ist je nach
Richtung der Phasenabweichung gleichphasig oder gegenphasig gegenüber der Spannung
des Hilfsgenerators 7. Je nachdem, ob sie gleichphasig oder gegenphasig ist, ist
die von der Vergleichsschaltung 8
erzeugte Regelspannung positiv oder negativ
relativ zum Bezugswert der Regelspannung (z. B. 0 Volt), die bei richtiger Phasenlage
entsteht.
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Auch beim Empfang urmodulierter Signale, wie dies z. B. bei der Ortung
von Satelliten der Fall ist, wobei das Dopplerprinzip zugrunde gelegt ist, ist es
vorteilhaft, das erfindungsgemäße Verfahren anzuwenden, weil nur die Bandbreite
des Synchronisierregelkreises für die Synchronisierfähigkeit maßgebend ist, so daß
auf diese Weise auch äußerst verrauschte Signale empfangen werden können. wobei
die Frequenz des Mischoszillators die für die Ortung erforderliche Information enthält.
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Bei phasenmodulierten Empfangssignalen wird erfindungsgemäß vorgeschlagen,
den Oszillator 3 oder das Empfangssignal selbst mit dem Hilfssignal in der Amplitude
zu modulieren. Dadurch wird auch hier bei richtiger Phasenlage das Empfangssignal
nur vernachlässigbar wenig durch das Hilfssignal gestört. Zwischen dem Verstärker
4 und dem endgültigen Signalempfänger 6 liegt dann noch ein Phasendemodulator bzw.
ein Demodulator für Frequenzmodulation, dem mit dem Filters das Hilfssignal entnommen
wird.
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Bisher wurden nur Signale mit reiner Amplitudenmodulation bzw. reiner
Phasenmodulation berücksichtigt. Sollen Signale empfangen werden, deren Seitenbänder
verschiedene Bandbreite haben, z. B. Fernsehsignale, so ist es vorteilhaft, daß
die vom Oszillator 3 kommende Spannung gegenüber dem Träger 11
des Signals
eine Phasenverschiebung von 60° hat. Es wird dann das Signal im Mischer in einer
Weise demoduliert. wie sie normalerweise durch die Anwendung einer Flanke der Durchlaßkurve
erreicht wird und als Nyquistdemodulation bezeichnet wird. In F i g. 4 wird diese
Phasenlage gezeigt. a ist die Strecke, um die der Gesamtvektor des Signals 11,12,13
bei reiner Amplitudenmodulation schwankt. Durch Zusatz des Trägers 14 ist für die
Demodulation nur die Projektion der Strecke a, nämlich die Strecke
b, maßgebend.
Für die nur in einem Seitenband enthaltenen
Frequenzen ist z. B. nur der Vektor 12 anwesend. Die Projektion dieses einen rotierenden
Seitenbandvektors ergibt ebenfalls die Strecke b. Damit ist gezeigt, daß durch die
60°-Phasenverschiebung der Oszillatorspannung 14 eine Demodulation erfolgt, die
in ihrer Wirkung einer Nyquistdemodulation entspricht, ohne daß selektive Mittel
zur Erzeugung einer Nyquistflanke angewendet werden.
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Damit das Hilfssignal das Empfangssignal nicht stören kann, ist es
besonders vorteilhaft, das Hilfssignal in einen Teil des Übertragungsspektrums zu
legen, welches nur wenig oder gar nicht vom Empfangssignal in Anspruch genommen
wird. Bei der Übertragung von Sprache ist das z. B. eine Frequenz über 3 kHz, bei
der Übertragung von Bildsignalen ist es z. B. eine Frequenz, die gleich einem ungeraden
Vielfachen der Hälfte einer der beiden Ablenkfrequenzen ist. Beträgt die horizontale
Ablenkfrequenz 15,625 kHz, so kann man für die Hilfsfrequenz z. B. -1525 - 5 = 39,0625
verwenden. Um diese Frequenzverkettung mit einfachen Mitteln zu erzielen, kann man
über einen kleinen Koppelkondensator die Ablenkfrequenz dem auf 39,0625 kHz schwingenden
Hilfsgenerator zuführen. Es tritt dann durch Oberwellenmischung in diesem in einem
ausreichend großen Frequenzbereich eine Synchronisation 5:2 auf.
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Um beim Empfang von Bildsignalen den im allgemeinen mehrstufigen Verstärker
4 nicht als Gleichspannungsverstärker ausbilden zu müssen, kann man diesen in bekannter
Weise als Wechselspannungsverstärker aufbauen und die Gleichstromkomponente des
Fernsehsignals durch eine bekannte Klemmschaltung wiedergewinnen. Dabei ist es zweckmäßig,
die Rücklaufimpulse der Horizontalablenkung zu einem Doppelimpuls zu differenzieren
und nur den zweiten Teil des Doppelimpulses zur Klemmung der hinteren Schwarzschulter
des Videosignals zu verwenden. Zur Erzeugung einer Regelspannung zur Regelung der
Verstärkung des Videoverstärkers kann man die Synchronisierimpulse des geklemmten
Videosignals gleichrichten. Um den Fangbereich der Synchronisation des Oszillators
3 beim Empfang von Fernsehsignalen wesentlich zu erhöhen, ist es besonders vorteilhaft,
den Diskriminator des Tonsignals (5,5 MHz bei CCIR-Norm) gleichzeitig zur Erzeugung
einer Regelspannung für die Grobabstimmung des Oszillators 3 zu verwenden. Die Regelspannung
des Diskriminators wird zweckmäßigerweise zur Regelspannung der Vergleichsspannung
8 addiert.
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Die F i g. 5 zeigt einen Fernsehempfänger als vorteilhaftes Anwendungsbeispiel
des beschriebenen Empfängers. Darin ist 15 die Empfangsantenne, deren Empfangssignal
einem abstimmbaren Hochfrequenzverstärker 16 zugeführt wird. Das verstärkte Signal
wird mit Hilfe des ersten Mischers 17 in Verbindung mit dem Oszillator 18 auf eine
Zwischenfrequenz gebracht. Dieses Zwischenfrequenzsignal durchläuft ein einfaches
Filter 19, bestehend z. B. aus einem Zweikreisbandfilter und einer Nachbartonfalle.
Dieses Filter 19 ist gleichzeitig so bemessen, daß eine Nyquistflanke entsteht,
auf deren Mitte die Sollfrequenz des Bild-Zwischenfrequenzträgers liegt. Das das
Filter 19
verlassende Zwischenfrequenzsignal wird dem zweiten Mischer 1 zugeführt,
in dem dieses synchron demoduliert wird. Das den Mischer 1 verlassende Videosignal
wird in einem - im allgemeinen - mehrstufigen Verstärker 4 verstärkt und der Blidröhre
6 zugeführt. Außerdem wird dem Verstärker 4 ein Ton-Differenzsignal (z. B. 5,5 MHz
bei CCIR-Norm) entnommen und in einem Differenzsignalverstärker 20 verstärkt und
in dem Diskriminator 21 demoduliert. Dieses demodulierte Tonsignal wird in dem Niederfrequenzverstärker
22 verstärkt dem Lautsprecher 23 zugeführt. Dem Verstärker 4 wird mittels
eines selektiven Netzwerkes 5 (z. B. mit einem transistorentdämpften RC-Netzwerk
oder einem Schwingkreis) das Hilfssignal entnommen und der Vergleichsschaltung 8
zugeführt, in der dieses Signal mit dem vom Generator 7 kommenden Hilfssignal verglichen
wird. Die von der Vergleichsschaltung 8 erzeugte Regelspannung wird einer Addierschaltung
25 zugeführt, der zusätzlich die vom Diskriminator 21 gelieferte und in dem RC-Siebnetzwerk
24 gesiebte Regelspannung, die der Vergrößerung des Fangbereiches dient,
zugeführt wird.
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Diese Addierschaltung 25 kann beispielsweise aus einer einfachen Widerstandsmatrix
bestehen. Außerdem ist es möglich, die Addition der beiden Regelspannungen gleich
in der Vergleichsschaltung 8 vorzunehmen. Die die Addierschaltung 25 bzw. die Vergleichsschaltung
8 verlassende Summenregelspannung wird mit dem RC-Siebglied 30 gesiebt und über
den Schalter 26 wahlweise entweder der Nachstimmschaltung 10 dis Oszillators 3 oder
der Nachstimmschaltung 27 des Oszillators 18 zugeführt. Der Nachstimmschaltung 10
wird zur Phasenmodulation des Oszillators 3 zusätzlich das Hilfssignal des Oszillators
7 zugeführt. Über den Schalter 26 wird - für den Fall, daß die Summenregelspannung
der Nachstimmschaltung 10 zugeführt wird - zur Handabstimmung des Oszillators
18 der Nachstimmeinrichtung 27 eine Spannung zugeführt, die mit dem Handabstimmpotentiometer
28 variiert werden kann. In dieser (gezeichneten) Schalterstellung ist es dadurch
möglich, den Zwischenfrequenzbildträger auf der Nyquistflanke des Filters 19 zu
verschieben. Die Summenregelspannung stimmt dabei jeweils mit Hilfe der Naehstimmschaltung
10 den Oszillator 3 nach. Es bleibt somit die Synchronisation erhalten, und
das Tonsignal kann nach wie vor auf der Mitte der Diskriminatorflanke des Diskriminators
21 demoduliert werden. Obwohl das Intercarrierverfahren nicht angewendet wird und
somit kein Intercarrierbrumm auftritt, kann man durch Handabstimmung den Bildträger
auf der Nyquistflanke verschieben, ohne eine Verschiebung des Ton-Differenzsignals
auf der Diskriminatorflanke in Kauf nehmen zu müssen, wie dies beim Paralleltonverfahren
der Fall ist. Bei ausreichender Bandbreite des Synchronisierregelkreises wird auch
eine unerwünschte Frequenzmodulation der Oszillatoren 18 und/oder 3 durch Schallschwingungen
verhindert, so daß wie beim Intercarrierverfahren eine akustische Rückkopplung nicht
auftreten kann. Befindet sich der Schalter 26 in der anderen (nicht gezeichneten)
Stellung, so wird die Summenregelspannung der Nachstimmschaltung 27 des Oszillators
18 zugeführt, und die Nachstimmschaltung 10 des Oszillators 3 erhält eine einmal
fest eingestellte Spannung, derart, daß der Oszillator 3 auf der Frequenz schwingt,
die der Bild-Zwischenfrequenzträger auf der Nyquistflanke einnehmen soll. Es wird
dadurch ohne zusätzliche Mittel eine automatische Scharfabstimmung erreicht, wie
sie bei normalen
Empfängern mit Zwischenfrequenzverstärkern mit
erheblichem Mehraufwand (Bildträgerauskoppelkreis, Verstärker, Bildträgerdiskriminator
und Regelspannungsverstärker) erzielt werden kann. In an sich bekannter Weise wird
das Videosignal dem Amplitudensieb und den Ablenkschaltungen 35 zur Synchronisation
der beiden Ablenkgeneratoren zugeführt.
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Die Klemmung des Videosignals erfolgt mittels der Klemmschaltung 31,
der zusätzliche Klemmimpulse 32 zugeführt werden. Zur Verstärkungsregelung des Videoverstärkers
4 und des HF-Verstärkers 16 werden in einer mit den Tastimpulsen 34 getasteten Gleichrichterschaltung
33 die Synchronisierimpulse des Videosignals gleichgerichtet; die dadurch gewonnene
Regelspannung wird z. B. der ersten Stufe des Verstärkers 4 und dem HF-Verstärker
16 zugeführt. Diese Regelspannung kann aber auch der Mischstufe 1 zugeführt werden.
In an sich bekannter Weise kann der Oszillator 3 und die Mischstufe 1 zu einem selbstschwingenden
Mischer zusammengefaßt werden. In diesem Fall kann der Mischer 1 nicht geregelt
werden. Um eine Übersteuerung des Verstärkers 4 bei großen Eingangssignalen zu vermeiden,
ist es empfehlenswert, eine Videoverstärkerschaltung zu verwenden, wie sie in F
i g. 6 dargestellt ist. In dieser Figur ist 36 die vom Mischer 1 abgegebene Videospannung,
37 ist der Innenwiderstand, den der Mischer 1 darstellt; dieser Innenwiderstand
ist im allgemeinen identisch mit dem Arbeitswiderstand des Mischers 1, an dem die
Videospannung abfällt. Dieser Widerstand 37 beträgt z. B. 2 bis 3 kQ. Über den Koppelkondensator
38 wird das Videosignal einer Emitterfolgerstufe 39 zugeführt, die einen relativ
großen Kollektorwiderstand 40 hat. Über den Widerstand 41 wird der Stufe 39 eine
positive Regelspannung 42 zugeführt. Bei größer werdender Regelspannung sinkt das
Kollektorpotential der Stufe 39 auf sehr niedrige Werte. Dadurch sinkt die Stromverstärkung
der Stufe 39 erheblich, außerdem sinkt sehr stark -der Eingangswiderstand der Stufe
39. Dadurch fällt in diesem Betriebszustand der wesentliche Teil der Spannung 36
am Widerstand 37 ab. Die Regelung dieser Stufe hat also eine doppelte Wirkung, denn
bei richtigem Arbeitspunkt ist der Eingangswiderstand der Stufe größer als der Widerstand
37. Vom Emitter der Stufe 39 gelangt das Videosignal zur Basis der Stufe 43, die
wiederum einen Außenwiderstand 44 von etwa 2 bis 3 kQ hat. Der zweite Teil
des Videoverstärkers mit den Stufen 45 und 46 arbeitet in gleicher Weise, wie die
ersten beiden Stufen, d. h., die Stufe 45 ist ein Emitterfolger, und die Stufe 46,
die als Videostufe arbeitet, hat einen Kollektorausgang. Über den Koppelkondensator
47 wird das Videosignal der Bildröhre 48 zugeführt. Zur Zurückgewinnung der Gleichspannungskomponente
dient die Klemmschaltung 49 bis 54, der zwei differenzierte, gegenpolige Klemmimpulse
55 und 56 zugeführt werden.
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Der an Hand der F i g. 1 beschriebene Empfänger läßt sich auch in
vorteilhafter Weise für Tonempfang verwenden. Als Hilfsfrequenz zur Synchronisation
des Oszillators 3 ist es dabei zweckmäßig, eine Frequenz zu verwenden, die außerhalb
des Frequenzbereiches der Grundtöne liegt, also größer als 4 kHz, z. B. 7 kHz ist.
Man kann dadurch eine hörbare Störung des Tonsignals durch einen oder mehrere Sperrkreise
die Hilfsfrequenz vom Tonwiedergeber, z. B. Lautsprecher. fernhalten. Auch beim
Tonempfänger ist die Anwendung des Doppelsuperprinzips zweckmäßig, um zu erreichen,
daß der Oszillator 3 nicht abgestimmt werden muß.