DE1246231B - Verfahren zur Hydrophilierung von Formkoerpern aus Organopolysiloxanelastomeren - Google Patents
Verfahren zur Hydrophilierung von Formkoerpern aus OrganopolysiloxanelastomerenInfo
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- C08G77/04—Polysiloxanes
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Description
DEUTSCHES
PATENTAMT
Int. Cl.:
C08f
Deutsche KL: 39 b - 22/10
Nummer: 1246 231
Aktenzeichen: D 47271IV/39 b
Anmeldetag: 14. Mai 1965
Auslegetag: 3. August 1967
Organopolysiloxanelastomeren sind von Natur aus hydrophob, was für zahlreiche Anwendungsarten sehr
nützlich ist. Für andere Anwendungsmöglichkeiten hingegen wären hydrophile Eigenschaften sehr .wichtig,
z. B. bei Verwendung von Organopolysiloxanelastomeren als Kontaktlinsen, als künstliche Lungenoder
Nierenmembranen sowie als Film- und Kopiermaterial.
Das erfindungsgemäße Verfahren zur Hydrophilierung von Formkörpern aus Organopolysiloxanelastomeren
ist dadμrch gekennzeichnet, daß Organopolysiloxanelastomeren,
die 3 bis 100 Molprozent Einheiten der allgemeinen Formel
Tf(A-R)SiO
bezogen auf den Gesamtmolgehalt an Siloxaneinheiten in den Organopolysiloxanelastomeren, enthalten, worin
R' einwertige, gegebenenfalls halogenierte Kohlenwasserstoffreste,
R zweiwertige, gesättigte, aliphatische Kohlenwasserstoffreste und A Arylreste bedeutet, mit
einem Sulfonierungsmittel und anschließend mit einer Lösung einer basischen Verbindung nachbehandelt
und gegebenenfalls am Schluß abgerieben werden.
Organopolysiloxane, die erfindungsgemäß hydrophiliert werden, sind bekannt. Selbstverständlich
erfolgt die Behandlung der Organopolysiloxane in vulkanisiertem oder gehärtetem Zustand. Die Organopolysiloxanelastomeren
können ohne oder mit Füllstoffen oder beliebigen anderen Zusätzen für Elastomeren
behandelt werden. Ferner können die Organopolysiloxanelastomeren in beliebiger Form, z. B. in
Form von Folien, Stäben, Rohren, Linsen, Dichtungen oder beliebigen anderen Fabrikationsformen der
erfindungsgemäßen Behandlung unterzogen werden. Entscheidend ist hierbei nur, daß die Organopolysiloxanelastomeren
Einheiten der genannten Art enthalten.
In den angeführten Siloxaneinheiten können die Reste R' beispielsweise Alkylreste sein, wie Methyl-,
Äthyl-, Propyl-, Octyl-, Dodecyl-, Octadecyl- oder Myricylreste, Alkenylreste, wie Vinyl-, Allyl-, Hexenyl-
oder Octadecenylreste, Alkinylreste, wie Äthinyl- oder Propargylreste, Cycloalkylreste, wie Cyclopentyl- oder
Cyclohexylreste, Cycloalkenylreste, wie Cyclopentenyl- oder Cyclohexadienylreste, Arylreste, wie Phenyl-,
Xenyl-, Naphthyl- oder Anthrylreste, Alkarylreste, wie Toluyl-, Xylyl- oder Mesithylreste, oder entsprechende
halogenierte Kohlenwasserstoffreste, wie Chlormethyl-, 3-Chlorpropyl-, 3,3,3-Trifluorpropyl-,
Trifluorvinyl-, Chlorcyclohexyl-, Bromphenyl-, Dichlorphenyl-, Bromnaphthyl- oder α,α,α-Trifluortolylreste.
Verfahren zur Hydrophilierung von Formkörpern aus Organopolysiloxanelastomeren
Anmelder:
Dow Corning Corporation,
Midland, Mich. (V. St. A.)
Vertreter:
Dr. B. Pass, Rechtsanwalt,
München 22, Von-der-Tann-Str. 14
Als Erfinder benannt:
Gordon L. Axon, Midland, Mich. (V. St. A.)
Beanspruchte Priorität:
V. St. v. Amerika vom 18. Mai 1964 (368 333) - -
Bekanntlich können Phenyl reste unter SuIfonierungsbedingungen
gespalten werden, daher sollten Phenylreste und andere ähnlich gebaute Reste nur in
geringen Mengen vorhanden sein. Vorzugsweise bedeutet R' Methyl-, Äthyl-, Vinyl- oder 3,3,3-Trifluorpropylreste,
wobei Methylreste besonders bevorzugt sind.
Beispiele für Reste R, die geradkettig oder verzweigt
sein können, sind Methylen-, Äthylen-, Propylen-, Isopropylen-, Butylen-, Isobutylen-, Hexamethylen-
oder Octamethylenreste. Vorzugsweise enthalten die Reste R mindestens 2 C-Atome oder insbesondere
2 bis 4 C-Atome.
Die Reste A sind beliebige Arylreste, die über Reste R mit den Si-Atomen verknüpft sind. Beispiel
für Reste A sind Phenyl-, Xenyl-, Naphthyl- oder Anthrylreste. Diese Arylreste können auch substituiert
sein, solange die Substituenten mit dem Sulfonierungsmittel
nicht reagieren. Vorzugsweise bedeutet A Phenyl- oder Naphthylreste, wobei Phenylreste
besonders bevorzugt sind.
Die prozentualen· Molgewichtsangaben der erfindungsgemäß
nachbehandelten Organopolysiloxanelastomeren können durch Siloxaneinheiten der allgemeinen
Formel R2 7SiO ausgeglichen sein, worin
R' die angegebene Bedeutung hat. Ferner können auch geringe Mengen an Einheiten der allgemeinen Formeln
R3^SiO1Z2, R'SiO3/2 und SiO2 vorhanden sein.
Wie bereits erwähnt, sind die genannten Organopolysiloxanelastomeren und ihre Herstellungsverfahren
bekannt.
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Die erste Maßnahme bei dem erfindungsgemäßen Verfahren besteht darin, daß die Organopolysiloxanelastomeren
mit einem Sulfonierungsmittel, wie Schwefelsäure, Schwefcltrioxyd oder Chlorsulfonsäure, behandelt
werden. Die Behandlung kann auf beliebige Art vorgenommen werden, z. B. durch Aufsprühen,
Aufstreichen oder Aufspritzen des Sulfonierungsmittels oder durch Eintauchen der Organopolysiloxanelastomeren
in das Sulfonierungsmittel. Auf Grund der Natur der Sulfonierungsmittel ist die Eintauchmethode
bevorzugt, und Chlorsulfonsäure ist als Sulfonierungsmittel bevorzugt. Das Sulfonierungsmittel
kann in konzentrierter Form angewendet werden, die besten Ergebnisse werden jedoch mit
ziemlich verdünnten Lösungen, die etwa 1 bis 5°/o »5 des Sulfonierungsmittels in einem geeigneten Lösungsmittel
enthalten, erzielt. Die Sulfonierung .kann bei beliebiger Temperatur vorgenommen werden, vorteilhaft
wird jedoch bei Raumtemperatur oder am besten unterhalb Raumtemperatur gearbeitet. ao
Die zweite und letzte Maßnahme bei dem erfindungsgemäßen Verfahren besteht darin, daß die sulfonierten
Organopolysiloxanelastomeren anschließend mit einer Lösung einer basischen Verbindung behandelt werden.
Bevorzugte basische Verbindungen sind Natrium- as bicarbonat, Natriumcarbonat, Ammoniumhydroxyd,
Alkalihydroxyd (Natriumhydroxyd, Kaliumhydroxyd, Lithiumhydroxyd oder Caesiumhydroxyd), oder Erdalkalihydroxyd
(Bariumhydroxyd, Calciumhydroxyd, Magnesiumhydroxyd oder Strontiumhydroxyd). Besonders
bevorzugt sind Natrium- oder Kaliumverbindungen und von diesen insbesondere Natriumbicarbonat.
Diese letzte Verfahrensmaßnahme kann in beliebiger Weise ausgeführt werden, z. B.
Aufsprühen oder Aufspritzen
Aufsprühen oder Aufspritzen
und 5 Molprozent-Einheiten der Formel
(CHa)-VCH3CHCHJSiO
Polymerisat B
der Formel
der Formel
enthielt 92,358 Molprozent-Einheiten (CH3)s.Si0
0,142 Molprozent-Einheiten der Formel
(CH3)CH2 = CHSiO
und 7,5 Molprozent-Einheiten der Formel
und 7,5 Molprozent-Einheiten der Formel
SiO
(CH3)\CH3CHCH2/
as 35 Gewichtsteile des Polymerisates A, 65 Gewichtsteile des Polymerisates B, 5 Gewichtsteile eines Siliciumdioxydfüllstoffes
und 2 Gewichtsteile Dicumylperoxyd als Härtungsmittel wurden miteinander vermischt
und die so erhaltene Formmasse 15 Minuten bei 1500C in einer Presse gehärtet.
Erfindungsgemäße Hydrophilierung
Die erhaltenen Organopolysiloxanelastomerenproben wurden in 1-, 2- und 50%ige (bezogen auf das
durch Aufstreichen, 35 Gewicht) Chlorsulfonsäurelösungen in Chloroform
einer Lösung der bei Raumtemperatur eingetaucht und anschließend
basischen Verbindung auf die sulfonierten Elastomeren,. sofort in eine gesättigte wäßrige Natriumbicarbonat-
oder statt dessen können die sulfonierten Elastomeren lösung gegeben. Die Oberfläche jeder Organosiloxanauch
in eine Lösung der basischen Verbindung ein- elastomerenprobe war nach, dieser Behandlung hygetaucht
werden. Auch hierbei ist die Tauchmethode 40 drophil.
bevorzugt. Beispiel 2
bevorzugt. Beispiel 2
Vermutlich führt die erfindungsgemäße Behandlung auf folgende Weise zu einer Hydrophilierung
der Organopolysiloxanelastomeroberflächen:
oder
Durch das Sulfonierungsmittel werden ein
mehrere Wasserstoffatome des ArylrestesA durch eine Sulfonsäurcgruppe ersetzt, die dann durch die basische Verbindung unter Bildung einer Sulfonatsalzgruppe neutralisiert wird, wodurch eine Hydrophilierung der Elastomerenoberfläche erreicht wird. Ungeachtet des tatsächlichen Reaktionsablaufes ist die Oberfläche nach Beendigung der erfindungsgemäßen Behandlung hydrophil. Wenn die Elastomeren nicht sofort benetzbar sind, kann die Benetzbar-50 Gewichtsteile Polymerisat A, 50 Gewichtsteile Polymerisat B (beide aus Beispiel 1) und 5 Gewichtsteile eines Siliciumdioxydfüllstoffes wurden miteinander vermischt und 2 Stunden bei 1500C von unten erhitzt. Anschließend wurden 2 Gewichtsteile Dicumylperoxyd eingemischt und die so erhaltene Formmasse wie im vorangehenden Beispiel gehärtet. Das Organopolysiloxanelastomere wurde dann 24 Stunden bei 1500C nachgehärtet.
mehrere Wasserstoffatome des ArylrestesA durch eine Sulfonsäurcgruppe ersetzt, die dann durch die basische Verbindung unter Bildung einer Sulfonatsalzgruppe neutralisiert wird, wodurch eine Hydrophilierung der Elastomerenoberfläche erreicht wird. Ungeachtet des tatsächlichen Reaktionsablaufes ist die Oberfläche nach Beendigung der erfindungsgemäßen Behandlung hydrophil. Wenn die Elastomeren nicht sofort benetzbar sind, kann die Benetzbar-50 Gewichtsteile Polymerisat A, 50 Gewichtsteile Polymerisat B (beide aus Beispiel 1) und 5 Gewichtsteile eines Siliciumdioxydfüllstoffes wurden miteinander vermischt und 2 Stunden bei 1500C von unten erhitzt. Anschließend wurden 2 Gewichtsteile Dicumylperoxyd eingemischt und die so erhaltene Formmasse wie im vorangehenden Beispiel gehärtet. Das Organopolysiloxanelastomere wurde dann 24 Stunden bei 1500C nachgehärtet.
Erfindungsgemäße Hydrophilierung
Das erhaltene Organopolysiloxanelastomere wurde kcit leicht dadurch ausgelöst werden, daß die Ober- 55 in eine 2°/0ige Chlorsulfonsäurelösung in Chloroform
fläche der Elastomeren einfach mit den-Fingern oder entweder bei Raumtemperatur oder bei etwa —40°C
eingetaucht und anschließend sofort in eine gesättigte wäßrige Natriumbicarbonatlösung eingebracht. Die
Oberfläche des Organopolysiloxanelastomeren war nach dieser Behandlung hydrophil, wobei die Tieftemperaturbehandlung
die beste war.
der Hand berieben wird.
Es wurden
Polymerisat A
Formel
Polymerisat A
Formel
zwei Organopolysiloxane hergestellt, enthielt 75 Molprozent-Einheiten der
(CH3)2Si0
20 Molprozent-Einheiten der Formel
1 (CH3)CH2 = CHSiO
1 (CH3)CH2 = CHSiO
Praktisch die gleichen Ergebnisse wurden erhalten, wenn an Stelle von Natriumbicarbonat in den Beispielen
1 und 2 Natriumhydroxyd, Kaliumhydroxyd, Ammoniumhydroxyd oder Calciumhydroxyd eingesetzt
wurde.
Praktisch die gleichen Ergebnisse wurden erhalten, wenn an Stelle von Chlorsulfonsäure in den Beispielen 1
und 2 Schwefelsäure oder Schwefeltrioxyd eingesetzt wurde.
Claims (1)
- Patentanspruch:Verfahren· zur Hydrophilierung von Formkörpern aus Organopolysiloxanelastomeren, dadurch gekennzeichnet, daß Organopolysiloxanelastomeren, die 3 bis 100 Molprozent an Einheiten der allgemeinen Formel
R'(A —R)SiObezogen auf den Gesamtmolgehalt an Siloxaneinheiten in den Organopolysiloxanelastomeren, enthalten, worin R' einwertige, gegebenenfalls halogenierte Kohlenwasserstoffreste, R zweiwertige, gesättigte, aliphatische Kohlenwasserstoffreste und A Arylreste bedeutet, mit einem Sulfonierungsmittel und anschließend mit einer Lösung einer basischen Verbindung nachbehandelt und gegebenenfalls am Schluß abgerieben werden.
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
US36833364A | 1964-05-18 | 1964-05-18 |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE1246231B true DE1246231B (de) | 1967-08-03 |
Family
ID=23450794
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE1965D0047271 Pending DE1246231B (de) | 1964-05-18 | 1965-05-14 | Verfahren zur Hydrophilierung von Formkoerpern aus Organopolysiloxanelastomeren |
Country Status (3)
Country | Link |
---|---|
AT (1) | AT268662B (de) |
DE (1) | DE1246231B (de) |
FR (1) | FR1429806A (de) |
-
1965
- 1965-04-07 FR FR12240A patent/FR1429806A/fr not_active Expired
- 1965-05-14 DE DE1965D0047271 patent/DE1246231B/de active Pending
- 1965-05-17 AT AT445465A patent/AT268662B/de active
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
FR1429806A (fr) | 1966-02-25 |
AT268662B (de) | 1969-02-25 |
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