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Skiff Die Erfindung bezieht sich auf ein Skiff; und das Wesentliche
besteht darin, daß der Bootskörper als ringsum geschlossener Hohlkörper mit etwa
ellipsenförmigem Querschnitt ausgebildet ist und den Rollsitz für den Ruderer nebst
Rollschienen, Ausleger und Stemmbrett frei über dem Bootskörper auf einem Traggerüst
trägt. Dies hat den Vorteil, daß der Bootskörper kleiner sein kann als ein Bootskörper
üblicher Form, da er tiefer eintauchen kann als der übliche Bootskörper und die
Wellen den Bootskörper ungehindert überspülen können: Der Bootskörper kann auch
infolge seiner geschlossenen Hohlkörperbauart leichter gebaut werden. Durch Verkleinerung
des Bootskörpers wird sein Formwiderstand und durch die oben abgerundeten Seiten
der Wellenwiderstand verringert. Die verringerte Seitenstabilität kann dabei in
üblicher Weise durch Balancieren mit den Skulls ausgeglichen werden. Infolge des
verringerten Form-und Wellenwiderstandes kann man mit dem neuen Skiff größere Geschwindigkeiten
erreichen als mit den bekannten Skiffs.
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Eine vorteilhafte Ausführungsform ergibt sich, wenn der Bootskörper
so groß ist, daß er bei unbelastetem Boot etwa auf seiner größten Wasserlinie stabil
schwimmt. Dies erleichtert die Handhabung des Bootes beim Zuwasserbringen und Wieder-ausdem-Wasserbringen,
und das Boot känn auch am Steg ohne Gefahr des Umkippens belegt werden.
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Mit Vorteil ist unter dem Heck eine annähernd waagerechte Flosse,
z. B. aus Blech, angebracht. Eine solche Flosse wirkt einer das Heck hochkippenden,
an den hochliegenden Dollen angreifenden Ruderkraft entgegen.
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Mit Vorteil ist auch über dem Bug und gegebenenfalls dem Heck ein
kurzer strömungsgünstig geformter Reservedeplacementkörper angebracht, der vorzugsweise
nur durch eine lotrechte Platte mit dem Bootskörper verbunden ist. Dies hat den
Vorteil, daß beim Kippen des Bootes um die Querachse diese Körper ein zu starkes
Kippen verhindern, aber bei normaler Fahrt ein widerstandsverminderndes überspülen
des Bootskörpers, besonders bei etwas seitlichem Wind, zulassen. Liegt die Unterkante
eines solchen Körpers etwa 5 cm über dem Bootskörper, so kann das Boot bei schneller
Fahrt auch von vorn überschwemmt werden.
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Eine vorteilhafte Ausführungsform ergibt sich, wenn das Traggerüst
für den Rudersitz mehrere aus je drei Streben bestehende Dreiecksverbände aufweist,
bei denen jeweils zwei Streben durch den Hohlkörper hindurch bis zum Kiel reichen
und dort befestigt sind, während die Enden der oberen waagerechten Querstreben durch
Längsschienen miteinander verbunden sind, die als Rollbahnen für den Rollsitz dienen.
Es kann dabei fest mit den Deck verbunden sein. Ein solches Traggerüst ist sehr
leicht.
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Eine weitere vorteilhafte Ausführungsform ergibt sich, wenn die Ausleger
mit der oberen Querstrebe des mittleren Dreiecksverbandes ein Stück bilden, welches
aus einer an den Enden bis zur Dollenhöhe hochgebogenen Stange, z. B. Leichtmetallrohr;
besteht, deren freie Enden nach dem vorderen und hinteren Ende der Rollbahn durch
Drähte oder Seile verspannt sind. Dies ergibt eine sehr leichte Konstruktion.
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Die Spanndrähte oder Seile sind zweckmäßig mit Spannschlössern versehen,
damit sie bequem nachgespannt werden können.
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Das Traggerüst besteht zweckmäßig aus Rohren, insbesondere Leichtmetallrohren.
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Die Dreiecksverbände sind im Bootskörper mit Vorteil miteinander durch
Längsfachwerke verbunden, so daß die Ruderkraft des Ruderers und sein Gewicht stets
auf eine gewisse Bootslänge verteilt ist.
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Der allseitig geschlossene Bootskörper ist zweckmäßig nahe den Dreiecksverbänden
mit dicht verschließbaren Luken mit Deckeln versehen. Hierdurch können die Dreiecksverbände
und die Längsfachwerke bequem in den Bootskörper eingebracht und untereinander mit
dem Bootskörper verbunden werden.
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Die- Zeichnung zeigt ein Ausführungsbeispiel der Erfindung. Es zeigt
F i g. 1 eine Längsansicht des Bootskörpers - und F i g. 2 einen Grundriß dazu,
F i g. 3 einen Schnitt III-111 nach F i g. 1 in vergrößertem Maßstab, F i g. 4 einen
Schnitt IV-IV nach F i g. 1 und F i g. 5 einen Schnitt V-V nach- F i g. 1.
Nach
F i g. 1 bis 5 hat das Skiff einen ringsum geschlossenen dichten Bootskörper 2 mit
Spanten 3 und Kiel 4 und einer Bootshaut 5 aus Holz; Sperrholz, Kunststoff, Leichtmetall
od. dgl. Der Bootskörper hat über den größten Teil seiner'Länge einen ellipsenähnlichen
Querschnitt und einen Rauminhalt, daß das Boot bei unbelastetem Zustand etwa bis
zur Wasserlinie WLI und im belastetem Zustand etwa bis zur CWL (F i g. 3) eintaucht,
d. h., der Bootskörper taucht im unbelastetem Zustand nur bis unterhalb der größten
Breite ein, so daß das Boot stabil schwimmen kann, im belasteten Zustand dagegen
bis über seine größte Breite hinaus, wobei das Boot dann unstabil ist und durch
den Ruderer mit Hilfe der Skulls ausbalanciert werden muß, wie dies ja auch bei
üblichen Skiffs notwendig ist.
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Das Boot hat im belasteten Zustand infolge seiner schmalen CWL und
des geringen Freibords auch eine verringerte Längsstabilität, besonders wenn das
Bootsdeck von Wellen überschwemmt wird, und deshalb kann an den Bootsenden gemäß
F i g. 1, 2 und 4 ein Reserveschwimmkörper 6, z. B. in Form eines flachgedrückten
Torpedos, vorgesehen sein, der auf einem zweckmäßig bis zum Kiel durchgeführten
Steg aus Sperrholz oder Blech in Abstand vom Deck des Bootskörpers 2 ruht, derart,
daß von vorn kommende Wellen zwischen dem Deck 8 und dem Reserveschwimmkörper6 möglichst
widerstandslos hindurchspülen und dann vom Deck 8 nach den Seiten ablaufen können.
Ein ähnlicher Reserveschwimmkörper 9 kann gemäß F i g. 1, 2 und 5 organisch mit
dem Bootskörper, z. B. am Heck, vorgesehen sein, so daß auch hier, z: B. bei Rückwärtsfahrt,
ein vollständiges Untertauchen des Hecks verhütet wird.
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Unter einer kurzen Heckflosse 10 ist eine waagerechte Flosse 11, z.
B. aus Blech, befestigt, die in senkrechter Richtung auf die Bootsbewegungen dämpfend
wirkt.
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In der Mitte der Bootslänge ist ein Traggerüst 12 für einen Rollsitz
13 vorgesehen, das aus zwei Längsrohren 14, 15 und zwei Querrohren 16 und 17 an
den Enden der Längsrohre und drei Stützträgern 18,
19 und 20 besteht, die
als Dreiecksverbände aus Rohren 21, 22 und 23 bestehen, von denen die Rohre 21,
22 am Kiel mittels Schrauben oder durch Einstecken in Stutzen mit Flanschen befestigt
sind und das Deck 8 und innen aufgesetzte Stringer 24,
z. B. aus Holz,
durchdringen, die die Längskräfte von den Rohren 21, 22 aufnehmen und auf die Deckshaut
bzw. das Gerippe des Bootes verteilen. Unterhalb des Decks 8 sind zwischen den Stützen
18, 19 und 20 noch Diagonale 25 angebracht, so daß die Streben 21 bzw. 22 nebst
Stringem 24, Diagonalen 25 und Kiel 4 als tragende Längsfachwerke wirken. Der Rollsitz
13 rollt auf den -Längsträgern 14 und 15, die so hoch liegen, daß sie den Wellen
ein freies Durchgleiten unter dem Rollsitz ermöglichen, ohne daß sie den Rollsitz
13 erreichen. Stemmbretter 26 sind an der Dreiecksstütze 18; und zwar am oberen
Querträger 23 befestigt. Ein Ruderausleger 27 besteht aus einem Leitchmetallrohr
27, das in der Mitte mittels Rohrschellen 28 an die Längsträger 14 und 15 angeklammert
ist und gleichzeitig die obere Strebe 23 des Dreiecksverbandes 19 bildet, und das
Rohr 27 ist nach den äußeren Enden hin so hoch gebogen, daß es an seinen Enden die
Ruderrollen 29 in der richtigen Höhe zum Rudersitz 13 und dem Wasserspiegel trägt.
Die Enden der Ausleger 27' sind nach vorn und hinten mit der Rollbahn 14, 15 bzw.
den Querträgern 16, 17 mittels Drähten oder Drahtseilen 30 mit Spannschlössern 31
verspannt.
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Kleine Luken 32 sind in der Nähe der Dreiecksstützen 18,19 und 20
vorgesehen, die oben mit dem Deck 8 glatt fluchten und wasserdicht sind. Diese Luken
dienen unter anderem zum Einführen und Versplinten der Rohrstreben 21 und 22 in
die am Kiel vorgesehenen Flansche mit Stutzen bzw. zum Anschrauben und ferner zum
Einbringen und Befestigen der Diagonalen 25.
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Der ringsum geschlossene Bootskörper 2 hat einen geringeren -Rauminhalt
als der Bootskörper eines üblichen Skiffs, da er ja tiefer eintauchen soll und von
Wellen möglichst ohne Wellenwiderstand während der Fahrt überschwemmt werden soll.
Der Bootskörper wird deshalb leichter als ein üblicher Bootskörper, zumal die geschlossene
Hohlkörperbauart den ganzen Körper besonders fest macht.
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Durch den frei über dem tiefliegenden Deck befindlichen Rollsitz kann
das überspülende Wasser den Ruderer nicht erreichen, so daß Spritzbretter unnötig
und zur Vermeidung von Brechern auch unerwünscht sind. Der Schwerpunkt des belasteten
Bootes liegt natürlich höher als beim üblichen Skiff, so daß das Boot unstabiler
wird. Diese Unstabilität kann aber durch den Ruderer in üblicher Weise ausgeglichen
werden. Da das Reservedeplacement kleiner ist als bei üblichen Skiffs, wird das
Boot durch den Druck der Ruderschläge auch in Längsrichtung sich stärker ducken,
also Stampfbewegungen ausführen, und damit diese nicht zu groß werden,, sind die
Reserveschwimmkörper 6 und 9 und ferner die waagerechte Dämpfungsflosse 11 vorgesehen.
Die Reserveschwimmkörper 6 und 9 können auch gegeneinander ausgetauscht werden,
oder es können auch nur Reserveschwimmkörper 6 bzw. 9 vorgesehen sein.
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Die Erfindung ist auch auf mehrsitzige Rennruderboote verwendbar.