Schnellboot Die vorliegende Erfindung bezweckt die Schaffung eines stabilen, raschen und seetüchtigen Bootes. Das Boot soll zudem mit geringen Energieaufwänden grosse Geschwindigkeiten erreichen und dabei mü helos und schnell manövrierbar sein.
Die bekannten Verdrängungsboote mit langem und schwerem Kiel besitzen einen grossen Tiefgang. Es bedarf eines erheblichen Kraftaufwandes, d. h. sehr starker Motoren, um bei solchen Booten grössere Geschwindigkeiten zu erreichen. Entsprechend der schweren Bauart sind sie teuer und infolge der grossen Massen beim Manövrieren träge.
Es sind auch sog. Auslegerboote bekannt ge worden, die im allgemeinen leicht gebaut sind, jedoch dadurch und durch die seitliche ausragende Anord nung der Schwimmer bezüglich mechanischer Stabi lität zu wünschen übrig lassen. Derartige Ausleger boote sind nicht seetüchtig genug.
Gleitboote, bei welchen sich mit relativ geringem Energieaufwand grosse Geschwindigkeiten erzeugen lassen, besitzen eine schlechte Stabilität und sind daher nicht hochseetüchtig. Das erfindungsgemässe Schnellboot, das sowohl eine hohe Stabilität aufweist als auch mit geringem Energieaufwand grosse Geschwindigkeiten erreichen kann, ist gekennzeichnet durch einen Flachboden, welcher mindestens zwei stabilisierende, symmetrisch längsangeordnete Ele mente besitzt, auf denen das Boot in Fahrt wie auf Wasserskis gleitet.
Ein Ausführungsbeispiel des Erfindungsgegen standes wird anschliessend anhand von Figuren er läutert. Es zeigt: Fig. 1 eine Seitenansicht eines Schnellbootes in Ruhelage, Fig. 2 das Schnellboot gemäss Fig. 1 von unten, Fig. 3 - 5 Schnitte gemäss den Linien III - III, IV-IV und V-V durch das sich in Fahrt befindende Boot gemäss Fig. 1, in schematischer Darstellung.
Das in den Figuren dargestellte Schnellboot be sitzt einen Bootskörper 1, einen Bug 2 und ein Heck 3. An einem Flachboden 4 sind Schwimmer 5 und 6 längssymmetrisch angeordnet. Zwischen den Schwim mern 5 und 6 befindet sich der Flachbodenmittelteil 11. Das Boot weist ferner zwei Bordwände 7 und einen Kabinenaufbau 8 auf. Steuerflächen und An triebsaggregate sind nicht dargestellt. Eine Deckum randung ist mit 10 bezeichnet.
Die beiden Schwimmer 5 und 6 sind unten am Flachboden 4 angeordnet. Sie dienen dazu, den Tief gang des Bootes zu verringern und wirken während der Fahrt, während welcher der Hauptteil des Flach bodens 4 über die Wasserlinie 9 herausragt, stabili sierend. Diese Schwimmer 5 und 6 sind kufenförmig ausgebildet, so dass sie als Wasserskis wirken.
Auf Grund des geringen Tiefganges und des Wasser- skieffektes der beiden Schwimmer 5 und 6 steigt der Bootskörper 1 schon bei geringen Geschwindigkeiten über die Wasserlinie 9, so dass, wie aus den Fig. 4 und 5 ersichtlich ist, der Flachboden 4 des Bootes bereits weitgehend aus dem Wasser austaucht. Dadurch wird der Widerstand weiter verringert und das Boot kann mit relativ geringen Antriebskräften sehr stark und auf grosse Geschwindigkeiten beschleunigt werden.
Wie aus den Fig. 3 und 4 ersichtlich ist, bildet sich zwischen den Schwimmern 5 und 6, dem Flachboden mittelteil 11 und der Wasseroberfläche im Heckteil 3 des Bootes ein Luftkissen, welches insbesondere stabilisierend wirkt und ebenfalls ein Anheben des Bootes aus dem Wasser fördert.
Durch die beiden unter dem Bootsboden 4 in Längsrichtung angeordneten hohlen Schwimmer 5 und 6, welche voneinander getrennt sind, entsteht ein hoher statischer Auftrieb, welcher einen geringen Tief gang des ganzen Bootes zur Folge hat. Durch die räumlich voneinander getrennte Anordnung der beiden Schwimmer 5 und 6 wird ebenfalls ein sehr hoher Stabilisierungseffekt erreicht. Bedingt durch die in Fahrt auftretende Drehpunktslage, nämlich das Aufliegen der beiden stabilisierend wirkenden Schwimmer 5 und 6 und das aufliegende bzw. eintauchende Bootsheck 3 werden auf das Boot wir kende Schwankungen der Wasseroberfläche schnell ausgeglichen.
Da die als Stabilisierungskörper wir kenden Schwimmer 5 und 6 auf Grund ihrer wasser skiähnlichen Ausbildung geringe Formwiderstände aufweisen, bedarf es, wenn das Boot auf diesen Schwimmern gleitet, eines relativ geringen Kraftauf wandes zur Erzeugung hoher Geschwindigkeiten.
Durch diese Bauart wird eine hohe Stabilität erreicht, ohne dass dadurch die Bootskonstruktion besonders schwer wird. Auch dies liegt im Interesse eines kleinen Energiebedarfes zur Erreichung hoher Geschwindigkeiten. Da sowohl die Bordwände 7 als auch der Bootsboden 4 durchgehende gerade Flächen mit nur geringen Steigungen darstellen und die me chanische Festigkeit des Bootskörpers durch Längs verbände und nur eine geringe Zahl gerade begrenzter Querverbände herzustellen ist, entfällt die ganze kostspielige und schwere Spatenkonstruktion, welche sonst bei Booten dieser Geschwindigkeit und Stabi litätsklasse unvermeidlich sind.
Durch Vereinigung dieser Bootskörperform mit den beiden Schwimmern 5 und 6 wird bei einer optimalen Festigkeit auch eine äusserst gute Ver- windungssteifheit erreicht. Ein derart gebautes Boot ist seetüchtig, trotzdem es einen ungewöhnlich kleinen Tiefgang besitzt.
Mittels zweier, beispielsweise in der Mittellinie der Schwimmer 5 und 6 liegender Motoren (nicht dargestellt) mit je einer rechts- und einer links drehenden Schraube kann bei entsprechender Dreh zahl und Drehrichtung der Schraube das Boot an Ort drehen. Sonstige Manöver sind ebenfalls leicht und sehr schnell ausführbar. Das erfindungsgemässe Boot besitzt auch bei stärkerem Wellengang und bei hoher Geschwindig keit eine ruhige Wasserlage. Es kann aus der Ruhe lage ohne unwirtschaftlich hohen Kraftaufwand in sehr kurzer Zeit auf seine Höchstgeschwindigkeit beschleunigt werden.
Das Boot ist praktisch infolge der Schwimmer unsinkbar und kentersicher. Es ist ferner möglich, an dem jeweils erforderlichen Punkt der Maststellung einen hydraulisch oder mechanisch ausfahrbaren Mast aus seewasserfestem Leichtmetall rohr anzubringen.