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Gerät zum Dichten von Lecks in Schiffswandungen und Behältern Die
Erfindung betrifft ein Gerät zum Dichten von Lecks in Schiffswandüngen und Behältern
unter Verwendung einer das Leck abschließenden, schmiegsamen Blase, deren Durchmesser
in aufgeblähtem Zustand jenen des Lecks übersteigt und die mit einem ein Absperrelement
aufweisenden Füllrohr verbunden ist.
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Bekannte Geräte dieser Art sollen in dem Leck selbst placiert und
dann mit Luft aufgeblasen werden, um sich von innen gegen den Leckrand dichtend
anzulegen.
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Diese Ausführungsform weist Nachteile auf. Um überhaupt einen Dichtungseffekt
erzielen zu können, ist ein sehr hoher Fülldruck erforderlich, um die an sich runde
Blase den Unregelmäßigkeiten des in der Regel unrunden Lecks anpassen zu können.
Das bedeutet aber, daß die scharfen Zacken des Leckrandes mit großer Kraft in die
Blasenhaut eingepreßt werden und diese dadurch beschädigen bzw. zerstören können.
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Ein weiterer Nachteil der Vorrichtung ist darin zu sehen, daß die
Blase im leeren Zustand nicht einwandfrei gegen den Druck des einbrechenden Wassers
geführt werden kann. Letzteres kann die Blasenhaut in das Schiffsinnere reißen,
noch bevor ihre FüÜ lung mit Luft erfolgen könnte.
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Darüber hinaus erweist sich schon die Luft als Füllmedium als nachteilig.
Auf Grund der starken Unterschiede der spezifischen Gewichte von Luft und Wasser
wirkt auf den über das Leck hinausragenden Teil der Blase eine starke Auftriebskomponente,
die eine einwandfreie Abdichtung zusätzlich erschwert.
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Auch die Anregung, einen schirmartig spreizbaren Leckverschluß zu
verwenden, vermochte sich nicht durchzusetzen. Die Spreizarme des Schirmes sind
insbesondere bei tiefliegendem Leck durch den Wasserdruck stark beansprucht und
erfordern dementsprechend eine sehr stabile Ausführungsform. Um beim Festklemmen
der Vorrichtung eine zusätzliche Beanspruchung der Spreizarme zu vermeiden, bedarf
es einer weiteren aufwendigen Konstruktion. Der Aufbau der Gesamtvorrichtung wird
dadurch kompliziert und dementsprechend auch störanfällig.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die zuerst beschriebene
bekannte Einrichtung in Richtung auf einfachere Anbringbarkeit und Ausschaltung
der Verletzbarkeit zu verbessern.
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Dies wird dadurch erreicht, daß die Blase pilzartig ausgebildet und
über das Austrittsende des mit einer Druckwasserleitung in Verbindung stehenden
Füllrohrs stülpbar ist, dessen Schublänge zumindest bis in das vor dem Leck liegende
im wesentlichen statische Druckgebiet der Flüssigkeit reicht, wobei das Rohr eine
den auf die über das Rohr gestülpte Blase ausgeübten größten Druck aufnehmende Festigkeit
aufweist. Dabei kann das Absperrelement zweckmäßig als Rückschlagventil ausgebildet
sein.
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Diese Ausführungsform eignet sich insbesondere zur Abdichtung von
durch Geschoßeinschläge verursachten Lecks.
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Durch Füllung der Blase mit der gleichen Flüssigkeit, die der durch
das Leck strömenden entspricht (bei einem Schiffsleck also Wasser) wird eine die
Abdichtung störende Auftriebskomponente an der das Leck übergreifenden Blase vermieden.
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Durch den Fülldruck ist es möglich, dem außerhalb des Lecks herrschenden
Flüssigkeitsdruck entgegenzuwirken. In der Regel wird es ausreichend sein, das Gerät
bei Verwendung auf einem Schiff an die überall leicht erreichbare Deckwasch-Fèuerlöschleitung
anzuschließen, in der normalerweise ein Wasserdruck von 31/2 atü herrscht.
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Durch eine biegbare Ausbildung des Füllrohrs läßt sich das neue Gerät
auch in räumlich beengten Verhältnissen anwenden, da es leicht um an der Schiffswandung
entlanglaufende Rohre herum- oder dazwischen hindurchgeführt werden kann.
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Um die Abdichtung der an der Außenwandung anliegenden Blase zu erhöhen,
ist es vorteilhaft, daß die zur Anlage an die zu dichtende Wandung kommende Fläche
der Blase Saugnäpfe trägt und/oder mit einer unter dem Einfluß der Flüssigkeit einen
Kleber bildende Beschichtung versehen ist.
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Diese Ausführungsform erweist sich insbesondere dann als zweckmäßig,
wenn das mit Hilfe des Geräts vorläufig abgedichtete Leck von einem Taucher endgültig
verschlossen werden soll. Hierzu ist es lediglich erforderlich, das Oberteil der
Blase abzuschneiden und dann ein Abdichtungsblech über die auf der Außenseite der
Schiffswandung haftende Blasenunterseite aufzunieten. Die zwischen Schiffswandung
und dem aufgenieteten Blech liegende Gummiwandung der Blase dient als zusätzliche
Abdichtung.
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Sollte der Wasserdruck der Deckwasch-Feuerlöschleitung nicht ausreichen
oder aber das Dichtungsgerät unabhängig von einem festen Leitungssystem Verwendung
finden, ist es vorteilhaft, das Füllrohr an eine transportable Druckpumpe anzuschließen.
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Um die umgestülpte Blase auch beim Durchführen durch das aus dem
Leck schießende Wasser in ihrer zusammengefalteten Lage zu sichern, kann die Blase
mit einer durch den Fülldruck der Blase oder Handzug sprengbaren Bandage versehen
sein.
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Das neue Gerät wird folgendermaßen eingesetzt: Die zusammengelegte
Blase wird mit Hilfe des Füllrohrs gegen den Druck des einbrechenden Wassers durch
das Leck hindurch bis in ein Gebiet geschoben, in dem im wesentlichen nur noch der
statische Druck der Flüssigkeit, nicht aber ein kinetischer Druck herrscht. Daraufhin
wird die Blase mit Druckwasser aufgepumpt, mit Hilfe des Füllrohres gegen das Leck
gezogen und dort-von dem Wasserdruck gegen die Schiffswandung gepreßt.
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In der Zeichnung ist eine als Beispiel dienende Ausführungsform der
Erfindung dargestellt. Es zeigt F i-g. 1 das neue Gerät in zusammengefalteter Stellung
vor dem Durchtritt durch das Leck und Fig. 2 das Gerät in aufgepumpter abdichtender
Stellung.
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Danach ist eine Blase 1 mit ihrer Füllöffnung 2 über das Ende eines
Füllrohres 3 gesteckt und über dessen Austrittsende pilzartig gestülpt. Eine Bandage
4 hält die Blase 1 in ihrer zusammengelegten Lage.
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Das Rohr 3 ist mit einem Rückschlagventil 5 versehen und trägt an
seinem Austrittsende eine gegen den inneren Leckrand 6 festgelegte Gegendruckplatte7
(s. Fig. 2).
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In F i g. 2 ist angedeutet, daß das Leckdichtungsgerät auch an einer
transportablen Druckpumpe 8 angeschlossen sein kann.
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Die zur Anlage an die abzudichtende Wandung 9 kommende Fläche 10
der Blase 1 ist mit Saugnäpfen 11 und/oder einer unter dem Einfluß der Flüssigkeit
einen Kleber bildende Beschichtung 12 versehen.
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Die Funktionsweise des neuen Geräts ist folgende: Die Blase 1 wird
in zusammengelegtem Zustand mit Hilfe des biegsam ausgebildeten Füllrohres 3 durch
das Leck 13 bis in ein Gebiet 14 geführt, in dem im wesentlichen nur noch- der statische
Druck der Flüssigkeit herrscht, d. h. in einem Raum, der von der Flüssigkeitsbewegung
auf die Wand zu kaum berührt wird. In dieser verhältnismäßig ruhigen Zone wird die
Blase über das Füllrohr 3 mit Druckwasser aufgepumpt, das bei Verwendung des Geräts
auf einem Schiff vorzugsweise aus der Deckwasch-Feuerlöschleitung entnommen wird,
aber auch von einer transportablen Druckpumpe stammen kann.
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Der Fülldruck muß möglichst dem außerhalb der Bordwand herrschenden
statischen Druck angepaßt sein.
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Beim Aufpumpen der Blase zerreißt die die Blase in ihrer zusammengefalteten
Lage haltende Bandage 4. Das Rückschlagventil S verhindert den Rücklauf der Druckflüssigkeit.
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Nachdem - die Blase 1 pilzartig aufgepumpt ist, wird sie mit Hilfe
des Füllrohres 3 gegen das abzudichfende Leck 13 gezogen. Der außerhalb der Blase
herrschende Flüssigkeitsdruck preßt die Blase 1 gegen die Wandung 9, wobei die sich
an der Unterseite 10 der Blase 1 befindlichen Saugnäpfe 11 bzw. die einen Kleber
bildende Beschichtung für eine zusätzliche Abdichtung sorgen.
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Um das Gerät in dieser Stellung festzulegen, kann gegen den inneren
Leckrand 6 die Druckvorrichtung 7 angelegt werden.
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Wie F i g. 2 veranschaulicht, bietet die Blase 1 nur einen geringeren
Strömungswiderstand, so daß sie von dem an der Bordwand vorbeiströmenden Wasser
nicht abgerissen oder sonstwie zerstört werden kann.
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Patentänsprüche: 1. Gerät zum Dichten von Lecks in Schwiffswandungen
und Behältern unter Verwendung einer das Leck abschließenden, schmiegsamen Blase,
deren Durchmesser in aufgeblähtem Zustand jenen des Lecks übersteigt und die mit
einem ein Absperrelement aufweisenden Füllrohr verbunden ist, dadurch g sk en nz
e i chn e t, daß die Blase (1) pilzartig ausgebildet und über das Austrittsende
des mit einer Druckwasserleitung in Verbindung stehenden Füllrohrs (3) stülpbar
ist, dessen Schublänge zumindest bis in das vor dem Leck (13) liegende im wesentlichen
statische Druckgebiet der- Flüssigkeit reicht, wobei das Rohr (3) eine den auf die
über das Rohr gestülpte Blase ausgeübten Druck aufnehmende Festigkeit aufweist.