DE69734120T2

DE69734120T2 - Verfahren zur Entfernung von Dichtungsmittel aus einem Reifen

Info

Publication number: DE69734120T2
Application number: DE69734120T
Authority: DE
Inventors: Manfred Gerreseheim; Ulrich Steinbrecht; Hans-Bernd Fuchs; Hans Hubert
Original assignee: Sumitomo Rubber Industries Ltd
Current assignee: Sumitomo Rubber Industries Ltd
Priority date: 1996-06-25
Filing date: 1997-06-23
Publication date: 2006-05-18
Anticipated expiration: 2017-06-24
Also published as: EP1174251A2; DE19625372A1; JPH1067212A; US5927348A; EP1174251B1; EP0816134B1; DE69716517T2; EP1174251A3; EP0816134A3; DE69716517D1; DE69734120D1; DE19625372B4; EP0816134A2; JP3974224B2

Description

Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zum Entfernen von Durchschlag-Dichtmitteln aus Reifen.
Dichtmittel werden bei Reifen mit Durchschlagstellen zunehmend eingesetzt. Sie enthalten hauptsächlich kolloidale Dispersionen von Polymeren in wässrigen Medien. So werden beispielsweise Polystyrol-Butadien-Kautschukarten, Polyvinylacetat-Latexe und Kautschuklatexe verwendet. Ein derartiges Dichtmittel, welches Naturkautschuk-Latex und einen Harzkleber enthält, ist in der DE-Patentanmeldung 195 45 935.0 beschrieben.
Nach einem Reifendurchschlag wird das Dichtmittel über das Reifenventil in den Reifen hinein gesprüht, und der Reifen wird mittels eines Treibgases oder eines Kompressors bis auf einen bestimmten Druck aufgepumpt. Der Reifen wird dann, je nach der Art des Defekts, einige wenige Kilometer gefahren, um das Dichtmittel im Inneren des Reifens zu verteilen und den Defekt abzudichten. Danach kann der Reifen vollständig auf seinen gewünschten Druck aufgepumpt werden.
Der so abgedichtete Reifen muss später in einer Auto-Reparaturwerkstatt oder einer Reifenwerkstatt von der Felge entfernt werden. Ein beträchtlicher Anteil des eingesprühten Dichtmittels ist in flüssiger Form noch im Inneren des Reifens vorhanden und kann während des Abnehmens des Reifens von der Felge auslaufen. Das Dichtmittel ist klebrig, unangenehm, riecht auch nach Ammoniak und enthält Naturkautschuk-Latex. Eine Verunreinigung der Werkstatt mit dem Dichtmittel sollte deshalb so weit wie möglich vermieden werden. Es ist dementsprechend erwünscht, das Dichtmittel vor dem Abnehmen des Reifens von der Felge aus dem Reifen zu entfernen.
Aus dem Stand der Technik ist es bekannt, Reifen mit flüssigem Ballast zu füllen, der Wasser und gewöhnlich ein Gefrierschutzmittel ist, und den Belast zu entfernen, wenn er nicht länger erforderlich ist. US 3 986 520 zeigt ein System dafür, das eine Pumpe und einen Speichertank verwendet. Jedoch ist ein derartiges System nicht für ein Reifendichtmittel verwendbar.
Es ist die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Verfahren zum Entfernen von Durchschlag-Dichtmitteln aus Reifen bereitzustellen, und die Positionierung des Koaxialschlauches in dem Ventilloch zu erleichtern.
Dementsprechend stellt die vorliegende Erfindung ein Verfahren zum Entfernen eines Durchschlag-Dichtmittels aus einem Reifen nach Anspruch 1 bereit.
Das Abdichten des Zwischenraumes zwischen dem Schlauch und der Ventilbohrung kann unter Verwendung eines auf den Schlauch aufgeschobenen Gummikonus erzielt werden.
Für die gleichzeitige Zufuhr der Druckluft und das Herausziehen des Dichtmittels wird der Koaxialschlauch durch die Ventilbohrung hindurch in das Dichtmittel in dem Reifen eingetaucht. Der innere Schlauch wird mit dem Behälter für die Aufnahme des Dichtmittels verbunden. Der äußere Schlauch wird mit der Druckquelle verbunden. Das Dichtmittel wird aus dem Inneren des Reifens über den inneren Schlauch in den Behälter durch die in den Reifen zwischen dem inneren und dem äußeren Schlauch eingeleitete Druckluft herausgepresst.
Die Vorrichtung enthält zusätzlich zu einem Behälter, der mit einer Entlüftungsöffnung und einer Druckquelle versehen ist, einen Koaxialstopfenanschluss sowie einen Koaxialschlauch. In diesem Stopfenanschluss öffnet sich der innere Schlauch in die Leitung zu dem Behälter und der äußere Schlauch in den Anschluss zu der Druckquelle. Zwischen dem inneren Schlauch und der Wand des äußeren Schlauches können Abstützungsrippen vorgesehen sein.
Bevor das Reifenventil entfernt wird, sollte der Reifen eine Zeit lang auf seinem Laufstreifen stehen gelassen werden, während sich das Ventil in der 6 Uhr-Position befindet, und in einer leicht geneigten Lage, in der die Reifenseite mit dem Ventil etwas höher liegt als die vom Ventil fern liegende Seite. Das freie Dichtmittel sammelt sich dann während dieses Zeitraums am Reifenboden.
Bei Vollmetall-Ventilen wird die Sperrmutter entfernt und das Ventil in den Reifen gestoßen. Bei teilmetallischen Ventilen wird das Ventil über der Felge mit einem Messer abgeschnitten und der Rest des Ventils in den Reifen eingedrückt, oder das gesamte Ventil wird mit einem Demontierhebel entfernt. Der Schlauch wird dann in die Ventilbohrung eingeführt. Der Schlauch kann an dem Einsetzende mit einem kurzen Metallrohr versehen werden, um dieses Ende zu beschweren und so sicherzustellen, dass das Schlauchende tief in das Dichtmittel eintaucht.
Die Erfindung wird anhand der Zeichnung detaillierter beschrieben.
1 zeigt die Erfindung in einer schematischen Darstellung;
2 zeigt den Koaxialschlauch; und
3 zeigt einen Querschnitt durch einen Koaxialstopfenanschluss.
In 1 ist eine Schnittzeichnung eines Reifens gezeigt. Der Reifen 1 wird mit einer leichten Neigung auf einer Auflage 2 so positioniert, dass das Dichtmittel 3 sich am Boden des Reifens an der vom Ventil fern liegenden Wand 4 des Reifens sammelt. Das Reifenventil ist in 1 bereits entfernt. Der Koaxialschlauch 22 wird über die Ventilbohrung 5 so in den Reifen eingeführt, dass das Schlauchende tief in das Dichtmittel 3 eintaucht.
Der Zwischenraum zwischen dem Schlauch 22 und der Ventilbohrung 5 wird durch einen auf den Schlauch 6 geschobenen Gummikonus 10 abgedichtet. Die Flasche 9 ist mit einer Entlüftungsöffnung 14 versehen. Ein Kompressor 15 wird über eine Leitung 16 an den zweiten Eingang oder den zweiten Anschluss 17 eines Koaxialstopfenanschlusses 21 angeschlossen. Der Schlauch 22 wird an den dritten Eingang oder den dritten Anschluss 18 des Stopfenanschlusses 21 angeschlossen. Sein Ende 7 taucht in das Dichtmittel 3 in dem Reifen 1 ein.
Ein Rückschlagventil 19 und ein Druckentlastungsventil 20 sind in der Leitung 16 angeordnet.
Wie es in 2 zu sehen ist, weist der Koaxialschlauch 22 einen äußeren Schlauch 23, einen inneren Schlauch 24 und auch Unterstützungsrippen 25 zwischen dem inneren und dem äußeren Schlauch auf.
3 zeigt einen Koaxialstopfenanschluss 21, in dem die koaxialen Fluidströmungen in den inneren und äußeren Schläuchen in zwei Ströme längsseits zueinander überführt werden.
Der innere Schlauch 24 öffnet sich in eine Leitung 26 an einem teleskopartigen Stopfenanschluss, und der äußere Schlauch 23 öffnet sich in einen ringförmigen Durchgang 27, der die Leitung 26 umgibt. Der in 1 gezeigte Schlauch 13 ist an die Leitung 26 angeschlossen, während die Leitung 16 an den ringartigen Durchgang 27 angeschlossen ist. Der Stopfenanschluss ist durch Dichtungsringe 28 abgedichtet.
Die Zufuhr von Druckluft in den Reifen findet zur selben Zeit wie das Entfernen des Dichtmittels 3 statt. Die Druckluft wird von dem Kompressor 15 über die Leitung 16 und den äußeren Schlauch 23 in den Reifen 1 geleitet. Sobald ein geringfügiger Überdruck in dem Reifen 1 erzeugt wird, wird das Dichtmittel 3 bei der weiteren Zufuhr von Druckluft durch den inneren Schlauch 24 und den Schlauch 13 in die Flasche 9 gepresst.
Ein Entschäumungs- oder Schaumverhinderungsmittel, z. B. auf Siliciumbasis, kann in den Reifen eingetragen werden. Das Einführen des Entschäumungsmittels findet statt, nachdem das Ventil entfernt wurde, oder bevor der Zwischenraum zwischen Schlauch und Ventilbohrung abgedichtet wird.

Claims

Verfahren zum Entfernen von Dichtmitteln aus einem Reifen, dadurch gekennzeichnet, dass Druckluft aus dem Reifen über das Ventil ausströmen gelassen wird, das Reifenventil entfernt wird, ein Koaxialschlauch (22) durch die Ventilbohrung (5) in den Reifen eingeführt wird, bis das eingeführte Schlauchende (7) tief in das in dem Reifen enthaltene Dichtmittel (3) eintaucht, der Zwischenraum zwischen dem Schlauch (22) und der Ventilbohrung (5) abgedichtet wird, der kreisringförmige Raum zwischen dem äußeren und dem inneren Schlauch an eine Druckquelle (15) angeschlossen wird und der innere Schlauch an einen Behälter (9) angeschlossen wird, in dem Reifen ein Überdruck erzeugt wird, um das Dichtmittel (3) aus dem Reifen heraus über den inneren Schlauch in den Behälter hinein zu pressen.
Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Zwischenraum zwischen dem Schlauch (22) und der Ventilbohrung (5) durch einen auf den Schlauch geschobenen Gummikonus (10) abgedichtet wird.
Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass zunächst zugelassen wird, dass der Reifen über einen Zeitraum auf seiner Lauffläche steht, wobei das Ventil (5) sich etwa in der Sechs-Uhr-Stellung befindet.