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Aufblasbarer Dichtungskörper aus elastischem Material
Die Erfindung betrifft einen aufblasbaren Dichtungskörper aus elastischem Material, der in eine Nut eines Rahmens eingesetzt ist und der insbesondere zur Verwendung an Rahmen von Tür- oder
Fensterstöcken bestimmt ist.
Häufig muss eine unbrauchbar gewordene Dichtung sehr schnell ersetzt werden. Die vielfach angewendeten Befestigungsarten, wie Ankleben oder Befestigen durch Gegenplatten, erlauben jedoch kein schnelles Ersetzen und, um die Anlage bzw. die Vorrichtung nicht allzulange ausser Betrieb zu setzen, ist es in vielen Fällen notwendig, nicht nur einen Vorrat an Dichtungen sondern auch einen Vorrat an Bauteilen oder mit der Dichtung versehenen Bestandteilen der Bauteile zu besitzen. Dies ist jedoch nicht ohne beträchtliche Nachteile möglich, insbesondere, wenn die verwendeten Dichtungen häufig schadhaft werden oder wenn auf Grund eines einzigen Defektes die Dichtung plötzlich unbrauchbar wird, wie z. B. im Fall aufblasbarer Dichtungen.
Es sind aufblasbare Dichtungen aus elastischem Material bekannt, die einfach in eine Nut oder eine Rille des Bauteiles eingesetzt sind, so dass beim Aufblasen ein Teil einen Vorsprung bildet. In manchen Fällen bestehen diese Dichtungen aus einer Art Schlauch, in dem ständig ein geringer Druck aufrechterhalten wird, so dass sie an Ort und Stelle bleiben, und es wird ein überdruck geschaffen, der über den gesamten Umfang eine Art Tasche erzeugt, die die Abdichtung gewährleistet. In andern Fällen sind diese Dichtungen, so lange sie nicht aufgeblasen sind, durch die Reibung in der Nut gehalten, während erst das Aufblasen das Vorstehen des zur Abdichtung dienenden Teiles nach aussen hervorruft.
Keine dieser Dichtungsarten ist zufriedenstellend. Sie sind nur dann anwendbar, wenn der Bauteil, an dem sie befestigt sind, selbst ortsfest ist, denn im Falle einer Befestigung an einem beweglichen Bauteil reicht der Halt nicht aus, um die Dichtung während der Bewegungen des Bauteiles an Ort und Stelle zu halten.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Dichtung der eingangs genannten Art zu schaffen, die leicht anzubringen und bei Bedarf leicht zu ersetzen ist, und die sowohl an einem beweglichen als auch an einem ortsfesten Bauteil, insbesondere an einem Rahmen eines Tür- oder Fensterstockes, befestigt werden kann.
Der erfindungsgemässe Dichtungskörper ist dadurch gekennzeichnet, dass er aus zwei miteinander verbundenen Teilen besteht, wovon der in die Nut eingesetzte Teil aus einem aufblasbaren Hohlkörper besteht und der zur Dichtungsauflage bestimmte Teil gegebenenfalls ebenfalls aufblasbar ist.
Ein solcherart ausgebildeter Dichtungskörper ist sowohl an beweglichen als auch an ortsfesten Bauteilen leicht anbringbar und leicht auswechselbar und gewährleistet unter allen Betriebsbedingungen eine zufriedenstellende Abdichtung.
Weitere Einzelheiten der Erfindung werden an Hand der Zeichnungen erläutert. In diesen sind Ausführungsbeispiele der Erfindung dargestellt u. zw. zeigen Fig. l einen Schnitt durch einen Teil eines erfindungsgemässen Dichtungskörpers, Fig. 2 einen Schnitt durch den gleichen Teil des lagegerecht auf
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einem Bauteil angebrachten Dichtungskörpers, Fig. 3 eine andere Form der Nut in einem Bauteil, an dem ein erfindungsgemässer Dichtungskörper befestigt wird, Fig. 4 eine Draufsicht auf eine mit einem Dichtungskörper gemäss der Erfindung versehene Füllung und Fig. 5 eine schaubildliche Darstellung eines gemäss Fig. 4 an der Füllung angebrachten Dichtungskörpers.
Der erfindungsgemässe Dichtungskörper besteht aus zwei miteinander verbundenen Teilen-l und 2--, wovon der Teil-2-aus einem in eine Nut --4-- einsetzbaren, aufblasbaren Hohlkörper besteht. Der zur Dichtungsauflage bestimmte Teil--l--ist gegebenenfalls ebenfalls aufblasbar und trägt das mit einem mittigen Kanal-3-versehene Ansatzstück-2-.
Das aufblasbare Ansatzstück-2-besteht aus einem Werkstoff, der, wie z. B. eine gummiartige Masse, verformbar und undurchlässig ist, oder es ist aus einem in einem bekannten Verfahren, wie z. B. Beschichten oder Kalandern mit Kautschuk, undurchlässig gemachten Stoff hergestellt. Es ist auf den Teil - l-durch Vulkanisierung oder Kaltleimen aufgebracht, oder man formt den Teil-l-und das aufblasbare Ansatzstück-2-in einem Arbeitsgang einstückig.
Der mittige Kanal-3-trägt ein Ventil, das an eine Quelle von unter Druck stehendem Gas bzw.
Flüssigkeit anschliessbar ist. Vorzugsweise besitzt er ein zweites Ventil zum Absaugen des Gases, wenn das Ansatzstück-2-mit einem nicht aus der Umgebungsluft bestehenden Fluidum aufgeblasen wird.
Der Bauteil, auf dem die Dichtung aufgebaut ist, ist mit der Nut --4-- versehen, in die das aufblasbare Ansatzstück-2-eingebracht wird. In der Ausführungsform gemäss den Fig. l und 2 ist der Querschnitt der Nut--4--rechtwinkelig ; vorteilhafterweise ist er jedoch entsprechend Fig. 3 trapezförmig, oder er ist in einer beliebigen konkaven Form ausgebildet, wobei aber immer der Abstand zwischen den freien Kanten der Nut--4--kleiner oder höchstens gleich ihrer maximalen Querabmessung ist.
Beim Anordnen eines Dichtungskörpers gemäss der Erfindung wird das Ansatzstück--2--, nachdem es gegebenenfalls teilweise aufgeblasen worden ist, in die Nut--4--des Bauteiles eingesetzt und in den Kanal--3--ein Fluidum, beispielsweise unter Druck stehendes Gas oder Flüssigkeit, eingeleitet, wobei unter Umständen der Kanal--3--von der Restflüssigkeit gereinigt wird. Unter der Wirkung des unter Druck stehenden Fluidums schwillt das Ansatzstück --2-- an, bis seine Wandungen
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worauf es zusammensackt.
Die Fig. 4 und 5 beziehen sich auf eine besondere Ausführungsform, die eine nicht ebene Dichtung darstellt. Ein Dichtungskörper mit einem aufblasbaren Ansatzstück --5-- und einem zur Dichtungsauflage bestimmten Teil--6--ist auf eine Füllung --7-- aufgebracht, die die Füllung einer Schiebetür sein kann, und ist an drei Seiten der Innenfläche und an drei Seiten der unteren Fläche befestigt.
In diesem Beispiel ist der Teil--6--des Dichtungskörpers aufblasbar ; diese Bauart wird jedoch auch bei einer statischen Dichtung angewendet.
Die Unter-und Innenkanten-8-der Füllung-7--sind abgerundet ; im Falle eines Türstockes besitzt der entsprechende Bauteil eine entsprechende Form.
Wenn, wie in diesem Beispiel, der abgerundete Teil einen kleinen Krümmungsradius besitzt, ist es vorteilhaft, das aufblasbare Ansatzstück--5--an diesen Stellen zu unterbrechen, so dass es dann aus zwei unabhängigen Teilen--5a und 5b--besteht. Jeder der Teile--5a und 5b--trägt ein Einlass- und ein Auslassventil, welche Ventile mit--9, 10, 11 und 12--bezeichnet sind. In den abgerundeten Teilen ist trotz des Fehlens des Ansatzstückes die Abdichtung gewährleistet, weil der Teil-6-im aufgeblasenen Zustand einerseits auf dem Türstock und anderseits auf der Füllung eng aufliegt.
Wenn der zur Dichtungsauflage bestimmte Teil derjenige einer statischen Dichtung ist, wird er von dem Druck zum festen Aufdrücken dieser Dichtung auf den Türstock gleichmässig derart an der Füllung zur Anlage gebracht, dass die Abdichtung erzielt ist.
Das Auswechseln eines Dichtungskörpers gemäss der Erfindung, die auf der Füllung einer Schiebetür von 2 x 3 m mit einem Gewicht von 120 kg befestigt ist, dauert nicht einmal 15 min einschliesslich der Einbau- und Ausbauzeit für die Füllung ; die für das blosse Ersetzen des Dichtungskörpers notwendige Zeit beträgt 3 bis 4 min. Bei aufgeblasenem Ansatzstück ist die Befestigung des Dichtungskörpers gemäss der Erfindung ausserordentlich gut.