DE1475651B1 - Aufblasbare Dichtung - Google Patents

Description

Die Erfindung bezieht sich auf eine an einem Bauteil, das eine in bezug auf ein benachbartes Bauteil abzudichtende Fuge aufweist, lösbar festgelegte, aufblasbare Dichtung.

Es ist bereits bekannt, im Bedarfsfall schnell zu ersetzende Dichtungen mit aufblasbarem Blähkörper, nicht mit den fraglichen Bauteilen durch die herkömmlichen Befestigungsarten, wie z. B. Ankleben oder Verspannen unter Einsatz von Gegenplatten od. dgl., zu verbinden, sondern vielmehr den Blähkörper selbst so auszubilden und einer Nut zuzuordnen, daß in seinem aufgeblasenen Zustand ein fester Sitz der Dichtung in der Nut sichergestellt und außerdem gleichzeitig der Dichtungsabschnitt im Randbereich der Nut verformt wird, um die Abdichtfunktion zu gewährleisten. Diese Dichtungsausbildungen weisen den Nachteil auf, daß der Dichtungskörper seinen Halt in der Aufnahmenut verliert, wenn der Druck im Blähkörper zum Zweck des Abhebens der Dichtung von der Gegendichtfläche abgelassen wird, was sich insbesondere an einem beweglichen Bauteil, wie beispielsweise einer Schiebetüre, nachteilig auswirkt. Ein fester Halt an Ort und Stelle in nichtaufgeblasenem Zustand wäre nur durch eine verwickelte Dichtungsausbildung möglich, die jedoch teuer ist und das Auswechseln einer beschädigten Dichtung umständlich und zeitraubend macht.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, Blähkörperdichtungen, bei denen ein Festhalten und leichtes Entfernen des Dichtungsprofils durch den in der gegebenenfalls hinterschnittenen Aufnahmenut angebrachten Blähkörper möglich ist, so auszugestalten, daß der Halt in der Nut unabhängig von der gerade gewünschten Dichtwirkung leicht aufrechterhalten werden kann.

Die erfindungsgemäße Dichtung ist gekennzeichnet durch mindestens ein aufblasbares Dichtungsteil, das in aufgeblasenem Zustand in an sich bekannter Weise die leicht lösbare Befestigung an dem einen Bauteil durch Eingriff in eine Nut dieses Bauteils sicherstellt und mit mindestens einem anderen, unabhängig aufblasbaren Dichtungsteil zu einer Einheit verbunden ist, welches in aufgeblasenem Zustand in an sich bekannter Weise die Fugenabdichtung gewährleistet. Eine derartige Dichtung gestattet bei relativ einfacher Formgebung ein bequemes Herstellen und Aufheben der Dichtungsfunktion und davon unabhängig ein äußerst leichtes Ein- und Ausbauen und einen festen Halt im eingebauten Zustand mit Hilfe der beiden, in die Nut eingreifenden bzw. den Dichtungsspalt verschließenden aufblasbaren Dichtungsteile. Bei Anbringung an einer Schiebetür, die beim Öffnungsvorgang eine Translationsbewegung in ihrer Ebene ausführt, kann der die Abdichtungsfunktion übernehmende Dichtungsteil so weit zu- sammengezogen werden, daß genügend Platz für die fragliche Verschiebebewegung entsteht, ohne daß befürchtet werden muß, daß sich die Dichtung von ihrer Halterung löst. Mit der erfindungsgemäßen Dichtung lassen sich beim Aufblasen verhältnismäßig weite Dichtungsspalte überbrücken, da der die Dichtung bewirkende Blähkörper nicht die Aufnahmenut ausfüllen muß, die, wenn sie hinterschnitten ist, ein erhebliches Blähvolumen für sich beansprucht.

In der Zeichnung ist die Erfindung beispielsweise dargestellt, und zwar zeigt

Fig. 1 einen Schnitt durch einen Teil einer erfindungsgemäßen Dichtung,

F i g. 2 einen Schnitt durch die Dichtung nach Fig. 1, die sich im Eingriff mit einer Nut des sie tragenden Bauteils befindet,

F i g. 3 eine im Vergleich zu derjenigen der F i g. 2 abweichende Form der Nut zur Verwendung mit der erfindungsgemäßen Dichtung,

F i g. 4 eine perspektivische Ansicht einer mit einer Dichtung nach der Erfindung ausgerüsteten Türfüllung und

F i g. 5 eine perspektivische Ansicht der an der Türfüllung nach F i g. 4 angebrachten Dichtung.

Wie aus der Zeichnung ersichtlich, umfaßt die Dichtung ein in F i g. 1 und 2 nur teilweise dargestelltes aufblasbares Dichtungsteil 1 mit einem Blähkörper 1', das mit einem weiteren aufblasbaren Dichtungsteil in Form eines Ansatzes 2 mit einem als weiterer Blähkörper wirkenden zentralen Kanal 3 verbunden ist. Der Kanal 3 ist vom Blähkörper 1' unabhängig aufblasbar. Um ein Aufblasen und damit ein Verformen der beiden Blähkörper zu ermöglichen, ist die Dichtung aus einer gummiartigen Masse hergestellt, i

Auf nicht näher dargestellte Weise ist sowohl der Blähkörper 1' als auch der zentrale Kanal 3 mit einem Ventil versehen, das an eine Quelle von unter Druck stehendem Gas bzw. Flüssigkeit anschließbar ist, und kann jeweils noch mit einem zweiten Ventil zum Absaugen der Gase ausgerüstet sein, wenn das Aufblasen nicht mit einem durch die Umgebungsluft gebildeten Fluid erfolgen soll.

Das Bauteil, an dem die Dichtung festlegbar ist, ist mit einer Nut 4 versehen, in. die der aufblasbare Ansatz 2 zur Festlegung der Dichtung eingebracht wird.

Gemäß F i g. 2 ist die Dichtung in eine Nut mit rechteckigem Querschnitt eingebracht, besser ist sie jedoch für trapezförmig hinterschnittene Nuten entsprechend Fig. 3 oder für Nuten einer sonstigen konkaven Form verwendbar, bei der der Abstand zwischen den äußeren Kanten kleiner oder höchstens gleich der maximalen Querabmessung ist.

Zum Festlegen der Dichtung gemäß der Erfindung an dem Bauteil wird der Ansatz 2 nach gegebenen- , falls teilweisem Aufblasen in die Nut 4 eingesetzt und in den zentralen Kanal 3 ein unter Druck stehendes Fluid eingeleitet. Unter der Wirkung des Drucks verformt sich der Ansatz, bis seine Wandungen an denjenigen der Nut zur Anlage gelangen und der Druck den gewünschten Wert erreicht, z. B. 1 kg/cm², worauf das Einlaßventil geschlossen wird. Die Dichtung sitzt nun fest in der Nut des Bauteils, unabhängig davon, ob auch das Dichtungsteil 1 mit dem Blähkörper 1' aufgeblasen ist.

Soll die Dichtung von dem sie tragenden Bauteil gelöst werden, wird das Fluid aus dem Ansatz 2 abgelassen, der seine ursprüngliche Gestalt wieder annimmt, worauf sich die Dichtung leicht von dem Bauteil abnehmen läßt.

Bei dem in den F i g. 4 und 5 veranschaulichten Ausführungsbeispiel einer Dichtung nach der Erfindung zur Abdichtung nichtebener Dichtungsflächen umfaßt die Dichtung einen aufblasbaren Dichtungsteil 5 sowie einen unabhängig hiervon aufblasbaren Dichtungsteil. Wie aus F i g. 5 ersichtlich, besteht das Dichtungsteil 5 aus zwei getrennten Ansätzen 5 a und 5 b. Mit Hilfe dieser Ansätze läßt sich die Dichtung an einer Füllung 7 (F i g. 4), beispielsweise der Füllung einer Schiebetür, festlegen, und zwar an drei

Seiten der Innenfläche und an einer Seite der unteren Fläche. An der Übergangsstelle von der Innenfläche zur unteren Fläche sind die Kanten mit einer Abrundung 8 versehen, die im Falle einer Schiebetür auf die entsprechende Abrundung des zugehörigen Türstocks abgestimmt ist. Die erwähnte Unterteilung des aufblasbaren Dichtungsteils 5 in die Ansätze 5 a und 5 b hat sich mit Rücksicht auf den kleinen Krümmungsradius im Bereich der Abrundung 8 als vorteilhaft herausgestellt. Jeder der Ansatzes« und 5 b ist mit einem Einlaß- und einem Auslaßventil 9, 10, 11 bzw. 12 versehen.

Die Abdichtung der Schiebetür mit der erfindungsgemäßen Dichtung in bezug auf den Türstock wird ganz einfach durch Aufblasen des Dichtungsteils 6 erzielt. Bei einer Beschädigung der erfindungsgemäßen Dichtung läßt sie sich ganz leicht gegen eine neue auswechseln. Es hat sich gezeigt, daß das Auswechseln einer Dichtung gemäß der Erfindung, die auf der Füllung einer Schiebetür von 2X3 m mit einem Gewicht von 120 kg befestigt ist, nicht einmal Minuten einschließlich der Einbau- und Ausbauzeit für die Füllung dauert. Die für das bloße Ersetzen der Dichtung notwendige Zeit beträgt dabei lediglich 3 bis 4 Minuten.

Claims (1)

1. Patentanspruch:

   An einem Bauteil, das eine in bezug auf ein benachbartes Bauteil abzudichtende Fuge aufweist, lösbar festgelegte, aufblasbare Dichtung, gekennzeichnet durch mindestens ein aufblasbares Dichtungsteil (2, 3 bzw. S), das in aufgeblasenem Zustand in an sich bekannter Weise die leicht lösbare Befestigung an dem einen Bauteil (7) durch Eingriff in eine Nut (4) dieses Bauteils sicherstellt und mit mindestens einem anderen, unabhängig aufblasbaren Dichtungsteil (1 bzw. 6) zu einer Einheit verbunden ist, welches in aufgeblasenem Zustand in an sich bekannter Weise die Fugenabdichtung gewährleistet.

   Hierzu 1 Blatt Zeichnungen

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