DE1245125B - Verfahren zur Herstellung von makromolekularen Homo- oder Copolymerisaten - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von makromolekularen Homo- oder CopolymerisatenInfo
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- C08—ORGANIC MACROMOLECULAR COMPOUNDS; THEIR PREPARATION OR CHEMICAL WORKING-UP; COMPOSITIONS BASED THEREON
- C08G—MACROMOLECULAR COMPOUNDS OBTAINED OTHERWISE THAN BY REACTIONS ONLY INVOLVING UNSATURATED CARBON-TO-CARBON BONDS
- C08G2/00—Addition polymers of aldehydes or cyclic oligomers thereof or of ketones; Addition copolymers thereof with less than 50 molar percent of other substances
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Description
DEUTSCHES
PATENTAMT
AUSLEGESCHRIFT
Int. Cl.:
C08g
Deutsche KL: 39 c-18
Nummer: 1245 125
Aktenzeichen: S 87953 IV d/39 c
Anmeldetag: 21. Oktober 1963
Auslegetag: 20. Juli 1967
Es sind bereits verschiedene Verfahren zur Herstellung makromolekularer Polyoxymethylene bekannt,
z. B. katalytisch^ Polymerisationsverfahren unter Verwendung von Aminen, Phosphinen, Friedel-Crafts-Katalysatoren
oder metallorganischen Verbindungen, sowie Tieftemperatur-Polymerisationsverfahren
unter Verwendung von Röntgenstrahlen oder anderen ionisierenden Strahlen; vgl. Ul Im an ns
Encyclopädie der technischen Chemie, 14. Band (1963), S. 43ff.; C. Chachaty u. Mitarb., Journal
of Polymer Science, 48 (1960), Nr. 150, S. 139 bis 149; W. Kern u. Mitarb., Angewandte Chemie, 73
(1961), S. 177 ff., belgische Patentschrift 603 848 und französische Patentschrift 1301565.
Obwohl diese Verfahren einige Vorteile technischer Art besitzen, treten doch bei ihnen verschiedene
schwierige Probleme auf, die bis jetzt noch nicht befriedigend gelöst wurden. Bei der katalytischen
Polymerisation ist es z.B. schwierig, den Polymerisationsgrad zu steuern und Katalysatorreste
aus dem erzeugten Polymerisat abzutrennen. Bei der strahlungsinduzierten Polymerisation muß die Polymerisation
wegen der Instabilität des monomeren Formaldehyds bei Temperaturen unterhalb —20° C
durchgeführt werden. Dies ist in technischer Hinsicht ein ernstlicher Nachteil. Außerdem werden bei
der strahlungsinduzierten Polymerisation unterhalb —200C, insbesondere im Bereich von —50 bis
-8O0C kaum hochmolekulare Formaldehydpolymerisate
mit hoher Wärmestabilität und mechanischer Festigkeit für Kunststoffe erhalten. Um solche Verfahren
in die Industrie einzuführen ist es auch erforderlich, eine Tieftemperaturtechnologie zu schaffen.
Eine weitere Schwierigkeit besteht darin, daß die Geschwindigkeit der Polymerisation sehr niedrig ist,
da sie bei zu niedrigen Temperaturen durchgeführt wird.
Gegenstand der Erfindung ist nun ein Verfahren zur Herstellung von makromolekularen Homo- oder
Copolymerisaten durch Polymerisieren von monomerem Formaldehyd für sie allein oder mit bis zu
10 Gewichtsprozent Acetaldehyd oder Acrolein mit ionisierender Strahlung bei Temperaturen von —100
bis +100° C, das dadurch gekennzeichnet ist, daß man die Polymerisation in Gegenwart von Kohlendioxyd
durchführt.
Die dem Formaldehyd zugesetzte Menge des Kohlendioxyds hängt von den Bedingungen ab, unter
denen die Polymerisation durchgeführt wird, d. h. ob die Reaktion in der Gasphase oder flüssigen Phase
durchgeführt wird, von der Temperatur und anderen Variablen. Gewöhnlich wird das Kohlendioxyd in
Verfahren zur Herstellung von makromolekularen Homo- oder Copolymerisaten
Anmelder:
Sumitomo Chemical Company, Ltd., Sumitomo Atomic Energy Industries, Ltd.,
Osaka (Japan)
Vertreter:
Dr. V. Vossius, Patentanwalt,
München 23, Siegesstr. 26
Als Erfinder benannt:
Kenichi Fukui,
Tsutomu Kagiya, Kyoto;
Akira Segawa, Nishinomiya-shi; Hisao Yokota, Kobe;
Masatsune Kondo, Ikeda-shi;
Seizo Nakashio, Nishinomiya-shi (Japan)
Beanspruchte Priorität:
Japan vom 13. Februar 1963 (7756)
einer Menge von 0,01 bis 1,0 Mol oder mehr je Mol Formaldehyd verwendet.
Der verfahrensgemäß eingesetzte monomere Formaldehyd kann dem Reaktionsbehälter bzw. der Reaktionszone
entweder in flüssigem Zustand oder in Dampf- bzw. Gasform zugeführt werden. Die PoIymerisationsreaktion
kann entweder in Abwesenheit oder in Gegenwart eines flüssigen Mediums durchgeführt
werden. Als flüssiges Medium sind polare oder unpolare flüssige organische Verbindungen,
wie aliphatische und aromatische Kohlenwasserstoffe, Äther, Ester, Lactone und Halogenkohlenwasserstoffe,
allein oder im Gemisch miteinander brauchbar. Bei der Polymerisation von Formaldehyd
in einem flüssigem Medium, wie Heptan, in welchem sich Formaldehyd kaum löst, wird das Polymerisationssystem
heterogen. Hierdurch ergeben sich Vorteile bei der Steuerung der Polymerisationsgeschwindigkeit und des Polymerisationsgrades des
Polymers. In diesem Fall dient das flüssige Medium zur wirksamen Ableitung der Polymerisationswärme.
Es ist erwünscht, den Durchmesser der Formaldehydteilchen so stark wie möglich zu verringern. Man
kann ein homogenes hochmolekulares Formaldehyd-
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polymerisat ohne Abnahme der Polymerisationsge- höher liegenden Reaktionstemperatur im Vergleich
schwindigkeit erzeugen, wenn man den Formaldehyd zu den bisher bekannten strahlungsinduzierten PoIy-
in bekannter Weise durch Zusatz einer geringen merisationsverfahren gesteigert.
Menge einer kationaktiven, anionaktiven, nichtioni- Aus der französischen Patentschrift 1271297 ist
sehen oder ampholytischen grenzflächenaktiven Ver- 5 es bekannt, unter anderem Carbonsäureanhydride
bindung (bezogen auf das flüssige Medium) in fein als Übertrager der kationischen Polymerisation von
dispergierter oder emulgierter Form hält. monomerem Formaldehyd zu verwenden, um die Ge-
Gegebenenfalls kann man den eingesetzten mono- winnung bestimmter Durchschnittsmolekulargewichte
meren Formaldehyd mit bis zu 10 Gewichtsprozent zu erzielen.
Acetaldehyd oder Acrolein vermischen und ein io Die strahleninduzierte Polymerisation von monoMischpolymerisat aus Formaldehyd mit diesem merem Formaldehyd verläuft vermutlich nach einem
Aldehyd herstellen. radikalischen Mechanismus. Es ist daher über-
Im erfindungsgemäßen Verfahren können als raschend und unerwartet, daß bei Verwendung von
Strahlen Röntgenstrahlen, α-Strahlen, ^-Strahlen, Kohlendioxyd im erfindungsgemäßen Verfahren die
y-Strahlen, Neutronen oder irgendwelche andere 15 spontane Polymerisation von Formaldehyd, die beionisierende
Strahlen verwendet werden. Ein vorteil- kanntlich selbst bei —80° C erfolgt, verhindert wird,
haftes Merkmal der Erfindung ist, daß eine äußerst und technisch wertvolle makromolekulare Polyoxygeringe
Strahlungsdosis genügt, um das Verfahren methylene anfallen. Im erfindungsgemäßen Verfahren
durchzuführen. wirkt Kohlendioxyd nicht als Übertrager der
Die Reaktionstemperatur, bei welcher der Form- 2° Polymerisation. Dies ergibt sich aus den sehr
aldehyd der ionisierenden Strahlung ausgesetzt wird, hohen Molekulargewichten der erhaltenen Polyoxy-
liegt im Bereich von +100 bis —100° C. Bevorzugt methylene,
wird der Temperaturbereich von +50 bis —20° C. Vergleichsversuch
Der Reaktionsdruck kann entsprechend den
Reaktionsbedingungen in einem weiten Bereich as Gemäß Beispiel 1 der französischen Patentschrift
schwanken. Beispielsweise kann man bei Tempe- 1301565 wird reiner, wasserfreier monomerer Formraturen
unterhalb —20° C die Polymerisation unter aldehyd hergestellt und bei —78° C in einem Glasvermindertem Druck durchführen, während bei einer kolben kondensiert. 55 ml des gereinigten Form-Temperatur
oberhalb etwa —20° C die Umsetzung aldehyde werden unter vermindertem Druck in ein
unter einem Druck bis zu mehreren Atmosphären 30 bei —78° C gehaltenes druckbeständiges Glasgefäß
durchgeführt werden kann. Man kann den Reak- destilliert. Das Gefäß enthält einen magnetischen
tionsdruck bis auf mehrere 1000 at erhöhen. Rührstab. Das Gefäß wird durch ein Seitenrohr an
Die nach dem erfindungsgemäßen Verfahren her- eine Vakuumquelle angeschlossen. In das Gefäß wird
stellbaren makromolekularen Polyoxymethylene sind eine Lösung von 1,3 g Polyoxyäthylencetyläther in
linear und enthalten praktisch kein niedermoleku- 35 300 ml reinem, über Natrium destilliertem n-Hexan
lares Polymerisat. Sie zeichnen sich durch überlegene gegeben. Danach wird die Temperatur des Gefäßes
thermische Stabilität und ausgezeichnete mechanische langsam erhöht. Der Inhalt wird bei — 200C trübe,
Eigenschaften aus, wodurch sie als Kunststoff geeig- und sobald das Gefäß in ein Eisbad von 0° C ein-
net sind. gestellt wird, erfolgt innerhalb 5 Minuten rasche
Fortschritt und Erfindungshöhe des erfindungs- 40 Polymerisation. Unmittelbar danach wird der Gefäßgemäßen Verfahrens gegenüber den bekannten Ver- inhalt in einem Trockeneis-Methanolbad auf -780C
fahren ergeben sich aus den folgenden Ausführungen: abgekühlt und mit etwa 300 ml —78° C kaltem Di-
Der Reaktionsmechanismus des erfindungsgemäßen äthyläther versetzt. Das ausgefällte Polymerisat wird
Verfahrens ist noch nicht vollständig erforscht, doch unter Kühlung abfiltriert und gründlich mit kaltem
beruht das Grundprinzip der Erfindung auf dem Ver- 45 Diäthyläther gewaschen. Das Polymerisat wird bei
halten von Formaldehyd. Monomerer Formaldehyd Raumtemperatur unter vermindertem Druck ge-
ist bekanntlich sehr instabil, und die wärmeinduzierte trocknet. Ausbeute 45 g Polymer mit einer Intrinsic-
spontane Polymerisation erfolgt leicht selbst unter- Viskosität η = 0,13.
halb — 200C unter praktisch quantitativer Bildung Das erhaltene Polymerisat hat einen niedrigen
eines niedrigmolekularen Polymerisats. Aus diesem 50 Polymerisationsgrad und ist deshalb ungeeignet zur
Grunde mußten die bisher bekannten Verfahren der Herstellung von Formkörpern. Aus dem Ergebnis ist
strahlungsinduzierten Polymerisation bei extrem nied- ersichtlich, daß die beabsichtigte Polymerisation mit
riger Temperatur im Bereich von—50 bis -1960C ionisierender Strahlung bei Temperaturen von
durchgeführt werden, d.h. bei Temperaturen, bei +300C nicht durchführbar war. Bevor diese Tem-
denen die wärmeinduzierte Polymerisation nicht er- 55 peratur erreicht wurde, erfolgte eine spontane PoIy-
folgt. Andererseits ist monomerer Formaldehyd sehr merisation. Demgegenüber läßt sich die spontane
stabil selbst bei solch hohen Temperaturen, wie Polymerisation im erfindungsgemäßen Verfahren
oberhalb -2O0C, und die wärmeinduzierte Poly- durch Zugabe von Kohlendioxyd vermeiden und da-
merisation unter Bildung eines niedrigmolekularen durch Polymerisate mit ausgezeichneten Eigen-
Formaldehydpolymerisats tritt nicht ein, wenn der 60 schäften erhalten.
monomere Formaldehyd Kohlendioxyd enthält. Die Erfindung wird durch die nachstehenden BeiWenn
man daher Formaldehyd ionisierender Strah- spiele weiter erläutert,
lung in Gegenwart von Kohlendioxyd aussetzt, wird R . -I1
überraschenderweise ausschließlich ein hochmole- .Beispiel 1
kulares Formaldehydpolymerisat selbst bei derartig 65 5 g monomeres Formaldehydgas, hergestellt durch hohen Temperaturen, wie 20 bis 50° C, erhalten. Pyrolyse von a-Polyoxymethylen bei 200° C und an-Außerdem wird die Geschwindigkeit der Polymeri- schließende Reinigung, sowie 3 g Kohlendioxyd wersationsreaktion auf Grund der um 50 bis 100° C den in einen 50 ml fassenden Autoklav aus korro-
lung in Gegenwart von Kohlendioxyd aussetzt, wird R . -I1
überraschenderweise ausschließlich ein hochmole- .Beispiel 1
kulares Formaldehydpolymerisat selbst bei derartig 65 5 g monomeres Formaldehydgas, hergestellt durch hohen Temperaturen, wie 20 bis 50° C, erhalten. Pyrolyse von a-Polyoxymethylen bei 200° C und an-Außerdem wird die Geschwindigkeit der Polymeri- schließende Reinigung, sowie 3 g Kohlendioxyd wersationsreaktion auf Grund der um 50 bis 100° C den in einen 50 ml fassenden Autoklav aus korro-
sionsbeständigem Stahl gegeben und mit 7-Strahlen
aus einer Kobalt-60-Strahlenquelle bei 0° C 30 Minuten
mit einer Dosis von 100 Röntgen/h bestrahlt. Man erhält 4,5 g weißes hochmolekulares Formaldehydpolymerisat
mit einer Eigenviskosität bei 5 60° C (0,5gewichtsprozentige Polymerlösung in p-Chlorphenol) von 1,55.
Ein Gemisch gleicher Volumina Formaldehydgas, hergestellt gemäß Beispiel 1, und Kohlendioxyd wird
in einen Kolben gegeben, der 100 ml eines Gemisches gleicher Volumina Toluol und Heptan enthält. Der
Kolbeninhalt wird gemäß Beispiel 1 mit y-Strahlen 15 Minuten in einer Dosis von 50 Röntgen/h unter
Rühren bestrahlt. Man erhält 2,0 g Polymerisat mit einer Eigenviskosität von 1,0.
Claims (1)
- Patentanspruch:Verfahren zur Herstellung von makromolekularen Homo- oder Copolymerisaten durch Polymerisieren von monomerem Formaldehyd für sich allein oder mit bis zu 10 Gewichtsprozent Acetaldehyd oder Acrolein mit ionisierender Strahlung bei Temperaturen von +100 bis — 1000C, dadurch gekennzeichnet, daß man die Polymerisation in Gegenwart von Kohlendioxyd durchführt.In Betracht gezogene Druckschriften:Französische Patentschriften Nr. 1271297,
1301565;J. Polymer Sei, 48 (1960), Nr. 150, S. 139 bis 149.
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-
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- 1963-10-09 GB GB39797/63A patent/GB997474A/en not_active Expired
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