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Schrittweise arbeitende Werkstück-Transportvorrichtung für mehrstufige
Arbeitsmaschinen, insbesondere Blechbearbeitungspressen Die Erfindung betrifft eine
schrittweise arbeitende Werkstück-Transportvorrichtung für mehrstufige Arbeitsmaschinen,
insbesondere Blechbearbeitungsmaschinen, wie Pressen, mit zu beiden Seiten sowie
parallel zu der Längsachse der einzelnen Bearbeitungsstufen angeordneten Schiebern,
die Werkstückgreifer tragen und durch denselben Antriebsast im Takt des Bearbeitungsvorganges
sowohl parallel als auch rechtwinklig zur Vorschubrichtung der Werkstücke in Führungen
hin- und herbewegbar sind (vgl. hierzu USA.-Patentschriften 1818 332,
1996 818, 1455 560, deutsche Patentschriften 270636,
483 704, 72 025).
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Derartige Werkstück-Transportvorrichtungen sollen, um die Vielseitigkeit
der Anwendung der Maschinen nicht zu beeinträchtigen, möglichst einfach an- und
abbaubar sein, ohne die übrige Funktion der Maschine im wesentlichen zu beeinflussen,
und sollen außerdem durch die Antriebsvorrichtung der Maschine selbst angetrieben
sein. Es sind derartige Werkstück-Transporteinrichtungen bekannt, bei denen alle
Teile auf einer gemeinsamen Grundplatte oder einem Grundrahmen angeordnet sind,
welche entsprechende Ausnehmungen für Maschinenteile, z. B. das Untergesenk der
Presse aufweisen. Bei einer dieser bekannten Einrichtungen erfolgt die 17bertragung
durch einen formschlüssigen Antrieb von einer rotierenden Welle der Maschine auf
eine entsprechende rotierende Welle der Transporteinrichtung. Die Bewegung der Greifer
wird dabei durch Kurbeltriebe ausgelöst. Bei dieser bekannten Einrichtung ist eine
Beeinflussung des Ablaufes der Greiferbewegung, insbesondere die erforderliche Verzögerung
bei Beginn des Greiftaktes, d. h. bei Öffnen der Spannvorrichtung der Maschine bzw.
Anheben des Pressenstößels, ohne Beeinträchtigung des Synchronlaufs zwischen Transporteinrichtung
und Maschine nicht möglich. Außerdem erfordert diese bekannte Transportvorrichtung
eine spezielle Ausbildung der Maschine, nämlich die Anordnung des Abtriebsrades
an einer entsprechend angetriebenen Welle der Maschine.
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Bei einer anderen bekannten Einrichtung (USA.-Patentschrift 2 494137),
nämlich einer Presse zum Befestigen von Klemmösen an elektrischen Leitungen, erfolgt
der Vorschub der Klemmösen auf die entsprechenden Drahtenden über ein mit dem Pressenstößel
nicht direkt verbundenes, jedoch von ihm betätigtes Hebelwerk. Auch bei dieser Anordnung
ist der Bewegungsablauf im wesentlichen von der Bewegung des antreibenden Maschinenteils,
nämlich dem Pressenstößel, abhängig. Das gleiche gilt für eine Reihe von anderen
mit Hebel- und Lenkerwerken arbeitenden Einrichtungen zur Übertragung der Bewegung
eines antreibenden Maschinenteils, insbesondere eines Pressenstößels auf die Greif-
und Transportvorrichtung.
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Bei anderen bekannten Einrichtungen dieser Art wird ein relativ unabhängiger
Bewegungsablauf der Greif- und Transporteinrichtung von der Bewegung des Pressenstößels
dadurch erreicht, daß die übertragung entweder von drehenden Maschinenteilen durch
entsprechend ausgebildete, von der Maschine angetriebene rotierende Nocken erfolgt
(USA.-Patentschrift 1426 039, deutsche Patentschrift 72 027, oder aber mit dem Stößel
dessen lineare Bewegung ausführende Leitkurven verbunden sind, und deren lineare
Vertikalbewegung durch entsprechende, entlang der Leitkurven gleitende Folgeglieder
in eine horizontale Bewegung übertragen wird (französische Patentschrift 902 216,
USA.-Patentschrift 1818 332). Jedoch ist auch bei der Verwendung derartiger
Nocken oder Leitkurven das Hubverhältnis zwischen dem antreibenden und dem angetriebenen
Teil dadurch begrenzt, daß oberhalb eines bestimmten Maximalwertes der Relativsteigung
der
Leitkurven die Reibung so groß wird, daß eine mehr oder weniger starke Selbsthemmung
in der Leitkurvenanordnung eintritt. Die maximale Grenze liegt in der Regel etwa
bei 45°, so daß das Bewegungsverhältnis, z. B. zwischen Pressenstößel und Treiber
der Transporteinrichtung, maximal 1:1 beträgt. Da, insbesondere bei Pressen, sehr
häufig der Hub des Pressenstempels im Verhältnis zu dem erforderlichen Transportweg
gering ist, sind die bekannten Anordnungen für viele Bearbeitungszwecke nicht geeignet
bzw. sie bedürfen gesonderter Antriebsaggregate für die Transportbewegung.
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Es ist die der Erfindung zugrunde liegende Aufgabe, eine derartige
Werkstück-Transportvorrichtung so auszubilden, daß bei relativ kleinen Stößelhüben
im Antrieb der Schieber und Schlitten auf einfache Weise derart hoch übersetzt wird,
daß auch bei geringem Antriebshub große Transporthübe in Längs- und Querrichtung
erreicht werden können.
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Gemäß der Erfindung wird dies dadurch erreicht, daß die Parallelbewegung
der Schieber oder Schlitten zur Vorschubrichtung über eine Nürnberger Schere erfolgt,
die an ihrem einen Ende in der Schieberführung ihren Gelenkfestpunkt hat, der ferner
an einem diesem Festpunkt benachbarten Gelenkpunkt vom Antrieb eine Hin- und Herbewegung
mit einem kleinen Hub einstellbarer Größe erteilbar ist und die an ihrem anderen
Ende an einem Ritzelschlitten angelenkt ist, dessen Ritzel mit zwei auf entgegengesetzten
Seiten der Ritzel angeordneten Zahnstangen kämmen, von denen die eine in der Schieberführung
und die andere am Schieber befestigt ist.
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Durch diese erfindungsgemäße Anordnung wird auch bei relativ sehr
kleiner Antriebsbewegung ein sehr großer Transporthub möglich.
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Der hohe Übersetzungsgrad von Bewegungen durch die Nürnberger Schere
ist an sich bekannt. In Vorschub- und Transporteinrichtungen von Werkzeugmaschinen
fanden derartige Nürnberger Scheren jedoch bisher keine Anwendung. Durch die erfindungsgemäße
Kombination der Nürnberger Schere mit der Ritzel-Zahnstangen-Anordnung wird eine
weitere Übersetzung des Transporthubs erreicht.
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Vorzugsweise erfolgt die zur Vorschubrichtung rechtwinklige Hin- und
Herbewegung der Schieberführung durch den Antrieb über eine weitere Nürnberger Schere,
die an ihrem einen Ende in einer Konsole der Vorrichtung ihren Gelenkfestpunkt hat,
der ferner an einem ihr zugehörigen und diesem Festpunkt benachbarten Gelenkpunkt
von einem Nocken des Antriebs eine kleinhubige Hin- und Herbewegung erteilbar und
die an ihrem anderen Ende an der Schieberführung angelenkt ist. Durch diese erfindungsgemäße
Anordnung kann der in einer Richtung liegende Hauptabtrieb ohne Schwierigkeiten
in eine in zwei Richtungen gehende Bewegung mit praktisch beliebigen Hubverhältnissen
geteilt werden.
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Wenn - wie bekannt - die Werkstück-Transportvorrichtung einen vom
Stößel der Presse mittels verstellbarer Schubstange abgeleiteten Antrieb aufweist,
so kann erfindungsgemäß an der Schubstange ein auf einer Welle gelagerter und mit
dieser verbundener Nockenhebel verstellbar angelenkt sein, der mittels einer Kurvenführung
über ein Gestänge und einen Doppelhebel mit dem Gelenkpunkt der ersten Nürnberger
Schere in Verbindung steht, wobei auf der Welle des Nockenhebels der Nocken angeordnet
ist, in dessen Kurvennut der Gelenkpunkt der zweiten Nürnberger Schere geführt ist.
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Durch diese Anordnung wird eine außerordentlich einfache robuste Konstruktion
für den Antrieb der Transportvorrichtung in zwei Richtungen einer Ebene erreicht,
wobei durch die verstellbare Antenkung der Schubstange eine sehr einfache Einstellung
der Bewegungsverhältnisse möglich ist.
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Die Erfindung wird im folgenden an Hand der Zeichnungen an Ausführungsbeispielen
näher erläutert. Es zeigt F i g. 1 einen Horizontalschnitt durch eine Presse mit
der erfindungsgemäß ausgebildeten schrittweise arbeitenden Förder- oder Vorschubvorrichtung--in
Höhe der Arbeitsebene, F i g. 2 eine Ansicht des Nockens für den Quervorschub der
Greifer auf die Werkstücke zu, F i g. 3 einen Querschnitt nach Linie 3-3 der Fig.2,
F i g. 4 einen Querschnitt nach Linie 4-4 der F i g. 2, F i g. 5 eine Draufsicht
auf die Vorschubvorrichtung, teilweise im Schnitt, F i g. 6 einen Querschnitt nach
Linie 6-6 der F i g. 5, F i g. 7 einen Querschnitt nach Linie 7-7 der Fig.5, F i
g. 8 eine Stirnansicht des hin- und herbewegten Treibers der Vorschubvorrichtung,
F i g. 9 eine Seitenansicht des Treibers gemäß Fig.8, F i g. 10 einen Querschnitt
nach Linie 10-10 der F i g. 5, F i g. 1.1 eine Stirnansicht von links der in F i
g. 5 dargestellten Vorschubvorrichtung, teilweise im Schnitt, F i g. 12 einen Querschnitt
nach Linie 12-12 der F i g. 5, F i g. 13 einen Querschnitt nach Linie 13-13 der
F i g. 14, F i g. 14 eine Vorderansicht des rechten Endes der in F i g. 5 dargestellten
Vorschubvorrichtung und F i g. 15 einen Querschnitt nach Linie 15-15 der Fig.5.
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Die Transportvorrichtung, die mit den Gesenken einer Presse zusammenarbeitet,
um selbsttätig in mehreren Arbeitsgängen fertig zu bearbeitende Werkstücke herzustellen,
besteht aus wenigstens einer Vorschubeinheit, die am Pressenbett an der einen Seite
der Gesenke angebracht ist. Im Ausführungsbeispiel sind zwei spiegelsymmetrisch
angeordnete Vorschubeinheiten 50 und 51 auf den entgegengesetzten Seiten der Presse
vorgesehen. Beide Einheiten 50 und 51 sind gleich im Aufbau und haben Treiber 52
bzw. 53, die mit dem Pressenstößel über eine Schubstange 54 (F i g. 9) verbunden
und dadurch im Stößeltakt hin- und herbewegbar sind. Jeder Treiber 52 und 53 ist
in einer Konsole 56 bzw. 57 gelagert, die aus einem Stück mit den Bodenplatten 58
bzw. 59 besteht. Auf jeder Bodenplatte sind zwei Führungsschienen 60 und 61 bzw.
62 und 63 für Schlitten 64 und 65 angebracht. Auf jedem Schlitten 64 und 65 ist
ein Schieber 66 bzw. 67 so gelagert, daß die Schieber eine Gleitbewegung in einer
zur Bewegungsrichtung der Schlitten rechtwinkligen Richtung ausführen können. An
jedem Schlitten 66 und 67 sind an das Werkstück anlegbare Greifer 68 bzw. 69 mit
Fingern 70 und 71 angebracht, die sich
an die Werkstücke 37 im Untergesenk
36 anlegen und die Werkstücke bei jedem Stößelhub in Richtung des Pfeiles 40 auf
dem Pressenbett bewegen. Durch entsprechende Anordnung und Ausbildung der Greifer
68 und 69 können an Stelle der in F i g. 1 dargestellten einzelnen Werkstücke 37
an jeder Bearbeitungsstelle auch mehrere Werkstücke bearbeitet werden.
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Die Transporteinheiten 50 und 51 sind so ausgeführt, daß beim
Aufwärtshub des Stößels und beim Abheben der Werkstücke 37 von den Gesenken 36 die
Schlitten 64 und 65 nach innen auf die Gesenke zu bis in Anlage an die Werkstücke
37 vorgeschoben werden. Dann werden die Schieber 66 und 67 gleichzeitig nach rechts
in F i g.1 so weit bewegt, daß jedes Werkstück von der einen Bearbeitungsstelle
auf die nächstfolgende Bearbeitungsstelle transportiert wird, worauf die Greifer
bei der zu Beginn der Abwärtsbewegung des Pressenstößesl 31 erfolgenden Auswärtsbewegung
der Schlitten 64 und 65 zurückgezogen werden. Bei der weiteren Abwärtsbewegung des
Pressenstößels werden die Greifer weiter von den Werkstücken wegbewegt und die Schieber
66 und 67 zur gleichen Zeit nach links geschoben, so daß sie die Transportvorrichtung
wieder in ihre in F i g.1 dargestellte Ausgangsstellung legen.
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Die Transporteinheiten 50 bzw. 51 sind in den F i g. 2 bis 15 im einzelnen
dargestellt. Die Konsole 56 (F i g.1 und 5), die aus einem Stück mit der Bodenplatte
58 besteht oder an dieser befestigt ist, hat einen Ansatz 75, in dessen Bohrung
eine Büchse 76 (F i g. 4) aufgenommen ist, in der sich eine Welle 77 dreht. Am vorderen
Ende der Welle 77 ist ein Nockenhebel 78 befestigt, der in seinem Schlitz einen
Kreuzkopf 79 (F i g. 9) aufnimmt, an dem das untere Ende der Schubstange 54 über
einen Schraubenbolzen 80 drehbar befestigt ist. Der Treiber 52, einschließlich Welle
77 und Nockenhebel 78, kann bei jeder vollen Hubbewegung des Pressenstößels um einen
Winkel von 90° ausschwingen. Durch entsprechende Einstellung des Kreuzkopfes 79
im Schlitz des Armes 78 kann die Drehung des Treibers über einen Winkel von 90°
ohne Rücksicht auf die Hublänge des Pressenstößels eingestellt werden. Zur Einstellung
ist der Nockenhebel 78 mit einem kleinen Zeiger 81 (F i g. 5) ausgerüstet, der in
Ausgangsstellung des Treibers mit einer auf der Vorderseite des Ansatzes 75 angebrachten
Marke 82 ausgerichtet werden kann. Eine zweite Marke befindet sich um 90° von der
Linie 82 versetzt auf dem Ansatz 75, so daß die ; genaue Winkelbewegung des Treibers
einstellbar ist.
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Der Nockenhebel 78 hat an seiner hinteren Fläche eine Nockennut 85
(F i g. 9), die eine Nockenablaufrolle 86 aufnimmt, welche sich an der vorderen
Fläche einer am Drehpunkt 88 auf der Konsole 56 drehbar gelagerten Schwingplatte
87 für den Antrieb der Schieber 66, 67 in Längsrichtung befindet. Die Schwingplatte
87 nimmt in ihrem Schlitz einen Kreuzkopf 89 auf (F i g. 9), der längs des Schlitzes
mittels einer Spindel 90 eingestellt werden kann, die in den Kreuzkopf 89 eingeschraubt
ist und an dem über die Platte 87 vorstehenden Ende einen Vierkant 91 aufweist,
so daß die Spindel 90 mittels eines Schraubenschlüssels gedreht und der Kreuzkopf
im Schlitz der Platte 87 bewegt werden kann.
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Mit dem Kreuzkopf 89 ist das rechts liegende Ende einer Antriebsstange
92 verbunden, deren entgegengesetztes Ende am Drehpunkt 93 mit einem hin- und herbewegbaren
Schlitten 94 (F i g. 5, 6 und 11) drehbar verbunden ist, der, wie F i g. 11 zeigt,
eine gleitende Längsbewegung auf schräg liegenden Rollen 95 und waagerechten Rollen
96 ausführen kann. Die Rollen 95 und 96 werden von dem Deckel 97 eines kastenartigen
Gehäuses 98 getragen, das an dem links liegenden Ende der Bodenplatte 58 geformt
ist. Wenn der Nockenhebel 78 aus seiner Ausgangsstellung, die er bei herabgelassenem
Stößel einnimmt, in seine in F i g. 9 dargestellte Stellung, die er bei angehobenem
Stößel einnimmt, gedreht worden ist, bleibt die Schwingplatte 87 zuerst in Ruhestellung,
wenn sich die Nockenablaufrolle 86 in dem konzentrischen Abschnitt 100 (F i g. 9)
der Nockennut 85 bewegt. Dann wird die Schwingplatte 87 in Rechtsdrehung gedreht,
wenn sich die Nockenablaufrolle 86 in dem nichtkonzentrischen Abschnitt 101 der
Nut bewegt. Die Schwingplatte 87 bleibt dann wieder in Ruhestellung, wenn sich die
Nockenablaufrolle 86 in dem konzentrischen Abschnitt 102 der Nut 85 bewegt, wie
in F i g. 9 dargestellt ist. Bei der Abwärtsbewegung des Pressenstößels wird die
Schwingplatte 87 in der Zeit, in der sich die Nockenablaufrolle 86 im Abschnitt
101 der Nockennut 85 bewegt, in Linksrichtung um ihren Drehzapfen 88 gedreht.
Der Schlitten 94 (F i g. 5 und 6) wird daher bei jedem Arbeitszyklus des Treibers
52 einmal hin- und herbewegt.
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Der Schlitten 94 (F i g. 5, 6 und 11) hat eine Quernut 103, in die
eine am Vorderende des Hebels 105 befindliche Nockenablaufrolle 104 eingreift. Der
Hebel 105 ist auf einem vom Schlitten 64 getragenen Schraubenbolzen 106 drehbar
gelagert und bewegt den vom Schlitten 64 getragenen Schieber 66 mittels der nachstehend
beschriebenen Vorrichtung, und zwar zuerst nach rechts, gesehen in F i g. 5, und
dann nach links, um den Schlitten in seine in dieser F i g. 5 dargestellten Ausgangsstellung
zurückzuführen, und zwar jedesmal, wenn der Schlitten 94 von dem Nockenhebel 78
hin- und herbewegt wird.
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Der Treiber 52 weist auch einen Nocken 110 (F i g. 2, 3 und 4) für
den Antrieb der Schlitten 64, 65 in Querrichtung auf, der an dem rückliegenden Ende
der Treiberwelle 77 befestigt ist. Es können so die Greifer 68 und 69 (F i g.1)
an das Werkstück angelegt oder vom Werkstück zurückgezogen werden. Die Umfangsfläche
des Nockens 110 (F i g. 2) weist eine Nockennut mit einem geradlinigen Eintrittsabschnitt
111, einem die Greifer vorschiebenden schräg liegenden Abschnitt 112, einem geradlinigen
Austrittsabschnitt 113 und einem Greifer zurückziehenden schräg liegenden Abschnitt
114 auf. Der Nocken 110 (F i g. 2, 3 und 4) hat zwei drehbar gelagerte, durch Federn
118 bzw.119 vorgespannte Hebel 115 und 116, die sich um einen Zapfen 117 drehen
können, dessen Achse parallel zur Treiberachse 77 gerichtet ist. Diese Hebel werden
gewöhnlich in den in den F i g. 3 und 4 dargestellten Stellungen von Druckfedern
so gehalten, daß sich ihre Winkelenden in angehobener Stellung befinden. Infolgedessen
bildet die eine Winkelkante 120 des Hebels 115 die eine Seite des Schrägabschnitts
112 der Nockennut, während eine Winkelkante 121 des Hebels 116 die eine Seite des
Schrägabschnittes 114 der Nockennut bildet. Eine Nockenablaufrolle 125 (F i g. 3
und 10) folgt infolgedessen der Bahn des Pfeiles 126 (F i g. 2), wenn sich der Nocken
110 beim Anheben des Stößels 31 in Rechtsrichtung dreht, und
folgt
der Bahn des Pfeiles 127, wenn sich der Nocken bei der Abwärtsbewegung des Stößels
in Linksrichtung dreht.
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Die Nockenablaufrolle 125 (F i g. 5 und 10) ist auf dem oberen Ende
eines Schraubenbolzens 135 gelagert, der zwei Lenker eines Scherengelenkes 136 einer
Nürnberger Schere (F i g. 5) verbindet. Das Vorderende des Scherengelenkes ist mit
der Unterseite der Konsole 56 über einen Drehzapfen 137 verbunden, während das hintere
Ende des Scherengelenkes mit dem Schlitten 64 über einen Drehbolzen 138 (F i g.
15) verbunden ist. Wird die Nockenablaufrolle 125 aus dem Eintrittsabschnitt 111
dem im Nocken 110 befindlichen Nut in den Austrittsabschnitt 113 der Nut
bewegt, dann wird das Scherengelenk 136 gestreckt und der Schlitten 64 wird auf
den Schienen 60 und 61 nach innen bewegt, so daß sich die Greifer an die zu bewegenden
Werkstücke anlegen. Wird dagegen der Nocken in seine Ausgangsstellung zurückgedreht,
dann wird das Scherengelenk zurückgezogen, so daß der Schlitten 64 in die in F i
g. 5 dargestellte Stellung zurückkehrt.
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Der Schlitten 64 bewegt sich mittels Rollen auf den Schienen 60 und
61. Wie F i g. 14 zeigt, ist die Schiene 60 an der Bodenplatte 58 befestigt
und weist Längsnuten 142 und 143 auf, die die an dem Schlittengestell angebrachten
Rollen 144 bzw. 145
aufnehmen. Eine ähnliche Ausführung ist auch an
der Schiene 61 vorhanden.
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Um den Schlitten in seiner vorgeschobenen Stellung federnd nachgiebig
zu halten, ist auf der Unterseite des Schlittens ein federbeaufschlagter Kolben
145 (F i g. 14) vorgesehen, der mit seiner Rolle 146 an der Seite der Schiene 60
(F i g. 13) anliegt. Schiene 60 hat eine lotrechte V-förmige Nut 147, die
an der richtigen Stelle auf der Schiene angebracht ist und die Rolle 146
aufnimmt, wenn sich der Schlitten in seiner voll ausgedehnten Stellung befindet.
Eine zweite Sperrvorrichtung gleichen Aufbaues ist im Gehäuse der Schiene 61 vorgesehen,
die den Schlitten in seiner voll vorgeschobenen Stellung, in der die Greifer an
den Werkstücken anliegen, einstellt und federnd nachgiebig hält.
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Das Gestell des Schlittens 64 (F i g. 11) hat die Form einer U-förmigen
Rinne 150, in der der Schieber 66 eine Längsbewegung ausführen kann. Der Schieber
66 wird von einer Reihe von Rollen 151 getragen, die auf den Seiten der Rinne angebracht
sind. Schieber 66 hat Schrägflächen 152, von denen sich je eine Schrägfläche in
Längsrichtung jeder Kante erstreckt und an denen schräg angeordnete, vom Schlittengestell
getragene Rollen 153 anliegen. Die Rollen 153 halten infolgedessen den Schieber
66 gegen eine von den Rollen 151 weg gerichtete Aufwärtsbewegung. Schieber 66 hat
an seiner oberen Fläche einen längsgerichteten T-Schlitz 154 zur Aufnahme von Klemmschrauben
für die Greifer 68.
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Der Antrieb des Schiebers 66 erfolgt über eine Nürnberger Schere,
die vom Nockenhebel 78 (F i g. 5) über den Hebel 105 betätigt wird. Die Verbindung
des Hebels 105 mit dem Schieber 66 besteht aus einem Scherengelenk 155 und einer
aus Zahnstange und Ritzel bestehenden Vorrichtung 156 (F i g. 5, 7 und 12). Das
links liegende Ende des Scherengelenkes 155 (F i g. 12) ist an einem Drehbolzen
158 gelagert, der am Gestell des Schlittens 64 befestigt ist. Das Scherengelenk
ist mit seinem entgegengesetzten Ende mit einem Drehzapfen 159 (F i g. 7) verbunden,
der in einem Ritzelschlitten 160
angebracht ist. Der Schlitten 60 trägt
auf den Achsen 161 und 162 drehbar die Ritze1163 bzw. 164; die unabhängig voneinander
drehbar sind und mit einer am Boden der Rinne 150 des Schlittens
64 angebrachten unteren Zahnstange 165 und mit einer an der Bodenfläche des
Schiebers 66 befestigten oberen Zahnstange 166 im Eingriff stehen. Bei der Bewegung
des Schlittens 160 mittels des Scherengelenkes wird daher der Schieber 66 von den
Ritzeln 163 und 164
in derselben Richtung bewegt wie der Schlitten
160,
jedoch mit der doppelten Geschwindigkeit dieses Schlittens
160. Bei einer bestimmten Bewegung des Schlittens 160 bewegt sich also der
Schieber 66 um eine Strecke, die doppelt so groß wie die Bewegungsstrecke des Schlittens
ist.
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Von dem vom Hebel 105 betätigten Scherengelenk wird eine zusätzliche
Bewegungsvergrößerung erzeugt. Das Innenende dieses Hebels 105 (F i g. 5, 11 und
12) weist einen Schlitz 170 zur Aufnahme einer am unteren Ende des Bolzens 172 angebrachten
Rolle 171 auf. Der Bolzen dient als Drehpunkt für die ersten beiden gekreuzten
Lenker des Scherengelenkes der Nürnberger Schere. Bolzen 172 durchsetzt einen Kreuzkopf
173 (F i g. 11 und 12) und ist an diesem Kreuzkopf 173 befestigt, der sich in zwei
Führungen bewegt, die an der Unterseite des Schlittens 64 befestigt sind. Der Kreuzkopf
173 verhütet jede Seitenbewegung des Drehbolzens 172,
läßt jedoch eine Bewegung
des Schlittens innerhalb eines im Boden des Schlittens vorhandenen Schlitzes 175
zu. Das Scherengelenk bewegt sich infolgedessen in Längsrichtung in der Rinne
150 des Schlittens ohne merkliche Seitenbewegung. Eine sehr beträchtliche
Bewegungsvergrößerung des Schiebers 66 kann vom Scherengelenk erhalten werden, die
außerdem von der aus Zahnstange und Ritzel bestehenden Vorrichtung 156 (F i g. 7)
auf das Doppelte erhöht wird. Dies ist dort wesentlich, wo die zu hantierenden Werkstücke
groß sind und wo der Abstand zwischen den Bearbeitungsstellen entsprechend groß
ist, so daß eine große Bewegung des Schiebers 66 in seinen Querrichtungen erforderlich
ist. Hebel 105 (F i g. 5) ist am Drehpunkt 106 auf dem Schlitten
64 drehbar gelagert, so daß er sich mit dem Schlitten bei dessen auf den
Schienen 60 und 61 erfolgenden Ein- und Auswärtsbewegung bewegt. Bei dieser Bewegung
des Schlittens bewegt sich die auf dem Vorderende des Hebels befindliche Rolle
104 längs des im Schlitten 94 befindlichen Schlitzes 103, so daß in allen
Stellungen des Schlittens 64 eine Antriebsverbindung zwischen Hebel 105 und
Nockenhebe178 aufrechterhalten wird. Der Hub des Schlittens 94 und die Bewegung
des Schiebers 66 können eingestellt werden, so daß sie den jeweiligen Erfordernissen
der auszuführenden Arbeit angepaßt werden. Die Einstellung erfolgt durch Drehen
der Spindel 90 (F i g. 9) und durch Bewegen des Kreuzkopfes 89 innerhalb
des in der Schwingplatte 87 befindlichen Schlitzes.
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Der Schieber 66 kann in seiner vorgeschobenen oder ausgedehnten Stellung
durch zweckdienliche Sperreinrichtungen, z. B. einen Federarm 180
(F i g.
11), gehalten werden, der mit dem Schieber über den T-Schlitz 154 verbunden ist
und der eine Rolle 181 trägt, die in eine Nut 184 des am Gestell des Schlittens
64 befestigten Sperrblockes 183 eingreift. Hierdurch werden Schieber 66 und die
Greifer
68 am Ende der Verschiebebewegung des Schiebers in bezug
auf die Bearbeitungsstellen genau eingestellt.
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Die gegenseitigen Bewegungen des Schlittens 64 und des Schiebers 66
sowie die Bewegung dieser 'feile in bezug auf die Bewegung des Pressenstößels 31
sind so abgestimmt, daß die zu bearbeitenden Werkstücke von der einen Bearbeitungsstelle
zur n ächsten Bearbeitun-Sstelle beweat werden, wenn i & C
:>ich der Stößel
seiner oberen Bewegungsgrenze nähert. Wie bereits erwähnt, wird der Treiber 52 um
90° beim Hub des Stößels gedreht, wenn der Kreuzkopf 79 (F i g. 9) in dem im Nockenhebel
78 befindlichen Schlitz richtig eingestellt ist.
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Die Finger 70 (F i g.1), die bei der Förderbewegung hinter die Werkstücke
37 greifen, sind etwas länger als die Finger 71, die sich an die Vorderkanten der
Werkstücke anlegen. Es ist daher nur eine geringe Auswärtsbewegung der Schlitten
64 und 65 erforderlich, um die Finger 71 frei zu machen, so daß die Rückbewegung
der Schieber 66 und 7 beginnen kann, ohne daß die Stellung der Werkstücke gestört
wird.