DE124438C

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Publication number: DE124438C
Application number: DENDAT124438D
Authority: DE

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

Vorliegende Erfindung bezieht sich auf die Speisung des Verdampfers an solchen Mineralölglühlichtlampen, bei denen der Verdampfer durch eine äufsere Wärmequelle geheizt wird. Die Speisung geschieht mittelst eines durch die Wärme geöffneten bezw. geschlossenen Ventiles (Thermoventiles). Die Erfindung bezweckt^ den Uebelstand der vorzeitigen Oeffnung des Ventiles, welcher den bekannten Bauarten anhaftet, durch die Einrichtung zu beseitigen, dafs die Erhitzung des Verdampfers die Oeffnung des Ventiles erst dann bewirken kann, wenn der Verdampfer die volle Verdampfungstemperatur erreicht hat. Diese Einrichtung bewirkt aufserdem, dafs während des Brennens der Lampe das Ventil bei Abweichungen vom normalen Stande selbstthätig auf letzteren zurückgestellt wird, so dafs die regelmäfsige Brennstoffzuführung aufrecht erhalten bleibt.

Die Einrichtung ist auf der beiliegenden Zeichnung in einem senkrechten Längsschnitt und vier Querschnitten veranschaulicht.

Das Verdampfungsrohr 1, das über dem von ihm zu speisenden Brenner angeordnet zu denken ist, ist von einer Stange 8 durchzogen, welche fest mit dem in das linke Ende des Rohres eingeschraubten Pfropfen 3 verbunden ist, der in der Unterseite die durch einen feinen Kanal 11 mit dem Verdampfungsraume communicirende Ausströmungsöffnung 12 für die Oeldämpfe enthält. Am anderen Ende hängt mit dieser Stange durch ein im Umfang mit Oelrinnen 6 versehenes cylindrisches Stück oder Kolben 7 der Ventilkegel 5 zusammen, dessen Sitz 4 in einer auf das rechte Ende des Rohres 1 aufgeschraubten Kappe 2 gebildet ist, in die vor dem Sitz die Oelzuleitung 13 mündet. Der Kolben 7 ist mit der Stange 8 durch Schraubengewinde verstellbar verbunden, vom Ventilkegel ragt in die Kappe 2 ein Stiel 9 hinein, dessen Ende als Vierkant ausgebildet ist, und zwar zum Aufsetzen eines Schlüssels behufs Einstellung des Kolbens 7.

Rohr ι und Stange 8 sind aus Metall von gleicher Ausdehnung durch die Wärme hergestellt, dagegen besteht Kolben 7 aus einem Metall von höherer Ausdehnung; sein Durchmesser ist um ein Geringes schwächer als der innere Durchmesser des Rohres 1.

Um die Lampe in Betrieb zu setzen, wird der Verdampfer 1 in üblicher Weise durch eine Hülfsflamme angeheizt. Da hierbei das Rohr ι unmittelbar durch die Flamme, die Stange 8 jedoch nur durch Strahlung von der Rohrwand aus erhitzt wird, dehnt sich das Rohr stärker aus und würde den Sitz 4 vom Kegel lüften, wenn nicht der Kolben 7, der vom Rohr 1 durch Leitung erwärmt wird, infolge seiner höheren Ausdehnung sich ebenfalls ausdehnen und so das Zurückbleiben der Stange ausgleichen würde, wodurch der Kegel in abdichtender Berührung mit seinem Sitz gehalten bleibt. Hat das Rohr 1. die zur Verdampfung des Oeles erforderte Temperatur angenommen, so hat es auch eine solche Länge erreicht, dafs es den Sitz 4 etwas von

dem Ventilkegel 5 zu lüften vermag. Sofort dringt OeI ein, welches dem Kolben 7 Wärme entzieht, so dafs derselbe sich entsprechend zusammenzieht, wodurch die Oeffnung des Ventiles vergröfsert wird. Indem nun das OeI im Verdampfer verdampft, entzieht es sowohl der Rohrwandung wie der Stange 8 Wärme; während ersterer der Wärmeverlust fortwährend durch die Flamme ersetzt wird, findet letztere sich in eine Atmosphäre von Oeldämpfen gehüllt und nimmt deren weniger hohe Temperatur an, so dafs nunmehr die normale Oeifnung des Ventiles erreicht wird. Eine genaue Regelung dieser Oeffnungsweite des Ventiles kann noch durch Abgleichung der Theile 8 und 7 erzielt werden.

Stellt sich durch irgend eine Ursache eine höhere als die normale Erhitzung des Rohres 1 ein, so erfährt das Ventil weitere Oeffnung und es erfolgt ein reichlicheres Nachdringen von OeI mit der Wirkung entsprechender Abkühlung aller Metallteile, wodurch das Ventil sich wieder zurückstellt. Erlischt die Lampe bezw. wird sie ausgelöscht, so stellt sich der Ventilschlufs infolge der Abkühlung rasch her.

Claims

Patent-Anspruch :

Durch die Wärme der Heizflamme beeinflufstes Speise-Ventil für den Verdampfer von Mineralölglühlichtlampen, deren Verdampfer durch eine ä'ufsere Wärmequelle geheizt wird, dadurch gekennzeichnet, dafs ein den Ventilkegel (5) tragender Kolben (7) von höherem Ausdehnungscoefficienten als der des Verdampfrohres (1) vermittelst . einer das. letztere durchziehenden Stange (8), welche den gleichen Ausdehnungscoe'fficienten wie dieses Rohr hat, mit dem Auslafsende des letzteren verbunden ist, so dafs das Ventil durch die stärkere Ausdehnung des Kolbens (7) geschlossen bleibt, bis das den Ventilsitz (4) enthaltende Verdampfrohr (1) eine solche Erhitzung erfahren hat, dafs seine Ausdehnung die der Stange (8) Und des Kolbens (7) überwiegt.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.