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Temperaturregler für Gasbacköfen, Gasheizungen u. dgl. Die Erfindung
betrifft einen Temperaturregler für Gasbacköfen, Gasheizungen u. dgl., die mit einem
nach dem Prinzip der Flüssigkeitsausdehnung arbeitenden Thermostaten zusammenarbeiten.
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Solche Regler sind mannigfach bekannt. Einer der bekannten Regler
arbeitet mit einem flüssigkeitsgefüllten Wellrohr als Meßwerk, das durch ein Zwischenglied
und eine Feder mit einem gleichachsig angeordneten Tellerventil verbunden ist, das
die Durchflußmenge eines Heizmittels steuert. Das Tellerventil ist auf einem Führungskörper
verschiebbar gelagert, in den die Achse eines Handschalters für die Sollwerteinstellung
eingreift. Durch die Achse des Handschalters erhält der Ventilteller außerdem die
erforderliche Führung. Bei diesem bekannten Regler ist auf der einen Seite das Wellrohr
angeordnet und auf der anderen Seite das Führungsstück mit dem Ventilteller. Beide
Teile sind baulich voneinander getrennt und liegen axial hintereinander. Diese Bauweise
ergibt eine verhältnismäßig große Länge des Reglers, was zu Einbauschwierigkeiten,
insbesondere bei alten Herden, führt.
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Demgegenüber ist erfindungsgemäß auf einen zylindrischen Fortsatz
des Abschlußflansches des Meßwerks eine Führungshülse aufgeschraubt, die einen Ringflansch
aufweist, gegen den der den Flansch überragende Ventilkörper anliegt, wenn er den
Durchlaß freigibt.
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Die vorgeschlagene Bauweise ergibt zunächst einmal die geringstmögliche
Größe der Reglervorrichtung.
Zum anderen sind zum Übertragen der
Impulse nachgiebige Teile vermieden, wodurch das Gerät stets gleichmäßig sicher
arbeiten kann. Rein baulich gesehen besteht der Regler aus einfachsten Teilen, die
auch bearbeitungsmäßig leicht und billig herstellbar sind.
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In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung schematisch
dargestellt, und zwar zeigt Abb. i einen Längsschnitt durch die Reglervorrichtung
und ,Abb.2 ein Schaubild des Märkierungsschildes für den Handschalter.
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Die Vorrichtung besteht aus einem zylindrischen Gehäuse i aus Messing
oder einer Messinglegierung; in dessen konischer Bohrung an der Stirnfläche das
Hahnkül«en 7 mit dem Handschalter io drehbar eingesetzt ist. Das Hahnküken 7 weist
in üblicher Weise einen Querschlitz i r auf, an das sich ein oder mehrere senkrecht
dazu verlaufende Längsschlitze 12 anschließen. Der vordere Teil des Gehäuses i weist
ferner einen Rohrflansch 13 mit einer Bohrung 1q. für den Gaseintritt auf, der an
das längs der Vorderseite des Gasherdes verlaufende Hauptverteilerrohr g angeschraubt
werden kann.
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Der Gasaustritt aus dem Gehäuse i kann zwischen dem Flansch 3o des
kolbenartigen Zylinders 3 und der Sitzfläche des Ventiltellers 2 an jeder beliebigen
Stelle angeordnet werden und auch in jeder beliebigen Richtung vom Gehäuse i abgehen.
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Im vorderen Teil des Zylindergehäuses i befindet sich ferner eine
Umgehungsleitung 15, die eine Mindestmenge an Gas durchläßt, wenn der Ventilteller
2 die Hauptdurchtrittsöffnung 25 vollkommen abgeschlossen hat.
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Das hintere Ende des Gehäusezylinders i ist durch eine mit einem Gewinde
versehene Abschluß- -kappe q. verschließbar. .
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Im hinteren Teil des Gehäuses i sitzt ferner ein zylindrischer Körper
5, der eine zentrale Bohrung 16 zum Durchtritt der von dem Thermostat kommenden
Flüssigkeit aufweist. Der Thermostat besteht aus einem Kupferkapillarrohr
17 mit dem daran angeschlossenen Fühler B. Der Fühler 8 ist am Ende offen
zum Einfüllen der Druckflüssigkeit, die zweckmäßigerweise aus einem synthetischen
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bestehen kann, und wird . nach dem Einfüllen geschlossen, und zwar zweckmäßigerweise
durch Verdrücken und Verlöten. Der zylindrische Körper 5 weist ferner an dem im
Innern des Gehäuses i befindlichen Teil mehrere flanschartige Ringteile 18, i9 auf,
von denen der Flansch 18 sich gegen die Innenfläche der Abschlußkappe q. anlegt.
Der über das hintere Ende des Gehäuses i hinausragende Teil des Zylinderkörpers
5 ist mit einem Gewinde versehen, in das eine Sicherungsmutter von außen eingeschraubt
wird. An den Flansch i9 ist der Ausdehnungs- oder Federkörper 2o mit seinem einen
Ende flüssigkeits- und gasdicht befestigt. Der Ausdehnungskörper 2o ist ein zylindrischer
Federungskörper aus Tombak, der in zahlreichen und weit ausladenden wellenförmigen
Windungen verläuft. Die Windungen sind so zahlreich und weit ausladend, daß beim
Arbeiten des Ausdehnungskörpers 2o keine Ermüdungserscheinungen oder gar Dauerverformungen
auftreten können, da der Flüssigkeitsdruck sich auf die zahlreichen und weit ausladenden
Windungen, also auf eine verhältnismäßig große, Fläche, verteilen. Die Windungen
des Federungskörpers 2o liegen ferner dicht an dem zylindrischen Körper 5 an, so
daß sich in dem Ausdehnungskörper 2o nur so viel Flüssigkeit befindet, als in den
Windungen Platz findet. Dies ist insofern von Bedeutung, als hierdurch diejenigen
Fehlerquellen auf ein Mindestmaß herabgesetzt werden können, die infolge zusätzlicher
Erwärmung der Flüssigkeit an dieser Stelle durch Strahlung möglich sind.
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Das andere Ende des Ausdehnungskörpers 2o ist mit dem Ringflansch
30 eines kolbenartigen Zylinders 3 irgendwie flüssigkeits- und gasdicht verbunden.
Der Zylinder 3 weist ein Außengewinde 2,1 auf, auf dem ein Hohlzylinder 6, auch
Einstellkörper genannt, aufgeschraubt ist. Dieser Einstellkörper 6 ist an dem anderen
Ende durch eine Abdeckplatte abgeschlossen, die eine Öffnung zum Durchtritt eines
mit dem Hahaküken 7 verbundenen, unrund oder mehrkantig ausgebildeten Einstellstiftes
22 aufweist. Der Zylinder 3 weist ferner an seiner Stirnfläche eine Ausnehmung 23
auf, um gegebenenfalls den Stift 22 aufnehmen zu können.
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Auf dem hohlzylindrischen Einstellkörper 6 aufgeschoben sitzt der
Ventilteller 2 längs verschieblieh, dessen Verschiebung in Richtung auf den Handschalter
ro zu durch einen Ringflansch 26 des Einstellkörpers 6 begrenzt ist. Eine Feder
24., die mit dem einen Ende gegen den Ringflansch 30 des Zylinders 3 und mit dem
anderen Ende gegen eine flanschartige Ringfläche des Ventiltellers 2 abgestützt
ist, drückt den Ventilteller 2 gegen den Ringflansch 26 des Einstellkörpers 6.
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Die Wirkung der Reglervorrichtung ist folgende: In der Stellung »Aus«
befindet sich der Ventilteller 2 in der Stellung, in der die Durchtrittsöffnung
25 für das Gas am größten ist. Beim Drehen des Handschalters io entgegengesetzt
dem Uhrzeigersinn, also in Richtung auf die Marke »Ein«, wird der Einstellkörper
6 und mit ihm der unter Federdruck stehende Ventilteller 2 nach rechts, also in
Richtung auf den Handschalter io zu, bewegt. Je weiter der Schalter io entgegen
dem Uhrzeigersinn gedreht wird, also über die Marken »300«, »200«, »ioo«, desto
kleiner wird die Durchtrittsöffnung 25. Bei der Stellung »ioo« ist die Durchtrittsöffnung
25 am kleinsten, sie ist jedoch immer noch so groß, daß der Gasherd den vollen Gasstrom
erhält.
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Wird z. B. auf die Marke »ioo«, also auf eine Temperatur von ioo°
eingestellt, so wird nach einiger Zeit im Herd bzw. Backofen diese Temperatur auch
erreicht sein. In derselben Zeit hat sich die Flüssigkeit des Thermostaten ebenfalls
auf eine gewisse Temperatur erwärmt. Bei dieser Erwärmung dehnt sich die Flüssigkeit
um einen gewissen Betrag aus und drückt auf den kolbenartigen
Zylinder
3, der dadurch nach rechts verschoben wird. Damit wird die Durchgangsöffnung 25
immer kleiner und kann unter Umständen vollkommen geschlossen werden. In letzterem
Falle tritt die zum Brennen der Flammen erforderliche Mindestgasmenge durch den
Umgehungskanal 15 hindurch. Ein vollständiges Schließen der Durchtrittsöffnung 25
kann z. B. beim Auftreten einer Druckwelle erfolgen, die zu bestimmten Zeiten bei
jedem Gasversorgungsnetz auftritt.
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Sinkt die Temperatur im Gasherd wieder unter ioo°, so zieht sich die
Flüssigkeit zusammen, und der Kolben bewegt sich nach links. Dadurch wird die Durchtrittsöffnun!g
25 wieder größer, und es tritt mehr Gas durch. Dieses Spiel wiederholt sich einige
Male mit immer kleiner werdenden Ausschlägen, bis sich die Temperatur eingespielt
hat.
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Schaltet man nunmehr auf Zoo oder 300°, so wird der Einstellkörper
6 durch den Mitnehmerstift 22 nach links verschoben, wodurch die Durchtrittsöffnung
25 größer wird. Der Thermostat arbeitet auch bei diesen Temperaturen, wie oben beschrieben.
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Ist z. B. der Handschalter io auf eine Temperatur von 3oo° eingestellt
gewesen, so kann infolge der starken Erwärmung der Druckflüssigkeit nach einiger
Zeit die Durchtrittsöffnung 25 vollständig geschlossen werden, d. h. so weit nach
rechts verschoben sein, daß der Ventilteller 2 gegen die innere Stirnfläche des
Gehäuses anliegt. Wenn nun der Handschalter io auf Zoo oder ioo° umgeschaltet wird,
so könnte der Schalter eigentlich nicht betätigt werden, weil ja der Ventilteller
2 bereits gegen die Innenfläche des Gehäuses anstößt. Wäre für diesen Fall keine
Vorsorge getroffen, so könnte es eintreten, daß das Gewinde :21 überdreht wird,
wodurch die ganze Vorrichtung unwirksam oder zerstört werden könnte. Aus diesem
Grunde ist der Ventilteller 2 längs verschieblich auf den Einstellkörper 6 gelagert.
Das bedeutet, daß der Schalter io, obwohl der Ventilteller 2 vollkommen am Gehäuse
anliegt, trotzdem gedreht werden kann, ohne daß das Gewinde 2i beschädigt werden
kann. Sinkt die Temperatur wieder ab, so sorgt die Feder 24 dafür, daß der Ventilteller
2 wieder in seine richtige Stellung gebracht wird, d. h., daß der Ventilteller 2
wieder gegen den Flanschring 26 des Einstellkörpers 6 anliegt.