DE1244339B

DE1244339B - Verfahren zur Herstellung von verzoegert resorbierbarem chirurgischem Nahtmaterial

Info

Publication number: DE1244339B
Application number: DE1962E0022220
Authority: DE
Inventors: John Kurilla
Original assignee: Ethicon Inc
Current assignee: Ethicon Inc
Priority date: 1961-01-27
Filing date: 1962-01-10
Publication date: 1967-07-13
Also published as: DK108806C; CH441628A

Description

BUNDESREPUBLIK DEUTSCHLAND UTSCHES WTwGsSt PATENTAMT Int. Cl.:

A611

SLEGESCHRIFT 1244 339 A 61 L -17/00

Deutsche Kl.: 3Oi-8/02

Nummer: 1 244 339

Aktenzeichen: E 22220IV a/30 i

Anmeldetag: 10. Januar 1962

Auslegetag: 13. Juli 1967

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, verzögert resorbierbares chirurgisches Nahtmaterial durch Nachbehandlung von extrudierten Kollagenfäden oder -bändern herzustellen.

Die Herstellung von Kollagenfäden ζ. Β. aus Sehnen von Rindern ist bekannt. Die Geschwindigkeit der Resorption von chirurgischem Nahtmaterial aus Kollagen kann man dadurch einstellen, daß man die fertigen, ungegerbten Fäden mit geeigneten Zusätzen, wie z. B. Gerbmittel, behandelt, die einzeln oder zu mehreren angewendet werden können.

Gegenstand der Erfindung ist ein Verfahren zur Herstellung von verzögert resorbierbarem chirurgischem Nahtmaterial durch Nachbehandlung von extrudierten Kollagenfäden oder -bändern, das dadurch gekennzeichnet ist, daß man den Fadenstrang nacheinander durch mindestens zwei verschiedene Lösungen eines Polyhydrophenols und eines Aldehyds, wobei letzterem gegebenenfalls noch ein Chromzusatz zugesetzt ist, führt.

Als Polyhydrophenol kann man Pyrogallol, Hydrochinon oder Resorcin und als Aldehyd Formaldehyd oder Glyoxal verwenden.

Man kann zunächst eine alkalische Pyrogallollösung und darauf eine wäßrige, 'etwa 0,24 Teile Formaldehyd und etwa 0,8 Teile Chrom als Chromoxyd enthaltende Lösung mit einem pH von etwa 2,7 benutzen.

Die alleinige Verwendung der ersten Lösung von Polyhydrophenol hat keine merkliche Wirkung auf die Absorptionszeit im lebenden Organismus oder die Stärke des Kollagenstranges; wenn dieser Behandlung aber eine zweite Behandlung mit Formaldehyd folgt, wird die Absorptionszeit im lebenden Organismus verbessert. Es ist bekannt, das Formaldehyd allein leicht die ursprüngliche Absorptionszeit des Kollagens im lebenden Organismus erhöht, aber wenn der Formaldehyd allein in entsprechender Menge verwendet wird, um die Eigenschaften im lebenden Organismus zu verbessern, versprödet der Strang, und die Knotfestigkeit wird herabgesetzt. Durch nacheinanderfolgende Behandlung des Stranges mit einer Polyhydrophenollösung und einer Formaldehydlösung wird die Absorptionszeit im lebenden Organismus stark verbessert, ohne daß eine Versprödung des Stranges eintritt. Der Zweck der Verwendung von Chrom im zweiten Bad besteht darin, die Reißfestigkeit des Endstranges zu verbessern. Chrom allein hat wenig Wirkung auf die Absorptionsdes Kollagens im lebenden Organismus bei den angewandten Konzentrationen gemäß der Erfindung.

Für den Fachmann ist es klar, daß gleiche Ergeb-Verfahren zur Herstellung von verzögert
resorbierbarem chirurgischem Nahtmaterial

Anmelder:

Ethicon, Inc., Somerville, N. J. (V. St. A.)
Vertreter:

Dr. A. Ullrich und Dr. T. Ullrich, Patentanwälte, Heidelberg, Gaisbergstr. 3

Als Erfinder benannt:

John Kurilla, Plainfield, N. J. (V. St. A.)

Beanspruchte Priorität:
_ao V. St. v. Amerika vom 27. Januar 1961 (85 302)

as nisse erzielt werden, wenn die Reihenfolge der Anwendung der Lösung umgekehrt wird und das Kollagen zuerst mit einer Chrom-Formaldehyd-Lösung und dann mit einer Polyhydrophenollösung behandelt wird. Der Formaldehyd und das Chrom können auch getrennt in verschiedenen Lösungen angewendet werden.

Das Ausgangsmaterial für das Verfahren der vorliegenden Erfindung besteht aus einem verbundenen Kollagen-Mehrfachfaden, der hiernach als Kollagenband bezeichnet wird. Dieses Material ist bandartig in seiner Form und aus etwa 20 bis 500 einzelnen Kollagen-Einfachfäden aufgebaut. Das Kollagenband kann in hier nicht beanspruchter Weise durch Extrudieren einer Dispersion im wesentlichen reiner gequollener Sehnenkollagenfäserchen durch eine Mehrfachspinndüse in ein alkalisches Aceton-Dehydratisierungsbad hergestellt werden. Die Mehrfachfäden, wie sie aus dem Spinnbad heraustreten, sind sehr leicht vereinigt und nahezu kreisförmig im Querschnitt; die Fäden werden jedoch aus dem Spinnbad durch eine rotierende Walze herausgezogen, und die Spannung, die auf die nassen Fäden ausgeübt wird, wenn sie über die Walzenflächen laufen, bindet die einzelnen Fäden zu einem bandartigen Strang zusammen. Wenn der verbundene Mehrfachfaden getrocknet ist, bleibt die bandartige Form beibehalten. Aus dem Vorhergehenden kann man ersehen, daß

709 610/474

Claims

3 4

die einzelnen Fäden durch Kohäsionskräfte zur BiI- Die gemäß der Erfindung behandelten Nähfäden

dung des Kollagenbandes zusammengehalten werden. enthalten etwa 0,02% bis etwa 0,92% Polyhydro-

phenol.

^BeisP^ie11 Patentansprüche:

Die folgenden Lösungen wurden verwendet: ⁵ _{L Verfahren zur} Herstellung von verzögert

a) Resorcin 0,6 Teile resorbierbarem chirurgischem Nahtmaterial durch

Entionisiertes Wasser 99,4 Teile Nachbehandlung von extrudierten Kollagenfäden

Mischung eingestellt auf pH 10,3 oder -bändern, dadurchgekennzeichnet,

mit Ammoniumhydroxyd io daß man den Fadenstrang nacheinander durch

b) Chrom(III)-sulfat als Chromoxyd .. 0,8 Teile ™™^d*^St™^S _u ^ZWe| ^versf^hiedene Jr°™ⁿf ^{en d}f^S

Formaldehyd 0,24Teile Polyhydrophenols und eines Aldehyds, wobei

Glyoxal 0 32 Teile letzterem gegebenenfalls noch ein Chromzusatz

Wasser 9936Teile zugesetzt ist, führt.

Mischung'eingesielUauVpH3,5"mU ' i₅ 2. Verfahren nach Anspruch 1 dadurch ge-

Natriumhydroxyd kennzeichnet, daß man als Polyhydrophenol

Pyrogallol, Hydrochinon oder Resorcin und als

c) Formaldehyd 0,32 Teile Aldehyd Formaldehyd oder Glyoxal verwendet.

Entionisiertes Wasser 98,68 Teile 3. Verfahren nach Anspruch 1 und 2, dadurch

Mischung eingestellt auf pH 6,0. Die _ao gekennzeichnet, daß man zunächst eine alkalische

Lösung wurde auf den Strang auf- Pyrogallollösung und darauf eine wäßrige, etwa

getropft 0,24 Teile Formaldehyd und etwa 0,8 Teile Chrom

τ» ■ · j 2 ^a^^s Chromoxyd enthaltende Lösung mit einem

" pH von etwa 2,7 verwendet.

An Stelle einer Lösung aus Resorcin wurde eine 25

Lösung von 0,6 Teilen Hydrochinon, gelöst in In Betracht gezogene Druckschriften:

99,4 Teilen entionisiertem Wasser, benutzt. Das pH Deutsche Patentschrift Nr. 875 389;

dieser Lösung ist Ammoniumhydroxyd auf 10,3 ein- französische Patentschrift Nr. 1156 484;

gestellt. USA.-Patentschrift Nr. 2 897 042.

709 610/474 7.67 © Bundesdruckerei Berlin