DE1244137B - Verfahren zur Aufarbeitung der Waschsaeuren aus der Blausaeuresynthese - Google Patents

Verfahren zur Aufarbeitung der Waschsaeuren aus der Blausaeuresynthese

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DE1244137B
DE1244137B DEB82052A DEB0082052A DE1244137B DE 1244137 B DE1244137 B DE 1244137B DE B82052 A DEB82052 A DE B82052A DE B0082052 A DEB0082052 A DE B0082052A DE 1244137 B DE1244137 B DE 1244137B
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Germany
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acid
formaldehyde
washing
hydrogen cyanide
ammonia
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DEB82052A
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Dr Rolf Luehdemann
Dr Hans Georg Schwarz
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BASF SE
Original Assignee
BASF SE
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    • C07ORGANIC CHEMISTRY
    • C07CACYCLIC OR CARBOCYCLIC COMPOUNDS
    • C07C255/00Carboxylic acid nitriles
    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C01INORGANIC CHEMISTRY
    • C01CAMMONIA; CYANOGEN; COMPOUNDS THEREOF
    • C01C3/00Cyanogen; Compounds thereof
    • C01C3/02Preparation, separation or purification of hydrogen cyanide
    • CCHEMISTRY; METALLURGY
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    • C01C3/02Preparation, separation or purification of hydrogen cyanide
    • C01C3/0204Preparation, separation or purification of hydrogen cyanide from formamide or from ammonium formate

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  • Organic Low-Molecular-Weight Compounds And Preparation Thereof (AREA)
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Description

  • Verfahren zur Aufarbeitung der Waschsäuren aus der Blausäuresynthese Bei vielen Verfahren zur Erzeugung von Blausäure entstehen zunächst Gasgemische, die neben Cyanwasserstoff noch Ammoniak enthalten. Als Beispiel hierfür seien die Blausäuresynthesen aus Formamid bzw. aus Methan oder anderen Kohlenwasserstoffen, Ammoniak und Sauerstoff oder aus Methan und Ammoniak unter Wärmezufuhr genannt.
  • Für die Trennung von Blausäure und Ammoniak wird vielfach verdünnte wässerige Schwefelsäure benutzt, wobei das Ammoniak als Ammonsulfat gebunden wird.
  • Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Aufarbeitung von Waschsäuren, die durch die Auswaschung von Ammoniak aus Ammoniak-Cyanwasserstoff-Gasgemischen mittels wässeriger schwefelsaurer Lösungen entstehen. Hierbei erhält man nach Beendigung der Ammoniakabsorption- eine wässerige Lösung von Ammonsulfat, welche noch etwa 1 bis 20/o (Gewichtsprozent) Schwefelsäure enthält. In der schwefelsauren Ammonsulfatlösung ist außerdem etwas Blausäure, je nach den Betriebsbedingungen im allgemeinen 0,2 bis 1,0 Gewichtsprozent HCN'gelöst enthalten.
  • Die verbrauchte Waschsäure kann zur Gewinnung vom Ammonsulfat dienen, was meistens nicht wirtschaftlich ist, weil die Lösungen zu verdünnt und nicht rein genug sind. Wenn man die verbrauchte Waschsäure jedoch als Abwasser in die Flüsse abgeben will) muß sie zunächst von ihrem Blausäuregehalt befreit werden Die Entfernung der Hauptmenge der Blausäure aus der verbrauchten Waschsäure kann durch Austreiben mit Dampf in einer Gegenstrom-Austauschkolonne erfolgen. Es handelt sich dabei um eine recht aufwendige Arbeitsweise.
  • Außerdem darf die in Freiheit gesetzte Blausäure wegen ihrer Giftigkeit nicht direkt in die Luft gelangen, sondern muß entweder durch Absorption mit wässeriger Alkalilauge in Form ihrer Salze, wie NaCH oder KCN, oder als wasserfreie 1000/oige Blausäure wiedergewonnen werden, was ebenfalls sehr umständlichist.
  • Wenn man einen unwirtschaftlich hohen Dampfverbrauch beim Austreiben der Blausäure aus der Waschsäure vermeiden will, gelingt das Abtreiben der Blausäure aus der verbrauchten Waschsäure nicht restlos. Bei einem wirtschaftlich tragbaren Dampfverbrauch für das Austreiben ist mit einem Restgehalt von etwa 0,02 bis 0,04 Gewichtsprozent HCN in der verbrauchten Waschsäure zu rechnen. Auch die mit Dampf behandelte verbrauchte Waschsäure enthält also noch zu viel Blausäure, um sie als Abwasser abgeben zu können. Deshalb muß noch eine Entgiftung, z. B. mit Ferrosulfat und Natronlauge oder mit Chlor, nach an sich bekannten Verfahren erfolgen, bevor die verbrauchte Waschsäure als Abwasser abgegeben werden darf. Die Entfernung der Blausäure aus der verbrauchten Waschsäure ist also umständlich und mit erheblichen Kosten verbunden.
  • Es wurde gefunden, daß man diese Nachteile vermeidet, wenn man die verbrauchte Waschsäure mit Formaldehyd oder einer Formaldehyd abgebenden Substanz umsetzt. Der Formaldehyd kann gasförmig oder als wässerige Lösung (Formalinlösung) angewandt werden. Nach der Reaktionsgleichung (NH4)HSO4 HCHO + 3 HCN N(CH2CN)3 +'H2SOa + 3H2O entsteht dabei Nitrilotriacetonitril, welches als schwerlösliche Substanz ausfällt und leicht abfiltriert werden kann. Es ist ein wertvolles Zwischenprodukt für die Herstellung von Netzmitteln oder Chelatbildnern.
  • Die aufgearbeitete Lösung enthält eine größere Menge freie Schwefelsäure als vor der Umsetzung, sie kann daher erneut für die Absorption von Ammoniak aus Ammoniak und Cyanwasserstoff enthaltenden Gasgemischen eingesetzt werden. An Stelle von Formaldehyd kann auch andere Formaldehyd abgebende Substanzen, z. B. leicht spaltbare Formaldehydadditionsverbindungen, verwenden.
  • Die Verwendung von gasförmigem Formaldehyd ist besonders vorteilhaft, weil keine Verdünnung der Waschsäure außer durch das bei der Umsetzung entstehende Wasser eintritt. Die gleiche Menge Waschsäure kann in diesem Fall sehr oft wieder für den Waschprozeß eingesetzt werden, wobei kein Eindampfen der Lösung erforderlich wird. Erst nach starker Anreicherung von - Ameisensäure in der Waschsäure wird Sie nach der Entgiftung als Abwasser abgegeben.
  • Die Umsetzung kann bei einer beliebigen Temperatur vorgenommen werden, bei der die Waschsäure noch flüssig ist. Vorzugsweise wird die Umsetzung bei 0 bis 700 C durchgeführt. Der Druck spielt bei der Umsetzung keine Rolle. Wesentlich ist allein, daß er nicht so weit erniedrigt wird, daß die in der Waschsäure gelösten Gase aus ihr entweichen. Da die Anwendung von Überdruck nicht notwendig ist, wäre es unwirtschaftlich, die Umsetzung bei diesem Druck durchzuführen. Vorzugsweise erfolgt die Umsetzung bei Normaldruck, d. h. bei dem gerade herrschenden Luftdruck. Das Mengenverhältuis Formaldehyd zu Waschsäure ist abhängig von dem Blausäuregehalt der Waschsäure. Im allgemeinen, d. h. bei einem Blausäuregehalt von 0,2 bis 1,0 Gewichtsprozent in der Waschsäure, wird man 2,2 bis 11 Gewichtsteile Formaldehyd zu 1000 Gewichtsteilen Waschsäure verwenden. Da Formaldehyd leicht zugänglich ist, kann man einen Überschuß an Formaldehyd verwenden, d. h. etwa 1 bis 2e/o Formaldehyd mehr als theoretisch notwendig ist. Es ist aber besser, die Umsetzung mit der theoretisch notwendigen Menge Formaldehyd durchzuführen. Wenn weniger Formaldehyd verwendet wird, als theoretisch notwendig ist, verschleohtert sich allerdings der Effekt der Aufarbeitung. Die aufgearbeitete Waschsäure enthält daher noch Blausäure und relativ viel Ammonsulfat, so daß die Reinigungswirkung der aufgearbeiteten Waschsäure bei ihrer erneuten Verwendung zur Abtrennung des Ammoniaks aus dem Ammoniak-Cyanwasserstoff-Gasgemisch schlechter ist als bei der Verwendung von Formaldehyd im stöchiometrischen Verhältnis.
  • Man kann die verbrauchte Waschsäure außer mit Formaldehyd zusätzlich auch mit einer erheblich größeren Menge Blausäure zur Umsetzung bringen, als von vornherein in der Waschsäure gelöst ist. Die Blausäure wird vorzugsweise in Form von 95 bis 1000/oiger Blausäure angewandt. An Stelle von Blausäure können auch Salze oder sonstige Verbindungen der Blausäure verwendet werden, jedoch nur in solcher Menge, daß ein saures Reaktionsmedium erhalten bleibt. Auch cyanidhaltige Abfälle können verwendet werden. Bei dieser Arbeitsweise erreicht man eine weitgehende Umsetzung der sauren Ammonsulfatlösung, wobei eine viel freie Schwefelsäure enthaltende aufgearbeitete Waschsäure entsteht, weiche erneut für das Auswaschen von Ammoniak aus dem Ammoniak und Cyanwasserstoff enthaltenden Gasgemisch eingesetzt werden kann.
  • Die zusätzliche Blausäuremenge richtet sich nach dem Ammonsulfatgehalt der Waschsäure. Vorzugsweise verwendet man einen Zusatz von 40 bis 120 Gewichtsteilen Blausäure (berechnet 100 O/o) auf 100 Gewichtsteile in der Waschsäure gelöstes Ammonsulfat.
  • Selbstverständlich muß - beim Zusatz von freier Blausäure zu der verbrauchten Waschsäure auch die für die Umsetzung verwendete Formaldehydmenge erhöht werden. Pro 100 Gewichtsteile zusätzlich zugesetzte Blausäure (1OQO/o) müssen etwa 110 bis 112 Gewichtsteile Formaldehyd bzw. eine entsprechende Menge einer Formaldehyd abgebenden Substanz zu der verbrauchten Waschsäure zugesetzt werden.
  • Die Umsetzung von Ammoniumbisulfat, Blausäure und Formaldehyd zu Nitrilotriacetonitril ist bekannt (deutsche Patentschrift 694 780). Es war jedoch überraschend, daß diese Umsetzung auch mit verbrauchter Waschsäure durchgeführt werden kann, weil bei der.Bliausäuresynthese Nebenprodukte, z. B. Ameisensäure entstehen, so daß erwartet werden mußte, die Umsetzung würde durch diese Nebenprodukte erheblich gestört werden. Das Problem der Aufarbeitung verbrauchter Waschsäuren aus der Blausäuresynthese ist seit langer Zeit bekannt, offenbar haben es aber alle Fachleute in der Vergangenheit nicht für möglich gehalten, die verbrauchte Waschsäure nach dem erfindungsgemäßen Verfahren aufzuarbeiten.
  • Beispiel 1 45 1 einer verbrauchten Waschsäure (d20 = 1,16), welche 19,3 0/o [Gewichtsprozentj (NH4)2SO4, O,60/o HCN, 1,8 0/o H2SO4 und 2,5 0/o HCOOH enthielt, wurden mit 1198 g 300/oigem Formaldehyd versetzt und unter gelegentlichem Rühren in einem verbleiten Behälter in 15 Stunden auf 600 C erwärmt. Die Waschsäure enthielt danach noch O,120/o HCN, der H2SO4-Gehalt war auf 2,1 0/o gestiegen. Nach dem Erkalten wurde der Niederschlag abfiltriert, ausgewaschen und getrocknet. Es wurden 402 g trockenes Nitrilotriacetonitril vom Schmelzpunkt 1270 C erhalten, was einer Ausbeute von 75,20/0 entspricht.
  • Die aufgearbeitete Waschsäure wurde erneut zum Auswaschen von Ammoniak verwendet.
  • Beispiel 2 5 1 einer Waschsäure (d2o=1,17), welche 20,20/a [Gewichtsprozent] (NH) 2804, 0,9°/o HCN, 1,2 0/o H2SO4 und 0,7 0/o HCOOH enthielt, wurden mit 2920 g 370/oigem Formaldehyd und 982 g 99,10/oiger HCN unter Rühren in einem verbleiten Behälter bei 15 bis 300 C versetzt und in 40 Stunden auf 500 C erwärmt. Die Lösung enthielt nach der Reaktion noch 0,05 0/o HCN, Ider H2S-O4-Gehalt war auf 8,1 0/o gestiegen. Nach dem Erkalten wurde der Niederschlag abfiltriert, ausgewaschen und getrocknet. Es wurden 1340 g trockenes Nitrilotriacetonitril vom Schmelzpunkt 1270 C erhalten, die Ausbeute betrug 83,5 0/o.
  • Die aufgearbeitete Waschsäure wurde erneut zum Auswaschen von Ammoniak verwendet.

Claims (5)

  1. Patentansprüche: 1. Verfahren zur Aufarbeitung der Waschsäuren, die durch die Auswaschung von Ammoniak aus Ammoniak-Cyanwasserstoff-Gasgemischen mittels Schwefelsäure entstehen, d a du r c h gekennzeichnet, daß man die Waschsäuren mit Formaldehyd umsetzt.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch, dadurch gekennzeichnet, daß zu der verbrauchten Waschsäure außer dem Formaldehyd zusätzlich Blausäure hinzugesetzt wird.
  3. 3. Verfahren nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die nach dem Abfiltrieren des Nitrilotriacetonitrils erhaltene aufgearbeitete Waschsäure erneut zur Absorption von Ammoniak aus Cyanwasserstoff und Ammoniak enthaltenden Gasgemischen benutzt wird.
  4. 4. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß an Stelle von Formaldehyd leicht spaltbare Additionsverbindungen des Formaldehyds verwendet werden.
  5. 5. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß an Stelle von Blausäure Salze oder sonstige Verbindungen der Blausäure verwendet werden.
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