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Einschienenbahnfahrzeug Die Erfindung betrifft ein Einschienenbahnfahrzeug
mit unter dem Fahrzeugboden beiderseits der Trag- und Führungsschiene angeordneten
Seitentaschen, in denen die Antriebe und die sich beiderseits an den senkrechten
Flächen der Schiene abstützenden horizontalen Führungsräder gelagert sind.
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Bei einem bekannten Fahrzeug dieser Art laufen die Tragräder auf dem
horizontalen Fußflansch einer umgekehrten T-förmigen Trag- und Führungsschiene,
während sich die Führungsrolllen an Schrägflächen des vertikalen Stegs abstützen
(deutsche Patentschrift 309 389). Als nachteilig anzusehen ist die geringe Höhe
und Breite des Stegs, so daß sich insgesamt eine Tragschiene ergibt, die zum Überbrücken
größerer Spannweiten ungeeignet ist. Ferner liegt dort der Schwerpunkt des Fahrzeuges
ungünstig hoch. Ebenfalls bekannt ist ein Einschienenbahnfahrfahrzeug, bei dem sich
ähnlich wie beim vorstehend beschriebenen Fahrzeug die Laufräder am Fußflansch und
die Führungsrollen am Kopfflansch einer I-förmigen Schiene abstützen (österreichische
Patentschrift 155 100). Hier gelten auch die gleichen Nachteile, wie sie
bereits oben erwähnt sind.
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Des weiteren ist es bekannt, ein Einschienenbahnfahrzeug so zu führen,
daß sich die Tragräder an der Oberseite einer Trag- und Führungsschiene und die
Führungsräder an den beiden senkrechten dieser Schiene abstützen. Die Führungsräder
sind zusammen mit den Antriebsmotoren in Seitentaschen unterhalb des Fahrzeugbodens
untergebracht (deutsche Auslegeschrift 1003 784). Bei diesem Fahrzeug liegt der
Schwerpunkt des Fahrzeugs verhälnismäßig hoch; aus diesem Grunde ergeben sich hohe
Belastungen, insbesondere bei Kurvenfahrt. Zwar kann der Schwerpunkt etwas abgesenkt
werden, wenn die Tragräder in Radkästen untergebracht werden, dabei ragen jedoch
die Hauben in den Wagenraum hinein, wodurch der Nutzraum des Fahrzeugs eingeschränkt
und im Fall der Personenbeförderung die Bequemlichkeit für die Fahrgäste beeinträchtigt
wird.
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Aufgabe der Erfindung ist es, einen tiefer liegenden Schwerpunkt des
Fahrzeugs zu erreichen, ohne dabei den Nutzraum z. B. durch störende Radkästen zu
verkleinern oder unbequem zu machen.
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Die Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die Tragräder
ebenfalls in den Seitentaschen unterhalb des Fahrzeugbodens angeordnet sind und
sich auf den Flansch der Trab und Führungsschiene abstützen, die im Querschnitt
die Form eines umgekehrten T mit relativ breitem Steg aufweist. Die Erfindung wird
nachstehend unter Hinweis auf die in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiele
näher beschrieben; es zeigt F i g. 1 schematisch einen Querschnitt einer Trag-und
Führungsschiene mit den Umrißen eines Einschienenbahnfahrzeugs, F i g. 2 ebenfalls
im Querschnitt die erfindungsgemäße Schiene in einer weiteren Ausführungsform und
F i g. 3 in ähnlicher Weise wie F i g. 1 und 2 ein Ausführungsbeispiel, wobei zusätzlich
das Beispiel einer Führung für die Tragräder veranschaulicht ist.
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Die Trag- und Führungsschiene 1, 2 wird in üblicher Weise von Pfeilern
oder Streben getragen. Da die Schiene in der Regel fabrikmäßig hergestellt werden
soll, ist es vorteilhaft, sie aus Stahlbeton zu fertigen. Im Querschnitt besitzt
die Schiene 1, 2 im wesentlichen die Form eines umgekehrten T-Profils, dessen vertikaler
Steg 2 im Verhältnis zur Höhe breit ausgebildet ist. Der horizontale Flansch 1 bildet
beiderseits des Stegs 2 beispielsweise mit Blech belegte Laufflächen 3 für die Tragräder
4 des Fahrzeugs 6, die auch Antriebsräder sein können. Die Laufflächen 3 liegen
in einem Abstand a unter der Oberkante der Schiene, der wenigstens ein Drittel der
Höhe des Balkens beträgt, beispielsweise ungefähr gleich groß oder größer ist als
die halbe Balkenhöhe. Vorzugsweise beläuft sich der Abstand a zwischen 1/2 und Y5
bis 5/s oder beispielsweise 3/:1 der Höhe des Balkens, d. h., die waagerechten Flansche
haben
eine Stärke von wenigstens 116 der Balkenhöhe. Dadurch ist eine Tiefenanordnung
der Tragräder 4 möglich. Der Fahrzeugboden 5 des zugehörigen Wagenkastens kann daher
ebenfalls tiefer gelegt werden, z. B. bis in die Nähe der Oberkante der Schiene,
ohne daß dabei in den Innenraum des Fahrzeugs 6 ragende Radkästen im Fahrzeugboden
erforderlich werden. Dadurch kann auch die gesamte Konstruktionshöhe vermindert
werden. Eine vorteilhafte Gestaltung in dieser Hinsicht kann erzielt werden, wenn
die Laufflächen 3 derart angeordnet sind und die Tragräder 4 einen solchen Durchmesser
haben, daß ihre Oberkante im Bereich der Oberkante der Schiene 1, 2 liegt. Die Laufflächen
3 können gegebenenfalls als Schienen aus Profileisen, z. B. aus einem 1-Profil,
ausgebildet werden, wenn man z. B. für eine Industriebahn Stahlräder verwenden will.
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Die erforderlichen Antriebsmotoren, z. B. elektrische Motoren, werden
derart eingebaut, daß sie die obere Fläche des Schienenprofils nicht überragen.
Die Motoren, ebenso die Tragräder 4 und die seitlichen Führungsräder 7 und/oder
8 sind in Seitentaschen des Fahrzeugs 6 untergebracht, d. h. in den sattelförmigen
Teilen, mit welchen das Fahrzeug 6 die Schiene umfaßt.
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Der Abstand b zwischen den mittleren Rotationsebenen der Tragräder
4 ist vorzugsweise größer als der halbe Raddurchmesser, beispielsweise größer als
0,6 des Durchmessers. Die Tragräder 4 können senkrecht angeordnet sein, sie können
jedoch auch schräggestellt werden, so daß ihre Achsen nach außen um etwa 10 bis
15° zur Horizontalebene geneigt sind. Durch den verhältnismäßig großen Radabstand
können die Tragräder 4 Kippbeanspruchungen des Fahrzeugs aufnehmen, und die im wesentlichen
waagerechten Führungsräder 7 können, falls sie beibehalten werden, einfacher ausgeführt
werden, d. h. mit einfacheren Federungssystemen bzw. mit geringeren Durchmessern
als bisher.
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Die in F i g. 2 dargestellte Schiene ist insbesondere in bezug auf
Torsionsbeanspruchung günstig. Der senkrechte Steg 2 des umgekehrten T-Profils hat
eine sich nach oben vergrößernde Breite und damit eine verhältnismäßig große Masse
in seinem oberen Teil. Hierbei wird von der Ausgestaltung des Überganges vom horizontalen
Flansch zum senkrechten Steg abgesehen. Die mittlere Breite des senkrechten Steges
2 ist größer als die mittlere Höhe des waagerechten Flansches 1. Gemäß der Ausbildung
der Schiene 1, 2 nach F i g. 2 sind die Tragräder schräggestellt. In entsprechender
Weise sind die Laufflächen 3 gegenüber der Horizontalen geneigt, wobei eine Neigung
von 10 bis 15° zweckmäßig ist. Die schrägen Laufflächen bewirken auch einen guten
Wasserablauf.
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Bei dem in F i g. 3 dargestellten Ausführungsbeispiel sind an der
Innenseite der Laufflächen 3 Radführungen 9 oder Leisten für die mit pneumatischen
Reifen versehenen Tragräder 4 vorgesehen, so daß diese seitlich geführt werden.
Wie bereits im Zusammenhang mit F i g. 2 erwähnt, können dadurch die horizontalen
Führungsräder 10 überflüssig werden oder aber kleiner bzw. in einfacherer Weise
angebracht werden.
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Die Radführungen 9 sind zweckmäßig oben abgerundet oder abgeschrägt.
Sie können auch unten abgerundet sein mit Rücksicht auf die Rundungen des Reifens.
Die Ausbildung und Wahl der Radführungen und Räder ist im Hinblick auf die gegenseitige
Beeinflussung von Bedeutung, wenn der Verschleiß der Reifen gering gehalten werden
soll.