-
Füllkörper mit gelochten Seitenwänden und gelochter Decke für Stahlbeton-Rippendecken
Die Erfindung bezieht sich auf einen Füllkörper aus Kunststoff mit gelochten Seitenwänden
und gelochter Decke zum Herstellen von Stahlbeton-Rippendecken mit geschlossener
Betonuntersicht.
-
Die bekannten Füllkörper dieser Art bestehen zumindest aus zwei Teilen,
nämlich einem Seitenwandring, dessen durchbrochene Wzndungen von senkrecl?t und
parallel zueinander verlaufenden, durch mindestens zwei waagerecht verlaufende Rippen
miteinander verbundenen Tragrippen aus Kunststoff gebildet sind, und einer auf diesen
Seitenwandring aufsetzbaren Decke. Diese Unterteilung der bekannten Füllkörper hat
den Nachteil, daß ein hoher Werkstoffaufwand erforderlich ist_, weil die Seitenteile
und die Decke stark genug sein müssen, um den Transport und den Zusammenbau, insbesondere
den Druck des frischen Betons in der Schalung auszuhalten.
-
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einer_ Kunststoff-Füllkörper
der eingangs erwähnten Art zu schaffen, der im Formverfahren mit möglichst geringem
Arbeitsaufwand urd bei möglichst weitgehender Werkstoffeinsparung, jedoch mit ausreichender
Steifheit herzustellen ist.
-
Diese Aufgabe wird nach der Erfindung dadurch gelöst, daß die Decke
des Kunststoff-Füllkörpers von der Deckenmitte ausgehende, strahlenförmig zu den
Seitenwänden verlaufende und in eine die Decke umschließende Ringrippe einmündende
Tragrippen aufweist, daß zwischen diese Tragrippen ein Gitterwerk angeordnet ist
und daß die Seitenwände nach unten divergieren.
-
Diese Formgebung hat den Vorteil, daß die Hohlform für den Füllkörper
nur eine Einspritzstelle aufweisep muß. Der Füllkörper ist einstückig herstellbarr,
wodurch eine verhältnismäßig hohe Steifigkeit bei dem Füllkörper erzielt wird, so
daß dementsprechend die Querschnitte herabgesetzt werden können. Hierdurch ist es
möglich, die Herstellungskosten sowohl in bezug auf die Herstellungsdauer als auch
des Werkstoffaufwandes so herabzusetzen, daß derartige Füllkörper im Formverfahren,
insbesondere im Spritzverfahren, wirtschaftlich aus Kunststoff gefertigt werden
können.
-
Zweckmäßig kann die Decke des Füllkörpers in unbelastetem Zustand
nach oben gewölbt sein, um der beim Begehen der verlegten Füllkörper auftretenden
Belastung besseren Widerstand entgegensetzen zu können.
-
Das Gitterwerk in der Decke kann vorteilhaft durch zwei sich überschneidende
Serien paralleler Zwischenrippen gebildet sein, von denen die eine Serie parallel
zu einer und die andere Serie parallel zu der anderen von zwei benachbarten Tragrippen
angeordnet sind. Daduch werden auch die für die Zwischenrippen bestimmten Teile.
der Hohlform beim Spritzvorgang gut vom Werkstoff durchflossen.
-
In Verlängerung der Tragrippen der Decke können auch in den Seitenwänden
Tagrippen angeordnet sein, die bis zur Unterkante des Füllkörpers reichen.
-
Zweckmäßigerweise können die Seitenwände aus parallel zu ihren Tragrippen
verlaufenden, im Abstand voneinander stehenden flachen Stäben sowie aus mindestens
zwei, die Stäbe und die Tragrippen untereinander verbindenden Ringrippen gebildet
sein.
-
Das Spritzen des Füllkörpers wird besonders begünstigt durch eine
zwischen der Decke und den Seitenwänden angeordneten, gerundeten übergangszone,
die zur Decke und zu den Seitenwänden hin von je einer Ringrippe begrenzt ist. Damit
wird ferner zugleich die Steifigkeit des Füllkörpers weiter erhöht.
-
Die unterste Ringrippe der Seitenwände kann im Abstand von den Enden
der vertikalen Tragrippen angeordnet und weiterhin stegartig verbreitert sein.
-
In den Zeichnungen ist ein Ausführungsbeispiel des Füllkörpers nach
der Erfindung dargestellt. Es zeigt F i g. 1. Füllkörper in_ einem Verlegschema
für kreuzweise armierte Decken in der Draufsicht, F i g. 2 die Füllkörper in der
in F i g. 1 dargestellten Anordnung in einem Querschnitt und F i g. 3 die Füllkörper
in einem Verlegschema für Decken mit Bewehrung in nur einer Richtung in der Draufsicht
und in einem Querschnitt.
-
Die Füllkörper sind in den Zeichnungen allgemein mit 1 bezeichnet.
Sie sind aus Kunststoff im Spritz-,au ßverfahren hergestellt, wobei -die Einspritzstelle
in der Deckenmitte 2 angeordnet ist. Von dieser Dekkenmitte 2 ausgehend verlaufen
strahlenförmig Tragrippen 3 zu den Seitenwänden 4, deren Stärke entsprechend der
jeweils aufzunehmenden Last gewählt
ist. Die Tragrippen 3 können,
wie es in den Zeichnungen dargestellt ist, bis zum unteren Rand des Füllkörpers
1 durchlaufen, wobei sie beim Übergang von der Deckenfläche in die Seitenwände rund
abgebogen in die Tragrippen 3 a übergehen, die schräg geneigt zur Decke verlaufen.
Durch die Schrägstellung der Seitenwände 4 können die Füllkörper 1 ineinander gestapelt
werden.
-
Die Decken der Füllkörper 1 sind in unbelastetem Zustand nach oben
gewölbt, um der beim Begehen der verlegten Körper auftretenden Belastung besseren
Widerstand entgegensetzen zu können.
-
Die Tragrippen 3 und 3 a sind durch waagerecht angeordnete, den Füllkörper
1 auf seinem gesamten Umfang umspannende Ringrippen 5 miteinander verbunden. Dabei
ist sowohl am oberen, deckenseitigen, als auch am unteren, seitenwandseitigen Ende
der Abrundungen zwischen Decke und Seitenwänden 4 je eine umlaufende, waagerechte
Ringrippe 5
angeordnet. Die strahlenförmig verlaufenden Tragrippen 3 können
auch in den obersten, waagerechten, den gesamten Seitenwandumfang umschließenden
Ringrippen 5 enden.
-
Die unterste Ringrippe 5 der Seitenwände 4 ist so weit
von den Enden der Tragrippen 3 a zurück versetzt angeordnet, daß der Füllkörper
1 nur mit den spitzen Enden der Tragrippen 3 a und dünnerer, zwischen diesen Tragrippen
3 a angeordneter und zu ihnen paralleler Stäbe 7 auf der Schalung 8 aufsteht. Die
Drähte des auf der Schalung 8 liegenden Rabitzgewebes 9 können somit zwischen
den Enden der Stäbe 7 liegen und im Beton aufschwimmen. Die Auflagerfläche des Füllkörpers
1 ist auf Punkte beschränkt, die einander in den Abständen der Rippen 3 a
und der Stäbe 7 folgen. Durch diese punktförmigen Auflager wird eine durchgehende
Betonuntersicht der Stahlbetondecke ermöglicht.
-
Die Zwischenräume zwischen den strahlenförmig verlaufenden Tragrippen
3 der Deckenfläche sind durch ein Gitterwerk 10 ausgefüllt, das durch einander überschneidende,
dünnere Zwischenrippen gebildet ist, die teils zu der einen, teils zu der anderen
der beiden vom Gitterwerk verbundenen Tragrippen 3 parallel verlaufen. Durch diese
Anordnung der das Gitterwerk 10 bildenden Zwischenrippen ergeben sich in
der Deckenfläche rhombenförmige Öffnungen 11, die bei dem verhältnismäßig
geringen Abstand der Zwischenrippen zueinander eine weitgehend alle Flächen des
Füllkörpers überziehende Lochung ergeben.
-
Die Abstände der die Zwischenräume der Tragrippen 3 und 3 a ausfüllenden
Stäbe 7 und Zwischenrippen untereinander und zu den Tragrippen 3 und 3 a sind so
gewählt, daß beim Betonieren zwar eine feinkörnige Mischung hindurchgefegt, gegebenenfalls
hindurchgerüttelt werden kann, die die untere Betonhaut der Stahlbetondecke bildet,
der grobkörnige Anteil des Betons jedoch zurückgehalten wird.
-
Wie bekannt ist, haben leichte Körper beim Einbringen von sehr weichem
Betonbrei das Bestreben, in dem Beton aufzuschwimmen. Um ein solches Aufschwimmen
der Füllkörper 1, deren spezifisches Gewicht geringer als 1 glcm3 sein kann, zu
verhindern, können die Füllkörper 1 in an sich bekannter Weise mit Verankerungsstücken
A im Beton verankert werden, die in die unteren Seitenwandteile der Füllkörper eingreifen.
-
Für Stahlbeton-Rippendecken mit Bewehrung in nur einer Richtung, wie
in der F i g. 3 dargestellt ist, sind die Füllkörper 1 in Richtung der Bewehrung
ohne nennenswerten Zwischenraum dicht nebeneinander verlegt, so daß keine Abstandsbrücken
zwischen ihnen eingesetzt sind.
-
Die Erfindung ist nicht auf die dargestellten und beschriebenen Ausführungsbeispiele
beschränkt. Vielmehr sind mannigfache Abwandlungen derselben möglich, ohne den Grundgedanken
der Erfindung zu verlassen. So kann es sich beispielsweise unter Umständen empfehlen,
die Füllkörper nicht über ihre Spitzen, sondern über volle durchgehende Kanten oder
sogar über breite Stege aufliegen zu lassen und diese dann zum Zwecke des Erzielens
einer Musterung an der Untersicht der Stahlbetondecke freizuschleifen oder auf andere
Weise freizulegen. Man kann mit den Füllkörpern sowohl Kassettendechen als auch
reine Rippendecken herstellen und hierbei auf verschiedene Weise verfahren, indem
man z. B. zwei gegenüberliegende Kanten zur Untersicht freigibt, während man die
beiden anderen Kanten durch Anordnung von Spitzen an den unteren Stabenden der Seitenwände
unsichtbar macht und gegebenenfalls nicht freischleift.
-
Die mechanische Widerstandsfähigkeit der Füllkörper 1 nach der Erfindung
kann durch Vergrößern des Querschnitts der strahlenförmigen Tragrippen 3 und waagerechten
Ringrippen 5 geregelt werden, wobei das ausfüllende Gitterwerk 10 und die Stäbe
7 der Seitenwände 4 einen gleichbleibenden schwachen Querschnitt erhalten.
Auf diese Weise ergeben sich besonders leichte, aber widerstandsfähige Füllkörper.