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Entfernbare Heizung für Lagerräume von Transportschiffen Die vorliegende
Erfindung betrifft eine entfernbare, aus einzelnen Einheiten bestehende Heizung
für mittels seitlich verrollbarer Lukendeckel verschließbare Laderäume von kombinierten
Massengut-Rohöl-Transportschiffen, wobei jede Heizeinheit mit lösbaren Einrichtungen
zur Befestigung am Doppelboden versehen ist. Derartige Heizungen, die im allgemeinen
aus einem dampfbeheizten Röhrensystem bestehen, dienen dazu, die Viskosität von
Flüssigkeiten wie z. B. von Rohöl vor der Löschung der Ladung zu vermindern.
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Wenn der Schiffsladeraum jedoch abwechselnd mit flüssiger und fester
Fracht beladen werden soll, können die üblichen Tankheizungen nicht angewendet werden,
da der Laderaum für die Trockenfracht frei von störenden Einbauten sein muß.
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Es wurde daher schon vorgeschlagen, als Heizleitungen Winkelprofile
zu verwenden, welche im Doppelboden mit ihren beiden Flanschen an die Tankdecke
geschweißt wurden. Bei einer derartigen Anordnung wird aber die Wärme nur durch
die Tankdecke an die Flüssigkeitsladung abgegeben, wodurch eine höhere Heizleistung
erforderlich ist, als wenn sich die Heizeinheit unmittelbar im Laderaum befindet.
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Es wurden daher entfernbare Heizsysteme vorgeschlagen, welche bei
der Verwendung des Laderaumes für eine feste Frachtladung aus demselben entfernt
werden. Dadurch ergibt sich der Vorteil, daß die Heizeinheiten nicht beschädigt
werden und daß nach Entfernung derselben ein vergrößerter Behälterraum verfügbar
ist.
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Die vorliegende Erfindung geht nun von einer derartigen entfernbaren
Heizung aus und hat sich zur Aufgabe gestellt, das Entfernen und Wiedereinbringen
der Heizung aus dem bzw. in den Laderaum des Schiffes zu vereinfachen. Dadurch wird
gegenüber den vorbekannten Heizungen der wesentliche Vorteil erzielt, daß bei der
Umwandlung des Laderaumes für flüssige Ladungen in feste Ladungen oder umgekehrt
wesentlich weniger Zeit beansprucht wird und die Umrüstung leicht durchzuführen
ist.
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Die gestellte Aufgabe wird bei einer entfernbaren, aus einzelnen
Einheiten bestenden Heizung für mittels seitlich verrollbarer Lukendeckel verschließbare
Laderäume von kombinierten Massengut-Rohöl-Transportschiffen, wobei jede Heizeinheit
mit lösbaren Einrichtungen zur Befestigung am Doppelboden versehen ist, dadurch
gelöst, daß die lichten Abmessungen jeder Heizeinheit innerhalb der entsprechenden
Abmessungen des darüber befindlichen Lukendeckels gehalten sind, daß die Heizeinheit
nach
dem Lösen der Befestigungseinrichtungen in einen ihren Abmessungen entsprechenden,
unten im zugeordneten Lukendeckel angeordneten Raum mittels im Lukendeckel vorgesehener
Hubvorrichtungen einziehbar ist und daß sie mit Vorrichtungen ausgestattet ist,
mittels der sie nach dem Einziehen in den Lukendeckel an diesem befestigt werden
kann.
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Die Hubvorrichtungen können zweckmäßigerweise aus einer oder mehreren
Winden bestehen, die auf der Oberseite des Lukendeckels angeordnet sind.
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Jede Winde kann ein Kabel aufweisen, das sich durch den Lukendeckel
erstreckt und durch geeignete Mittel an der Heizeinheit befestigt ist. Dadurch kann
die Heizeinheit von ihrer installierten Stellung angehoben und vorübergehend unter
dem rollenden Lukendeckel gehalten werden. Durch diese Anordnung kann die Heizeinheit
mit dem Lukendeckel seitlich bewegt werden, um so den Behälterraum aufzudecken.
Wenn
die Heizeinheit wieder installiert werden soll, wird nach Schließen
der Lukendeckel die Heizeinheit mittels der Hubvorrichtungen abgesenkt, davon getrennt
und an die Versorgungsleitungen angeschlossen.
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Die Erfindung soll an einem Beispiel mit Bezug auf die Zeichnungen
näher erläutert werden, in welchen Fig. 1 eine perspektivische Ansicht einer Heizeinheit
darstellt, F i g. 2 einen schematischen Querschnitt durch einen Schiffsladeraum
zeigt, wo zwei Heizeinheiten in einem zentralen Tankraum untergebracht sind, F i
g. 3 eine ähnliche Ansicht darstellt, die eine hochgehobene Heizeinheit zeigt, F
i g. 4 die angehobene Einheit zeigt, die unter einem Lukendeckel befestigt ist,
und Fig.5 Einrichtungen zur Befestigung der Heizeinheit an dem Lukendeckel darstellt.
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In F i g. 1 besteht eine Heizeinheit gemäß der Erfindung aus einem
Rohrsystem 11, welches von einem Gestell 12 getragen wird. Das Rohrsystem weist
Verbindungen 13 und 14 für den Dampfein-und -austritt auf. Am Gestell 12 sind ferner
Hebeösen 15 und Stützen 16 vorgesehen, welche Befestigungsbolzen aufnehmen oder
tragen (s. F i g. 5).
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Wie in den Fig.2,3 und 4 gezeigt, besteht der Laderaum aus zwei Flügeltanks
21 und 22 mit Schotten, die einen mittleren Tank 23 begrenzen.
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Die Dampfrohre, die mit den Heizeinheiten verbunden sind, verlaufen
in den Flügeltanks und enden in Verbindungsflanschen im mittleren Tank. Diese Flansche
sind frei, wenn die Heizeiheiten getrennt und hochgehoben sind.
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Es ist selbstverständlich, daß Ventile für jeden Dampfeinlaß und
jedes Steigrohr vorgesehen sind, wodurch die Rohre von dem zurückbleibenden Rohrsystem
des Dampfkessels getrennt werden können, bevor die Heizeinheit entfernt wird.
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Die Heizgeräte sind, wie gezeigt, nur im mittleren Tank installiert.
Es ist jedoch selbstverständlich, daß derartige Heizgeräte ebensogut auch in den
beiden anderen Tanks vorgesehen werden können. Bei der Benutzung wurde gefunden,
daß, während alle drei Tanks zum Öltransport erforderlich sind und somit geheizt
werden müssen, wenn eine feste Ladung transportiert werden soll, nur der mittlere
Tank infolge des viel größeren Raumgewichts der festen Ladung verwendet werden kann.
Unter diesen Bedingungen ist es nur erforderlich, die Heizgeräte vom mittleren Tank
zu entfernen, da die restlichen Tanks leer bleiben oder wenigstens nur zum Teil
mit Ballast gefüllt sind.
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Unter Bezugnahme auf die Figuren ergibt sich, daß jedes Heizgerät
zu einem Lukendeckel gehört, welcher hohl ausgebildet ist, um das Heizgerät darin
aufzunehmen. Auf dem Deckel sind eine oder mehrere von Hand oder motorisch angetriebene
Hebewinden angeordnet, wobei jede Hebewinde ein Kabel aufweist, das durch ein Loch
in dem Lukendeckel nach unten verläuft und in einem Haken endet.
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Wenn es gewünscht wird, das Heizgerät von seiner normalen Stellung
aus anzuheben, wird es zunächst von den Zu- und Abdampfrohren getrennt, deren Flansche
am Schott angeordnet sind. Danach werden die Windenkabel abgesenkt und mit den Hebeösen
15 verbunden. Die Heizeinheit wird von ihrer normalen Befestigung am Boden durch
Lösen der Bolzen
befreit. Nunmehr werden die Winden in Betrieb gesetzt und die Heizeinheit
in eine Stellung im Innern des Lukendeckels angehoben.
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Im Hinblick auf die Bewegung, welcher das Schiff während einer Seereise
unterworfen ist, ist es wünschenswert, das Heizgerät fest an dem Lukendeckel zu
befestigen und zu sichern. Zu diesem Zweck ist jede Stütze 16 mit einem Bolzen 17
versehen. Der Lukendeckel ist durchbohrt und weist in seiner Hülle 18 vier Bohrungen
20 auf. Die Hülle ist ferner mit Versteifungsrippen 19 versehen. Unter jeder Bohrung
befindet sich eine konische Führung 24.
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Wenn die Rohreinheit durch die Winden hochgehoben ist, trifft der
Bolzen 17 auf den Konus 24 und wird in die zugehörige Bohrung 20 geführt, wo er
durch die Winden festgehalten wird. Nunmehr wird jeder Bolzen durch eine gesicherte
Mutter25 festgeschraubt. Die Mutter und das Bolzenende sind vorzugsweise mit einem
Süll 26 und einer Abdeckung 27 bedeckt, um diese Enden vor Korrosion zu schützen.
Danach kann jeder Lukendeckel z. B. durch hydraulische Einrichtungen, seitlich bewegt
werden, um den Laderaum aufzudecken.
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Wenn der Laderaum für eine feste Ladung in einen Laderaum für flüssige
Ladung umgewandelt werden soll, wird der obengenannte Vorgang in umgekehrter Weise
durchgeführt. Dazu werden die Lukendeckel zunächst in ihre Ausgangsstellung zurückgebracht,
worauf die Festspannmittel gelöst und die Winden in umgekehrter Richtung in Betrieb
gesetzt werden, um das Heizgerät in die Stellung auf dem Boden des Laderaumes abzusenken,
wo es in dieser Stellung befestigt und mit den Zu- und Abdampfrohren verbunden wird.
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Es sei noch hervorgehoben, daß das Gestell für jedes Rohrsystem genügend
starr ausgebildet ist, damit die Einheit sicher und ohne Beschädigung derselben
angehoben und abgesenkt werden kann.