DE1242576B - Verfahren zur Gewinnung von in Fluessigkeiten dispergierten Teilchen mittels Filtration - Google Patents

Description

• Verfahren zur Gewinnung von in Flüssigkeiten dispergierten Teilchen mittels Filtration Aus der Patentschrift 1011853 ist die Herstellung von Filtermembranen aus Lösungen vom Polyelektrolyten, wie Alginat, Pektinat oder Celluloseglykolat, bekannt. Die Herstellung erfolgt z. B. in der Weise, daß man in eine dünne Schicht einer solchen Lösung oder in ein damit getränktes Filterpapier die Lösung eines Salzes eines flockenden Gegenions, wie Blei, Kupfer, Cadmium, Barium oder Aluminium, in bestimmter Richtung eindiffundieren läßt. Die hierbei entstehende Porenmembran bzw. der Verbundkörper aus dieser mit der Papierunterlage stellt das Filter dar.
• Dieses Verfahren gestattet es, in Abhängigkeit von den Reaktionsbedingungen Membranen belie biger Porenweite herzustellen. Man gelangt auf diese Weise auch zu mikroporösen Membranen, die zur Ultrafiltration von Dispersionen aller Art und somit zur Gewinnung von Kolloiden, Keimen oder Viren geeignet sind.
• Es wurde nun gefunden, daß man die auf der Flitermembran verbliebenen Teilchen dadurch von der Membran isolieren kann, daß man diese nach der Filtration durch Umsetzung mit Alkalisalzen auflöst. Eine solche Umsetzung wird bereits bei dem Verfahren nach der Patentschrift 1 011 853 gebraucht, jedoch lediglich im Rahmen der Membranherstellung, nämlich um eine zu dichte Außenschicht der Membran vor deren Verwendung abzulösen. Demgegenüber ist das erfindungsgemäße Verfahren neu und stellt einen beachtlichen Fortschritt dar, weil es erstmalig die quantitative Gewinnung der dispersen Anteile frei vom geformten Filter ermöglicht. Das erfindungsgemäße Verfahren wird mit Membranen ausgeübt, die aus auf die oben angegebene Weise hergestellten unlöslichen Pektaten bestehen. Es handelt sich bei den Pektaten bekanntlich um Salze einer Polyuronsäure, wie solche nach Beispiel 4 der Patentschrift 1011853 ganz allgemein für die Herstellung solcher Filter in Betracht kommen.
• Erfindungsgemäß wird bei Verwendung einer Membran auf Filterpapier nach dem Filtrieren entweder die Filtermembran von der Stützschicht durch Andrücken mit Luft von der Gegenseite abgehoben oder etwa durch Biegen und Antrocknen der Unterlage ein spontanes Abrollen bewirkt.
• Nun hat man die Filtermembran mit dem dispersen Anteil als Filterrückstand für sich isoliert. Man löst die Membran, indem man sie in eine Lösung von 2 0/o Dinatriumphosphat oder von 3,40/0 Natriumcitrat in Wasser legt. Die Membran löst sich in wenigen Minuten völlig und hinterläßt den disper- sen Anteil vom ursprünglichen Dispersionsmittel abgetrennt und auch von der Membran befreit.
• Die Auflösung der Membran kann erfolgen im isotonischen, neutralen Medium bei 200 C, also ohne Schädigung von Hefen, Keimen und Viren. Auf diese Weise wurden Typhuskeime zu 97,8 0/o aus Wasser wiedergewonnen und ein rotes Goldsol quantitativ abgetrennt.
• Beispiel Man spannt eine Membran aus Calciumpektat auf Filterpapier oder -karton in ein Ultrafiltergerät und filtriert normales Brunnenwasser. Alle Keime werden am Filter zurückgehalten. Nach beendeter Abtrennung entnimmt man das Filter, bläst entweder die Membran von rückwärts zu einer Kalotte auf oder läßt unter Biegen antrocknen. In beiden Fällen trennt sich die dünne Membran von der Stützunterlage und kann abgehoben werden. Sie wird in eine 3,40/obige Lösung von Natriumcitrat gegeben und löst sich binnen einer Minute auf. Nun kann die Gesamtheit der Wasserkeime in flüssiger Kultur oder auf Gelnährboden bestimmt werden. Auf diese Weise wurden 97,80/0 Typhuskeime von 100 wiedergefunden.

Claims (1)

1. Patentanspruch: Verfahren zur Gewinnung von in Flüssigkeiten dispergierten Teilchen mittels Filtration durch eine Membran, die durch Eindiffundieren von flockenden Gegenionen in eine Schicht eines gelösten Polyelektrolyten hergestellt wurde, d a -durch gekennzeichnet, daß als Filtermembran ein unlösliches Pektat verwendet und die Membran nach der Filtration durch Umsetzung mit Alkalisalzen aufgelöst wird.

   In Betracht gezogene Druckschriften: Deutsche Patentschrift Nr. 1011 853.

   In Betracht gezogene ältere Patente: Deutsches Patent Nr. 1 665.