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Elektrische Beleuchtungsanlage für Kraftfahrzeuge, insbesondere für
Motorräder Die Erfindung betrifft eine elektrische Beleuchtungsanlage für Kraftfahrzeuge,
welche von einem Wechselstromerzeuger gespeist wird und zwei getrennte, vorzugsweise
für die vordere und hintere Beleuchtung des Fahrzeugs bestimmte Beleuchtungsstromkreise
aufweist, insbesondere eine Beleuchtungsanlage für Motorräder, bei welcher die Stromerzeugung
mittels eines Schwungradmagneten und eines nur der Beleuchtung des Motorrades dienenden
Ankers mit einer einzigen Wicklung erfolgt. Bei derartigen bekannten Anlagen wird
bei Fadenbruch der Glühlampe oder sonstiger Unterbrechung des einen Beleuchtungsstromkreises
die Glühlampe des anderen Beleuchtunasstromkreises einem überstrom ausgesetzt, der
zur Zerstörung auch jener Glüh-
lampe führen kann.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, derartige Anlagen so auszubilden,
daß sie besser als bisher den verschiedenen Erfordernissen der Praxis entsprechen,
insbesondere hinsichtlich ihrer Betriebssicherheit.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß in die beiden
Beleuchtungsstromkreise zwischen die Glühlampen und den Stromerzeuger vorzugsweise
elektronische Einrichtungen (Gleichrichter, z.B. Dioden) geschaltet werden, welche
die Stromhalbwellen abwechselnd dem einen und dem anderen Beleuchtungsstromkreis
zuführen, so daß bei der Unterbrechung eines der Beleuchtungsstromkreise die Speisebedingungren
des anderen Beleuchtungsstromkreises unverändert bleiben.
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Die unter Patentanspruch 3 aufgeführte Weiterbildung der Erfindung
soll nur in Verbindung mit dem Gegenstand des Patentanspruchs 1 patentrechtliche
Bedeutung haben.
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Die Erfindung ist nachstehend unter Bezugnahme auf die Zeichnung beispielsweise
näher erläutert. Es zeigt F i g. 1 schematisch eine gemäß einer ersten Ausführungsform
der Erfindung ausgebildete Beleuchtungsanlage, F i g. 2 eine Kurve zur Erläuterung
der Arbeitsweise der Anlage nach F i g. 1,
F i g. 3 und 4 in gleicher
Darstellung wie in F i g. 1
und 2 eine aemäß einer zweiten Ausführungsform
der Erfindung ausgebildete Beleuchtungsanlage bzw. eine Kurve zur Erläuterung der
Arbeitsweise derselben.
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Die Anlage ist im ganzen auf beliebi e geeignete C 9 21 Weise
ausgebildet und weist eine Wechselstromquelle sowie zwei getrennte Beleuchtungsstromkreise
auf. Die Stromquelle wird vorzugsweise durch einen Schwungradmagneten gebildet,
welcher wenigstens einen Magneten 1 oder z. B., wie dargestellt, zwei derartige
Magnete, welche einen Teil eines an einer von dem Motor des Motorrades angetriebenen
Welle 2 befestigten Rotors bilden, sowie eine auf einen ortsfesten Anker 4 befindliche
Wicklung 3 aufweist. Die Beleuchtungsstromkreise werden durch zwei Leiter
5 und 6 gebildet, welche durch einen Schalter 9 zusammen mit
einem Ende derWicklung 3
verbunden werden können und je an eine der
Klemmen von Glühlampen 10 und 11 zur vorderen bzw. hinteren Beleuchtung
des Motorrades angeschlossen sind. Die andere Klemme dieser Glühlampen ist mit dem
anderen Ende der Wicklung 3 verbunden, und zwar im allgemeinen über die Masse.
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Bei der Ausführungsform nach F ig 1 dient der Anker 4 nur zur
Beleuchtung des Motorrades und weist nur eine einzige Wicklung auf. Die Ordinaten
der Kurve in F i g. 2 zeigen die Änderung der von dem Schwunaradmagneten
in der Wicklung 3 erzeugten Spannung V als Funktion der Zeit T. Bekanntlich
hängt die Frequenz dieser Spannung von der Drehzahl des Schwungrads und der Zahl
der Magneten 1 ab. Für einen mit 3000 U/min laufenden Schwangradmagneten
mit z. B. zwei Magneten 1 hat der Wechselstrom eine Frequenz von
100 Hz.
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Bei einem Durchschlag oder einer Zerstörung einer der Glühlampen
10 und 11 wird die andere gegenüber ihrer normalen Arbeitsweise einem
überstrom ausgesetzt, welcher die Zerstörung dieser anderen Glühlampe zur Folge
haben kann.
Um diesem Nachteil abzuhelfen, werden erfindungsgemäß
in die Leiter 5 und 6 zwischen der Wicklung 3 und den Glühlampen
10 und 11 Einrichtun-en geschaltet, welche die Stromhalbwellen abwechselnd
dem einen und dem anderen Beleuchtungsstromkreis zuführen. Hierfür werden vorzugsweise
elektronische Einrichtungen benutzt, welche durch einander entgegengeschaltete Gleichrichter
7 und 8
gebildet werden, wie schematisch in F i g. 1 dargestellt,
insbesondere Halbleitergleichrichter oder Dioden, insbesondere Siliziumdioden.
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Bei dieser Schaltung wird jede Glühlampe 10 und 11 nur
mit jeder zweiten Halbwelle gespeist. Anders ausgedrückt, die eine Glühlampe empfängt
nur den Strom, dessen (positive) Halbwellen über der Ache T in F i g. 2 liegen,
während die andere Glühlampe nur den Strom empfängt, dessen (negative) Halbwellen
unter dieser Achse liegen. Die Halbwellen für die beiden Glühlampen sind durch verschiedene
Schraffüren unterschieden. Jede Glühlampe kann dann an die elektrischen Kenngrößen
des Stromkreises angepaßt werden. Bei einer. Zerstörung einer der Glühlampen bleiben
die Speisebedingungen der anderen Glüh-
lampe unverändert, so daß diese nicht
den in einem solchen Fall auftretenden überströmen ausgesetzt ist.
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Bei der Ausführungsforin nach F i g. 3 dient die auf dem ortsfesten
Anker 4 angeordnete Wicklung gleichzeitig zur Beleuchtung des Motorrades und zur
Zündung seines Motors. Der Schwungradmagnet wird dann so ausgebildet, daß ein Magnet
1 wenigstens zweimal je Arbeitsspiel des Motors vor den Anker 4 kommt
(was bedeutet, daß bei einem Zweitaktmotor und einer mit der gleichen Drehzahl wie
die Motorwelle laufenden Welle 2 die Zahl der Magneten 1
wenigstens zwei beträgt),
so daß wenigstens vier Halbwellen je Arbeitsspiel erzeugt werden, und es
sind Einrichtungen vorgesehen, um in dem Beleuchtungsstromkreis die für die Zündung
des Motors benutzten Stromhalbwellen zu unterdrücken.
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Hierfür sind, wie in F i g. 3 dargestellt, auf dem Anker 4
eine Primärwicklung 3 a und eine Sekundärwicklung 3 b angeordnet,
wobei die Primärwicklung 3 a mit einem ihrer Enden mit der Masse und mit
dem anderen Ende mit einem Unterbrecher und Umschalter verbunden ist, während die
Sekundärwicklung 3 b an einem Ende mit der Masse z. B. über die Primärwickluno,
3 a und an dem anderen Ende mittels eines Leiters 13 mit einer der
Elektroden der Zündkerze 12 verbunden ist. Der Unterbrecher und Umschalter kann
durch eine Lamelle 14 gebildet werden, welche durch ihre Eigenelastizität und/oder
eine Hilfsfeder gegen einen Nocken 15 gedrückt wird, welcher auf der Welle
2 sitzt und eine Ab-
flachung 15a aufweist. Die Lamelle besitzt ein fest eingespanntes
Ende 14 a, welches elektrisch mit der Primärwicklung 3 a verbunden ist. Das
andere Ende der Lamelle 14 trägt einen beweglichen Doppelkontakt 16, der,
wenn die Lamelle 14 an dem kreisförmigen Teil des Nockens 15 anliegt, einen
festen Kontakt 17 berührt (wie in F i g. 3 dargestellt), welcher über
den Schalter 9 mit den Leitern 5 und 6 verbunden werden kann,
während er, wenn die Lamelle 14 an der Abflachung 15 a des
Nockens 15 anliegt, mit einem zweiten, mit der Masse verbundenen festen Kontakt
18 in Verbindung steht.
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F i g. 4 zeigt vollausgezogen und strichpunktiert mit den gleichen
Abszissen und Ordinaten wie in F i g. 2 die Form des durch die Primärwicklung
3 a
erzeugten, von der Lamelle 14 empfangenen Stroms. Der sekundäre
Zündstrom wird während der strichpunktiert dargestellten Halbwelle erzeugt, und
die Lamelle 14 führt dem Schalter 9 nur die restlichen in F i g. 4
voll ausgezogen dargestellten Halbwellen zu. Die Arbeitsweise der Beleuchtungsanlage
ist die gleiche wie in dem vorhergehenden Fall, d. h., die über der Achse
T liegenden Halbwellen werden der einen der Glühlampen 10 und 11 zugeführt,
während die unter dieser Achse liegenden Halbwellen mit Ausnahme der für die Zündung
benutzten der anderen Glühlampe zugeführt werden.