DE1239669B - Verfahren zum Herstellen extrem planer Halbleiterflaechen - Google Patents
Verfahren zum Herstellen extrem planer HalbleiterflaechenInfo
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Description
DEUTSCHES
PATENTAMT
AUSLEGESCHRIFT
Int. Cl.:
BOIj
Deutsche Kl.:' 12 g-17/32
Nummer: 1239 669
Aktenzeichen: S 73615 IV c/12 g
Anmeldetag: 22. April 1961
Auslegetag: 3. Mai 1967
Die elektrischen Eigenschaften von Halbleiterkörpern mit Übergängen unterschiedlichen Leitungstyps, z. B. mit ein- oder mehrfachen pn-Übergängen,
hängen in hohem Maße von der Geometrie dieser Übergänge ab, die eine möglichst ideale Fläche bilden
sollen. Die Erzeugung solcher Flächen bereitet erhebliche technische Schwierigkeiten.
Für viele Anwendungsgebiete wird das Halbleitermaterial in Form dünner einkristalliner Platten benötigt,
die man üblicherweise durch Zerschneiden gezogener einkristalliner Halbleiterstäbe herstellt.
Derartige Halbleiterstäbe erhält man durch »Kristallziehen«, z. B. nach dem von Czochralski (Z. phys.
Chem., 92 [1918], S. 97) erstmals beschriebenen Verfahren, das unter der Bezeichnung »Kristallziehen aus
der Schmelze« allgemein bekanntgeworden ist, oder nach dem sogenannten tiegelfreien Zonenziehverfahren«
(R. Emeis, Z. Naturforsch., 9a [1945], S. 67). Um einkristalline Halbleiterstäbe zu erhalten, wird
nun bei beiden Ziehverfahren ein einkristalliner Keim- oder Impfkristall von der gewünschten kristallographischen
Orientierung vorgelegt, an den man den Halbleiterstab anschmilzt. Die Halbleitermaterialien
mit Diamantgitter, wie etwa Silicium und Germanium, sowie die mit Zinkblendenstruktur, z. B. die
sogenannten III-V-Halbleiter (Verbindungen eines
Elements der III. mit einem der V. Gruppe des Periodensystems der Elemente), werden meist in der
kristallographischen [lll]-Richtung gezogen, die bei den eben genannten Halbleitermaterialien eine Riehtung
bevorzugten Kristallwachstums ist. Demnach wird man bestrebt sein, die Stabachse, d. h. die Ziehrichtung
des einkristallinen Halbleitermaterials mit der [lll]-Achse zusammenfallen zu lassen, was eine
genaue Ausrichtung des Keimlings beim Ziehvorgang erfordert.
In der deutschen Auslegeschrift 1 061 745 wird ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Ausrichten
eines Keimkristalls beim Ziehen von Einkristallen beschrieben. Gemäß diesem Verfahren wird ein
schmales Lichtbündel auf eine etwa senkrecht zur Stabachse des Keimkristalls angeschliffene und orientierend
geätzte Stirnfläche geworfen und der Keimkristall mittels einer mechanischen Justiervorrichtung
so eingestellt, daß der reflektierte Lichtstrahl bei Drehung des Keimkristalls um die Drehachse seiner
Halterung nicht wandert. Trotz Anwendung dieses komplizierten Verfahrens weicht jedoch die Längsachse
eines auf diese Weise hergestellten Einkristallstabes von der exakten kristallographischen Richtung
um einige Grade ab, da in der Praxis auch die Achse des Keimlings, die sich beim Ziehprozeß als Längsverfahren
zum Herstellen extrem planer Halbleiterflächen
Anmelder:
Siemens Aktiengesellschaft, Berlin und München, Erlangen, Werner-vofi-Siemens-Str. 50
Als Erfinder benannt:
Dipl.-Chem. Dr. Hans Merkel, Siegfried Leibenzeder, Erlangen
achse des Einkristallstabes fortsetzt, von der exakten kristallographischen Richtung des Keimlings um
einige Grade abweicht.
Überraschenderweise wurde nun gefunden, daß sich extrem plane Halbleiterflächen nach einem sehr
einfachen Verfahren durch epitaktisches Aufwachsen des Halbleitermaterials auf einkristalline Träger herstellen
lassen, das dadurch gekennzeichnet ist, daß die Aufwachsfläche senkrecht zu der bei der Herstellung
des Trägerkristalls eingehaltenen Zieh- bzw. Wachstumsrichtung gewählt wird.
Nach dem erfindungsgemäßen Verfahren lassen sich sowohl relativ dicke als auch sehr dünne Schichten,
z. B. in der Größenordnung von 1 μ und kleiner, mit extrem planen Oberflächen herstellen, wie es
z. B. für Zählerdioden oder Hochstromgleichrichter von Bedeutung ist.
Gegenüber dem Verfahren der deutschen Auslegeschrift 1 061 745 zeichnet sich das neue Verfahren
vor allem durch seine Einfachheit aus.
Der Erfindung liegt die Erkenntnis zugrunde, daß für die Herstellung extrem planer Halbleiterflächen
durch epitaktisches Aufwachsen von Halbleitermaterial auf einkristalline Träger auf die exakte
kristallographische Ausrichtung des Halbleiterstabes, aus dem die Trägerkristalle geschnitten werden sollen,
verzichtet werden kann. Das wesentliche Merkmal der Erfindung besteht darin, daß die Trägerkristalle
in der Weise aus dem gezogenen Kristallstab ausgeschnitten werden, daß ihre Schnittfläche senkrecht
zu der bei der Herstellung des Trägerkristalls eingehaltenen Zieh- bzw. Wachstumsrichtung gewählt
wird. Ist diese Bedingung erfüllt, so sind Abweichungen der Ziehrichtung von der exakten kristallographischen
Orientierung des Stabkristalls, die bei der
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üblichen Arbeitstechnik einige Grade betragen, für die erfindungsgemäße Herstellung extrem planer
Halbleiterflächen ohne Belang.
Zur weiteren Erläuterung der Erfindung werden nachfolgend Ausführungsbeispiele aufgeführt:
Zum Herstellen extrem planer Siliciumflächen wird zunächst der Siliciumträger vorbereitet. Hierzu werden
aus einem in der [100]-Richtung gezogenen Siliciumstab Scheiben mit einem Durchmesser von
etwa 12 mm herausgeschnitten, deren Schnittfläche etwa in der [100]-Ebene liegt. Diese Flächen werden
geschliffen und poliert und anschließend einer Reinigungs- und Feinätzbehandlung während etwa 10 Minuten
in einer Lösung aus 5°/o Flußsäure, 33% Salpetersäure, 2°/o eines handelsüblichen Netzmittels
und 60 °/o destilliertem Wasser unterzogen. Nach dem Nachspülen mit destilliertem Wasser und Trocknen
werden die Scheiben in einen Siliciumaufwachsreaktor eingesetzt. Hierzu kann eine der bekannten Anordnungen
verwendet werden. Für besonders vorteilhaft hat es sich erwiesen, die Scheiben im Reaktor auf
einer Siliciumunterlage anzubringen, deren Auflagefläche entweder poliert oder mit einer aufgewachsenen
SiC- bzw. Si3N4-Schicht versehen ist. Die Scheiben
werden durch HF-Heizung der Siliciumunterlage auf die gewünschte Temperatur gebracht. Zur Freilegung
des Gitters der Trägerscheiben wird eine einstündige Ausheizung bei mindestens 1150° C durchgeführt.
Dabei werden Oxydschichten und eventuelle Verunreinigungen entfernt und Silicium oberflächlich
abgetragen. Der anschließende Aufwachsprozeß wird in einem mit 30 1/Std. strömenden SiCl4-H2-Gemisch
im Molverhältnis 1:25 durchgeführt; die Trägerscheiben
werden auf einer Temperatur von 11500C gehalten. In etwa 5 Minuten wachsen 35 μ dicke
Schichten auf; ihre Wachstumsrichtung ist gleich der Ziehrichtung des Siliciumstabes, aus dem die als
Träger dienenden Scheiben herausgeschnitten worden sind.
Die Ergebnisse sind aus den Figuren zu entnehmen.
Fig. 1 zeigt eine Aufnahme der Oberfläche der
aufgewachsenen Siliciumschicht bei 70facher Vergrößerung,
F i g. 2 eine Aufnahme im Interferenzmikroskop bei gleicher Vergrößerung; man erkennt eine auffallende
Störungsfreiheit der Interferenzstreifen.
In gleicher Weise läßt sich das erfindungsgemäße Verfahren anwenden zum Herstellen planer Halbleiterflächen
aus anderen Halbleitermaterialien, z. B. aus Germanium oder aus halbleitenden Verbindungen,
wie z. B. Indiumantimonid.
Claims (1)
- Patentanspruch:Verfahren zum Herstellen extrem planer Halbleiterflächen durch epitaktisches Aufwachsen des Halbleitermaterials auf einkristalline Träger, dadurch gekennzeichnet, daß die Aufwachsfläche senkrecht zu der bei der Herstellung des Trägerkristalls eingehaltenen Zieh- bzw. Wachstumsrichtung gewählt wird.In Betracht gezogene Druckschriften:
Deutsche Auslegeschrift Nr. 1 061 745.In Betracht gezogene ältere Patente:
Deutsches Patent Nr. 1 197 058.Hierzu 1 Blatt Zeichnungen709 578/305 4.67 © Bundesdruckerei Berlin
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