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Optische Aufhellmittel Die Erfindung bezieht sich auf die Verwendung
von neuen Azolyl-thiophenverbindungen als optische Aufheilmittel.
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Diese Azolyl-thiophenverbindungen entsprechen der allgemeinen Formel
worin U1 und U2 gleich oder verschieden sind und je ein Wasserstoffatom, ein Halogenatom,
wie Chlor oder Fluor, eine Alkyl- oder Alkoxygruppe mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen
darstellen, U3 ein Wasserstoffatom oder eine Alkoxygruppe mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen
bedeutet, W1 für Wasserstoff, Halogen, wie Chlor oder Fluor, Phenyl, Phenylalkyl
oder Alkoxy oder einen gesättigten nichtaromatischen Kohlenwasserstoffrest mit höchstens
12 Kohlenstoffatomen oder für Cyanalkyl, Carboxyalkyl oder Carbalkoxyalkyl mit höchstens
12 Kohlenstoffatomen, wie Cyanäthyl, Carboxyäthyl oder Carbomethoxyäthyl, steht,
W2 und W3 gleich oder verschieden sind und je ein Wasserstoffatom oder eine Alkylgruppe
mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen darstellen, wobei W2 und W3 zusammen mit zwei benachbarten
Kohlenstoffatomen des Benzolringes einen sechsgliedrigen alicyclischen Ring bilden
können, und X ein Sauerstoffatom, ein Schwefelatom, die - NH-Gruppe oder eine Gruppe
bedeutet, worin A eine Alkyl-, Alkenyl-, Oxyalkyl-oder Cyanalkylgruppe mit höchstens
4 Kohlenstoffatomen oder einen Aralkylrest, wie Benzyl-, oder einen Acylrest, wie
Acetyl-, Benzoyl- oder p-Methoxybenzoyl-, darstellt.
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Als gesättigte nichtaromatische Kohlenwasserstoffreste mit höchstens
12 Kohlenstoffatomen sind die geradkettigen oder verzweigten Alkylgruppen der Formel
- CnH2n+1 worin n eine ganze Zahl im Wert von 1 bis 12 darstellt, zu nennen, ferner
Cycloalkylgruppen, wie insbesondere Cyclohexyl.
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Unter den erfindungsgemäß zu verwendenden neuen Azolyl-thiophenverbindungen
der angegebenen Zusammensetzung seien diejenigen besonders erwähnt, welche der Formel
(1) entsprechen, worin X ein Sauerstoffatom, ein Schwefelatom, die - NH-Gruppe oder
eine Gruppe
darstellt, worin A eine Alkyl- oder Cyanalkylgruppe mit höchstens 4 Kohlenstoffatomen,
einen Aralkylrest oder Aroylrest bedeutet.
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Die neuen optischen Aufhellmittel der Formel (1) lassen sich herstellen,
indem man Monocarbonsäuren der Formel
worin U1, U2 und U3 die weiter oben angegebene Bedeutung haben, oder funktionelle
Derivate dieser Monocarbonsäuren bei höheren Temperaturen und
vorzugsweise
in Gegenwart von Katalysatoren mit o-Aminoverbindungen der Formel
worin W1, W2, W3 und X die im Zusammenhang mit der Formel (1) angegebene Bedeutung
haben, umsetzt und gegebenenfalls auf die erhaltenen Azolyl-thiophenverbindungen,
sofern X eine - NH-Gruppe darstellt, alkylierende, alkenylierende, oxyalkylierende,
cyanoalkylierende, acylierende oder aralkylierende Mittel einwirken läßt.
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Die hierbei als Ausgangsstoffe dienenden Monocarbonsäuren der Formel
(2) sind entweder bekannt oder können nach an sich bekannten Methoden gewonnen werden
(vgl. »Journ. org. Chem.«, 21, S. 39 bis 44 [1956j). Unter den funktionellen Derivaten
der Monocarbonsäuren der Formel (2) kommen z. B.
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Ester mit niedrigmolekularen aliphatischen Alkoholen in Betracht,
beispielsweise der Methyl- oder Äthylester, und insbesondere die Säurechloride.
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Als weitere Ausgangsstoffe werden o-Aminoverbindungen der Formel
(3) verwendet, und zwar im Fall der Imidazolyl-thiophenverbindungen entsprechende
o-Diamine der Benzolreihe, z. B. 1,2-Diaminobenzol, 1 - Amino -2 - monomethyl -
aminobenzol, 1 - Methyl-3,4-diaminobenzol, 3,4-Diamino-1,2-dimethylbenzol, 1 - Methoxy-3,4-diaminobenzol,
lsopropyl-o-phenylendiamin oder 1-Chlor-3,4-diaminobenzol. Im Fall der Oxazolyl-thiophenverbindungen
kommen als Ausgangsstoffe beispielsweise 1-Oxy-2-aminobenzol und 1-Oxy-2-aminomethylbenzole,
wie 1-Oxy-2-amino-4-oder -5-methylbenzol, ferner 1-Amino-2-oxy-5-methoxy- benzol,
1- Amino -2- oxy- 5 - tertiärbutyl - benzol, 1-Amino-2-oxy-5-chlorbenzol, 1-Amino-2-oxy-5-fluorbenzol
und 1-Amino-2-oxy-4,5-dimethylbenzol, und im Falle der Thiazolyl-thiophenverbindungen
z. B.
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1-Amino-2-mercapto-benzol in Frage.
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Vorteilhaft werden die jeweiligen beiden Ausgangsstoffe, nämlich
die o-Aminoverbindungen der oben angegebenen Formel (3) und die Monocarbonsäure
der Formel (2) bzw. die funktionellen Derivate dieser Monocarbonsäure, mindestens
angenähert im theoretisch richtigen Mengenverhältnis miteinander zur Umsetzung gebracht,
d. h., auf 1 Mol Monocarbonsäure verwendet man 1 Mol einer Aminoverbindung der Formel
(3) oder eine nur wenig hiervon abweichende Menge. Die Umsetzung zwischen den jeweiligen
beiden Komponenten erfolgt durch Erhitzen auf höhere Temperaturen, beispielsweise
auf etwa 90 bis 260"C, gegebenenfalls in einem Inertgas, z. B. in einem Stickstoffstrom.
Die Reaktion wird vorzugsweise in Gegenwart eines Katalysators durchgeführt.
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Geeignete Katalysatoren sind z. B. Borsäure, Sulfonsäuren der Benzolreihe,
wie p-Toluolsulfonsäure, ferner Polyphosphorsäuren einschließlich Pyrophosphorsäure
sowie Zinkchlorid. Die Umsetzung wird vorteilhaft derart geleitet, daß unmittelbar
Verbindungen der Formel (1) entstehen, d. h. daß die Acylierung der o-Aminoverbindungen
und der Ringschluß zum betreffenden Azolring in einem Arbeitsgang erfolgen.
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Arbeitet man mit Borsäure als Katalysator, so verwendet man diese
vorteilhaft in einer Menge von etwa 0,5 bis 5 °jO, bezogen auf das Gesamtgewicht
der
Reaktionsmasse. Es können auch inerte organische, hochsiedende Lösungsmittel,
z. B. Substitutionsprodukte des Benzols, wie o-Dichlorbenzol, Trichlorbenzole oder
höhersiedende Kohlenwasserstoffe der Benzolreihe, wie Xylole oder p-Cymol, oder
insbesondere hochsiedende polare, organische Lösungsmittel, wie beispielsweise Dimethylformamid
und aliphatische, gegebenenfalls verätherte Oxyverbindungen, z. B. Propylenglykol,
Äthylenglykolmonoäthyläther oder Diäthylenglykoldiäthyläther, mitverwendet werden.
Zu den Azolylthiophenderivaten der allgemeinen Formel (1) kann man auch durch bloßes
Zusammenschmelzen der beiden Ausgangsstoffe in einer Zinkchloridschmelze oder in
Gegenwart von Borsäure gelangen.
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Die Umsetzung der o-Diaminoverbindungen mit der Monocarbonsäure der
Formel (2) bzw. dem funktionellen Derivat dieser Monocarbonsäure zu Imidazolyl-thiophenverbindungen
der allgemeinen Formel (1) kann vorteilhaft auch durch Erhitzen der beiden Ausgangsstoffe
in wässerigen Mineralsäuren, wie Salzsäure oder Phosphorsäure, und insbesondere
in wässeriger Schwefelsäure, auf höhere Temperaturen, z. B. auf etwa 90 bis 110°C,
durchgeführt werden.
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Nach erfolgter Umsetzung können die Azolyl-thiophenverbindungen der
allgemeinen Formel (1) in an sich bekannter Weise aus dem Reaktionsgemisch isoliert
werden.
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In Imidazolyl-thiophenverbindungen der Formel (1), deren Imidazolringe
am einen Stickstoffatom ein Wasserstoffatom enthalten (X, = - NH -), können gegebenenfalls
noch die schon erwähnten Substituenten eingeführt werden, indem man diese Verbindungen
mit alkylierenden, alkenylierenden, oxyalkylierenden, cyanalkylierenden, acylierenden
oder aralkylierenden Mittel behandelt. Die Herstellung der neuen erfindungsgemäß
zu verwendenden Azolylthiophenverbindungen der Formel (1) wird hier nicht beansprucht.
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Erfindungsgemäß können die neuen Azolyl-thiophenverbindungen der
Formel (1) als optische Aufhellmittel für organische Materialien der verschiedensten
Art, z. B. für plastische Massen, Harze, Lacke und Fasermaterialien, verwendet werden.
Gute Ergebnisse werden beispielsweise beim Aufhellen von Polyolefinen, wie z. B.
Polyäthylen oder Polypropylen, von Acetylcellulose und von Alkydharzlacken oder
Nitrocelluloselacken erzielt. Vor allem erweisen sich die neuen Azolyl-thiophenverbindungen
als wertvoll für das Aufhellen von synthetischen Fasern. So ergeben z. B. die Imidazolyl-thiophenverbindungen
der Formel (1) auf Polyester- und Polyacrylnitrilfasern und z. B. die Oxazolyl-thiophenverbindungen
der Formel (4) auf Polyamid-, Polyester- und Polyacrylnitrilfasern, nach den üblichen,
an sich bekannten Methoden angewendet, besonders wertvolle Aufhellwirkungen. Die
Aufhellmittel können auf diese Fasern zweckmäßig aus wässerigen Bädern bei erhöhter
Temperatur, z. B. zwischen 50 und 90"C, fixiert werden. Gegebenenfalls, z. B. wenn
die neuen Verbindungen sich nicht ohne weiteres in feine und gleichmäßige Verteilung
bringen lassen, können übliche Dispergiermittel angewendet werden, z. B. Seifen,
Polyglykoläther von Fettalkoholen, Fettaminen oder alkylierten Phenolen, Cellulosesulfitablauge
oder Kondensationsprodukte von gegebenenfalls alkylierten Naphthalinsulfonsäuren
mit Formaldehyd.
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Die erfindungsgemäß zu verwendenden Azolylthiophenverbindungen können
ferner den organischen Materialien vor oder während deren Verformung zugesetzt bzw.
einverleibt werden. So kann man sie bei der Herstellung von Filmen, Folien, Bändern
oder Formkörpern der Preßmasse beifügen oder vor dem Verspinnen in der Spinnmasse
lösen oder fein verteilen. Die neuen Thiophenverbindungen der angegebenen Formel
können auch vor oder während der Polykondensation zu Polyestern oder Polyamiden
oder vor oder während der Polymerisation von Monomeren, wie z. B. Acrylnitril oder
Vinylchlorid, den Reaktionsgemischen zugesetzt werden.
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Die Menge der zu verwendenden Azolyl-thiophenverbindungen, bezogen
auf das optisch aufzuhellende Material, kann in weiten Grenzen schwanken. Schon
mit sehr geringen Mengen, in gewissen Fällen z. B. solchen von 0,01 0/o, kann ein
deutlicher und haltbarer Aufhelleffekt erzielt werden. Mengen von mehr als 3010
erweisen sich im allgemeinen zwar nicht als nachteilig, bieten aber gegenüber den
normalen Mengen auch keine Vorteile.
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Weiterhin können erfindungsgemäß die neuen Azolylthiophenverbindungen
auch wie folgt als Aufhellmittel verwendet werden: a) In Mischung mit Farbstoffen
oder als Zusatz zu Färbebädern, Druck-, Ätz- oder Reservepasten, ferner auch zur
Nachbehandlung von Färbungen, Drucken oder Ätzdrucken; b) in Mischung mit Appreturmitteln,
wie Stärke oder synthetisch zugänglichen Apnreturen. Die erfindungsgemäß verwendeten
Verbindungen können beispielsweise auch den zur Erzielung einer knitterfesten Ausrüstung
benutzten Flotten zugesetzt werden; c) in Kombination mit Waschmitteln. Die Waschmittel
und Aufhellmittel können den zu benutzenden Waschbädern getrennt zugefügt werden.
Es ist auch vorteilhaft, Waschmittel zu verwenden, die die Aufhellungsmittel beigemischt
enthalten.
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Als Waschmittel eignen sich beispielsweise Seifen, Salze von Sulfonatwaschmitteln,
wie z. B. von sulfonierten, am 2-Kohlenstoffatom durch höhere Alkylreste substituierten
Benzimidazolen, ferner Salze von Monocarbonsäureestern der 4-Sulfophthalsäure mit
höheren Fettalkoholen, weiterhin Salze von Fettalkoholsulfonaten, Alkylarylsulfonsäuren
oder Kondensationsprodukten von höheren Fettsäuren mit aliphatischen Oxy- oder Aminosulfonsäuren.
Ferner können ionenfreie Waschmittel herangezogen werden, z. B. Polyglykoläther,
die sich von Äthylenoxyd und höheren Fettalkoholen, Alkylphenolen oder Fettaminen
ableiten.
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Als Beispiele von erfindungsgemäß zu verwendenden Azolylthiophenverbindungen
der Formel (1) seien folgende ausgeführt:
farblose Blättchen aus Äthanol; Schmelzpunkt: 146,5 bis 147cd;
gelblich kristalliner Niederschlag aus Chlorbenzol Äthanol: Schmelzpunkt: 184 bis
185-C;
gelbstichige Blättchen aus Dioxan-iTthanol; Schmelzpunkt: 182,5 bis 183'C;
farblose Nädelchen aus Benzol Äthanol; Schmelzpunkt: 152,5 bis 153°C;
gelbstichige Nädelchen aus Athanol: Schmelzpunkt: 154 bis 154,5'C;
gelblich kristallines Pulver aus äthanol: Schmelzpunkt: 105 bis 105,5°C;
farblose Nädelchen aus Methanol: Schmelzpunkt: 136 bis 137- C-;
gelbstichige Nädelchen aus Benzol Äthanol: Schmelzpunkt: 115,5 bis 116,5-C;
gelbes, zähflüssiges (31 nach mehrmaliger Chromatographie
an aktiviertem
Aluminiumoxyd und Hochvakuumdestillation;
gelbes, zähflüssiges Ul nach mehrmaliger Chromatographie an aktiviertem Aluminiumoxyd
und Hochvakuumdestillation;
farblose Flitter aus Äthanol Essigester; Schmelzpunkt: 111 bis 1126C;
gelblich kristallines Pulver aus Benzol Äthanol; Schmelzpunkt: 151,5 bis 152;
gelbstichige Flitter aus Dimethylformamid; Schmelzpunkt: 204,5 bis 205"C;
farblose Blättchen aus Essigester; Schmelzpunkt: 151 bis 1520C;
gelbgrünstichiges kristallines Pulver aus Äthanol; Schmelzpunkt: 133,5 bis 134"C;
gelbstichige Nädelchen aus Dioxan Äthanol; Schmelzpunkt: 173,5 bis 174"C;
gelbliche Prismen aus Essigester Äthanol; Schmelzpunkt: 131,5 bis 133°C;
gelbliche Blättchen aus Benzol Äthanol: Schmelzpunkt: 153 bis 154°C;
farblose Nädelchen aus Äthanol; Schmelzpunkt: 89 bis 89,5"C;
gelbes, zähflüssiges UI nach mehrfacher Chromatographie an aktiviertem Aluminiumoxyd
und Hochvakuumdestillation;
farblose Flitter aus Methanol; Schmelzpunkt: 109 bis llO"C;
farblose Nädelchen aus Äthanol; Schmelzpunkt: 199 bis 200"C;
farbloses. kristallines Pulver aus Essigesteri«thanol; Schmelzpunkt: 135 bis 137
C;
farblose Blättchen aus Essigester-Äthanol; Schmelzpunkt: 140 bis 141-C;
gelbstichige Filter aus Dioxan; Schmelzpunkt: 202 bis 202,5-C;
gelbstichige Flitter aus Essigester Äthanol; Schmelzpunkt: 178 bis 179;C;
hell beige Nädelchen aus Essigester; Schmelzpunkt: 179 bis 180°C;
farblose Nädelchen aus Methylenchlorid Äthanol; Schmelzpunkt: 165 bis 166"C;
gelbliche Flitter aus Dioxan; Schmelzpunkt: 163 bis 164"C;
gelbgrünstichige Nädelchen aus Äthanol; Schmelzpunkt: 152 bis 1535C;
hellbeiges Pulver aus Benzol; Schmelzpunkt: 196,5 bis 197-C;
gelbstichige, verfilzte Nädelchen aus Benzol; Schmelzpunkt: 235 bis 236°C;
gelbliche Blättchen aus Essigester; Schmelzpunkt: 143,5 bis 144°C;
gelbliche Blättchen aus Äthanol; Schmelzpunkt: 205 bis 206°C;
farblose Blättchen aus Essigester Äthanol; Schmelzpunkt: 130 bis 131,5°C;
gelbstichige Nädelchen aus Essigester; Schmelzpunkt: 262 bis 263°C;
gelblich kristallisiertes Pulver aus Athanol-Benzol; Schmelzpunkt: 257 bis 257,5"C;
farblose Nädelchen aus Äthanol Essigester; Schmelzpunkt: 248 bis 248,5-C;
gelbstichige Nädelchen aus Methanol-Essigester; Schmelzpunkt: 249 bis 250CC;
farblose Nädelchen aus Äthanol; Schmelzpunkt: 159 bis 159*5-C;
farblose Blättchen aus Essigester Äthanol; Schmelzpunkt: 160 bis 161C;
gelbstichige Nädelchen aus Äthanol Wasser: Schmelzpunkt: 218 bis 219-C.
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In den nachfolgenden Herstellungsvorschriften A bis D einiger erfindungsgemäß
zu verwendender Azolylthiophenverbindungen und in den nachfolgenden Beispielen bedeuten
die Teile, sofern nichts anderes bemerkt wird, Gewichtsteile und die Prozente Gewichtsprozente.
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A. Eine Mischung aus 102 Teilen 5-Phenyl-thiophen-2-carbonsäure,
70 Teilen 1-Hydroxy-3-amino-1-methylbenzol und 5 Teilen Borsäure wird während 1112
Stunden im Stickstoffstrom auf 230"C erhitzt, wobei Wasser entweicht und eine homogene
Schmelze entsteht. Man gibt hierauf langsam 100 Volumteile Dimethylformamid zu und
versetzt mit Äthanol bis zur beginnenden Trübung. Man läßt erkalten, nutscht den
entstandenen Niederschlag, wäscht mit wenig Methanol- und trocknet.
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Es werden etwa 125 Teile der Verbindung der Formel (7) erhalten.
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In ähnlicher Weise können die Verbindungen der Formeln (4) bis (6),
(8) bis (22) und (27) bis (37) gewonnen werden.
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B. 8 Teile 5-Phenyl-thiophen-2-carbonsäure,40 Teile 1,2-Diaminobenzol
und 2 Teile Borsäure werden im Stickstoffstrom mit 400 Volumteilen Diäthylenglykoldiäthyläther
verrührt. Man heizt das Reaktionsgemisch innerhalb einer Stunde auf 185 bis 1900C
auf, wobei eine klare dunkle Lösung entsteht und Wasser entweicht. Man rührt 1 Stunde
bei dieser Temperatur und dampft sodann die Hauptmenge des Lösungsmittels ab. Die
Temperatur des Reaktionsgemisches erreicht 220"C. Nun rührt man noch etwa 112 Stunde
bei dieser Temperatur und tropft sodann nach kurzem Abkühlen 300 Teile 200/0ige
Schwefelsäure in die noch durch wenig Lösungsmittel verdünnte Schmelze ein. Man
nutscht den entstandenen Niederschlag bei 20"C, preßt gut ab und wäscht mit wenig
verdünnter Schwefelsäure nach. Man suspendiert nun das Nutschgut in 1000 Volumteilen
heißem Wasser, versetzt mit Ammoniak im Überschuß und verrührt während einer Stunde.
Man nutscht und wäscht mit Wasser neutral. Nach dem Trocknen erhält man etwa 75
Teile der Verbindung der Formel (38).
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In ähnlicher Weise kann man die Verbindungen der Formeln (39) bis
(44) herstellen.
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C. 10 Teile 5-Phenyl-2- [benzimidazolyl-2']-thiophen der Formel (38)
werden mit 100 Volumteilen Acrylnitril und 6 Teilen N,N,N', N'-Tetramethyl-diaminobutan
16 Stunden am Rückfluß zum Sieden erhitzt.
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Sodann wird das überschüssige Acrylnitril am Vakuum abgesaugt und
der Rückstand aus Äthanol unter Entfärbung mit Aktivkohle kristallisiert. Man erhält
8,5 Teile der Verbindung der Formel (45).
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D. 6,9 Teile 5-Phenyl-2-[benzimidazolyl-2']-thiophen der Formel (38)
und 4,5 Teile 4-Methoxy-benzoylchlorid werden in 10 Volumteilen trockenem Pyridin
45 Minuten auf 90 bis 1000 C erhitzt. Sodann wird mit Wasser verrührt, der ausgefallene
kristalline Niederschlag abfiltriert und mit Wasser gewaschen. Nach dem Trocknen
erhält man ein braunes, kristallines Pulver, welches, aus Äthanol-Essigester umkristallisiert,
7 Teile der Verbindung der Formel (46) enthält.
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Beispiel 1 50 Teile Polyacrylnitrilfasergewebe werden in einem Bad
aus 1500 Teilen Wasser, 2 Teilen 850/,iger Ameisensäure und 0,01 Teil der Imidazolverbindung
der Formel (35) während 30 Minuten bis 85 bis 95"C behandelt, dann gespült und getrocknet.
Das so behandelte Material ist weißer als dasjenige, welches ohne den Zusatz der
Imidazolverbindung behandelt wird.
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Einen ähnlichen Effekt erl ilt man bei Verwendung der Imidazolverbindung
der Formel (36).
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Beispiel 2 Man geht mit 100 Teilen Polyacrylnitrilgewebe bei 600C
in ein Bad ein, das aus 4000 Teilen Wasser, 4 Teilen 8501,iger Ameisensäure, 8 Teilen
eines ionenfreien Dispergators (Kondensationsprodukt aus 1 Mol Octadecylalkohol
und 35 Mol Äthylenoxyd) und 0,05 Teilen der Imidazolyl-thiophenverbindung der Formel
(37) besteht. Hierauf erhitzt man das Bad innerhalb von 20 Minuten zum Kochen, behandelt
das Gewebe 1/2 Stunde bei Kochtemperatur, kühlt das Bad auf 70"C ab, spült das Gewebe
und trocknet.
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Das so erhaltene Gewebe besitzt einen wesentlich höheren Weißgehalt
als das unbehandelte Gewebe.
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Ähnliche Aufhelleffekte werden erhalten, wenn man an Stelle der Imidazolyl-thiophenverbindung
der Formel (37) eine der Verbindungen der Formeln (38), (40), (41), (42), (43),
(45), (46) oder (47) verwendet.
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Beispiel 3 Man behandelt 100 Teile eines Gewebes aus Polyesterfasern
aus Terephthalsäure und Äthylenglykol während einer Stunde bei 60 bis 90"C in einem
Bad folgender Zusammensetzung: 3000 Teile Wasser, 6 Teile Ameisensäure (850/,in),
0,7 Teile der Oxazolverbindung der Formel (9) oder (19), spült und trocknet.
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Das so behandelte Material hat einen höheren Weißgehalt als dasjenige,
das sonst gleich, jedoch ohne den Zusatz der Oxazolverbindung der Formel (9) oder
(19) behandelt wurde.
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Beispiel 4 Man geht mit 100 Teilen Polyestergewebe bei 60"C in ein
Bad ein, das aus 4000 Teilen Wasser, 4 Teilen Glaubersalz, 8 Teilen Dispergator
(Anlagerungsprodukt von 35 Mol Äthylenoxyd an 1 Mol Octadecylalkohol) und 0,1 Teil
der Oxazolverbindung der Formel (8) besteht. Hierauf erhitzt man das Bad zum Kochen
und behandelt das Gewebe 40 Minuten lang bei Kochtemperatur. Dann wird das Gewebe
gespült und getrocknet.
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Das so erhaltene Polyestergewebe besitzt einen wesentlich höheren
Weißgehalt als das unbehandelte Gewebe.
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Ähnliche Aufhelleffekte werden erhalten, wenn man an Stelle der Verbindung
der Formel (8) eine der Verbindungen der Formeln (4), (5), (6), (7), (9), (14),
(17), (18), (19), (21>, (23), (25), (27), (28), (30), (31) oder (34) verwendet.
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Beispiel 5 Man geht mit 100 Teilen Polyamidgewebe bei 60"C in ein
Bad ein. das aus 4000 Teilen Wasser, 8 Teilen Dispergiermittel (Anlagerungsprodukt
von 35 Mol Äthylenoxyd an 1 Mol Octadecyla!kohol) und 0,1 Teil der Oxazolyl-thiophenverbindung
der Formel (19) besteht. Dann erwärmt man das Bad in 15 Minuten auf 95"C und hält
es 30 Minuten bei dieser Temperasur. Hierauf wird das Gewebe gespült und getrocknet.
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Das so erhaltene Gewebe besitzt einen höheren Wt ißgehalt als das
unbehandelte Material.
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Verwendet man an Stelle der Verbindung der Formel (19) eine der Verbindungen
der Formeln (18), (29), (32), (34), (35), (36) oder (39), so erhält man ähnliche
Aufhelleffekte.
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Beispiel 6 Man stellt eine Seife (Natriumsalz höherer Fettsäuren)
her, die 0,5 01o der Verbindung der Formel (39) oder 0,5 0/o der Verbindung der
Formel (44) enthält.
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Acetatseide oder Baumwolle, die 30 Minuten bei 60"C mit einer dieser
Seifen gewaschen wird, hat ein helleres Aussehen als das Material, welches mit einer
Seife gewaschen wird, welche die Verbindung der Formel (39) oder (44) nicht enthält.
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Beispiel 7 100 Teile Polyäthylen werden auf einem 1300C warmen Kalander
zu einer homogenen Folie ausgewalzt. In diese Folie werden langsam 0,2 Teile der
Verbindung der Formeln (4), (10), (11), (12), (13), (14), (15), (20), (21), (22)
oder (24) und 0,5 Teile Titandioxyd eingearbeitet. Die vom Kalander abgelöste Folie
wird dann zwischen 130 bis 135"C heißen Stahlplatten gepreßt, um eine beidseitige
glatte Oberfläche zu erhalten.
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Die so gewonnenen opaken Polyäthylenfolien besitzen einen wesentlich
höheren Weißgehalt als die Folien, welche die Thiophenderivate nicht enthalten.
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Beispiel 8 Eine innige Mischung aus 100 Teilen Polyvinylchlorid,
2 Teilen Titandioxyd, 54 Volumteilen Dioctylphthalat und 0,2 Teile der Verbindung
der Formeln (4), (5), (6), (7), (8), (10), (11), (14), (16), (18), (19), (21), (23),
(24), (25), (29), (30) oder (31) wird auf einem Kalander bei 140 bis 1500C zu einer
Folie ausgewalzt.
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Die so gewonnenen opaken Polyvinylchloridfolien besitzen einen wesentlich
höheren Weißgehalt als die Folien, welche die Thiophenderivate nicht enthalten.
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Beispiel 9 Aus einer 150J0igen Lösung von Polyacrylnitril in Dimethylformamid,
welche, auf Polyacrylnitril berechnet, 0,1 01o der Verbindung der Formel (38) gelöst
enthält, wird ein Film von 0,5 mm Dicke hergestellt, der 15 Minuten bei 1200C getrocknet
wird. Der so erhaltene Film zeigt einen deutlichen Aufhelleffekt.
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Beispiel 10 Einer Acetylcellulose-Spinnlösung aus 100 Teilen Acetylcellulose
(21/2-Acetat) und 300 Teilen Aceton wird 0,05 bis 0,1 Teil der Verbindung der Formel
(39), in Aceton oder Dimethylformamid gelöst, zugesetzt, und die gut verrührte Mischung
wird in üblicher Weise zu Fäden versponnen.
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Die erhaltenen Fäden besitzen einen wesentlich höheren Weißgehalt
als Fäden, welche die Verbindung der Formel (39) nicht enthalten.
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Beispiel 11 100Teile Polyestergranulat aus Polytherephthalsäureäthylenglykolester
werden innig mit 0,05 bis 0,1 Teil der Verbindung der Formel (34) vermischt und
bei 285"C unter Rühren geschmolzen. Nach dem Ausspinnen der Spinnmasse durch übliche
Spinndüsen werden stark aufgehellte Polyesterfasern erhalten.
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Ähnliche Aufhelleffekte werden erzielt, wenn man an Stelle der Verbindung
der Formel (34) eine der Verbindungen der Formeln (5), (6), (7), (8), (18), (19),
(30) und (31) verwendet.
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Beispiel 12 10 000 Teile eines aus Hexamethylendiaminadipat in bekannter
Weise hergestellten Polyamides in Schnitzelform werden mit 30 Teilen Titandioxyd
(Rutil-Modifikation) und 10 Teilen der Verbindung der Formel (26) in einem Rollgefäß
während 12 Stunden gemischt. Die so behandelten Schnitzel werden in einem mit Öl-
oder Diphenyldampf auf 300 bis 310"G beheizten Kessel nach Verdrängung des Luftsauerstoffs
durch überhitzen
Wasserdampf geschmolzen und während einer halben
Stunde gerührt. Die Schmelze wird hierauf unter Stickstoffdruck von 5 atü durch
eine Spinndüse ausgepreßt und das derart gesponnene abgekühlte Filament auf eine
Spinnspule aufgewickelt. Die entstandenen Fäden zeigen einen ausgezeichneten thermofixierbeständigen
A ufhelleffekt von guter Wasch-und Lichtechtheit.
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Verwendet man an Stelle der Verbindung der Formel (26) eine der Verbindungen
der Formeln (5), (6), (35), (36), (14), (16), (17), (18), (19), (21), (25), (29),
(31), (33) oder (34), so erhält man ähnliche Aufhelleffekte.