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Deckbandförderer mit im wesentlichen vertikaler, aber bogenförmiger
Förderstrecke Die Erfindung betrifft einen Deckbandförderer mit im wesentlichen
vertikaler, aber bogenförmiger Förderstrecke, dessen Förderbänder durch Rollen abgestützt
sind, die lediglich an der Bogeninnenseite eines einzigen wendepunktfreien Bogens
vorgesehen sind.
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Bei Deckbandförderern der oben beschriebenen Ausführungsform (britische
Patentschrift 619 657) ist es bekannt, an der Bogeninnenseite im Bereich der Förderstrecke
Rollen fest anzuordnen, die unnachgiebig die aneinanderliegenden Bandabschnitte
ausspannen. Das hat den Nachteil zur Folge, daß mit solchen Deckbandförderern verschiedenartiges
Gut gleichzeitig nicht transportiert werden kann, da z. B. beim Transport von klein-
und großstückigem Gut ein Herausfallen des kleinstückigen Gutes aus der Förderstrecke
zu befürchten ist. Ferner muß auch mit Beschädigung des großstückigen Gutes gerechnet
werden, sofern das Deckband nicht als flexibles Förderband mit ausreichender Elastizität
ausgebildet ist.
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Deckbandförderer der beschriebenen Art werden daher lediglich zum
Transport gleichförmigen Gutes, z. B. Kekse, eingesetzt. Im Ergebnis handelt es
sich also um Deckbandförderer mit beschränkter Anwendungsmöglichkeit.
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Es sind Deckbandförderer mit zwei biegsamen Bändern bekannt, die
das zu fördernde Stückgut zwischen sich aufnehmen, wobei auf jedes Band umlaufende
Organe, z. B. Druckrollen, einwirken, welche die Bänder federnd aneinanderdrücken.
Dazu können die Rollen an federbelasteten Hebeln angebracht und die Schwenkpunkte
der Hebel vertikal untereinander angeordnet sein (deutsche Patentschriften 511 629,
848 026). Bei diesen bekannten Ausführungsformen sind die unter Federwirkung stehenden
Rollen jedoch abwechselnd auf beiden Seiten der über die Förderstrecke aufeinanderligenden
Förderbänder angeordnet. Dadurch verlaufen in diesem Bereich die Förderbänder wellenförmig,
so daß eine Vielzahl von Bögen entsteht, die unter Bildung von Wendepunkten ineinander
übergehen. Das führt im Ergebnis zu einem komplizierten Aufbau und erheblichem Verschleiß
solcher Deckbandförderer, da einerseits eine beidseitige Abstützung der Förderbänder
mittels federbelasteter Rollen vorgesehen wird, andererseits die Förderbänder im
Bereich der Förderstrecke verstärkter Walkbeanspruchung unterworfen sind.
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Ferner sind Deckbandförderer bekannt (französische Patentschrift
583 761), bei denen den Förderbändern mittels Kurvenplatten ein bogenförmiger Verlauf
im Bereich der übereinanderliegenden Bandabschnitte erteilt wird. Die Kurvenplatten
können dabei als elastisch montierte Führungen ausgebildet sein oder Druckrollen
besitzen. Bei diesen bekannten Konstruktionen sind die Kurvenplatten jedoch nicht
an federbelasteten Hebeln angebracht und zugleich die Schwenkpunkte der Hebel vertikal
untereinander angeordnet. Dabei ist es erforderlich, relativ kräftige Federn zu
verwenden, um das Gut von unten nach oben transportieren zu können. Daraus ergibt
sich, daß die zur Erzielung des Aufwärtstransportes erforderlichen starken Federn
sich einem leichten Transport des Fördergutes widersetzen. Handelt es sich um die
Förderung von grobstückigem Gut, so muß insbesondere auf Grund der Kurvenplatten,
auch wenn diese mit Druckrollen ausgerüstet sind, das jeweilige Deckband praktisch
allein das Gut formschlüssig festhalten, was in den meisen Fällen kaum durchführbar
ist und bei einem derartigen Aufbau zumeist zum seitlichen Austritt von kleinen
Fördergutstücken führt. Wird bei diesen bekannten Ausführungsformen mit federnd
gelagerten Rollen gearbeitet, so ist die Abfederung jeweils orthogonal zur Transportrichtung
vorgenommen. Bei einer solchen Anordnung
von jeweils gegenüberliegenden
elastischen Rollen bilden sich Klemmstellen, die dem Durchgang des zu transportierenden
Gutes, insbesondere wenn es sich um gröberes Stückgut handelt, entgegenwirken und
daher nur eine begrenzte Verwendungsmöglichkeit derartiger Deckbandförderer zulassen.
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Außerdem sind Deckbandförderer bekannt (deutsche Patentschrift 555
896), bei denen eine muldenartige Ausbildung des Inneren der beiden aneinanderliegenden
Bandabschnitte dadurch erreicht wird, daß auf einem hierzu erforderlichen Kreisbogen
Führungsrollen für die Bandabschnitte zu den Achsen der Umlenkrollen jeweils spitzwinklig
abwechselnd gegeneinander versetzt angeordnet sind. Insbesondere für den Transport
von Fördergut, in welchem gröbere Stücke eingebettet sind, ist ein derartig aufgebauter
Deckbandförderer ungeeignet, da die Rollen praktisch als fest angeordnete Walzen
arbeiten. Dieser spezielle Aufbau ist jedoch aufwendig und läßt zudem ein den Erfordernissen
angepaßtes Aufspannen der aneinanderliegenden Bandabschnitte ohne zusätzliche Maßnahme
nicht zu.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Deckbandförderer
der eingangs beschriebenen Art zu schaffen, der sich durch einfache Bauweise auszeichnet
und dessen federbelastete Rollen individuell derart arbeiten, daß gleichzeitig gleichsam
ein Hochschleusen von verschiedenartigem Gut, insbesondere von fein- und grobkörnigem
Gut, möglich ist.
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Diese Aufgabe löst die Erfindung dadurch, daß die Rollen an federbelasteten
Hebeln angebracht sind, deren Schwenkpunkte vertikal untereinanderliegen.
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Die durch die Erfindung erreichten Vorteile sind im wesentlichen
darin zu sehen, daß durch die Anordnung der Rollen und Schwenkhebel und ihre Orientierung
bei größeren Fördergutbrocken ein Ausweichen der einzelnen Schwenkhebel fortlaufend
im Bereich der Förderstrecke erfolgen kann, ohne daß hierdurch zu hohe Walkbeanspruchungen
bzw. Verschleißbeanspruchungen für den Deckbandförderer entstehen. Auch das Fördergut
selbst ist nachteiligen Beanspruchungen nicht ausgesetzt, da im Bereich der Förderstrecke
eine nachteilige Erhöhung der Andrückkräfte nicht zu verzeichnen ist. Indem bei
dem erfindungsgemäßen Deckbandförderer die aufeinanderliegenden Bandabschnitte längs
eines Bogens angeordnet sind, wird bereits in gewissem Maße verhindert, daß das
zu transportierende Gut nach unten fallen kann. Vollständig wird ein derartiges
Abwärtsrutschen jedoch dadurch vermieden, daß die aneinanderliegenden Bandabschnitte
dem Einfluß von Rollen, welche elastisch ausweichen können, unterworfen werden.
Infolge des Bogenverlaufs der aneinanderliegenden Bandabschnitte, welche bereits
einen nach oben gerichteten Druck auf das Fördergut ausüben, können die Federn der
lediglich auf der einen Seite der Bandabschnitte angeordneten Rollen wesentlich
schwächer ausgebildet sein, wodurch der Transport des Gutes weiterhin erleichtert
wird.
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Neben der einfachen Bauweise besitzt der erfindungsgemäße Deckbandförderer
insbesondere den Vorteil, daß gleichzeitig gleichsam ein Hochschleusen verschiedenartigen
Gutes, z. B. von feinkörnigem und grobkörnigem Gut ermöglicht wird. Tatsächlich
ist die Förderstrecke nämlich durch die individuell gegen die aneinanderliegenden
Bandabschnitte arbeitenden federbelasteten Rollen gleichsam in Schleusen unterteilt,
die jeweils von benachbarten Rollen gebildet
bzw. begrenzt werden. Daraus resultiert,
daß bei gleichzeitiger Förderung von feinkörnigem und grobkörnigem Gut das feinkörnige
Gut im Bereich der aneinanderliegenden Bandabschnitte bis jeweils nur zu der nächsten
Rolle zurückfallen kann, wenn eine in Förderrichtung nachgeordnete Schleuse rückwärtig
durch das Abheben einer ebenfalls nachgeordneten Rolle infolge durchlaufenden grobkörnigen
Gutes nach unten geöffnet wird.
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Im folgenden wird die Erfindung an Hand einer lediglich ein Ausführungsbeispiel
darstellenden Zeichnung näher erläutert. Es zeigt Fig. 1 in schematischer Darstellung
einen erfindungsgemäßen Deckbandförderer im Bereich der aneinanderliegenden Bandabschnitte
mit darauf einwirkenden federbelasteten Rollen, Fig. 2 den Gegenstand nach Fig 1
bei Förderung pulverförmigen Gutes, F i g. 3 den Gegenstand nach F i g. 1 bei Förderung
stückigen Gutes und F i g. 4 in schematischer Darstellung den Gegenstand nach Fig.
1, wobei die beiden endlosen Förderbänder durch einen gemeinsamen Motor angetieben
werden.
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Der in den Fig. 1 bis 4 dargestellte Deckbandförderer besitzt mindestens
zwei endlose Förderbänder 1 und 2, die so angeordnet sind und geführt werden, daß
zwischen einer unteren Ebene A-A, von der aus Gut befördert werden solI, hinauf
bis zu einer oberen Ebene B-B, an die das Gut abgegeben wird, ein Bandabschnitt
1' des einen Förderbandes 1 an dem Bandabschnitt2' des anderen Förderbandes 2 anliegt;
nur einer dieser Bandabschnitte wird mittels einer Reihe von Rollen 3 geführt, die
je am Ende eines unabhängig beweglichen Hebels 4 sitzen, welcher seinerseits auf
einer Drehachse 5 drehbar gelagert ist, wobei die Hebel 4 mit daran angeordneten
Führungskörpern je durch Federvorrichtungen 6 gegen das entsprechende Förderband
2 angedrückt werden. Diese Federvorrichtungen können beliebig gestaltet sein, jedoch
jedenfalls so, daß sie die Rollen 3 in der in den F i g. 1 bis 4 durch Pfeile f
angedeuteten Richtung beaufschlagen. Hierdurch nehmen die beiden aneinander anliegenden
Bandabschnitte 1' und 2' selbständig die Form eines stetig und regelmäßig verlaufenden
Bogens mit verhältnismäßig kleinem Durchhang an. Oben und unten, d. h. bei einer
Ladestelle 7 und einer Ausladestelle 8, laufen die beiden Bandabschnitte 1' und
2' allmählich auseinander.
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Bei den in den F i g. 1 bis 4 dargestellten Ausführungsformen wird
dazu eingangsseitig, d. h. im unteren Teil des Deckbandförderers, das Förderband
1 auf einen ansteigenden Teil geführt, während ausgangsseitig das Förderband 2 ebenso
auf einen ansteigenden Teil 2" geführt wird.
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Auf Grund dieser besonderen Anordnung der aufeinanderliegenden Bandabschnitte
1' und 2' ist es möglich, feinkörnige Stoffe in einer stetigen Schicht zu fördern,
wie es in F i g. 2 schematisch bei 9 dargestellt ist. Doch ist auch die stetige
Förderung grobkörnigen Gutes möglich, das aus Teilen oder Stücken mit sehr unterschiedlicher
Korngröße bestehen kann, wie es bei 10 in F i g. 3 dargestellt ist.
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Der äußere Bandabschnittl' behält seine regelmäßige Bogenform, während
dagegen, da die verschiedenen Abmessungen der Teile oder Stücke des Fördergutes
im allgemeinen zu Schwingungen und
Erschütterungen der Rollen 3
Anlaß geben, der innere Bandabschnitt 2' unregelmäßige Wellenbewegungen ausführt,
jedoch ohne das Anhaften an das Fördergut zu beeinträchtigen.