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Tamponade-Streifen Die Erfindung betrifft einen Tamponade-Streifen
zur Tamponade der Nase oder einer anderen, sich nach innen erweiternden Körperhöhle,
der auf einem Teil seiner Länge von einem Längsfaden durchzogen ist, der zum Raffen
dieses Abschnittes dient.
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Bei einer bekannten Methode zum Tamponieren des Nasenraumes wird
ein daumengliedgroßer Tampon mit Seidenfäden so versehen bzw. verknüpft, daß vier
lange Fadenenden verbleiben. Der Tampon wird eingeführt mit Hilfe einer Spezialapparatur
oder mittels eines Katheters, die bzw. der durch die Nase am Nasenboden entlanggeschoben
wird, bis er im Rachen erscheint, und dann werden zwei der Fadenenden angebunden
und zurückgezogen, bis diese vor dem Nasenloch erscheinen.
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Der Tampon wird nun durch den Mund mit Hilfe der Finger und durch
Zug der Fäden in der Nase in den Nasen-Rachen-Raum geschoben. Auf dieses Widerlager
kann eine Streifenlage in die Nase von vorne her eingelegt und die Blutung zum Stehen
gebracht werden. Über einen Knebel aus Gaze werden die Fäden vor der Nasenöffnung
verknotet.
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Die aus dem Mund herausragenden Fäden werden verknüpft und am Ohr
fixiert. Ein Abrutschen dieser Tamponade ist somit verhindert. Das Verfahren ist
für den Patienten recht unangenehm.
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Eine weitere bekannte zum Tamponieren dienende Vorrichtung weist
scheibenartig hintereinander angeordnete Schichten aus Kunststoff auf, die eine
unterschiedliche Größe haben. Diese Vorrichtung kann jedoch nur solche Hohlräume
abdichten, deren Öffnung kleiner ist als die Größe der Scheiben.
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Daher muß diese Vorrichtung beim Tamponieren der Nase ebenfalls vom
Mund aus eingeführt werden und hat die gleichen Nachteile wie das eingangs erwähnte
Verfahren.
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Es ist auch eine Monatsbinde bekannt, bei der ein nach beiden Seiten
sich verjüngender Stoffstreifen auf einem doppelt und parallel gelegten Band derart
aufgereiht ist, daß der Stoff quer zur Längsmittelachse plisseeartig zusammenschiebbar
ist. Bei dieser Monatsbinde kann die Saugfähigkeit durch das Zusammenschieben eines
Längsabschnittes an einer bestimmten Stelle verstärkt werden. Sie eignet sich jedoch
nur zum Auflegen auf nässende Körperstellen, nicht aber zum Abdichten der Nasenhöhle
gegen den Rachen.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen mit einem Faden versehenen
Tamponstreifen zu schaffen, mit dessen Hilfe die Nase gegen den Rachen tamponiert
werden kann, ohne daß zum Einführen und Herausnehmen des Tampons ein
durch den Mundraum
gelegter Faden erforderlich ist.
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Die Erfindung besteht darin, daß ein zweiter Streifenabschnitt vorgesehen
ist, der von einem anderen Faden durchzogen ist, der zum Raffen dieses zweiten Abschnittes
dient. Der Vorteil der Erfindung liegt darin, daß die Verengung zwischen Nasenhöhle
und Rachen mit dem erfindungsgemäßen Tamponstreifen von beiden Seiten her wirksam
abgedichtet werden kann, ohne daß ein Tampon durch den Mund eingeführt und mit der
Hand gegen die Nasenhöhle geschoben zu werden braucht. Dabei wird der Tamponadestreifen
mit einer Tamponzange durch die Nasenlöcher so tief in die Nasenhöhle oder in den
Rachen eingeführt, die abgestopft werden soll, und zwar derart, daß der glattgezogene
Streifen mit dem am Ende fixierten ersten Faden den Anfang bildet. Das aus der Nase
herausragende Fadenende wird nun festgehalten, und die vom Faden durchzogene Gaze
wird mittels Tamponzange gegen das Gaze-Fadenknüpfstück aufgeschoben, wobei die
entstehende Raffung ein Gazepolster bildet.
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Der auf dem zweiten Faden befindliche Abschnitt des Streifens kann
direkt neben dem ersten Polster oder in einem Abstand davon in gleicher Weise gerafft
werden. Das Ende des Tamponstreifens kann auch bis über die Stelle, an der das Polster
gebildet werden soll, hinausgeführt werden, worauf das Polster von der einen Seite
her durch Ziehen an dem am Streifenende befestigten ersten Faden und durch Aufschieben
des auf dem zweiten Faden befindlichen Abschnittes von der anderen Seite her geformt
wird, so daß eine Wunde von beiden Seiten her abgedichtet ist. Unter leichter Fadenspannung
des ersten Fadens wird nun der restliche Tamponadestreifen gegen das den Rachenraum
abdichtende »Tamponade
-Widerlager« fest tamponiert. Auch kann der
Teil des Streifens, der nicht auf den Fäden aufgefädelt ist, in von dem Polster
etwas entfernte Teile der Nasen- und Nebenhöhlen eingeführt werden. So kann leicht
unter Kontrolle von Auge und Gefühl die Tamponade von hinten nach vorne ausgeführt
werden, wobei eine gute Abdichtung zwischen Rachen und Nasenhöhle erreicht wird.
Bei einseitiger Tamponade werden die Fadenenden mittels Pflaster auf der Wange befestigt.
Bei beidseitiger Tamponade verknotet man die Fäden über dem Nasenstück unter Gazeschutz.
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Nach Anbringen der Nasentamponade ragen keine Fäden aus dem Mund,
wie sie bisher zum Herausziehen des die Nasenhöhle gegen den Rachen abdichtenden
Tampons erforderlich waren. Aus diesem Grunde kann es bei der Erfindung nicht vorkommen,
daß durch den bei bekannten Tamponaden notwendigen starken Zug der Fäden von der
Nase her das Gaumensegel verletzt bzw. durchschnitten wird.
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Zur Entfernung der Tamponade wird die Fadenbefestigung vor der Nase
gelöst, und der Tamponadestreifen fällt auf geringen Zug leicht aus der Nase, was
ohne Belastung für den Patienten vor sich geht.
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Ein Tamponaderest kann nicht zurückbleiben. Auch kann der Patient
die Tamponade sogar selbständig und mühelos entfernen.
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Die Größe der Faltung und damit die Größe des gebildeten Pfropfens
bestimmt sich durch den Abstand der Einstichstellen voneinander, an denen ein Faden
durch den Tamponadestreifen hindurchgeführt ist. Je größer der Abstand dieser Einstichstellen
ist, desto zweckmäßiger kann es sein, den Tamponadestreifen in seiner ganzen Länge
auf den Fäden zu führen. Andererseits kann für manche Zwecke der Abstand der Einstichstellen
sehr klein sein, beispielsweise kann, wenn zum Tamponieren ein Gazestreifen verwendet
wird, der Faden bereits in den Gazestreifen eingewebt sein. Auch kann ein eingewebter
Längsfaden des Streifens über einem Teil der Länge des Streifens aus dem Streifen
herausgezogen sein und zum Festhalten und Falten des Streifenendes oder Abschnittes
dienen. Auch kann der Abschnitt zwischen den einzelnen Einstichstellen bei den beiden
Fäden verschieden sein.
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Der Tamponadestreifen kann aus jeder Art von Verbandsstoff, beispielsweise
Mull, Leinen und Kombinationen von Verbandsstoffen, z. B. von mit Mull umgebenem
Zellstoff oder Watte od. dgl., bestehen. Der Tamponadestreifen kann auch in an sich
bekannter Weise imprägniert sein, z. B. mit blutstillenden oder ein Verkleben des
Verbandes verhindernden Mitteln od. dgl.
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Bei einer Ausführungsform der Erfindung, die zum Abdichten einer
Verengung zwischen zwei Hohlräumen besonders geeignet ist, schließt sich der zweite
Streifen abschnitt an den ersten von dem
ersten Faden durchzogenen Streifenabschnitt
ohne wesentlichen Abstand an.
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In der Zeichnung ist eine Ausführungsform der Erfindung dargestellt.
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Bei der in der Zeichnung dargestellten Ausführungsform der Erfindung
ist am Ende 1' eines Gazestreifens 1 ein Faden 2 befestigt, der in einfachen Fadenstichen
durch einen dem Ende 1' benachbarten Abschnitt des Gazestreifens 1 hindurchgezogen
ist. Etwa 15 bis 25 cm vom Ende des Gazestreifens entfernt, also dort, wo der Gazestreifenabschnitt
beendet ist, durch den der erste Faden 2 stichweise hindurchgezogen ist, ist ein
zweiter Faden 2' befestigt, der wiederum stichweise durch einen etwa 25 cm langen
Abschnitt des Gazestreifens hindurchgezogen ist. Die beiden Fäden sind jeweils etwa
25 cm lang. Nachdem der Streifen mit dem Ende 1' zuerst in die Nasenhöhle eingeführt
ist, wird der Gazestreifen 1 stückweise gegen das Ende 1' geschoben, wobei sich
Falten 3 bilden, deren Größe durch den Abstand der Einstichstelle 4 voneinander
bestimmt ist. Auch kann der Gazestreifen am Befestigungspunkt des Fadens 2' gehalten
werden und das Polster durch Ziehen am ersten Faden 2 geformt werden. Zum Abdichten
der Übergangsstelle zwischen Rachen und Nasenraum wird der auf dem Faden 2 befindliche
Streifenabschnitt hinter der Verengung zwischen Nase und Rachen und der auf dem
Faden 2' befindliche Streifenabschnitt vor der Verengung zu einem Bausch gerafft,
so daß die Verengung von beiden Seiten her abgedichtet ist.
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Der erfindungsgemäße Tamponadestreifen kann auch zur Tamponade von
anderen sich nach innen erweiternden Körperhöhlen verwendet werden, insbesondere
dann, wenn es darauf ankommt, die Tamponade an einer bestimmten Stelle zu fixieren,
ohne die ganze Körperhöhlung auszufüllen.