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Vorrichtung zum Anlegen von Schlauchbinden Die Erfindung bezieht sich
auf Vorrichtungen zum Anlegen von Schlauchbinden, wie sie in der medizinischen Technik
verwendet werden. Derartige Vorrichtungen sind an sich bekannt. Sie bestehen aus
federnden Drahtgliedern, die eine maulartige oeffnung bilden, die auf einer Seite
konisch zu einer gemeinsamen Verbindungsstelle zusammenlaufen. Bei einer bekannten
Ausführung besteht die Vorrichtung aus einem zu zwei Schenkeln zusammengebogenen
Bandstreifen, dessen Schenkelflächen entsprechend der Form der Finger konkav gekrümmt
sind. Ferner sind Vorrichtungen, insbesondere zum Bandagieren von Fingern bekannt,
bei welchen eine sich fast geschlossen um den Finger legende schutzhüllenartige
Schale verwendet wird, oder bei denen käfigartige, in sich feste und steife Gestelle
vorgesehen sind. Mit diesen bekannten Vorrichtungen läßt sich jedoch ein Druck beim
Schließen lediglich in einer Richtung auf bringen, so daß es nicht möglich ist,
den zu verbindenden Körperteil, beispielsweise den Finger, ganz gleichmäßig in die
Vorrichtung einzulegen. Da ferner bei den bekannten Vorrichtungen die Gestellteile
in einer Ebene gegeneinandergepreßt werden, kann ein gleichmäßiger, über den ganzen
Umfang wirkender Halt der Bandage nicht zustande kommen.
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Demgegenüber soll durch die Erfindung eine Vor richtung geschaffen
werden, die diese Nachteile nicht hat, bei der also ein vollkommen gleichmäßiger
Anpreßdruck über den ganzen Umfang der Bandage erzeugt wird, so daß der Verband
gleichmäßig auf den Drahtschlaufen und dadurch auch gleichmäßig auf der zu verbindenden
Körperstelle aufliegt. Hierdurch wird ein ungleicher Druck auf die Wunde vermieden.
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Gemäß der Erfindung kennzeichnet sich die Vorrichtung zum Anlegen
von Schlauchbinden, bestehend aus federnden, eine maulartige Öffnung bildenden Gliedern,
die auf einer Seite konisch zu einer gemeinsamen Verbindungsstelle zusammenlaufen,
dadurch, dat Wie Gtie{Ler aus Drahtschleifen aus biegungsfestem, federndem Draht
bestehen, gleichmäßig über den Umfang der Vorrichtung angeordnet sind und an ihrem
nicht gekrümmten Ende gebündelt durch eine Kausch oder Kappe zusammengehalten sind.
Zweckmäßig sind die gebündelten Enden der Drahtschlaufen in den Nuten eines zahnradartigenKörpers
zus ammengefaßt, über welchen dann die Kausch mit gewölbter Außenkuppel gehalten
ist.
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Bei der erfindungsgemäßen Vorrichtung können auch die fingerartigen
Drahtschlaufen paarweise als zusammenhängende Teile einer Doppeldrahtschleife ausgebildet
werden.
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Eine weitere zweckmäßige Ausführungsform ergibt sich, wenn vier U-förmig
zusammengebogene Drahtschlaufen angeordnet werden, die am freien Ende in
einer Ebene
rechtwinklig zur Drahtschlaufe abgekröpft sind, derart, daß die Endteile der vier
Schlaufen parallel verlaufen und mittels Kausch zusammengefaßt sind. Dabei können
die Draht schlaufen an einem Teil des Umfanges der Vorrichtung länger als am übrigen
Umfang sein, oder es können die Enden der U-förmig gebogenen Drahtschlaufen zu einem
Einführungsteil geringeren Durchmessers verdrillt sein.
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Die neue Vorrichtung ist in ihren weiteren Einzelheiten an Hand der
Zeichnungen beschrieben, welche mehrere Ausführungsbeispiele darstellen.
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Fig. 1 zeigt eine Vorderansicht einer Ausführungsform der Vorrichtung
zum Anlegen einer Schlauchbandage mit abgesetztem Einführungsteil ium Aufstreifen
der Schlauchbinde, wie sie besonders zur Benutzung in Sprechzimmern, Kliniken oder
Unfall stationen geeignet ist; Fig. 2 zeigt eine auseinandergezogene schaubildliche
Darstellung der Teile nach Fig. 1; Fig. 3 und 4 zeigen Seitenansichten abgewandelter
Ausführungsformen; Fig. 5 zeigt die in Fig. 1 dargestellte Vorrichtung in Seitenansicht
beim Anlegen der Schlauchbandage auf einem Finger in der Anfangsstellung; Fig. 6
zeigt die gleiche Vorrichtung im weiteren Verlauf beim Anlegen der Fingerbandage.
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Gemäß den Fig. 1 und 2 ist die Vorrichtung mit einem Einführungsteil
17 versehen, dessen schmäleres Ende das Einführen in die Schlauchbinde 18 erleichtert,
wie es Fig. 1 zeigt. Dieses ist besonders
wesentlich bei kleineren
Bindengrößen, welche in ihrem flachen Zustand nicht ohne weiteres über ein größeres
Formteil geschoben werden können. In dieser Ausführung ist jedoch das Einführungsende
der Vorrichtung nicht wesentlich größer oder sogar vorzugsweise etwas kleiner als
der Innenquerschnitt der Binde.
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Die Vorrichtung hat vier Zungen oder fingerartige Glieder 19, von
denen jedes aus einer gebogenen Drahtschleife besteht, deren zusammengebogene Schenkel
nach ihrem offenen Ende zusammenlaufen.
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Nahe den freien Enden sind die Schenkel bei 19t mehrmals rechtwinklig
abgekröpft, so daß die Enden 192 der vier Schleifen parallel zueinander verlaufen
und die vier Zungen gegenseitig auseinanderstreben, so daß also ihre Schleifenenden
gespreizt sind, jedoch auf Grund der Federwirkung des Drahtes nach innen zusammendrückbar
bleiben.
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Die beieinanderliegenden Enden werden von einer Metallkappe oder
Kausch 20 umschlossen, und das Ganze kann zusammengeschweißt oder -gelötet werden,
oder die Enden werden, wie in Fig. 2 gezeigt, zusammengebündelt und in die Nuten
eines zahnradartigen Körpers 21 gelegt, über den die Kappe 20 gesteckt werden kann.
Auf diese Weise erhält die Vorrichtung ein verhältnismäßig kleines, mit runder Kappe
versehenes Einführungsteil, welches leicht in die Binde eingeführt werden kann und
das eine Reihe gerader, offener, federnder Glieder trägt, die auseinanderstreben
und steif genug sind, um die übergeschobene Binde zu spannen, aber auch nachgiebig
genug, um sich zusammendrücken zu lassen, wenn die Bandage über das offene, freie
Ende abgezogen wird.
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Wie in den Fig. 5 und 6 dargestellt, wird zunächst die erforderliche
Länge der Schlauchbinde am äußeren Umfang der Vorrichtung angebracht, alsdann die
Vorrichtung beispielsweise über den Finger des Patienten geschoben, sodann das Ende
der Binde vorübergehend festgehalten und die Vorrichtung zurückgezogen, so daß sich
eine Lage der Binde über den Finger legt, der beispielsweise mit einem Verband umkleidet
sein kann. Wie Fig. 6 zeigt, wird beim Zurückziehen der Vorrichtung eine erste Bindenlänge
auf den Finger gelegt. Die Spannung in der Binde sichert das innige Anlegen am Finger
mit der erforderlichen Spannung oder Dichtheit. Sobald das äußerste Ende des Fingers
erreicht ist, wie es Fig. 6 zeigt, wird mit der Vorrichtung eine volle Umdrehung
ausgeführt, wodurch sich das Ende der Binde am Finger schließt. Eine weitere Lage
kann durch Vorschieben der Vorrichtung auf dem Finger angebracht werden. Die Bandage
wird in mehreren Lagen auf dem Finger angebracht, bis das Ende der Binde erreicht
ist oder bis eine genügende Länge auf dem Finger angebracht ist. Wenn erforderlich,
kann die Bandage nur auf einem Teil des verletzten Fingers angebracht werden; die
Drehung der Bandage wird bei jeder Umkehrbewegung der Vorrichtung ausgeführt.
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Bei den in den Fig. 3 und 4 dargestellten Ausführungsformen sind
die Drahtschlaufen 22 bzw. 23 im entspannten oder gelockerten Zustand gestreckt,
also
im wesentlichen parallel verlaufend, oder nach einwärts gekrümmt.
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In einer weiteren Ausführungsform der Vorrichtung zum Anlegen einer
Schlauchbandage auf einem Finger können, und deren beieinanderliegende Enden durch
von denen jedes Paar den zusammenhängenden Teil einer doppelten Drahtschlaufe bildet
und durch Biegen einer Drahtschlaufe in sich selbst hergestellt ist, so daß zwei
zusammenstrebende Glieder entstehen, die von der offenen Biegung ausgehen und deren
freie Enden rechtwinklig zur Schleifenebene gekröpft sind, so daß die Endteile der
vier Schleifen parallel zueinander liegen und die vier Zungen oder Klammern auseinandergehen,
wobei ihre Schleifen enden gespreizt sind, jedoch auf Grund der Federwirkung des
Drahtes zusammengedrückt werden können, und deren beeinanderliegende Enden durch
eine Metallkappe oder Kausch zusammengeschlossen sind.
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PATENTANSPROCHE: 1. Vorrichtung zum Anlegen von Schlauchbinden, bestehend
aus federnden, eine maulartige Öffnung bildenden Gliedern, die auf einer Seite konisch
zu einer gemeinsamen Verbindungsstelle zusammenlaufen, dadurch gekennzeichnet, daß
die Glieder aus Drahtschleifen (19) aus biegungsfestem, federndem Draht bestehen,
gleichmäßig über den Umfang der Vorrichtung angeordnet sind und an ihrem nicht gekrümmten
Ende gebündelt durch eine Kausch oder Kappe (20j zusammengehalten sind.