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Dauerkatheter für Zitzen von Milchtieren
Rinder und andere Milchtiere lèiden häufig an einer Verengung des Milchkanals der Zitzen, weshalb es dann notwendig ist, einen Katheter einzuführen, der in der Zitze verbleibt und für den ungehinderten Milchabfluss sorgt. Die bisherigen Katheter dieser Art sind als schwach konischer Kunststoffkörper mit zentralem, verschliessbarem Längskanal und verstärktem Aussenende ausgebildet. Um zu verhindern, dass der einmaleingeführte Katheter wieder aus der Zitze herausrutscht, weist der Kunststoffkörper an seinem Innenende eine etwa ei-oder spindelförmige Verdickung auf.
Durch diese Verdickung, deren Querschnitt selbstverständlich die lichte Weite des Milchkanals erheblich übersteigen muss, ergeben sich beträchtliche Schwierigkeiten beim Einführen des Katheters, da der Milchkanal der Zitze auf ein Übermass geweitet werden muss und das Tier bei längeren, schmerzhaften Manipulationen nicht stillhält. Ausserdem ist trotz der Verdickung der sichere Halt des Katheters in der Zitze nicht gewährleistet.
Es ist auch schon ein Instrument bekannt, das aus einem haarnadelartig gebogenen, mit einem Gewebe od. dgl. überzogenen Draht besteht, dessen Schenkel sich federnd spreizen. Dieses Instrument wird bei zueinander gedrückten Schenkeln mit dem Scheitel voran in den Zitzenkanal eingeführt, der dann durch das federnde Auseinanderspreizen der freigegebenen Schenkel geweitet werden soll. Hier handelt es sich also nicht um einen verschliessbaren Dauerkatheter, sondern um ein eine sehr starke Milchkanalweitung bezweckendes Gerät, bei dem zufolge seiner Form und Funktion trotz der Umhüllung der Drahtschenkel mit einem Gewebe od. dgl. die Gefahr des Herausrutschen aus der Zitze besteht.
Die Erfindung bezweckt die Beseitigung dieser Mängel und die Schaffung eines Dauerkatheters, der sich in die Zitze leicht und rasch einführen lässt und darin verlässlich festgehalten wird.
Die Erfindung besteht im wesentlichen darin, dass das Katheterinnenende mit einem Faden verbunden ist, der durch eine mit Abstand von diesem Ende angeordnete Katheterseitenöffnung einwärts und durch den Längskanal zum Katheteraussenende geführt ist, wobei der an die Seitenöffnung anschliessende Katheterendabschnitt ab- bzw. umbiegbar ausgebildet ist. Der Katheter besitzt also von vornherein keine Verdickung od. dgl., die das Einführen in den Milchkanal der Zitze erschweren würde. Sobald aber der Katheter so weit eingeführt ist, dass die Seitenöffnung hinter dem Milchkanal liegt, wird der am Katheterinnenende befestigte Faden auswärts gezogen, so dass der innere Katheterendabschnitt gezwungen wird, sich ab-bzw. umzubiegen und eine Schlaufe od. dgl. zu bilden.
Dadurch wird eine Hemmung erreicht, diejedes nachträgliche Herausrutschen des Katheters aus der Zitze sicher verhindert. DadasUm-bzw. Zurückbiegen des Katheterendabschnittes erst erfolgt, wenn dieser den engen Milchkanal passiert hat, und der Katheter von vornherein eine schlanke Form aufweist, ist das Einführen des Katheters rasch, für das Tier schmerzlos und daher ohne Schwierigkeiten möglich.
Um ein besseres Abbiegen des Katheterendabschnittes zu ermöglichen, ist die Katheterseitenöffnung als Kerbe ausgebildet, und es sind zwischen dieser und dem Katheterinnenende zwei weitere Kerben vorgesehen. Da das Abbiegen im Kerbenbereich erfolgt und die Teile zwischen den Kerben kaum verformt werden, bildet der gekerbte Katheterabschnitt nach dem Abbiegen etwa ein Dreieck, das eine besonders gute Hemmung gegen das ungewollte Lösen des Katheters darstellt.
Erfihdungsgemäss ist der Faden am Katheterinnenende durch eine Querbohrung gezogen, zurückge- führt und etwa in der Mitte des ab-bzw. umbiegbaren Katheterendabschnittes am Katheter befestigt, wo-
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durch das Ab- bzw. Umbiegen erleichtert und eine bessere Verformung in der gewünschten Weise erzielt wird.
Der Faden ist zweckmässigerweise durch ein auf dem konischen Katheteraussenende sitzenden Ring gezogen. Nach dem Abbiegen des inneren Katheterabschnittes durch Fadenzug wird der Faden mit Hilfe dieses Ringes festgeklemmt und so ein Strecken bzw. Aufbiegen des Katheterendabschnittes verhindert.
Das Katheteraussenende kann einen über letzteres vorragenden Schlauch tragen, dessen freies Ende umbiegbar und mittels einer Klemme am Katheterende fixierbar ist. Durch das Umbiegen des Schlauches wird ein einfacher und vor allem auch einfach bedienbarer Katheterverschluss erreicht.
In den Zeichnungen ist der Erfindungsgegenstand beispielsweise dargestellt, u. zw. zeigen Fig. 1 und 2 einen Dauerkatheter für Zitzen vor dem Einführen und nach dem Abbiegen des inneren Katheterendabschnittes im Längsschnitt und in Ansicht, Fig. 3 das verschlossene Katheteraussenende in Ansicht und Fig. 4 eine Klemme für den Katheterverschluss in Draufsicht.
Der Katheter besteht aus einem schlanken Kunststoffkörper 1 mit Anschlagscheibe 2 und zen- tralem Längskanal 3. Der Längskanal 3 endet in einer als Kerbe ausgebildeten Seitenöffnung 4, die in einigem Abstand vom Katheterinnenende 5 angeordnet ist. Der Katheterabschnitt 6 zwischen der Seitenöffnung 4 und dem Katheterende 5 ist ab-bzw. umbiegbar, zu welchem Zweck er zwei weitere Kerben 7 aufweist. Am Katheterinnenende 5 greift ein Faden 8 an, der durch die Seiten- öffnung 4 einwärts und durch den Längskanal 3 zum Katheteraussenende 9 geführt ist. Der Faden 8 ist am Katheterende 5 nicht unmittelbar befestigt, er ist dort vielmehr durch eine Querbohrung 10 gezogen, dann zurückgeführt und erst etwa in der Mitte des Abschnittes S am Katheter befestigt.
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Der Katheter wird in der in Fig. l dargestellten Form in die Zitze eingeführt, bis die Anschlagscheibe 2 am Zitzenende anliegt. In dieser Lage hat der Katheterabschnitt 6 den engen Milchkanal bereits passiert. Durchziehen am Faden 8 wird nun dieser Abschnitt 6 ab-bzw. umgebogen, wie dies Fig. 2 zeigt. Der Ring 11 klemmt den Faden 8, so dass sich der Katheter nicht mehr aufrichten kann. Der etwa zur Dreiecksform abgebogene Katheterabschnitt 6 bildet nun eine Hemmung, die ein Herausrutschen des Katheters aus der Zitze sicher verhindert.
Gemäss Fig. 3 ist auf das Katheteraussenende 9 ein Schlauch 12 aufgeschoben. Nach dem Melken wird der Schlauch umgebogen und mit Hilfe einer Klemme 13 (Fig. 4), die sich federnd zusam- menzieht und durch Zusammendrücken der Enden 14 geweitet werden kann, am Katheterende fixiert, so dass sich ein einfacher, aber dichter Verschluss des Längskanals 3, der nicht nur zur Fadenführung, sondern vor allem auch zur Milchableitung dient, erzielt wird.
PATENTANSPRÜCHE :
1. Dauerkatheter für Zitzen von Milchtieren mit zentralem, verschliessbarem Längskanal, d adurch gekennzeichnet, dass das Katheterinnenende (5) mit einem Faden (8) verbunden ist, der durch eine mit Abstand von diesem Ende angeordnete Katheterseitenöffnung (7) einwärts und durch den Längskanal (3) zum Katheteraussenende (9) geführt ist, wobei der an die Seitenöffnung anschliessendeKatheterendabschnitt (6) ab-bzw. umbiegbar ausgebildet ist.