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Nabelbinde Das Auflegen einer Nabelbinde auf den Säugling erfolgt
vor der Verabreichung der Nahrung. Daraus ergeben sich einander widersprechende
Anforderungen. Einerseits soll die Binde als Kompresse wirken und das Austreten
des Nabels verhindern, andererseits soll sie aber dennoch die mit der Nahrungsaufnahme
verbundene Erweiterung des Körperumfanges zulassen. Im Zusammenhang mit diesen widersprüchlichen
Anforderungen sind die bestehenden Toleranzen insofern nur sehr gering, als eine
auch nur geringfügig lockere Binde ihren Zweck nicht mehr erfüllt, eine zu feste
Binde dagegen zum Erbrechen der gerade aufgenommenen Nahrung führt.
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Obwohl elastische Binden im Hinblick auf die Änderung des Körperumfanges
des Säuglings als besonders geeignet erscheinen, so hat man gerade mit Rücksicht
auf die besondere Strenge der gestellten Anforderungen auch schon völlig auf die
Benutzung von elastischen Binden verzichtet und stattdessen nur sehr geringfügig,
also praktisch nicht elastische Bänder als Nabelbinden verwendet, die dann mehrfach
um den Bauch des Säuglings gewickelt wurden.
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Die straffer gewickelten inneren Lagen konnten dank der Reibung zwischen
den einzelnen Lagen ihre Aufgabe als Kompresse erfüllen, obwohl die äußeren Lagen
weniger straff angezogen wurden, um dann ihrerseits die bei der Nahrungsaufnahme
erforderliche Aufweitung zu gestatten. Allerdings war dieses immer nur dann der
Fall, wenn das Auflegen der Nabelbinde durch eine Person mit großer Geschicklichkeit
und Erfahrung vorgenommen wurde. Weniger geübte Personen dagegen mußten oft bereits
beim Beenden des Wickelns erkennen, daß der Vorgang wiederholt werden muß. Noch
öfter kam man jedoch erst zu dieser Erkenntnis, nachdem die unangenehmen Folgen,
z. B. das Erbrechen der Nahrung, aufgetreten sind.
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Ferner sind in der neuesten Zeit schon elastische Binden vorgeschlagen
worden, die an ihren beiden Enden Teile eines sogenannten Klettenverschlusses tragen
und als Staubinden oder Kompressionsverbände verwendet werden. In beiden Fällen
kommt es lediglich darauf an, die Binde straff, nämlich unter Beachtung einer unteren
Grenze genügend straff anzuziehen, wobei das mehr oder weniger Überschreiten der
erwünschten minimalen Straffheit keine Folgen hat. Hierbei wirkt sich der Klettenverschluß
insofern vorteilhaft aus, als sich die auf alle Fälle straff anzuziehende Binde
den jeweils verschiedenen Gliedmaßen gut anpassen läßt.
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Der Erfindung liegt nun die Aufgabe zugrunde, eine Nabelbinde zu
schaffen, bei der einerseits die oben angegebenen überstände beseitigt sind, die
sich andererseits aber auch leicht und somit auch durch ungeübte Personen anlegen
läßt.
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Diese Aufgabe wird dabei erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß eine
an ihren sich überlappenden Enden mit Teilen eines Klettenverschlusses ausgerüstete
elastische Binde an dem einen überlappenden Bindenende in zwei übereinanderliegende
Lappen ausläuft und auf der Innenseite des oben aufliegenden Lappens einen der Klettenverschlußteile
trägt.
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Die Verwendung einer elastischen Binde mit einem solchen Klettenverschluß
ermöglicht ein gutes und stufenloses Anlegen der Binde auch durch ungeübte Personen.
Die bei einem solchen Klettenverschluß bestehende Gefahr einer Verletzung der zarten
Haut des Säuglings ist dabei dadurch gebannt, daß der eine der beiden an dem einen
Bindenende angeordneten Lappen als Schutz gegenüber den beiden Klettenverschlußteilen
wirkt.
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Handelt es sich ferner um einen Klettenverschluß, dessen einer Teil
mit Flanschen und dessen anderer Teil mit Haken versehen ist, so ist es von Vorteil,
wenn der mit den eingewobenen Haken versehene Klettenverschlußteil auf der Außenseite
der elastischen Binde angeordnet ist.
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In der Zeichnung ist eine beispielsweise Ausführungsform der erfindungsgemäßen
Nabelbinde dargestellt. Es zeigt Fig. 1 die auf einer Ebene ausgebreitete Nabelbinde
in schaubildlicher Darstellung und
F i g. 2 die teilweise gebundene
Nabelbinde, ebenfalls im Schaubild.
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Bei der dargestellten Binde bezeichnet 1 eine elastische Binde von
geeigneter, beispielsweise etwa 10 cm betragender Breite. Damit die Binde 1 in ihrer
Längsrichtung elastisch dehnbar ist, bestehen die in der Längsrichtung des Streifens
verlaufenden Kettenfäden aus Kunststoffasern, der Schußfaden dagegen aus Baumwolle.
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Mit 2 und 3 sind zwei auf der elastischen Binde 1 aufgenähte Textilhaftbänder
bezeichnet, von denen das eine, Band 2, auf der Außenseite und das andere, Band
3, auf der Innenseite der Nabelbinde angeordnet ist, und zwar jeweils bis zu den
Bindenenden hin verlaufend. Die Länge jedes dieser Textilhaftbänder 2 und 3 beträgt
dabei etwa ein Drittel der ganzen Bindenlänge.
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Derartige Textilhaftbänder sind zweiteilige Bänder, von denen der
eine Teil auf der einen Seite mit eingewobenen, elastisch biegsamen Haken versehen
ist, die beispielsweise durch die aufgeschnittenen Noppen eingewobener thermoplastischer
Kunststoffäden gebildet sind. Der andere Teil des Haftbandes dagegen ist auf der
Kontaktseite ebenfalls mit derartigen eingewobenen Haken oder aber mit eng beieinanderliegenden
längeren Noppen eingewobener widerstandsfähiger Fäden versehen. Beim Aneinanderlegen
dieser beiden Bandteile 2 und 3 verfangen sich die elastisch biegsamen Haken des
einen Teils dann in den Haken oder Noppen des anderen Teils.
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Benachbart zum inneren Ende des einen Haftbandteils 3 ist ferner
das eine Ende eines Schutzlappens 4 angenäht. Die Länge dieses Schutzlappens 4,
der zweckmäßig aus dem gleichen Material besteht wie die elastische Binde 1, beträgt
ebenfalls etwa ein Drittel der ganzen Bindenlänge.
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Beim Anlegen der Nabelbinde wird dieselbe in der in der Fig.1 dargestellten
Weise flach ausgelegt, wobei der Schutzlappen 4 auf dem Haftband 3 zu liegen kommt.
Das Neugeborene wird nun mit dem Rücken auf den Mittelteil der Binde gelegt und
hierauf der Lappen 4 um die Bauchseite geschlagen. Anschließend wird das außenseitig
mit dem Haftbandteil 2 versehene Bindenende von der anderen Seite her um die Bauchseite
des Säuglings geschlagen und auf den unteren Lappen 4 des anderen Bindenendes gelegt,
wobei es sich bereits um eine geschlossene, wenn auch nocht nicht durch den Klettenverschluß
2, 3 fixierte Binde handelt. Mit Leichtigkeit kann nun die
notwendige Straffheit
eingestellt und durch ein Zusammenpressen des Lappens 4 und des überlappten Bindenendes
mit dem Haftband 2 mit nur einer Hand fixiert werden. Mit der anderen Hand ist dann
das überlappende Bindenende mit dem anderen Haftband 3 auf das überlappte Bindenende
mit dem Haftband 2 so zu klappen, daß sich die elastisch biegsamen Haken des Haftbandteils
2 in den Haken bzw.
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Noppen des Haftbandteils 3 verfangen und so einen flachen und sicheren,
aber dennoch leicht lösbaren Verschluß darstellen. Durch den Verschlußlappen 4 wird
dabei verhindert, daß das innenseitig an der Binde angeordnete Haftbandstück 3 etwa
mit der Haut des Neugeborenen in Berührung kommt und eine eventuelle Verletzung
der Haut bewirkt.
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Da das überlappte Bindenende zangenähnlich zwischen dem überlappenden
Bindenende und dem Lappen 4 festgehalten wird, kann sich die einmal eingestellte
Straffheit nicht mehr ändern. Darüber hinaus wirkt die Binde im Bereich des Verschlusses
dank der dort vorhandenen fünf Lagen als Kompresse, die von sich aus schon eine
genügende Steifheit aufweist, um das Austreten des Nabels zu verhindern, und die
infolge des genau dem gewünschten Maß entsprechend gespannten elastischen Bandes
immer und bei jedem Körperumfang einwandfrei auf den Nabel gepreßt wird.