DE1237244B - In Form einer Loesung in organischen Loesungsmitteln vorliegendes Schwebemittel fuerdie Verhinderung des Absetzens von Pigmenten und Fuellstoffen in Lackfarben und andere filmbildende Suspensionen - Google Patents
In Form einer Loesung in organischen Loesungsmitteln vorliegendes Schwebemittel fuerdie Verhinderung des Absetzens von Pigmenten und Fuellstoffen in Lackfarben und andere filmbildende SuspensionenInfo
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Description
DEUTSCHES #fM PATENTAMT
AUSLEGESCHRIFT DeutscheKl.: 22 g-10/01
Nummer: 1237 244
J 237 244 Anmeldetag: 3.Oktober 1960
Auslegetag: 23. März 1967
In den deutschen Patentschriften 1 157 326 und
1 157 327 und der britischen Patentschrift 924 693 wurden Schwebemittel zur Verhinderung des Absetzens
von Pigmenten und Füllstoffen in Lacken und anderen filmbildenden Suspensionen vorgeschlagen,
die aus Salzen organischer nieder- und höhermolekularer Basen mit anorganischen oder organischen Säuren
oder sauer reagierenden Verbindungen bestehen. Diese Salze leiten sich, außer von Phosphorsäuren und deren
Derivaten, speziell von sauren Di- und Polyestern ab, deren alkoholische Komponenten vorzugsweise Polyglykole
verschiedener Molekulargewichte, Diolen und Polyalkohole sind.
Es sind aus der deutschen Patentschrift 717 502 bereits Schwebemittel zur Verhinderung des Absetzens
von Öl und Lackfarben bekanntgeworden, deren wirksame Bestandteile Aminsalze von Fett- und Harzsäuren
sind. Auch kennt man bereits aus der österreichischen Patentschrift 204149 bei Lacken die das
Absetzen von Pigmenten hemmende Wirkung der Aminsalze von sauren Diestern, bei denen Polyglykole
einerseits mit ungesättigten Fettsäuren und andererseits mit mehrwertigen Carbonsäuren verestert sind.
Leider hat sich jedoch gezeigt, daß diese bisher bekannten Schwebemittel in ihrer absetzverhindernden
Wirkung noch nicht zufriedenstellend sind. Wenn ferner Lacke, die die genannten, bisher bekannten
Schwebemittel enthalten, auf einen feuchten Metalluntergrund aufgebracht werden, so zeigen die erhaltenen
Lackfilme nachteilige Eigenschaften.
Diese Nachteile werden nun unter einer verbesserten Wirkung durch die erfindungsgemäßen Schwebemittel
vermieden.
Diese in Form von Lösungen in organischen Lösungsmitteln vorliegenden Schwebemittel zur Verhinderung
des Absetzens von Pigmenten und Füllstoffen in Lackfarben und andere filmbildende Suspensionen
auf der Grundlage von Aminsalzen von sauren Dicarbonsäureestern sind gekennzeichnet durch einen
Gehalt an Aminsalzen von sauren Estern, die aus
2 Mol Ricinolsäure und 1 Mol einer ungesättigten Dicarbonsäure, vorzugsweise Maleinsäure, hergestellt
worden sind, als Wirkstoff.
Für das erfindungsgemäße Schwebemittel kommen als ungesättigte Dicarbonsäure z. B. Maleinsäure,
Citraconsäure, Itaconsäure, Butadiendicarbonsäure und Phthalsäure sowie deren Derivate zur Verwendung,
wobei jedoch Maleinsäure bevorzugt wird. Die Veresterung der Ricinolsäure mit den ungesättigten Dicarbonsäuren
ermöglicht die Herstellung von Stoffen, die mindestens drei ungesättigte Zentren im Molekül
besitzen und somit weiteren interessanten Reaktionen In Form einer Lösung in organischen
Lösungsmitteln vorliegendes Schwebemittel für
die Verhinderung des Absetzens von Pigmenten
und Füllstoffen in Lackfarben und andere
filmbildende Suspensionen
Lösungsmitteln vorliegendes Schwebemittel für
die Verhinderung des Absetzens von Pigmenten
und Füllstoffen in Lackfarben und andere
filmbildende Suspensionen
Anmelder:
B YK-GULDEN Lomberg,
Chemische Fabrik G. m. b. H.,
Konstanz (Bodensee)
Chemische Fabrik G. m. b. H.,
Konstanz (Bodensee)
Als Erfinder benannt:
Dr. Emil Dreher, Überlingen;
Erich Schneider, Konstanz
zugänglich sind, z. B. Hydrierung, Epoxydierung, Additionspolymerisation. Des weiteren kann eine der
beiden Carboxylgruppen mit einem Polyalkohol verestert sein, wodurch zusätzlich weitere Reaktionsmöglichkeiten
im Sinne der Bildung lackähnlicher Körper gegeben sind.
In dem erfindungsgemäßen Schwebemittel liegen die Aminsalze der sauren Dicarbonsäureester vor. Als
Aminkomponente dienen Monoamine, Polyamine und Oxyamine gesättigten und ungesättigten Charakters
sowie insbesondere Polyamidamine verschiedener Basizität und Molekülgröße, wie sie z. B. durch Reaktion
von Ricinensäure oder Tallölfettsäure mit Dipropylentriamin oder Diäthylentriamin erhalten werden. Die
so erhaltenen Salze sind in den meisten organischen Lösungsmitteln polarer oder unpolarer Natur oder
deren Gemischen gut löslich, so daß deren Anwendung in Lacksystemen der verschiedenen Lösungsmittelgrundlagen
möglich ist. Zweckmäßig werden die Diesterdicarbonsäuren in einem organischen Lösungsmittelgemisch
gelöst und dann mit den Aminen in solcher Menge umgesetzt, daß der pH-Wert der erhaltenen
Salzlösungen im schwach sauren oder schwach basischen Gebiet liegt, vorzugsweise aber neutral ist.
Die so hergestellten Salzlösungen werden Lacken und lackähnlichen Stoffen sowie Suspensionen und
Dispersionen in Mengen von 0,2 bis 1,2 %, bezogen auf die Gesamtmenge dieser Mischungen, zugesetzt. Sie
sind sehr wirksame und dauerhafte Schwebemittel für Pigmente und Füllstoffe, ferner Benetzungs- und
Dispergiermittel. Sie erleichtern das Benetzen der
709 520/392
Pigmente mit Bindemitteln beim Anteigen und erleichtern das Feinmahlen. Außerdem sind die Aminsalze
bzw. deren Lösungen gute Netzmittel für Anstrichstoffe, die auf feuchten Untergründen verwendet
werden. Schließlich wurde auch noch eine vorzügliche Wirkung als Korrosions- und Fäulnisinhibitoren festgestellt.
Diese speziellen vorteilhaften Eigenschaften der erfindungsgemäßen Schwebemittel werden noch durch
das sehr günstige Allgemeinverhalten in Lacksystemen unterstrichen, indem diese Mittel infolge ihrer Verwandtschaft
mit den Lackfilmbildnern selbst ein Bestandteil des Lackfilmes werden, sich nicht verflüchtigen
und zur Haftverbesserung auf metallischen Unterlagen beitragen. Sie verzögern die Trocknung nicht,
sondern unterstützen diese besonders dann, wenn noch weitere ungesättigte Fettsäureester oxydativ trocknender
Art im Aminsalzmolekül enthalten sind. Schließlich findet das vorteilhafte physikalisch-chemische
Allgemeinverhalten seinen Ausdruck in den den Verlauf des Lackfilms und den Oberflächenglanz
günstig beeinflussenden Eigenschaften der Aminsalze, deren Einbau in den Lackfilm im übrigen dessen
Wasserfestigkeit keinesfalls vermindert.
Nachstehend wird die Herstellung der sauren Dicarbonsäuren und deren Aminsalzen, für die im Rahmen
der vorliegenden Erfindung kein Schutz begehrt wird, beschrieben.
A. Herstellung der Schwebemittel
1. 596 g Ricinolsäure (2 Mol) werden mit 98 g Maleinsäureanhydrid (1 Mol) und 0,2 g Bortrioxyd als
Katalysator in einer Veresterungsapparatur, bestehend aus Dreihalskolben mit aufgesetztem Wasserabschneider
und Rückfiußkühler, unter Rühren und Durchleiten von Stickstoff erhitzt. Man hält die Temperatur
1 Stunde bei 200 bis 230°C, wonach sich 18 g Wasser abscheiden. Nach dem Abkühlen erhält man eine
pastenartige opakfarbene Masse, die im wesentlichen aus dem Malein-bis-ester der Ricinolsäure besteht.
Säurezahl 159 (Theorie 166)
Verseifungszahl 327 (Theorie 331)
Jodzahl 80 (Theorie 75)
Molekulargewicht 683 (Theorie 676)
Die erhaltene Diesterdicarbonsäure wird in einem Gemisch aus Xylol—Butanol im Verhältnis 3:1 gelöst
und die klare Lösung unter Rühren mit Aminen unterschiedlicher Art neutralisiert, wobei klare Lösungen
mit 50 % Wirkstoffgehalt resultieren. Zur Herstellung dieser Lösungen werden für jeden der folgenden
Ansätze 100 g Diesterdicarbonsäure eingesetzt:
a) 50 g Tributylamin
150 g Xylol—Butanol
150 g Xylol—Butanol
b) 15 g Monoäthanolamin 115 g Xylol—Butanol
c) 20 g Diäthanolamin
120 g Xylol—Butanol
120 g Xylol—Butanol
d) 45 g Triäthanolamin
145 g Xylol—Butanol
e) 17,5 g Äthylendiamin
117,5 g Xylol—Butanol
117,5 g Xylol—Butanol
f) 10 g Diäthylentriamin
110 g Xylol—Butanol
110 g Xylol—Butanol
g) 75 g Oleinamin 175 g Xylol—Butanol
h) 50 g Oleindiamin
150 g Xylol—Butanol
150 g Xylol—Butanol
i) 60 g Rosinamin
160 g Xylol—Butanol
k) 15 g cycloaliphatisches Polyamin
k) 15 g cycloaliphatisches Polyamin
115 g Xylol—Butanol
1) 80 g basisches Kondensationsproduki aus
1) 80 g basisches Kondensationsproduki aus
2 Mol Ricinensäure mit 1 Mol Dipropylentriamin
180 g Xylol—Butanol
m) 225 g basisches Kondensationsprodukt
180 g Xylol—Butanol
m) 225 g basisches Kondensationsprodukt
aus 2 Mol Tallölfettsäure mit 1 Mol
Dipropylentriamin
325 g Xylol—Butanol
n) 175 g basisches Kondensationsprodukt aus
Dipropylentriamin
325 g Xylol—Butanol
n) 175 g basisches Kondensationsprodukt aus
2 Mol Tallölfettsäure mit 1 Mol Diäthylentriamin
o) 100 g basisches Kondensationsprodukt aus
1 Mol Tallölfettsäure mit 1 Mol Diäthylentriamin
200 g Xylol—Butanol.
200 g Xylol—Butanol.
30
35
40
45
2. 298 g (1 Mol) Ricinolsäure technisch rein, 65 g Itakonsäure sowie 50 ml Xylol als Trägerflüssigkeit
werden unter Zusatz von 1,0 g Pyrophosphorsäure in einen Rührkolben mit Wasserabscheider gegeben.
Unter Stickstoffatmosphäre wird dieses Gemisch 8 Stunden auf 150 bis 220° C erhitzt und das dabei
entstehende Wasser mit Xylolumlauf azeotrop abdestilliert. Die sich bildende Diesterdicarbonsäure aus
1 Mol Itakonsäure und 2 Mol Ricinolsäure stellt, nachdem das Xylol und andere flüchtige Anteile im
Vakuum entfernt wurden, ein hellgelbes öl dar.
Säurezahl 163 (Theorie 160)
Verseifungszahl 316 (Theorie 320)
Molekulargewicht 696 (Theorie 691)
100 g dieser Verbindung werden entsprechend 1, 1) in eine 50°/0ige Xylol-Butanol-Lösung des
Salzes mit dem basischen Kondensationsprodukt aus 2 Mol Ricinensäure mit 1 Mol Dipropylentriamin
übergeführt.
3. 596 g Ricinolsäure (2 Mol), 148 g Phthalsäureanhydrid (1 Mol), 0,8 g Borsäuretrioxyd und 50 g
Xylol werden gemäß 2 10 Stunden kondensiert, wobei die theoretische Wassermenge abgeschieden
wird. Durch anschließendes Verdampfen der flüchtigen Anteile im Vakuum wird ein hellgelbes öl erhalten.
Säurezahl 143 (Theorie 154)
Verseifungszahl 313,5 (Theorie 308)
Molekulargewicht 723 (Theorie 727)
100 g dieses Diricinolsäurephthalats werden gemäß 1, m) in eine 50°/0ige Xylol-Butanol-Lösung des
Salzes mit dem basischen Kondensationsprodukt aus 2 Mol Tallölfettsäure mit 1 Mol Dipropylentriamin
übergeführt.
Die wie oben beschrieben hergestellten Schwebemittellösungen werden verschiedenen Lacksystemen
in Mengen von 0,2 bis 1,2 %, bezogen auf die Gesamtmenge an Lack, zugesetzt und verhindern so das
Absetzen der Pigmente in ausgezeichneter Weise, indem nämlich nach 3monatigem Stehen bei Raumtemperatur
gar keine oder höchstens nur geringfügige Bodensätze entstehen, die sich sehr leicht aufrühren
lassen, während die Kontrollproben ohne Schwebemittel bereits nach einigen Tagen harte, schwer aufrührbare
Sedimente zeigen.
Claims (2)
1. In Form einer Lösung in organischen Lösungsmitteln vorliegendes Schwebemittel zur Verhinderung
des Absetzens von Pigmenten und Füllstoffen in Lackfarben und anderen filmbildenden
Suspensionen auf der Grundlage von Aminsalzen saurer Dicarbonsäureester, gekennzeichnet
durch einen Gehalt an Aminsalzen von sauren Estern, die aus 2 Mol Ricinolsäure und
1 Mol einer ungesättigten Dicarbonsäure hergestellt worden sind, als Wirkstoff.
2. Schwebemittellösung nach Anspruch 1, enthaltend das Aminsalz des sauren Esters von 2 Mol
Ricinolsäure mit 1 Mol Maleinsäure.
In Betracht gezogene Druckschriften:
Deutsche Patentschrift Nr. 717 502;
österreichische Patentschrift Nr. 204 149.
Deutsche Patentschrift Nr. 717 502;
österreichische Patentschrift Nr. 204 149.
709 520/392 3.67 © Bundesdruckerei Berlin
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