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Verfahren zur Herstellung von Dentalmassen Die Erfindung betrifft
ein Verfahren zur Herstellung von verformbaren Dentalmassen, die aus bei gewöhnlicher
oder wenig erhöhter Temperatur, insbesondere bei Körpertemperatur, miteinander unter
Erhärten zu harten, fest zusammen- und anhaftenden Formgebilden sich umsetzenden
Komponenten bestehen. Die neuen Massen dienen für temporäre Zahnfüllungen, als Kitt-
und Klebmaterial für Einlagen und Kronen, als Schutzüberzug für das Gewebe nach
Zahnfleischresektionen, zum Auskleiden von Kavitäten unter Kunststoff und Metallfüllungen,
zum Feststellen der Bißverhältnisse, zum Auskleiden von Gebissen sowie für sonstige
Anwendungen bei zahnärztlichen Arbeiten.
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Für derartige Dentalzwecke werden in der Zahnheilkunde vorzugsweise
Massen benutzt, die im wesentlichen aus Zinkoxyd und Eugenol bzw. Nelkenöl, insbesondere
im Gemisch mit einem Naturharz bestehen. Beispielsweise soll als temporärer Zahnzement
eine Kombination aus Zinkoxyd, Kolophonium, Nelkenöl und gegebenenfalls einem Resinat
von Aluminium, Zink oder Kobalt dienen. In derartigen Massen setzt sich bei gewöhnlicher
oder Körpertemperatur Zinkoxyd mit Eugenol um; die Bildung von Zinkeugenolat erfolgt
aber nur langsam, so daß als Härtungsbeschleuniger z. B. Zinkacetat benutzt wird.
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Der bis zu 30°/0 hohe Eugenolgehalt, von dem ein erheblicher Teil
im freien Zustand verbleibt, bringt verschiedene Nachteile mit sich. Häufig sind
nämlich Patienten und Zahnärzte gegen Eugenol allergisch, so daß oftmals die geringste
Berührung zu nachteiligen Wirkungen führt; zudem besitzt Eugenol einen für viele
Menschen widerwärtigen Geruch und zeitigt einen brennenden Geschmack bei oraler
Anwendung.
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Auch greift Eugenol viele in der Dentalteclmik benutzten Kunststoffe.
insbesondere Polyacrylate an.
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Zahlreiche Versuche wurden unternommen, um Eugenol aus Dentalmassen
auszuschließen. So wurde vorgeschlagen, zwecks Härtungsbeschleum.grmg Eugenol ganz
oder teilweise durch Chelatbildner zu ersetzen, indem man ein Oxyd von Metallen
der Gruppen IIA (Magnesium, Calcium, Barium) oder II B (Zink, Cadmium, Quecksilber)
des Periodischen Systems oder Blei z. B. mit Milchsäure, Sithoxyessigsäure oder
o-Äthoxybenzoesäure umsetzt. Da derartige Säuren aber beträchtlich wasserlöslich
sind. sind die erhaltenen Massen nicht einwandfrei.
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Als Ersatz für Guttapercha hat man Füll-und Unterfütterungsmassen
vorgeschlagen, die aus stark weichmacherhaltigen Mischpolymerisaten von Vinyl-und
Acrylsäureestern bestehen sowie zur Herab-
setzung der Erweichungstemperatur, zum
Verbessern der Fließeigenschaften und der Glätte sowie der Wasserabweisung ein fettsaures
Schwermetallsalz, vorzugsweise Zinkoleat oder -stearat, enthalten. Da einerseits
das Polymerisat thermoplastisch ist, andererseits es mit der Seife sich nicht umsetzen
und somit eine Härtung der Massen nicht stattfinden kann, dichten diese Massen schlecht
ab und neigen dank Volumenänderung bei Temperaturwechsel zur Rißbildung. Zudem hat
der 25°/o betragende Gehalt an Trikresylphosphat, das als Weichmacher dient, physiologische
Schäden zur Folge.
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Andere bekannte Dentalmassen, die z. B. alsZahnlacke dienen, bestehen
aus Dispersionen thermoplastischer, filmbildender Vinylpolymere in Kombination mit
als Bindemittel dienendem Cumaron-oder Indenharz und einem Stearat von Metallen
wie Natrium, Silber, Calcium, Barium, Zink, Blei, Mangan, Kobalt, Nickel oder Titan.
Auch hier kann eine Umsetzung zwecks Aushärtung der Massen nicht stattfinden.
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Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, aus leicht
zugänglichen Produkten eugenolfreie Dentalmassen zu entwickeln, die leicht zu fest
zusammen- und anhaftenden harten Kitten erhärten, ohne daß die vorbeschriebenen
Nachteile auftreten Das Wesen der Erfindung besteht darin, daß nicht, wie bisher,
vorgebildete, nicht mehr reaktionsfähige Metallstearate in Dentalmassen angewandt
werden, sondern freie Stearinsäure oder andere wasserunlösliche Carbonsäuren, die
bei niedriger Temperatur schmelzen und mit Zinkoxyd oder anderen Metalloxyden reagieren.
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Es ist zwar bekannt, daß Fettsäuren mit Metalloxyden, Metallhydroxyden
und einigen Metallkarbonaten wasserunlösliche und von Wasser nicht benetzbare Salze
bilden. Nicht bekannt war jedoch, unter welchen Bedingungen harte, feste Kittmassen
entstehen bzw. in welcher Weise die Bildung von als Bindemittel unbrauchbaren körnigen
Produkten verhindert werden kann. Die Aufgabe bestand in der Auffindung derjenigen
Gruppe von Fettsäuren und deren Metallsalzen sowie der Bedingungen, unter denen
diese Verbindungen für viele der oben genannten Dentalanwendungen unmittelbar oder
nach Zusatz bestimmter, chemisch reagierender Modifizierungsmittel brauchbare Massen
ergeben.
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Es wurde zunächst gefunden, daß Gemische von organischen Monocarbonsäuren,
die mindestens 6 C-Atome und einen Schmelzpunkt unter 650 C aufweisen, insbesondere
entsprechende Fettsäuren - als Komponente A bezeichnet -, und Oxyden, Hydrooxyden
bzw. Carbonaten der Erdalkalimetalle sowie des Zinks und Kupfers, insbesondere Zinks
und Magnesiumoxyd - als Komponente B bezeichnet-, im weiten Bereich des Mischungsverhältnisses
bei Temperaturen zwischen 10 und 650 C, insbesondere bei gewöhnlicher oder schwach
erhöhter Temperatur, zu harten, festen Formkörpern erhärten, wie aus nachstehender
Aufstellung ersichtlich:
Misch-Härtungs- |
Versuch Komponente A Komponente B Härtezeit |
Temperaur |
ZnO 60,8 g |
1 Erukasäure 24 g# # Raumtemperatur 36°C 3 Stunden |
MgO 15,2 g |
2 Erukasäure 12 g MgO 88 g Raumtemperatur 360 C 2 Stunden |
3 Erukasäure 72 g MgO 28 g Raumtemperatur 360 C 30 Minuten |
4 Erukasäure 12 g ZnO 88 g Raumtemperatur 230 C 10 Minuten |
5 Erukasäure 74 g ZnO 26 g Raumtemperatur 230 C 30 Minuten |
6 Capronsäure 6g ZnO 94 g Raumtemperatur 230 C 3 Minuten |
7 Ölsäure 6 g Cu(-II)-hydroxyd 94 g Raumtemperatur 230 C 2
Stunden |
8 Ölsäure 6 g MgO 94 g Raumtemperatur 230 C 40 Minuten |
9 Ölsäure 15 g Zn-carbonat 85 g Raumtemperatur 250 C 30 Minuten |
10 Ölsäure 6 g ZnO 94 g Raumtemperatur 230 C 5 Minuten |
11 Isodekansäure 12 g ZnO 88 g Raumtemperatur 230 C 25 Minuten |
12 Sojabohnenfettsäuren 12 g ZnO 88 g Raumtemperatur 230 C
10 Minuten |
13 @ Naphthensäure 12 g : MgO 88 g Raumtemperatur 230 C 3 Stunden |
Diese Versuche zeigen, daß die Säuremenge (KomponenteA) im Verhältnis zur Oxyd-,
Hydrooxyd-bzw. Carbonatmenge (KomponenteB) innerhalb weiter Grenzen abgeändert werden
kann und trotzdem harte, feste Formkörper erhalten werden. Hierbei schwanken die
Härtezeiten jedoch erheblich, in Abhängigkeit nicht nur von der qualitativen, sondern
auch quantitativen Zusammensetzung der Mischungen.
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Ein Nachteil der genannten Mischungen besteht darin, daß einige Mischungsverhältnisse
zwar zu harten, jedoch zu körnigen, keine festen Formkörper ergebenden Produkten
führen, z. B. Mischungen von 8,2 g Capron-, Undecyl- oder Isodekansäure mit 6,8
g Zink- oder Magnesiumoxyd bei Temperaturen von 23 bzw. 250 C.
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Aus diesem Grunde wurde nach einem Modifizierungsmittel gesucht,
das Mischungen der oben gekennzeichneten Komponenten A und B in allen Fällen geeignet
macht, zu harten, festen Formkörpern zu erhärten. Überraschenderweise wurde im Kolophonium
und seinen Umwandlungsprodukten ein Modifizierungsmittel - als Komponente C bezeichnet
- gefunden, das jenen Anforderungen entspricht.
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Die vorliegende Erfindung betrifft demnach ein Verfahren zur Herstellung
von formbaren Füll-, Kitt-, Kleb-, Überzugs- und sonstigen Dentalmassen durch Umsetzung
von zwei bei gewöhnlicher oder wenig erhöhter Temperatur unter Erhärten zu festen
Formkörpern miteinander kondensierbaren Komponenten, welches dadurch gekennzeichnet
ist, daß man (a) als die eine Komponente (A) wenigstens eine wasserunlösliche organische
Monocarbonsäure.
die mindestens 6 C-Atome und einen Schmelzpunkt unter 65, vorzugsweise
unter 450 C aufweist, und als die andere Komponente (B) wenigstens ein pulverförmiges
Oxyd, Hydroxyd, Carbonat bzw. basisches Carbonat der Erdalkalimetalle sowie des
Zinks oder Kupfers anwendet, wobei eine der Komponenten als Modifizierungskomponente
(C) bis zu 85°/o (vom Gesamtgewicht der Masse) Kolophoniumharz bzw. dessen Polymerisations-
oder Oxydationsprodukte enthält, (b) vor Gebrauch die beiden Komponenten (A) und
(B), von denen die Komponente (A) flüssig oder auspreßbar ist, bzw. deren Gemische
mit der Komponente (C) und üblichen Zusatzstoffen, im Gewichtsverhältnis von Komponente
(A) zu (B) zwischen 74:26 bis 6:94 bei Temperaturen zwischen 10 und 650 C, insbesondere
zwischen Zimmertemperatur bzw. 23 und 25 und 36 und 380 C innig mischt, (c) die
erhaltene Masse verformt und bei den genannten Temperaturen erhärten läßt.
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Als organische Monocarbonsäure (KomponenteA) sind Säuren mit weniger
als 6 C-Atomen unbrauchbar, da diese Säuren und ihre Salze mehr oder weniger wasserlöslich
und zu sauer sind, eine zu große Umsetzungsfreudigkeit und einen zu beanstandenden
Geruch aufweisen. Säuren mit mehr als 6 C-Atomen und mit einem Schmelzpunkt über
650 C sind dagegen nicht ausreichend umsetzungsfreudig. Säuren vom Schmelzpunkt
bei etwa 450 C und darunter werdendaher bevorzugt. Die zur Anwendung kommenden Säuren
bzw. deren Gemische, d. h. die Kom
ponente A, muß bei der Anwendungstemperatur
im flüssigen oder auspreßbaren Zustand vorliegen.
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Beispielsweise ist die ungesättigte Erucasäure mit 22 C-Atomen bei
Raumtemperatur flüssig, während Palmitin- und Stearinsäue nur in der Wärme zufriedenstellend
anwendbar ist. Capron-, Heptyl-, Capryl-, Undecylen-, Caprin-, Pelargon-, Isodecan-,
Oel-, Eruca-, Undecan-, Linolsäure und andere Fettsäuren sind bei oraler Temperatur
Flüssigkeiten. Auch die Fettsäurebestandteile von Babassuöl, Palmkernöl und Kokosnußöl
sind bei oraler Temperatur Flüssigkeiten. Weitere Fettsäuren, wie Laurin-, Myristin-und
Tridecansäure sowie ebenfalls Naphthensäure können zufriedenstellend benutzt werden,
jedoch bedürfen dieselben gegebenenfalls eines geringfügigen Erwärmens auf ihren
Schmelzpunkt vor der Umsetzung oder eines Auflösens in einer oder mehreren anderen
flüssigen Fettsäuren. Ebenfalls können Arylalkylcarbonsäuren angewandt werden; eine
diesbezügliche Säure ist z. B. Phenylstearinsäure.
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Als Komponente B werden vorzugsweise die Oxyde verwendet, vor allem
Zink- und Magnesiumoxyd. Von Hydroxyden ist Calcium- und Kupfer(II)-hydroxyd, von
Carbonaten Zink- und Kupfercarbonat besonders gut anwendbar. Die Hydroxyde und das
Kupfer(I)-oxyd werden in der Regel im Gemisch mit anderen Oxyden benutzt. Letztere
kommen oft ebenfalls als Gemische verschiedener Oxyde zum Einsatz. Die Teilchengröße
der zur Anwendung kommenden Komponente B soll möglichst klein sein und vorzugsweise
im Bereich einer lichten Maschenweite von 0,044 bis 1 Mikron liegen.
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Als Modifizierungskomponente C wird vorzugsweise erfindungsgemäß
modifiziertes, d. h. chemisch umgewandeltes Kolophonium, z. B. ein oxydiertes, hydriertes,
dimerisiertes bzw. polymerisiertes Kolophonium angewandt. Alle genannten Kolophoniumprodukte
zeichnen sich dadurch aus, daß sie freie Carboxylgruppen oder in Gegenwart von Wasserspuren
frei werdende Carboxylgruppen enthalten.
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Die Kolophoniumkomponente C kann mit der Komponente B vermischt werden;
vorzugsweise wird sie aber der Komponente A zugemischt.
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Die Wirkung der Kolophoniumkomponente C auf die Umsetzung der Komponenten
A und B beruht auf folgendem: Andererseits kann dann, wenn die Umsetzungsgeschwindigkeit
auch mit dem als Modifizierungskomponente C dienenden Harz immer noch zu groß ist,
eine geringe Menge eines Reaktionsverzögerers in den flüssigen Carbonsäuren gelöst
werden. Für die erfindungsgemäßen Umsetzungen sind beispielsweise Glyzerin, Triäthanolamin
und Tetrabutyltitanat ausgezeichnete Verzögerer.
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Wenn dagegen die erfindungsgemäßen Umsetzungen zu langsam verlaufen,
kann eine geringe Menge eines Reaktionsbeschleunigers in den flüssigen Carbonsäuren
gelöst werden, um die Umsetzungsgeschwindigkeit zu erhöhen. Beispiele für die Beschleuniger
sind Alkohole wie Äthanol, Zinkacetat sowie höhere Dicarbonsäuren wie Pimelin-,
Suberin-, Azelain- und Sebazinsäure.
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Somit kann für eine gegebene Temperatur die Umsetzungsgeschwindigkeit
durch Anwendung eines Beschleunigers oder Verzögerers genau gesteuert werden.
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Ebenfalls können für zahlreiche Zwecke denoben angegebenen Hauptbestandteilen
weitere übliche Bestandteile zugesetzt werden, um bestimmtegewünschte Eigenschaften
zu erzielen. So können Öle - entweder inaktive (mineralische oder pflanzliche) oder
aktive (z. B. bromierte) Öle - zum Einregeln der Viskosität bzw. als Dispergiermittel
angewandt werden. Bindemittel, wie Terpentin oder Gummi elemi, können zum Verbessern
des Zusammenhaftens, Haftens und Klebens, z. B. auch Plastifiziermittel und Träger
zugesetzt werden. Weiterhin können Füllmittel wie Glimmerpulver, Zähigkeits-, Verdünnungs-
und Verdickungsmittel, ferner den Geruch und Geschmack maskierende Bestandteile
verschiedenster Art sowie antiseptische und medizinische Mittel zugesetzt werden,
um zweckmäßige zusätzliche Wirkungen zu erzielen.
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Die Erfindung wird an Hand der folgenden Ausführungsbeispiele erläutert.
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Beispiele 1 bis4 In diesen Beispielen wird als Komponente A Capronsäure
und als Komponente B Zinkoxyd verwendet. Die Capronsäure wird meist im Gemisch mit
verdünntem Erdnußöl benutzt; beide bilden das Gemischt. Das Kolophoniumharz wird
in Form eines teilweise dimerisierten Kolophoniums, bekannt unter dem Handelsnamen
»Poly-Pale« der Hercules Powder Comp., im pulverförmigen Zustand mit dem Zinkoxyd
unter Bildung des Gemisches II innig vermischt. Der Vermischen der beiden Komponenten
bzw. Gemische erfolgt bei 250 C.
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Das verwendete Erdnußöl besteht im wesentlichen aus Glyceriden der
Ö1- und Linolsäure mit geringeren Anteilen an Palmitin-, Stearin-, Arachidin-, Behanin-und
Lignocerinsäuren; einige dieser Ester sind bei Raumtemperatur fest, das Erdnußölgemisch
ist jedoch flüssig.
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Je nach der prozentualen Zusammensetzung der fertigen Mischungen
ist die Härtezeit sehr unterschiedlich, wie aus nachstehender Aufstellung ersichtlich:
Beispiel Gemisch I Gemisch II Härtezeit |
Capronsäure j Erdnußöl Zinkoxyd j »Poly-Pale«-Harz |
1 2,9 g 8,8 g 7,0 g 81,3 g 4 Stunden |
2 4,0 g 8,0 g 7,0 g 81,0 g 2 Stunden |
3 5,1 g 5,1 g 6,3 g 83,5 g 30 Minuten |
4 8,2 g - 6,8 g 85,0 g 5 Minuten |
Bemerkt sei, daß z. B. ein kolophoniumfreies Gemisch von 8,2 g Capronsäure mit 6,8
g Zinkoxyd bei 230 C zwar in wenigen Sekunden fast umgehend, erhärtet, aber nur
ein hartes körniges Produkt ergibt, das nicht formbar ist.
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Beispiel 5 Während eine Mischung von 8,2 g Undecylsäure und 6,8 g
Zinkoxyd bei 250 C zwar sofort erhärtet, aber nur ein körniges, nicht formbares
Produkt gibt,
gewinnt man unter den gleichen Bedingungen ein hartes,
festes Produkt, wenn man vor dem Vermischen der gleichen Mengen der Komponenten
A und B das Zinkoxyd mit 85 g »Poly-Pale«-Harz vermischt.
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Beispiel 6 Die gleichen Ergebnisse erhält man bei Benutzung von 8,2
g Isodekansäure als Komponente A und 6,8 g Magnesiumoxyd als Komponente B, deren
Gemisch bei 230 C nur ein unbrauchbares körniges Produkt gibt, während die gleiche
Mischung in den gleichen Bindungen ein hartes, festes Produkt liefert, wenn man
dem Magnesiumoxyd vor dem Vermischen mit der Säure 85 g »Poly-Pale«-Harz zumischt.
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Beispiel 7 Gemisch I Capronsäure (Komponente A) ..... 3,4 g »Poly-Pale«-Harz
(Komponente C) . 4,0 g Äthylcellulose . .... zu 1,0 g Elemiharz .............. 0,005
g Lanolin (wasserfrei) . 0,005 g Äthylalkohol .. 1,6 g Gemisch II
Zinkoxyd #(Komponenten B) # 35 g |
Calciumhydroxyd 5 g |
Mineralschweröl . . 25 g Tallöl. 5g Die Bestandteile des Gemisches I werden erwärmt,
innig miteinander vermischt und dann zu einer pastenartigen Masse abgekühlt. In
gleicher Weise wird das Gemisch II vorbereitet.
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Gleiche Gewichtsmengen der beiden Gemische werden bei einer Temperatur
von 250 C miteinander vermischt; die erhaltene Masse erhärtet in 4 Minuten zu einem
harten festen Produkt.
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In den Gemischen dient die Äthylcellulose als Füllmittel oder Verdickungs-
und Zähigkeitsmittel; das Elemiharz verbessert die Klebeigenschaft und das Zusammenhaften;
das Lanolin weist Dispergiereigenschaften auf; der Äthylalkohol stellt ein flüchtiges
Verdünnungsmittel und Umsetzungsbeschleuniger dar; das Mineralöl wird als Träger
angewandt, um so die Oxyde in einen pastenartigen Zustand zu überführen; das Tallöl
fördert das Zusammenhaften.
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Da beide Gemische pastenartige Konsistenz aufweisen, lassen sie sich
aus einer üblichen zusammenpreßbaren Tube auspressen, wie sie üblicherweise für
Zahnpasta, Cremes, Salben usw. angewandt wird. Da weiterhin gleiche Gewichtsmengen
jeder der zwei Gemische benötigt werden, kann der Zahnarzt bei Benutzung von Tuben
mit gleich großen Öffnungen die richtigen Anteile jedes Gemisches in geeigneter
Weise dadurch »abmessen«, daß gleiche Längen der ausgepreßten Gemische miteinander
vermischt werden, ohne daß hierzu zeitraubende gewichtsmäßige oder volumetrische
Bestimmungen notwendig sind.
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Beispiel 8 Gemisch I
Capronsäure 30 g |
#(Komponenten A)# |
Caprylsäure 10 g |
Polymerisiertes Kolophonium (Komponente C) ... 35 g
Äthylcellulose ...... 8 g Elemiharz
4 .............. g Zinnoktoat 4 g 2,4,Pentandion 2 g Zinkformiat ...............
0,2 g Kieselsäure (mikrofein) .. 6 g Gemisch II
Magnesiumoxyd 250 g |
Zinkoxyd I BO) zu 125 g |
Calciumhydroxyd L (Komponenten B) 20 g |
Kupfer(-I)-oxyd J @ 10 g |
Mineralöl ................. 150 g Schweres Terpentinöl ...... 20 g Chlorthymol.
...... ........ 9 g Cumarin . 1 g Die Bestandteile eines jeden der zwei Gemische
werden unter Ausbilden einer strangpreßbaren, pastenartigen Masse innig gemischt.
Das Gemisch 1 in einer Menge von 3,5 g wird mit 3,5 g des Ge misches II vermischt;
die erhaltene Masse erhärtet zu einem harten festen Produkt bei 250 C in 3 Minuten.
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Beispiel 9 Gemisch I
Capronsäure 13 g |
Laurinsäure #(Komponenten A)# 13 g |
Pelargonsäure 3 g |
Azelainsäure .. 0,3 g »Poly-Pale«-Harz 48 ...... 48 g Polymerisiertes, hochschmelzendes
Kolophonium (Handesprodukt »Dymerex« der Hercules Powder Comp.) (Komponente C) .
10 g Terpentinöl. .... 3 g Diatomeenerde . 10 g Zinkacetat ... 0,5 g Äthylalkohol.
. ..... 3,2 g Gemisch II
Magnesiumoxyd 100 g |
Zinkoxyd t (Komponenten B) 100 g |
Die Bestandteile des Gemisches werden erwärmt und innig unter Gewinnung einer pastenförmigen
Masse gemischt. Das »Dymerex«-Harz polymerisiert stärker als das »Poly-Pale«-Harz.
Das Gemisch 1 wird in einer Menge von 2g mit 3,5 g des Gemisches II vermischt; die
erhaltene Masse erhärtet in 4 Minuten zu einem harten festen Produkt.
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Beispiel 10 Gemisch I
Capronsäure # (Komponenten A) # 30 g |
Laurinsäure 90g |
Athylcellulose (100 cP) .............. 9 g »Poly-Pale«-Harz (Komponente C) . 130
g Elemiharz ........................ . 15 g Bromiertes Olivenöl mit 33% Br (Handelsprodukt
»Brominöl«) 15 g Glimmer (pulverförmig) ..... . 25 g Chlorthymol .... 4,5 g Zinkacetat
.... 7,0 g Bayöl ........ 4,5g Äthylalkohol .............. 4,8 g
Gemisch
II
Magnesiumoxyd 250 g |
Zinkoxyd | 1 # 125 g |
#(Komponenten B)# |
Calciumhydroxyd 20g |
Kupfer(-I)-oxyd 10 g |
Mineralschweröl .... ....... 150 g Terpentinöl .. ...... 20 g Chlorthymol ... 9
g Cumarin 1g Die Bestandteile eines jeden der beiden Gemische werden innig unter
Gewinnung je einer pastenartigen Masse gemischt. Das Gemisch I wird in einer Menge
von 3,5 g mit 3,5 g des Gemisches II vermischt; die erhaltene Masse erhärtet bei
einer Temperatur von 250 C in 3 Minuten zu einem harten, festen Produkt.
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Beispiel 11 Gemisch I
Kokusnußöl- 21 g |
Fettsäuren |
Linolsäure 500/o (Komponenten A) 21 g |
t Ölsäure 500/0 |
»Poly-Pale«-Harz (Komponente C) . 42 g Lanolin (wasserfrei) . 4,2 g Mineralschweröl
4,2 g Elemiharz ...... 4,2 g Vanillin ............ 1,6 g Äthylalkohol ....... 0,8
g Gemisch II
Zinkoxyd # (Komponenten B) 100 g |
Magnesiumoxyd 100 g |
Die Bestandteile des Gemisches 1 werden unter Bildung einer pastenförmigen Masse
innig miteinander vermischt. Sodann wird das Gemisch I in einer Menge von 2,5 g
mit 3,5 g des Gemisches II vermischt; die erhaltene Masse erhärtet bei einer Temperatur
von 250 C in 5 Minuten zu einem harten, festen Produkt.
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Im Beispiel 9 stellen die Azelainsäure und das Zinkacetat Beschleuniger
dar; das Terpentin wird zur Verbesserung der Haft- und Klebeigenschaften des Gemisches,
die Diatomeerde als Füllmittel angewandt; der Alkohol ist ein Verdünnungsmittel
zum Einregeln der Viskosität des Gemisches und dient ebenfalls als Beschleuniger.
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Im Beispiel 10 ist eine bevorzugte erfindungsgemäße Ausführungsform
für zeitweilige Zahnfüllungen angegeben. Im Gemisch I dient Äthylcellulose als Füll-oder
Verdickungs-und Zähigkeitsmittel; das Elemiharz zum Verbessern des Zusammen- und
Anhaftens des Gemisches; das bromierte Olivenöl zum Einregeln der Viskosität des
Gemisches; Glimmer als Füllmittel und Chlorthymol als ein Bakterien abtötendes Antiseptikum;
das Bayöl ist ein ätherisches Öl von angenehmem Geschmack und Geruch.
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Im Gemisch II wird das Mineralöl zum Verbessern
der pastenförmigen
Konsistenz, das Terpentinöl als Mittel zum Verbessern des Zusammen- und Anhaftens,
Cumarin als Geschmacksmittel benutzt. In den Beispielen 7 und 11 wird das Lanolin
als Dispergiermittel angewandt.