DE2056363C3 - - Google Patents
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein Haftmittel für Zahnprothesen sowie auf ein Verfahren zu seiner
Herstellung.
Es sind bereits Haftmittel, die ein Alginat enthalten, bekannt. Dabei handelt es sich meist um Pulver, die auf
die dorsale Fläche der Zahnprothese aufgetragen bzw. aufgestreut werden. Das Alginat nimrru die Feuchtigkeit
der Schleimhaut auf, verändert die VisKosität des unter der Prothese befindlichen Speichels und erhöht dadurch
die Adhäsion. Ein solches Haftmittel hat aber nur eine vergleichsweise geringe Wirkungsdauer, da das zunächst
in Pulverform aufgetragene und dann im Mund quellende und klebrig werdende Alginat bei der
Speisen- bzw. Getränkeaufnahme leicht abgespült wird, insbesondere wenn ein größerer Kaudruck erforderlich
ist. Es ist ferner bekannt, Alginate einer pastenförmigen Trägersubstanz beizugeben, doch treten hier die
gleichen Mängel auf, da auch die Trägersubstanz, beispielsweise wenn eine heiße Speise oder ein heißes
Getränk in den Mund gelangt, keinen längeren Bestand hat. Dazu tritt in beiden Fällen der Nachteil, daß die
Alginat bzw. Trägersubstanzen zwangsläufig mit dem Speichel geschluckt werden, was nicht gerade gesundheitsförderlich
ist.
Eine andere Zusammensetzung eines bekannten Gebißhaftmittels (OE-PS 2 63 218) weist als Hauptbestandteil
ein nichtionisches Homopolymer von Acrylamid und bzv/. oder ein anionisehes Copolymer von
Acrylamid mit Acrylsäure auf, dem ein oder mehrere natürliche oder synthetische hydrophile Kolloide sowie
ein das Zusammenbacken verhinderndes Mittel zugesetzt sind, wobei es sich ebenfalls um ein Pulver handelt
An Stelle des das Zusammenbacken der Zusammensetzung verhindernden Mittels können die Hauptbestandteile
auch mit einer Ölgrundlage vereinigt werden, um eine Paste zu erhalten. Schließlich ist ein Haftmittel
bekanntgeworden (DT-AS 10 76 896), das als Grundlage ein Pflanzengummi oder wieder ein Alginat, nämlich ein
Alkalialginat enthält. Die H;>rtmittelkörnchen werden
mit einer Schmelze oder Lösung von Bindemitteln, wie Fett- und Harzsäuren oder Estern dieser Säuren oder
anderen harzähnlichen Stoffen, z. B. Polyvinylacetat, vermischt, wonach man das Gemisch, gegebenenfalls
nach Erwärmen über den Schmelzpunkt des Bindemittels oder bis zum Verdunsten des Lösungsmittels und
Abkühlenlassen, nachzerkleinert und absiebt. Es ergibt sich also wieder ein Haftmittel in Pulverform, das die
bereits geschilderten Mangel aufweist, wobei keines der
bekannten Haftmittel ein wirkliches Festkleben der Prothese am Gaumen bzw. am Zahnfleisch mit sich
bringt, weshalb es bisher auch nicht möglich ist, obere Vollprothesen ohne Gaumenplatte oder Teilprothesen
ohne Klammern bzw. sonstige Haftelemente zu verwenden, obwohl gerade Gaumenplatten, Klammern
u. dgl. die besonders störenden Teile einer Zahnprothese sind.
Demnach liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, diese Nachteile zu beseitigen und ein Haftmittel für
Zahnprothesen zu schaffen, das ein dauerhaftes Ankleben der Prothese am Zahnfleisch ermöglicht, so
daß bei Verwendung des erfindungsgemäßen Haftmittels gaumen- bzw. klammerlose Zahnprothesen getragen
werden können.
Das erfindungsgemäße Haftmittel, das ein Alginat und ein physiologisch einwandfreies Festharz enthält,
zeichnet sich dadurch aus, daß das Haftmittel aus einer streichfähigen Mischung des Alginats ausschließlich mit
einer einen klebenden Mischungsbestandteil bildenden alkoholischen Lösung des Festharzes, vorzugsweise
eines Festharzes auf der Basis von Polyvinylacetat, besteht. Wird diese lackartige Mischung auf die
Zahnprothese aufgetragen, so verdunstet der Alkohol oberflächlich und es bleibt eine harte filmartige Schicht
zurück. Beim Einsetzen der Prothese in den Mund nimmt das Alginat die Feuchtigkeit der Schleimhaut auf,
trocknet dadurch die unter der Prothese befindlichen ZahnHeischpartien und wird selbst klebrig. Durch die
Mundwärme wird das Festharz erweicht und bildet nunmehr einen sehr wirkungsvollen Kleber, so daß die
Prothese an der getrockneten Zahnfleischunterlage wirklich festhaftet, während bei den bisherigen Haftmitteln
die Adhäsion zwar erhöht wurde, die Prothese aber immer noch abgenommen werden konnte.
Dabei kann das Alginat durch seine Einbettung im Festharz nicht abgespült bzw. weggeschwemmt weiden
und somit auch nicht in den Magen bzw. den Verdauungsorganismus gelangen.
Die Mischung enthält das Alginat und die alkoholische Festharzlösung in etwa gleichen Gewichtsteilen.
Zur Herstellung des erfindungsgemäßen Haftmittels wird in der Weise vorgegangen, daß das Festharz
zunächst unter Erwärmung über seinen Erweichungspunkt einige Zeit geknetet und dann unter die
Erweichungstemperatur abgekühlt wird, worauf Alkohol allmählich zugesetzt, weitergeknetet und schließlich
das Alginat beigemengt wird. Grundsätzlich ist so viel Alkohol zuzusetzen, daß das fertige Haftmittel bei
Raumtemperatur streichfähig ist bzw. Lackkonsistenz aufweist.
Das nachfolgende Beispiel soll die Erfindung noch näher erläutern.
Beispiel: Zur Herstellung eines Haftmittels für Zahnprothesen wurde als Grundmasse Polyvinylacetat
mit einem Erweichungspunkt von etwa 8O0C, einem K-Wert von etwa 51 (nach DlN 53726) und einem
Polymerisationsgrad von 850 (durch osmotische Messung) verwendet, wobei es sich um eine bei Normaltemperatur
feste, aber plastische Harzmasse handelt. Dieses Festharz wurde in etwa nußgroße Stücke zerteilt,
langsam einer Universal-Misch- und Knetmaschine
eingegeben und bei etwa 1000C 10-15 min lang
geknetet Hierauf erfolgte eine Abkühlung auf 50 - 600C. wonach 94%iger reiner Alkohol portionsweise
innerhalb von 20 min bei abgedecktem Mischtrog zugesetzt wurde. Diese Lösung bzw. dieses Gemisch
wurde dann noch etwa 20 min lang homogenisiert.
worauf N atriumalginat eingemengt wurde. Es ergab sich
eine lackartige Masse, die mit einem Pinsel auf die dorsale Fläche einer Zahnprothese aufgetragen werden
kann und auf dieser durch Verdunstung des Alkohols zu einem festen filmartigen Oberzug erhärtet.
Claims (3)
1. Haftmittel für Zahnprothesen, das ein Alginat und ein physiologisch einwandfreies Festharz '5
enthält, dadurch gekennzeichnet, daß das Haftmittel aus einer streichfähigen Mischung des
Alginats ausschließlich mit einer einen klebenden Mischungsbestandteil bildenden alkoholischen Lösung
des Festharzes, vorzugsweise eines Festharzes auf der Basis von Polyvinylacetat, besteht.
2. Haftmittel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Mischung das Alginat und die alkoholische Festharzlösung in etwa gleichen Gewichtsteilen
enthält.
3. Verfahren zur Herstellung eines Haftmittels nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das
Festharz zunächst unter Erwärmung über seinen Erweichungspunkt einige Zeit geknetet und dann
unter die Erweichungstemperatur abgekühlt wird, worauf Alkohol allmählich zugesetzt, weitergeknetet
und schließlich das Alginat beigemengt wird.
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