-
Vorrichtung zum Waschen von Fahrzeugen, insbesondere Kraftfahrzeugen
Die Erfinduna bezieht sich auf eine Vorrichtung zum Waschen der Stirn- und Seitenflächen
von Fahrzeugen, insbesondere Kraftfahrzeugen.
-
Es sind stationäre Waschanlagen, durch welche die Fahrzeuge mittels
Eigen- oder Fremdantriebe hindurchgeführt werden, ebenso wie fahrbare Waschanlagen
bekannt, die entlang des stehenden Fahrzeuges bewegt werden. Alle Waschanlagen weisen
in Schwenkarmen gelagerte Bürsten, Schwammwalzen oder sonstige, mit Reinigungselementen
versehene Rotationskörper auf, die im allgemeinen als Waschbürsten bezeichnet werden.
-
Eine vorbekannte fahrbare Waschvorrichtung (französische Patentschrift
1236 015) besteht aus einem das zu waschende Fahrzeug portalartig umgebenden
Fahrgestell. Es ist auf parallel zur Fahrzeuglängsachse sich erstreckenden Schienen
hin und her beweglich geführt und weist zwei in Schwenkarmen vertikal gelagerte
und eine höhenbeweglich geführte sowie horizontal gelagerte Waschbürste auf. Die
Schwenkarme für die vertikalen Waschbürsten werden mit Hubmotoren gegen die Fahrzeugseitenfläche
bewegt. Ob und inwieweit diese vertikalen Waschbürsten auch die Stirnflächen
des Fahrzeuges zu bearbeiten vermögen, ist unbekannt geblieben. Jedenfalls läßt
die Anordnung der Hubmotoren schließen, daß der mögliche Schwenkwinkel der Schwenkarme
nur gering ist, so daß die vertikalen Waschbürsten nicht die gesamte Stimfläche
des Fahrzeuges erreichen können.
-
Bei einer vorbekannten stationären Waschanlage (britische Patentschrift
885 104) sind ebenfalls eine horizontale und zwei vertikale Waschbürsten
in Schwenkarmen gelagert, deren Andrückkraft an die Fahrzeugflächen durch das Eigengewicht
bestimmt wird, indem die Schwenkarme der. vertikalen Waschbürsten in geneigter Stellung
gelagert und die Schwenkarme der horizontalen Waschbürste mit Gegengewichten versehen
sind. Bei dieser Anlage sind die vertikalen Waschbürsten zwar pendelfähig gelagert,
so daß sie aus ihrer Ruhestellung nach beiden Seiten ausschwingen können; in der
Ruhestellung sind diese Waschbürsten jedoch mit beträchtlichem Abstand voneinander
angeordnet, so daß auch diese Bürsten nicht die ganze Stirnfläche des Fahrzeuges
zu überdecken vermögen.
-
Das Problem beim Waschen von Fahrzeugen besteht aber gerade darin,
die Kühlerstirnfläche sauber zu waschen, weil dort erfahrungsgemäß die stärkste
Verschmutzung vorliegt, deren Entfernung durch das Vorhandensein organischer Rückstände
von Insekten u. dgl. besonders erschwert wird. Ein anderes nicht unwichtiges Problem
ist in der Wahrung einer minimalen Baugröße der Waschanlagen zu sehen, damit diese
in den vorhandenen Räumen von Tankstellen u. dgl. installiert werden können.
-
Mit der Erfindung wird die Aufgabe gestellt, diese Probleme unter
Vermeidung der Nachteile vorbekannter Anlagen mit einfachen Mitteln zu lösen. Dabei
geht die Erfindung aus von einer Vorrichtung zum Waschen der Stim- und Seitenflächen
von Fahrzeugen, bestehend aus einem neben beiden Fahrzeuglängsseiten in Schienen
geführten Fahrgestell, an dem zwei vertikal in Schwenkarmen gelagerte Waschbürsten
vorgesehen sind, die am stehenden Fahrzeug vorbeibewegt und gegen die Karosserieflächen
angedrückt werden.
-
Das Wesen der Erfindung besteht darin, daß die Schwenkarme so lang
bemessen sind, daß die Waschbürsten in ihrer Stellung vor einer Fahrzeugstirnfläche
miteinander kämmen.
-
Mit dieser erfindungsgemäßen Anordnung wird gleichermaßen erreicht,
daß die Fahrzeugstirnflächen ganzflächig gereinigt werden, daß die Waschbürsten
sich in ihrer kämmenden Stellung selbständig reinigen und daß eine erhebliche Platzersparnis
erzielt wird. Die Erfindung ermöglicht das Säubern der Kühler-und Heckflächen sowohl
durch die horizontale als auch durch die vertikalen Waschbürsten.
-
Soweit es bekannt ist, mit vertikalen Waschbürsten die gesamte Stimfläche
eines Fahrzeuges zu bestreichen, sind diese in der Regel versetzt angeordnet, woraus
zu schließen ist, daß man das gegenseitige Berühren der Waschbürsten vermeiden wollte.
Offenbar hat man befürchtet, daß die Borsten oder sonstigen Waschelemente sich bei
Berühren gegenseitig verfangen und aus ihrer Halterung reißen könnten.
-
Entgegen diesem Vorurteil konnte beim Gegenstand der Erfindung nicht
nur festgestellt werden, daß diese Besorgnis unbegründet ist, sondern daß
auch
eine Selbstreiniauna der Waschbürsten stattfindet, wenn diese in ihrer Grundstellung
miteinander kämmen. Die Platzersparnis ergibt sich daraus, daß die vertikalen Waschbürsten
in ihrer Grundstellung miteinander während ihrer Rotation kämmen, so daß die Waschvorrichtung
von jeder Richtung her Z, C (Yegen das Fahrzeug bewegt werden kann bzw. die
umgekehrte Bewegung stattfindet. Die Länge der C C
Waschhalle braucht nur
weni-.größer als die Länge des größten Fahrzeuges zuzuglich des doppelten Waschbürstendurchmessers
zu sein. Außerdem wird die Mindestbreite der Waschhalle durch das Fahrgestell, nicht
aber durch die Waschbürstenanordnung bestimmt.
-
Der Gegenstand der Erfindung kann in mannigfacher Weise ausgestaltet
werden. So empfiehlt es sich beispielsweise, die Schwenkarme der Bürsten an der
Fahrgestellinnenseite aus ihrer kämmenden Ruhela-e nach beiden Seiten pendelfähig
zu lagern. Diese Maßnahme ist für sich bei stationären WaschanlaRen bekannt (britische
Patentschrift 885 104).
-
Eine weitere Variante besteht darin, daß die Waschbürsten sich in
an sich bekannter Weise durch Federdruck oder schräge Lagerung selbsttätig an das
Fahrzeug anlegen. Bei stationären Anlagen ist die schräge Lagerung (britische Patentschrift
885 104) und die Anordnung von Federn (USA.-Patentschrift 1654 664)
bekannt. Diese Anordnungen haben den Vorteil, daß man einen gesteuerten motorischen
Antrieb einsparen kann.
-
Im Rahmen der Erfindung erweist es sich weiterhin als vorteilhaft,
die Drehrichtung der Waschbürsten am Ende jeder Vorschubbewegung umzukehren, was
an sich bei Waschanlagen für Eisenbahnwagen vorbekannt ist. Mit dieser Maßnahme
erreicht man bei hin und her beweglichen Waschvorrichtungen eine Verbesserung des
Wascheffektes, indem alle in Hohlkehlen oder sonstigen Vertiefungen vorhandenen
Verschmutzungen von den Waschbürsten erreicht werden können.
-
Schließlich sieht die Erfindung im Rahmen eines Ausführungsbeispieles
vor, daß die Schwenkarme teleskopartig in ihrer Länge verstellbar ausgebildet sind.
Dadurch kann man sich den verschiedensten Wagentypen anpassen, insbesondere dann,
wenn die Fahrzeuge extreme Heckflossen aufweisen, die das freie Ausschwingen langer
Schwenkarme behindern würden. Die Hebelarinveränderung von Schwenkarmen ist allerdings
in der Weise bekanntgeworden (USA.-Patentschrift 2 983 937), daß die vertikale
Waschbürste an scherenartig ausgebildeten Hebeln gelagert ist, was aber offensichtlich
das Verschwenken der Hebel verhindert.
-
In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung schematisch
dargestellt. Es zeigt F i g. 1 eine Draufsicht auf eine Waschvorrichtung
gemäß der Erfindung mit zwei vertikalen Waschbürsten in ihrer Ruhestellung, F i
g. 2 eine Draufsicht auf eine Waschvorrichtung gemäß F i g. 1 während
der Bearbeitung der Seitenflächen eines Fahrzeuges und F i g. 3 eine Seitenansicht
der erfindungsgemäßen Waschvorrichtung gemäß F i g. 1 und 2.
-
In einem Fahrgestell 1, bestehend aus den beiden durch Streben
17 od. dgl. miteinander verbundenen Gestellhälften 2 und 3, sind an
den Innenseiten Schwenkachsen 4 und 5 für vertikal angeordnete Waschbürsten
10 und 11 vorgesehen. An jeder dieser Achsen 4, 5 sind oben
und unten horizontal gerichtete Schwenkarme 6 und 7 gelagert. Zwischen
den beiden Enden eines jeden Armpaares 6 und 7 sind die vertikalen
Waschbürsten 10 und 11 drehbar gelagert. Die Waschbürsten
10, 11 sind in der üblichen Weise als mit Borsten u. dgl. besetzte Rotationszylinder
ausgebildet. Sie sind so an den Schwenkarmen 6, 7
angeordnet, daß sie, wenn
die Arme senkrecht zu den Fahrzeugseitenflächen gerichtet sind (vgl. F i
g. 1),
mit ihren Borsten miteinander im Eingriff stehen. Die Waschbürsten
10, 11 und Schwenkarme 6, 7 bilden so zwei einander gegenüberstehende,
um die Achsen 4 und 5 pendelnde Schwingflügel, die, wenn beispielsweise durch
ein relativ zu dem Gestell 1 bewegtes Fahrzeug ein Druck auf die Waschbürsten
10, 11 in der Mitte ausgeübt wird, zur Seite hin ausweichen. Damit die beiden
einander gegenüber angeordneten Schwingflügel immer wieder in ihre Ruhelage, in
der die Waschbürsten 10 und 11 miteinander kämmen, zurückkehren können,
sind Federanordnungen 14 Lind 15 vorgesehen. Es können aber auch die Schwenkachsen
4 und 5 aeaenüber der vertikalen Richtung leicht nach innen zur Mitte hin
geneigt sein, so daß die Schwenkarme 6, 7 sich unter dem Einfluß der Schwerkraft
stets in die gezeigte Ruhelage zurückbewegen.
-
Fährt ein Fahrzeug 16 durch das Gestell 1 hindurch oder
wird das Fahrgestell 1 gegenüber einem stehenden Fahrzeug 1, wie in
der Zeichnung dargestellt, verschoben, wird durch die beiden rotierenden Waschbürsten
10 und 11 zuerst die vordere Stirnfläche und danach, wenn die beiden
Schwenkarme 6, 7 zur Seite hin ausweichen, auch jede Seitenfläche des Fahrzeuges
16 gesäubert. Der Anlagedruck der Waschbürsten kann in einfacher Weise geregelt
werden, beispielsweise durch Verändern der Federspannung oder Verstellung der Neigung
der Schwenkachsen 4 und 5.
Die Drehzahl der Waschbürsten kann beispielsweise
regelbar und auch die Drehrichtung umkehrbar sein.
-
Es kann ferner noch eine um eine horizontale Achse 18 schwenkbare
Waschbürste 19 zum Säubern der Oberseite des Fahrzeuges 16 vorgesehen
sein. Die Schwenkachse 18 dieser horizontalen Waschbürste 19 ist an
den Schwenkannen 20 und 21 gelagert, welche an den beiden Gestellhälften 2 und
3 schwenkbar und höhenverstellbar befestigt sind. Zur Regelung des Anlagedruckes
der horizontalen Waschbürste 19 können an den Schwenkarmen 20 und 21 verschiebbare
Gewichte 22 und 23 vorgesehen sein. Somit können auch Fahrzeuge
16 mit unregelmäßigen und gewölbten Flächen gewaschen werden.
-
Wird das Fahrgestell am stehenden Fahrzeug hin-und zurückbewegt, dann
läßt die Lagerung der Schwenkarme 20, 21 dessen Umschwenken um 1801
zu, so
daß die horizontale Waschbürste 19 immer über das Fahrzeug gezogen werden
kann.
-
Um die Waschvorrichtung verschiedenen Betriebsverhältnissen anzupassen,
können die die vertikalen Waschbürsten 10 und 11 tragenden Schwenkarme
6, 7
teleskopartig ausgebildet sein.
-
Wird die Waschvorrichtung auf Schienen geführt und durch einen Motor
angetrieben, so können Endanschläge vorgesehen sein, durch welche die Umsteuerung
oder Abschaltung des Motors ausgelöst wird. Es kann aber auch beispielsweise unmittelbar
vor einem Endanschlag 25 eine Aussparung 26 in der Schiene vorgesehen
sein, damit die treibenden Räder beim Anschlagen leer laufen.
Es
ist ersichtlich, daß der Grundgedanke der Erfindung, die vertikalen Waschbürsten
an lose pendelnden Schwingflügeln zu lagern, so daß sie sich selbsttätig auf jede
Fahrzeugbreite einstellen, sich auch noch durch weitere konstruktive Varianten verwirklichen
läßt. Die Erfindung ist also nicht nur auf das hier gezeigte Beispiel beschränkt.
So können beispielsweise in einem längeren Gestell auch mehrere solcher durch derartige
Schwingflügel gebildeten Pendelbürsten angeordnet sein.