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Mischer für feinkörniges, pulverförmiges oder flüssiges bzw. breiiges
Gut Die Erfindung bezieht sich auf Mischer für feinkörniges, pulverförmiges oder
flüssiges bzw. breiiges Gut mit einem aufrecht stehenden zylinderförmigen, verschließbaren
Mischbehälter und konzentrisch in ihm angeordneter, hochtourig angetriebener Welle,
an der in mehreren übereinanderliegenden Ebenen radiale Arme befestigt sind, an
denen bezüglich der Drehrichtung nach hinten ansteigende Querstäbe angebracht sind.
Insbesondere dient der Mischer zum Mischen von pulverförmigen Kunststoffen, die
sich während des Mischvorganges auf eine Temperatur von etwa 120 bis 1500 C erwärmen
können und dabei gegebenenfalls mit einem Weichmacher gleichmäßig vermischt werden
sollen.
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Beim Mischen von feinkörnigen oder pulverförmigen Kunststoffen in
Mischern der vorstehend genannten Art besteht das Problem, daß das Mischgut durch
die Mischwerkzeuge zentrifugal nach außen in Richtung auf die Behälterwand geschleudert
und dann nach oben gedrückt wird, bis es einen Umkehrpunkt erreicht hat und auf
einer trichterförmigen Bewegungsbahn zum Zentrum des Mischbehälters hin durch die
Fliehkraft gebremst langsam zurückfällt. Sowie das Mischgut wieder in den Bereich
der Mischwerkzeuge gelangt, wird es zentrifugal nach außen beschleunigt und gegen
die Behälterwand geschleudert. Die Erwärmung des Mischgutes während des Schleudervorganges
wird beispielsweise durch die Berührung mit den Mischwerkzeugen und durch die Reibung
der einzelnen Mischgutpartikeln untereinander und an der Behälterwand erreicht.
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Der Nachteil der bekannten Mischer mit in mehreren übereinanderliegenden
Ebenen angeordneten Mischwerkzeugen besteht darin, daß eine weitgehend gleichmäßige
Verdichtung und Durchmischung des gesamten Mischgutes nicht erzielt wird, wodurch
eine gleichmäßige Erwärmung des Mischgutes nicht gegeben ist, sondern örtliche Wärmespitzen
auftreten können. Bei den bekannten Mischern wird nämlich ein Teil des Mischgutes
bereits von den obersten Mischwerkzeugen erfaßt und nach außen geschleudert, wo
es verfrüht wieder in die aufsteigende Zone gelangt, in der oberhalb der Mischwerkzeuge
keine Durchwalkung bzw. Durchwirbelung des Mischgutes und damit praktisch auch keine
Reibung der Mischgutpartikeln untereinander stattfindet. Der durch die obersten
Mischwerkzeuge durchfallende Rest des Mischgutes wird erst von den weiter unten
liegenden Werkzeugen erfaßt und nach außen geschleudert, so daß er bei seiner Aufwärtsbewegung
mit mehreren übereinander umlaufenden Mischwerkzeugen in Berührung gelangt und dadurch
besser durchwalkt
wird. Dementsprechend wird dieser Teil des Mischgutes auch stärker
erwärmt.
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Oberhalb der Mischwerkzeuge wird das Mischgut in der aufsteigenden
Zone ohne wesentliche Eigenreibung nur noch nach oben gedrückt, bis es den Umkehrpunkt
erreicht hat und in dem nach innen gerichteten Trichter wieder nach unten rutscht.
Eine Durchmischung der unterschiedlich erwärmten Mischgutteile findet hierbei nicht
mehr statt.
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Ein weiterer Nachteil bekannter Mischer besteht darin, daß sich während
des Mischvorganges im Mischgut zu viel Luft befindet, welche die vorteilhafte Reibung
der Mischgutpartikeln gegeneinander behindert und dadurch die Erwärmung des Mischgutes
verlangsamt. Auch besteht bei den bekannten Mischern der wesentliche Nachteil, daß
das Mischgut in der Nähe der Behälterseitenwand und der Enden der rotierenden Mischwerkzeuge
auf Grund der auf es ausgeübten Zentrifugalkraft zu stark mit schädlichen Auswirkungen
auf das Mischgut zusammengedrückt wird. Solche Zonen führen dazu, daß das Mischgut
hier stärker als in anderen Behälterzonen erwärmt wird und dabei agglomeriert. Der
übrige Teil des Mischgutes verbleibt jedoch im pulverförmigen Zustand. Deshalb ist
auch kein gleichmäßiges Endprodukt zu erzielen.
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Man hat zwar bereits versucht, Schäden von Mischgutteilmengen durch
überstarke Verdichtungen des Mischgutes in der besonders gefährlichen Zone am Übergang
vom Behälterboden in die Behälterwand durch die Anordnung von nach oben weisenden
Leitflächen an den Tragarmen des Mischwerkzeuges zu vermeiden. Hierdurch erreicht
man jedoch keine Entlastung der Vorderkante des Werkzeugarmes, sondern nur einen
schnelleren vertikalen Mischgutumlauf. Das Mischgut wird in verdichtetem
Zustand
nach oben gedrückt, und es erfolgt praktisch keine Durchmischung mit den weniger
dicht aneinanderliegenden Mischgutpartikeln.
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Bei Schokolademischern mit langsam umlaufendem Mischwerkzeug ist
es auch bekannt, das Mischgut mit Leitblechen von der Behälterseitenwand wegzudrücken.
Hierdurch wird aber eine Belüftung des Mischgutes hervorgerufen, was bei feinkörnigem
Kunststoff od. dgl. unerwünscht ist.
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Die Aufgabe der Erfindung besteht darin, die oben beschriebenen Nachteile
der bekannten Mischer zu vermeiden und einen Mischer zu schaffen, in dem das Mischgut
derart durcheinanderbewegt wird, daß bei geringerer Drehzahl der Mischwerkzeuge
als bei den bisher bekannten hochtourig arbeitenden Mischern innerhalb kürzerer
Zeit ein gleichmäßiger durchmischtes und erwärmtes Endprodukt erzielt wird. Insbesondere
soll durch die Erfindung ein Mischer geschaffen werden, bei dem der vertikale Mischgutumlauf
beschleunigt wird und nahezu das gesamte Mischgut im Mischbehälter zentral bis etwa
auf den Boden herabfällt und von dort erneut in einer breiten und hohen Zone gleichmäßig
und intensiv durchwalkt nach oben steigt, wobei die Mischgutverdichtung und Mischguterwärmung
in dieser gesamten Zone nahezu gleich ist. Erst wenn das Mischgut bei seinem Umlauf
im Mischbehälter den höchsten Punkt erreicht hat, soll die Durchwalkung desselben
beendet sein. Außerdem soll bei dem vorgeschlagenen Mischer das Mischwerkzeug derart
ausgebildet sein, daß es die im Mischgut befindliche Luft, besonders in seiner aufsteigenden
Zone, weitgehend aus ihm herauszieht, damit die durcheinandergewalkten Mischgutpartikeln
bei ihrer Aufwärtsbewegung ungehindert aneinandergerieben werden und sich somit
gegenseitig in der gewünschten Weise erwärmen können.
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Zur Lösung dieser Aufgabe wird gemäß der Erfindung ein Mischer der
eingangs genannten Art vorgeschlagen, bei dem an jedem der radialen Arme des Mischwerkzeuges
nahe seinem äußeren Ende wenigstens ein iiber dem Arm liegender, mit seinem vorderen
Ende in einem spitzen Winkel sowohl zum Behälterboden als auch zur Behälterseitenwand
weisender Querstab angeordnet ist, dessen frei liegende Enden bezüglich der Drehrichtung
wenigstens nach vorn über den betreffenden Arm hinausragen.
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Diese Querstäbe bewirken, daß das auf Grund der Zentrifugalkraft
gegen die Mischbehälterwand geschleuderte Mischgut zum Teil wieder an die Innenseite
des aufsteigenden Mischgutringes umgelenkt und in einer breiten Schicht beschleunigt
nach oben gedrückt wird. Die auf die Mischgutpartikeln ausgeübte Zentrifugalkraft
wirkt dieser Bewegung entgegen, so daß noch weit über den Querstäben eine nahezu
senkrechte Bewegung des Mischgutes mit fast gleichmäßiger Verdichtung festzustellen
ist. Dabei werden die einzelnen Partikeln des Mischgutes durch die rotierenden Querstäbe
vorteilhaft stark durcheinandergewalkt, um sich zusätzlich zu der durch das Mischwerkzeug
erzeugten Reibung gegenseitig durch Reibung aneinander gleichmäßig zu erwärmen.
Örtliche Wärmespitzen im Mischgut werden so wirksam vermieden.
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Da die Querstäbe in zwei oder mehr Ebenen übereinander und vorzugsweise
zueinander angeordnet sind, erfolgt eine doppelte bzw. mehrfache zwangläufige Durchwalkung
des Mischgutes bis weit
über die halbe Höhe des Behälters hinaus. Bis sich das durchwirbelte
hochsteigende Mischgut beruhigt hat, hat es fast seinen höchsten Punkt erreicht
und fällt wieder in Form einer trichterartigen Trombe im Zentrum des Mischbehälters
nach unten zurück. Die unteren Querstäbe des Mischwerkzeuges werden nach einem Ausführungsbeispiel
der Erfindung von an sich bekannten horizontal verlaufenden messerförmigen Armen
getragen, welche das auf dem Boden liegende Mischgut hochreißen und wenigstens teilweise
in den Bereich der Querstäbe bringen; die oberen Querstäbe sind von Armen gehalten,
die von der Nabe der Antriebswelle aus zur Behälterwand ansteigen, da diese Anordnung
das Mischgut besser in der Behältermitte durchfallen läßt. Die auf das Mischgut
durch die rotierenden ansteigenden Arme ausgeübte Zentrifugalkraft ist an dieser
Stelle sehr gering, so daß Mischgutteile nach Umlenkung in Richtung auf die Behälterwand
sofort wieder aus dem Bereich dieser Tragarme herausfallen und weiter zum Behälterboden
fallen können.
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Hierdurch ist es auch möglich, diese Tragarme möglichst nahe am Behälterboden
mit der Welle zu verbinden. Man kann die oberen Tragarme sogar auf gleicher Höhe
mit den unteren Tragarmen an der Welle bzw. deren Nabe befestigen, da die Tragarme
für die in den verschiedenen Ebenen liegenden Querstäbe versetzt zueinander angeordnet
sind. Die Schrägstellung der Tragarme für die oberen Querstäbe hat auch noch den
Vorteil, daß das herabfallende Mischgut erst kurz über dem Behälterboden von ihnen
erfaßt wird.
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Bei der praktischen Ausführung sind die Querstäbe über einen Verbindungssteg
als Abstandhalter angeordnet und zum Behälterboden mit der vorauseilenden Spitze
geneigt an den Mischwerkzeugarmen gehalten. Die genaue Winkelstellung kann je nach
Art des zu verarbeitenden Mischgutes und der maximalen Drehzahl des Mischwerkzeuges
gewählt werden. Vorteilhaft soll jeder Querstab nach hinten zwischen 30 und 450
ansteigen. Die Spitze jedes Querstabes soll vorteilhaft 1 bis 5 0/o und das Ende
des gleichen Stabes 10 bis 25B/o vom Behälterdurchmesser von der aufsteigenden Behälterwand
entfernt stehen. Das nach unten weisende vordere Ende jedes Querstabes endet im
Abstand vor dem entsprechenden Tragarm nahe der Behälterwand. Dadurch stoßen die
Querstäbe, die nur einen geringen Querschnitt haben, stets in die Zone der stärksten
Verdichtung des Mischgutes und lösen eine überstarke Verdichtung am Behältermantel
durch Ableitung des Mischgutes weiter in das Behälterinnere auf. Hierdurch bewirken
sie gleichzeitig, daß eine breitere, höhere und gleichmäßiger verdichtete aufsteigende
Mischgutzone entsteht. Diese Anordnung hat auch noch den Vorteil, daß die nachfolgenden
Enden der Tragarme, welche gleichfalls das Mischgut erfassen und nach oben drücken,
nicht zu stark belastet werden und deshalb keine zu große Pressung und Erwärmung
des zwischen Tragarmende und der Behälterwand befindlichen Mischgutes, besonders
in der Ecke zwischen Boden und Behälterwand, hervorrufen können. Das vordere Ende
jedes Querstabes ist vorzugsweise keilförmig verjüngt, so daß es eine bessere Abhebewirkung
besitzt. Bei richtiger Anordnung der Querstäbe an den unteren Tragarmen kann man,
ohne Nachteile auf den Mischvorgang, Mischbehälter mit flachen Böden und nur
schwach
abgerundeten Ecken zwischen Boden und Behältermantel wählen, die eine bessere Entleerung
gewährleisten und die Mischerfertigung verbilligen.
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Erfindungsgemäß ist jeder Querstab mittels eines stegförmigen Abstandhalters
auf dem betreffenden Tragarm abgestützt. Hierdurch wird es möglich, daß das vordere
Ende jedes Querstabes im gewünschten Abstand vor dem betreffenden Tragarm des Mischwerkzeuges
umläuft. Außerdem erhält man den Vorzug, daß sich, in Drehrichtung gesehen, hinter
dem Querstab und dem ihn abstützenden Abstandhalter eine Zone bildet, in der ein
Unterdruck herrscht.
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Diese Zone bewirkt, daß die in dem Mischgut der näheren Umgebung befindliche
Luft und Feuchtigkeit aus ihm herausgesaugt und in die weniger verdichtete Zone
zwischen aufsteigender und abfallender Mischgutzone abgeleitet wird, da sich der
Vakuumraum hinter jedem Querstab, einmal durch das Vorauseilen der Querstabspitze
und auf Grund der zum Mischerinneren abnehmenden Mischgutverdichtung vom Behältermantel
ausgehend schließt.
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Die Luftableitung hat wiederum den Vorzug, daß die durcheinandergewalkten
Mischgutpartikeln durch Lufteinschlüsse nicht gehindert werden, sich gegeneinander
zu reiben und sich vorteilhaft vorwiegend dadurch zu erwärmen. Außerdem erhält man
den Vorzug, daß der Weichmacher nach dem Absaugen der Luft aus dem Mischgut leichter
und tiefer in die Kunststoffpartikeln eindringen kann. Es ist lediglich wichtig,
daß die Zone hinter den Querstäben, in der der Unterdruck herrscht, nicht einen
direkten Zugang zu dem vom Mischgut freien Teil des Mischbehälters hat, in welchem
sich vom Mischgut freie Luft befindet.
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Die unteren Tragarme des Mischwerkzeuges sind im Querschnitt keilförmig
ausgebildet und weisen eine fast senkrecht verlaufende Rückseite auf. Dadurch bildet
sich beim Umlaufen des Mischwerkzeuges hinter den unteren Armen ein Luftkanal, in
welchem praktisch kein Mischgut vorhanden ist.
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Durch diesen Luftkanal, der von der Welle ausgeht, kann die aus dem
Mischgut beim Einpressen in die aufsteigende Mischgutzone herausgedrückte Luft zur
Mitte des Behälters abfließen, wo sich die nach oben offene Trombe befindet. Die
stärkere Höhenförderung der erfindungsgemäßen Mischwerkzeuge erhält diese Trombe
auch bei hohem Füllgrad.
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Es besteht also während des gesamten Mischvorganges eine mischgutfreie
Verbindung zwischen der Rückseite der unteren Mischwerkzeugarme und dem Teil des
Mischbehälters, in dem sich kein Mischgut befindet. Ein Mischer für Kunststoffpulver
hat auch die wichtige Aufgabe, das Mischgut während des Mischprozesses zu trocknen,
d. h., die Feuchtluft muß vom Mischgut getrennt und abgeleitet werden, da sie andernfalls
wieder in das Mischgut übergeht.
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Wenn nun die Klappe im Behälterdeckel geöffnet wird oder in der Klappe
für die Zugabeöffnung ein Entlüftungsstutzen angeordnet ist, dann kann die von den
Mischwerkzeugarmen aus dem Mischgut herausgepreßte Feuchtluft, die laufend in die
Lufttrombe abfließt, auf Grund des Überdruckes der sich durch die Temperatursteigerung
im Behälter bildet, durch den Entlüftungsstutzen entweichen. Das Abführen der Feuchtluft
kann auch noch wesentlich beschleunigt und verbessert werden, wenn im Temperaturbereich
zwischen etwa 70 und 1000 C durch eine seitlich angeordnete Öffnung, beispielsweise
eine
Weichmacherzuleitung, im Behälterdeckel eventuelI vorgewärmte, trockene Luft
eingeblasen wird. Zwischen dieser Luftzone und den hinter den Querstäben gebildeten
Unterdruckräumen darf jedoch keine Verbindung bestehen, damit der Unterdruck hinter
den Querstäben zum Absaugen der im Mischgut befindlichen Luft aufrechterhalten wird.
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Deshalb sind die Abstandhalter für die Querstäbe erfindungsgemäß
an den Tragarmen in größerem Abstand von deren hinterer Kante direkt oder über einen
weiteren Zwischensteg befestigt. Dies trifft auch für die Querstäbe zu, welche an
den oberen Tragarmen angeordnet sind. Auch an diesen Tragarmen bildet sich nämlich
auf der Rückseite ein mischgutfreier Raum, welcher mit dem Luftarm im Mischbehälter
stets in Verbindung steht.
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Um die Durchwalkung bzw. Durchwirbelung des Mischgutes noch weiter
zu verbessern, sind vorteilhaft wenigstens an den oberen Querstäben der Mischwerkzeugarme
zur Behälterwand und nach oben weisende, eventuell messerartig geformte Leitkörper
angeordnet, die auch noch bei geringerer Füllung eine starke Höhenförderung bis
unter den Deckel des Mischbehälters bewirken. Wenn diese Leitkörper messerartig
geformt und angeordnet sind, dann werden dadurch zerstörbare, grobe Agglomerate
im Mischgut zerkleinert. Es ist auch möglich, mehrere Querstäbe der erfindungsgemäß
vorgeschlagenen Art nebeneinander an jedem Tragarm vorzusehen, wodurch die Zone
der gleichmäßigen Verdichtung und Durchwirbelung des Mischgutes noch weiter verbreitert
wird. Durch bessere Höhenförderung wird der vertikale Mischgutumlauf vorteilhaft
beschleunigt und außerdem auch der Mischbehälterdeckel von innen bestrichen, wodurch
einer Ansatzbildung entgegengewirkt wird.
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Vorzugsweise ist am Deckel des Mischbehälters ein in den Mischraum
ragendes, an sich bekanntes Umlenkmesser mit konkaver Arbeitsfläche befestigt, welches
bis etwa zur halben Höhe senkrecht in den Mischbehälter hineinragt und zum Behältermantel
vorteilhaft einen Abstand von 10 bis 16 °/o des Behälterdurchmessers hat. In den
vorbekannten Mischern hat der Mischgutring an der Innenseite eine trichterförmige
Form mit Strömungsrichtung zum Behälterboden.
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Durch die auf dieses Mischgut wirkende Fliehkraft wird der Rückfluß
zum Behälterboden gebremst und dadurch verlangsamt. Wenn ein erfindungsgemäßes Umlenkmesser
eingebaut ist, wird der Mischgutring an der Innenseite fortlaufend abgeschält und
umgelenkt. Die umgelenkten Mischgutmengen stürzen dann ähnlich einem Wasserfall
durch die Lufttrombe in der Behältermitte sehr schnell zum Boden zurück, ohne die
Lufttrombe ganz aufzuheben. Der vertikale Mischgutumlauf wird hierdurch verfahrensmäßig
vorteilhaft sehr stark beschleunigt und die Mischwirkung wesentlich verbessert.
Die Querstäbe, Abstandsstäbe usw. besitzen vorzugsweise einen kreisförmigen Querschnitt.
Es können aber auch beliebige andere Profile Anwendung finden.
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In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel des erfindungsgemäßen
Mischers dargestellt, und zwar zeigt F i g. 1 einen Mischer ohne Vorderteil des
Mischbehälters mit den in einer Stellung befindlichen Mischwerkzeugen,
Fig.
2 eine ähnliche Ansicht wie Fig. 1, jedoch mit um 900 verdrehten Mischwerkzeugen
(das zurückliegende obere Mischelement ist gestrichelt und nur zum Teil gezeichnet),
Fig 3 eine Draufsicht auf einen offenen Mischbehälter und Fig.4 eine vergrößerte
Ansicht eines an einem keilförmigen Tragarm befestigten Querstabes.
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Der erfindungsgemäße Mischer besitzt einen Boden 1, eine zylinderförmige
Seitenwand 2 und einen Deckel 3. In der Mitte des Deckels 3 befindet sich eine Zugabeöffnung
für Trockenstoffe, die mit einer Klappe 3 a verschlossen ist. Seitlich von der Klappe
ist ein in das Mischerinnere hineinragender Rohrstutzen 3b mit Schlauchansatz 3
c für Flüssigkeitszuführung angeordnet. Dicht über dem Boden befindet sich in der
Seitenwand 2 eine Entleerungsöffnung, die mit einer Klappe 2 a verschlossen ist
Die Klappe 2a ist von einem Gehäuse 2 b mit Auslaufstutzen überdeckt. Durch den
Boden ragt von unten eine Welle 4, die in einer nach oben spitz zulaufenden Nabe
5 endet. Die Welle ist im Gehäuse 16 gelagert und trägt am unteren Ende ein Antriebselementl7,
beispielsweise eine Riemenscheibe. Der Maschinenfuß ist mit 18 bezeichnet. An der
Nabe 5 sind in zwei übereinanderliegenden Ebenen je zwei radial verlaufende Arme
6 und 7 befestigt. Die Arme 6 laufen dicht über dem Boden 1 und sind, in Drehrichtung
gesehen, an ihrer vorderen Kante keilförmig verjüngt. Ihre Rückseite 6 a steht senkrecht
oder ist leicht nach außen gewölbt. Beim Umlaufen der Arme 6 während des Mischvorganges
wird das Mischgut von den Armen 6 von dem Behälterboden 1 abgehoben und nach oben
gedrückt. Auf der Rückseite der Arme 6 bildet sich dann eine Zone 8, in der sich
praktisch kein Mischgut befindet Diese Zone 8 erstreckt sich bis an die Nabe 5 und
steht mit dem im Behälter befindlichen Luftraum in Verbindung, da das an den Behälterwänden
2 hochgedrückte Mischgut trichterförmig von oben in Richtung auf die Nabe 5 herabstürzt,
jedoch im Zentrum des Behälters stets eine Lufttrombe freiläßt.
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Nahe am äußeren Ende jedes Armes 6 ist beispielhaft ein geradliniger
Querstab 9 über einem stegförmigen Abstandhalter 10 befestigt. Jeder Querstab 9
hat zur Behälterwand 2 an der vorauseilenden Spitze 9 a einen geringen und am hinteren
Ende 9 b einen weiten Abstand von vorteilhaft 15°/o des Behälterdurchmessers. Außerdem
verläuft der nach hinten ansteigende Querstab 9 in einem Winkel zum Behälterboden
1, so daß er das Mischgut während des Mischvorganges im Behälter nach oben und nach
innen leitet. Das vordere Ende 9 a des Querstabes 9> welches, in Drehrichtung
gesehen, vor dem betreffenden Tragarm 6 endet, ist keilförmig verjüngt, um das Abheben
des Mischgutes von der Behälterwand zu verbessern.
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Beim Drehen des Mischwerkzeuges bildet sich jeweils auf der Rückseite
der Querstäbe 9 und der sie tragenden Abstandhalter 10 eine Unterdruckzone 11, welche
das Entfernen der im Mischgut befindlichen Luft aus demselben begünstigt. Diese
Zone 11 darf mit der auf der Rückseite der Tragarme 6 befindlichen Luftzone 8 nicht
verbunden sein, da sonst der in ihr herrschende Unterdruck aufgehoben würde.
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Die Tragarme 7 verlaufen schräg nach oben und besitzen beispielsweise
einen kreisförmigen Quer-
schnitt. An ihrem äußeren Ende ist beispielhaft rechtwinklig
eine Stange 12 befestigt, die in ähnlicher Weise wie bei den Tragarmen 6 einen Abstandhalter
10 für jeweils einen weiteren Querstab 9 trägt. Die mit den Armen 7 verbundenen
Querstäbe sind in gleicher Weise angeordnet wie die mit den Tragarmen 6 verbundenen
Querstäbe. Bei dem zeichnerisch dargestellten Ausführungsbeispiel sind die oberen
Querstäbe 9 jedoch noch zusätzlich mit schräg nach oben und in Richtung auf die
Behälterwand weisenden messerartig geformten Leitkörpern 13 versehen. Diese Leitkörper
13 begünstigen das Durcheinanderwalken des Mischgutes.
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Auch auf der Rückseite der mit den Tragarmen 7 verbundenen Querstäbe
9 und der entsprechenden Abstandhalter 10 bildet sich eine nicht näher dargestellte
Unterdruckzone 11. Diese darf jedoch nicht mit einer auf der Rückseite der Tragarme
7 sich bildenden, ebenfalls nicht dargestellten, Luftzone in Verbindung gelangen.
Deshalb sind die Abstandhalter 10 an den Stegen 12 befestigt, welche sie im Abstand
von den Tragarmen 7 halten.
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Vom Deckel 3 aus ragt senkrecht in den Behälter bis in etwa seine
halbe Höhe ein Umlenkmesser 14 für das hochgetriebene Mischgut. Dieses Messer 14
dreht sich nicht und weist an seiner vom hochgeschleuderten und gedrehten Mischgut
zugewandten Seite eine konkave Arbeitsfläche 15 auf. Hierdurch wird der Mischgutrücklauf
durch schnelleres Herabstürzen des Mischgutes in Richtung auf die NabeS der Antriebswelle
4 begünstigt.