DE1229121B - Verfahren zur Erzeugung von Stahl aus phosphorreichem Roheisen und Schrott - Google Patents

Verfahren zur Erzeugung von Stahl aus phosphorreichem Roheisen und Schrott

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DE1229121B
DE1229121B DEH48114A DEH0048114A DE1229121B DE 1229121 B DE1229121 B DE 1229121B DE H48114 A DEH48114 A DE H48114A DE H0048114 A DEH0048114 A DE H0048114A DE 1229121 B DE1229121 B DE 1229121B
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DE
Germany
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phosphorus
iron
pig iron
metal
steel
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DEH48114A
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English (en)
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Dr-Ing Ludwig Von Bogdandy
Dr-Ing Wilhelm Vor Dem Esche
Dr-Ing Georg Henke
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Hoesch AG
Original Assignee
Hoesch AG
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Publication date
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    • C21METALLURGY OF IRON
    • C21CPROCESSING OF PIG-IRON, e.g. REFINING, MANUFACTURE OF WROUGHT-IRON OR STEEL; TREATMENT IN MOLTEN STATE OF FERROUS ALLOYS
    • C21C5/00Manufacture of carbon-steel, e.g. plain mild steel, medium carbon steel or cast steel or stainless steel
    • C21C5/04Manufacture of hearth-furnace steel, e.g. Siemens-Martin steel
    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C21METALLURGY OF IRON
    • C21CPROCESSING OF PIG-IRON, e.g. REFINING, MANUFACTURE OF WROUGHT-IRON OR STEEL; TREATMENT IN MOLTEN STATE OF FERROUS ALLOYS
    • C21C1/00Refining of pig-iron; Cast iron
    • C21C1/02Dephosphorising or desulfurising
    • YGENERAL TAGGING OF NEW TECHNOLOGICAL DEVELOPMENTS; GENERAL TAGGING OF CROSS-SECTIONAL TECHNOLOGIES SPANNING OVER SEVERAL SECTIONS OF THE IPC; TECHNICAL SUBJECTS COVERED BY FORMER USPC CROSS-REFERENCE ART COLLECTIONS [XRACs] AND DIGESTS
    • Y02TECHNOLOGIES OR APPLICATIONS FOR MITIGATION OR ADAPTATION AGAINST CLIMATE CHANGE
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    • Y02P10/00Technologies related to metal processing
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  • Carbon Steel Or Casting Steel Manufacturing (AREA)

Description

  • Verfahren zur Erzeugung von Stahl aus phosphorreichem Roheisen und Schrott Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Erzeugung von Stahl aus phosphorreichem Roheisen und Schrott, wobei das phosphorreiche Roheisen in einem Frischgefäß vorgefrischt und das Vormetall unter der Schlacke abgestochen und im Herdofen fertiggefrischt wird.
  • Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine wirtschaftliche Verarbeitung von phosphorreichem Roheisen, das bislang normalerweise nur nach dem Thomasverfahren verarbeitet wird, im Herdofen zu ermöglichen. Die Lösung dieser Aufgabe gewinnt im Augenblick deshalb an Bedeutung, weil die Wirtschaftlichkeit des Thomasverfahrens der die Entstaubung der Abgase betreffenden Auflagen wegen in Frage gestellt wird. Mit der Lösung der gestellten Aufgabe würde sich des weiteren auch bei dem Einsatz von Stahleisen die Möglichkeit einer wirtschaftlichen Steigerung der Durchsatzleistung im Herdofen ergeben, was im Hinblick auf die Konkurrenzfähigkeit der herkömmlichen Stahlerzeugungsverfahren im Herdofen gegenüber neu entwickelten Stahlerzeugungsverfahren von Interesse ist.
  • Der Einsatz von schmelzflüssigem Roheisen in den Siemens-Martin-Ofen ist praktisch ein Kennzeichen des Siemens-Martin-Verfahrens. In der Regel wird allerdings flüssiges Stahleisen eingesetzt, da die Entphosphorung von Roheisen mit höheren Phosphorgehalten im Siemens-Martin-Ofen auf Schwierigkeiten stößt. Es hat trotzdem von Anfang an nicht an Versuchen gefehlt, auch Roheisen mit einem höheren Phosphorgehalt im Siemens-Martin-Ofen zu verarbeiten. Gekennzeichnet ist die Entwicklung unter anderem durch das Bertrand-Thiel-Verfahren, das Hoesch-Verfahren, das Witkowitzer Duplex-Verfahren und das Talbot-Verfahren. Die Arbeitsweise dieser Verfahren und ihre Nachteile sind bekannt. Unter anderem wurde dabei Schlacke von dem Vormetall abgezogen, beispielsweise beim Witkowitzer Duplex-Verfahren und bei den anderen Verfahren, soweit Kippöfen zur Verfügung standen. Auf diese Weise ist jedoch eine saubere Trennung zwischen Vormetall und Schlacke nicht möglich. Entweder wird in Kauf genommen, daß ein Rest Schlacke auf dem Vormetall verbleibt, die sodann in unerwünschter Weise zu einer Rückphosphorung führt, oder es wird vollständig abgeschlackt, womit dann aber beachtliche Eisenverluste verbunden sind. Ansonsten wurde in üblicher Weise aus dem feststehenden Siemens-Martin-Ofen abgestochen. Dabei läuft natürlich zunächst Vormetall unter der Schlacke ab, sehr bald aber wird bereits Schlacke mitgerissen, und gegen Ende des Abstiches laufen Vormetall und Schlacke gemeinsam. Die Trennung von Vormetall und Schlacke erfolgt dabei nach inniger Durchmischung in der Abstichpfanne auf Grund des verschiedenen spezifischen Gewichtes. Die Schlacke läuft über; soweit sie nicht überläuft, wird sie abgekippt. Damit sind einerseits eine starke Rückphosphorung und andererseits hohe Eisenverluste verbunden. Für die Elektrostahlerzeugung unter Verwendung schmelzflüssigen Roheisens gilt Entsprechendes. Man hat auch schon phosphorreiches Roheisen im Thomaskonverter vorgefrischt und das anfallende Vormetall in Herdöfen eingesetzt.
  • Da jedoch vor .der vollständigen Entphosphorung im Thomaskonverter der gesamte Kohlenstoff abbrennt, die in dem Herdofen befindliche Schmelze aber mindestens 1 bis 2% Kohlenstoff aufweisen muß, um das Kochen des Bades zu gewährleisten, können nur geringe Mengen solchen Vormetalls zusätzlich zu Stahleisen eingesetzt werden, es sei denn, das Vormetall wird vor seinem Einsatz in dem Herdofen wieder aufgekohlt. Es ist überdies bereits vorgeschlagen worden, in besonderen Vorfrischgefäßen Vormetall aus Roheisen zu erzeugen. Dabei werden durch über eine Tauchlanze in das Roheisenbad eingeführten Sauerstoff und gegebenenfalls Kalkstaub Silizium, Mangan und Phosphor aus dem Roheisen weitgehend herausgefrischt; es verbleiben in .dem Vormetall jedoch bis zu 2% Kohlenstoff. Nach dem Abschlacken wird dieses Vormetall in üblicher Weise in einem Herdofen eingesetzt und zusammen mit dem eingeschmolzenen Schrott fertiggefrischt. Das zuletzt beschriebene Verfahren führt zwar zu einem Vormetall, das den zum Kochen erforderlichen Kohlenstoff enthält, weist jedoch den Nachteil auf, daß starke Eisenverluste durch hohe Granaliengehalte in der Schlacke auftreten, was daher rührt, daß das Vormetall au_ f Grund des hohen Kohlenstoffgehaltes noch kocht, während bereits abgeschlackt wird. Zwar kann man das. metallische Eisen aus der Schlacke weitgehend : z.-B. durch Magnetscheidung zurückgewinnen, die Rückgewinnung erfordert jedoch hohe Aufbereitungskästen. Das aus der Schlacke gewonnene Eisen muß erneut eingeschmolzen werden.
  • Will man in großtechnischem Umfang phosphorreiches Roheisen' im Herdofen verarbeiten, so muß ein Weg gefunden werden, der einerseits zu einem Vormetall führt, das ohne weiteres, eingesetzt werden kann, der `andererseits aber auch unerwünschte Eisenverluste -in der Vorfrischschlacke vermeidet.
  • Der Erfindung gemäß wird nunmehr ein Verfahren zur Erzeugung von Stahl aus phosphorreinem Roheisen vorgeschlagen, wobei das phosphorreiche Roheisen in einem Frischgefäß zu einem Vormetall mit niedrigem Phosphorgehalt vorgefrischt und das Vormetall unter der Schlacke abgestochen und im Herdofen mit eingeschmolzenem -Schrott fertiggefrischt wird, das dadurch gekennzeichnet ist, daß das phosphorreiche Roheisen im Abstichtiegel zu einem Vormetall mit 0,8 bis 2,5% Kohlenstoff, maximal 0,3% Mangan, 0,1 bis 0,4% Phosphor, Rest Eisen, nebst den üblichen Eisenbegleitern vorgefrischt wird.
  • Dadurch, daß das Roheisen im Abstichtiegel vorgefrischt und das vorgefrischte Roheisen unter der Schlacke abgestochen wird, wobei die Hauptmenge der Schlacke nach der dem Vormetallabstich gegenüberliegenden Seite hin abgekippt und das Vormetall sodann unter der Restschlacke abgestochen wird, werden unerwünschte hohe Eisenverluste vermieden. Das Verfahren gemäß der Erfindung verbessert somit in vorteilhafter Weise die Möglichkeit, ausgehend von schmelzflüssigem Roheisen im Herdofen wirtschaftlich Stahl herzustellen. Es vermeidet einerseits ein überfrischen des Roheisens, zum anderen die hohen Eisenverluste in der Vorfrischschlacke. Die Möglichkeit, ausgehend von phosphorreichem Roheisen im Herdofen Stahl herzustellen, gestattet es, sich von dem Thomasverfahren zu lösen, ohne beispielsweise auf ein reines Sauerstoff-Aufblas-Verfahren ausweichen zu müssen. Letzteres ist insbesondere deshalb von Interesse, weil, wie inzwischen bekanntgeworden ist, auch die Sauerstoff-Aufblas-Verfahren beim Verarbeiten von phosphorreichem Roheisen ein sehr schlechtes Ausbringen haben. Bei der Verarbeitung von phosphorreichem Roheisen nach diesen Verfahren ist nämlich mindestens eine Zwischenabschlackung bei einem Kohlenstoffgehalt im Bad von etwa 1% erforderlich. In der Schlacke ist wegen des auf Grund des Kohlenstoffgehalts noch kochenden Bades eine erhebliche Menge metallischen Eisens in Form von Granalien enthalten. Das Eisen in der Schlacke sowie das bei dem unbedingt erforderlich sauberen Abschlacken der hochphosphorsäurehaltigen Schlacke mitlaufende Eisen verringert das Ausbringen erheblich. Das notwendigerweise sorgfältige Abschlacken führt überdies zu unerwünschten Temperätur- und Zeitverlusten.
  • Für die Erzeugung von Stahl im Herdofen, insbesondere im Siemens-Martin-Ofen, erweist sich das vorgeschlagene Verfahren überdies deshalb als vorteilhaft, weil einerseits billiger Einsatz verwendet werden kann (phosphorreiche Röheisenerze Lind där= aus erschmolzenes Roheisen sind billiger als phosphorarme Eisenerze und daraus erschmolzenes Stahleisen) und weil zum anderen beim Vorfrischen eine der Thomasschlacke entsprechende Schlacke anfällt, die wiederum gut verkäuflich ist. Gegenüber den üblichen Stahleisen-Schrott-Verfahren kann bei dem vorgeschlagenen Verfahren außerdem auch noch mit einem größeren Einsatz gefahren werden, da beim Fertigfrischen eine geringere Schlackenmenge anfällt. Gegenüber dem Thomasverfahren zeichnet sich das vorgeschlagene Verfahren, abgesehen von der Vermeidung der Staubentwicklung, auch noch dadurch aus, daß mit noch höheren Phosphorgehalten, nämlich mit Gehalten bis 3 % Phosphor gearbeitet werden kann, was wiederum einerseits. die Hochofenführung erleichtert und zum anderen zu einer noch phosphorreicheren Vorfrischschlacke führt.
  • Durchgeführt wird das Vorfrischen des Roheisens zweckmäßigerweise im Tiegel nach einem an sich bekannten Sauerstoff-Aufblas-Verfahren, gegebenenfalls einem Kalkpulver-Sauerstoff-Aufblas-Verfahren, wobei der Frischvorgang jedoch abgebrochen wird, sobald die für den schmelzflüssigen Herdofen-Einsatz gewünschte Analyse erreicht ist. Das ist in der Regel vor dem sonst erforderlichen ersten Schlackenwechsel der Fall.

Claims (3)

  1. Patentansprüche: 1. Verfahren zur Erzeugung von Stahl aus phosphorreichem Roheisen und Schrott, wobei das phosphorreiche Roheisen in einem Frischgefäß zu einem Vormetall mit niedrigem Phosphorgehalt vorgefrischt und das Vormetall unter der Schlacke abgestochen und im Herdofen mit eingeschmolzenem Schrott fertiggefrischt wird, dadurch gekennzeichnet, daß das phosphorreiche Roheisen im Abstichtiegel zu einem Vormetall mit 0,8 bis 2,5% Kohlenstoff, maximal 0,301o Mangan, 0,1 bis 0,4% Phosphor, Rest Eisen, nebst den üblichen Eisenbegleitern, vorgefrischt wird.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß von einem bis zu 3 % Phosphor enthaltenden Roheisen ausgegangen wird.
  3. 3. Verfahren nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Roheisen im Tiegel nach einem an sich, bekannten Aufblasverfahren vorgefrischt wird. In Betracht gezogene Druckschriften: Deutsche Patentschriften Nr. 960 897, 428 775; deutsche Auslegeschriften Nr. 1012 945, 1056 636; Buch von Hoff, Heerhaber und Meyer, »Eisen und Stahl, nebst Ferro- und Desoxydations-Legierungen«, Carl Hauser Verlag, München, 1961, S.68.
DEH48114A 1963-01-31 1963-01-31 Verfahren zur Erzeugung von Stahl aus phosphorreichem Roheisen und Schrott Pending DE1229121B (de)

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Citations (4)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE428775C (de) * 1924-02-25 1926-05-18 Albert Knepper Vorrichtung zum Reinigen von Blechen, Roehren, Profileisen u. dgl. zum Zwecke der Plattierung
DE960897C (de) * 1954-05-26 1957-03-28 Hoerder Huettenunion Ag Verfahren und Vorrichtung zum Oberwindfrischen phosphorhaltigen Roheisens
DE1012945B (de) * 1955-07-04 1957-08-01 Hoerder Huettenunion Ag Verfahren zum Oberwindfrischen von phosphorhaltigem Roheisen
DE1056636B (de) * 1954-12-03 1959-05-06 Hoerder Huettenunion Ag Verfahren zum Oberwindfrischen von phosphorhaltigem Roheisen

Patent Citations (4)

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DE1012945B (de) * 1955-07-04 1957-08-01 Hoerder Huettenunion Ag Verfahren zum Oberwindfrischen von phosphorhaltigem Roheisen

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