DE2350995C3 - Verfahren zum Frischen von phosphorreichem Roheisen - Google Patents
Verfahren zum Frischen von phosphorreichem RoheisenInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zum Frischen von phosphorreichem Roheisen zu Stahl mit
einer einzigen Schlacke durch Aufblasen einer Sauerstoff-Kalkstaub-Suspension
auf eine in einem Konverter befindliche Roheisenschmelze, bei dem unter Verwendung
einer Mehrlochlanze die Hauptmenge des erforderlichen Kalks bei einem Lanzenabstand von
2,5 m während der ersten Blasminuten und danach bei einem Lanzenabstand von etwa 1 m nach einem
Zwischenblasen mit reinem Sauerstoff bis zum Ablauf von etwa 70% der Blasezeil der restliche Kalkstaub
eingeblasen werden.
Bei dem bekannten Sauerstoffaufblas-Verfahren wird technisch reiner Sauerstoff mittels einer Lanze auf eine
in einem Konverter befindliche Roheisenschmelze geblasen. Das Frischen von Stahleisen bietet dabei
keinerlei Schwierigkeiten, während sich aus der Notwendigkeit einer im Hinblick auf den Phosphorgehalt
stark reaktionsfähigen, d. h. hohe Eisengehalte aufweisende Schlacke beim Frischen von Thomas-Roheisen
besondere Probleme ergaben. Um die mit dem hohen Eisen- bzw. Eisenoxyduigehalt der Schlacke
verbundenen Eisenvprluste in Grenzen zu halten, gleichwohl aber einen Stahl mit ausreichend niedrigem
Endphosphorgehalt frischen zu können, wurden eine Reihe von Verfahren zum Frischen von Thomasroheisen
entwickelt, bei denen die Entphosphorung gegenüber dem herkömmlichen Thomas-Verfahren vorverlegt
werden konnte. Bei diesen Verfahren wird jedoch in zwei BJasabschnitten gefrischt und am Ende des ersten
Blasabschnitts etwa bei einem Kohlenstoffgehalt von 1% abgeschlackt Das Zwischenabschlacken erfolgt
üblicherweise bei einer Temperatur von 15800C mit
einem 1 bis 22% Phosphorsäure enthaltenden gutflüssigen und vertretbarem Eisenoxyduigehalt. Im Gegensatz
dazu ist der Phosphorsäuregehalt der Endschlacke bei
hohem Eisenoxyduigehalt verhältnismäßig gering. Nach dem Abschlacken bzw. im zweiten Blasabschnitt wird
eine neue hochreaktionsfähige Schlacke aufgebaut, mit
ίο der es gelingt, bei hohem Eisenoxyduigehalt der
Schlacke niedrige Phosphorgehalte zu erreichen.
Um das Zwischenabschlacken zu vermeiden und ein mit herkömmlichem Stahlwerkskalk durchführbares
Ein-Schlacken-Verfahren zu schaffen, das es erlaubt,
einen Stahl mit einem Endphosphorgehalt von etwa 0,03% zu frischen, sieht das ältere Patent 21 49 023 vor,
unter Verwendung einer Mehrlochlanze 80% des erforderlichen Kalks bei einem Lanzenabstand von
23 m während der ersten fünf Blasminuten und danach bei einem Lanzenabstand von etwa 1 m nach einem
Zwischenblasen mit reinem Sauerstoff bis zum Ablauf von 70% der Blasezeit die restlichen 20% Kalkstaub
einzublasen. Dieses Verfahren gewährleistet die rasche Bildung einer reaktionsfähigen und schaumigen Schlakke
in der ersten Stufe und damit die gewünschte Vorverlegung der Entphosphorung, ohne daß die
Gefahr eines Überschäumens oder von Auswurf besteht
Der Erfindung liegt nun die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zu schaffen, bei dem sich die aus Gründen der
Reaktionskinetik an sich erwünschte Schaumschlacke während des Blasens mit reinem Sauerstoff in der
zweiten Stufe des vorerwähnten Verfahrens aufgrund des konstanten Druckverhältnisses zwischen der Lanzenspitze
und dem Bad ohne weiteres beherrschen läßt, selbst wenn die Kalkmenge und die Dauer der ersten
Frischphase variiert werden. Die Lösung dieser Aufgabe besteht darin, daß bei einem Verfahren der
eingangs erwähnten Art erfindungsgemäß die KaIkmenge in der drei bis acht Minuten dauernden ersten
Frischphase 60 bis 90% der Gesamtmenge beträgt
Die Restmenge des Kalks wird erst nach Ablauf von etwa 70% der Blaszeit in der dritten Stufe, beispielsweise
bei einem Kohlenstoffgehalt von 0,5% ohne Änderung des Lanzenabstands eingeblasen und damit
die Gefahr von Auswurf vermieden. Der staubförmige Kalk besitzt vorzugsweise eine Korngröße bis 1 mm.
Die erste Frischphase dauert vorzugsweise fünf Minuten.
Das erfindungsgemäße Verfahren bedarf im allgemeinen eine Frischzeit von etwa 15 Minuten, wie sie beim
Frischen von Stahleisen üblich ist. Dabei fällt eine Schlacke mit einem verhältnismäßig geringen Eisengehalt
von etwa 15% und einem ausreichenden Anteil zitronensäurelöslicher Phosphorsäure an, die wie eine
herkömmliche Thomasschlacke als Düngemittel verwendbarist.
Mit dem erfindungsgemäßen Verfahren ist es möglich, ein phosphorreiches Roheisen mit einer
einzigen Schlacke /u frischen und dabei ohne übermäßige Eisenverluste Endphosphorgehalte Von etwa 0,03%
zu erreichen.
Claims (4)
1. Verfahren zum Frischen von phosphorreichem Roheisen zu Stahl mit einer einzigen Schlacke durch
Aufblasen einer Sauerstoff/Kalkstaub-Suspension auf eine in einem Konverter befindliche Roheisenschmelze,
bei dem unter Verwendung einer Mehrlochlanze die Hauptmenge des erforderlichen Kalks
bei einem Lanzenabstand von 2,5 m während der ersten Blasminuten und danach bei einem Lanzenabstand
von etwa 1 m nach einem Zwischenblasen mit reinem Sauerstoff bis zum Ablauf von 70% der
Blasezeit der restlichen Kalkstaub eingeblasen werden, dadurch gekennzeichnet, daß
während der ersten 3 bis 8 Blasminuten 60 bis 90% des erforderlichen Kalks eingeblasen werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß der restliche Kalk bei einem Kohlenstoffgehalt von etwa 0,5% eingeblasen wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß Kalkstaub mit einer Korngröße
bis 1 mm eingeblasen wird.
4. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die
Hauptmenge des Kalks während der ersten fünf Blasminuten eingeblasen wird.
Priority Applications (1)
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Families Citing this family (1)
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FR2579226B1 (fr) * | 1985-03-20 | 1992-10-16 | Unimetall Sa | Procede d'affinage de fonte phosphoreuse |
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1973
- 1973-10-11 DE DE19732350995 patent/DE2350995C3/de not_active Expired
Also Published As
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