DE911022C - Verfahren zum Herstellen von Stahl im basischen Windfrischverfahren mit seitlicher Windzufuehrung - Google Patents
Verfahren zum Herstellen von Stahl im basischen Windfrischverfahren mit seitlicher WindzufuehrungInfo
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- DE911022C DE911022C DEV1470D DEV0001470D DE911022C DE 911022 C DE911022 C DE 911022C DE V1470 D DEV1470 D DE V1470D DE V0001470 D DEV0001470 D DE V0001470D DE 911022 C DE911022 C DE 911022C
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- C21—METALLURGY OF IRON
- C21C—PROCESSING OF PIG-IRON, e.g. REFINING, MANUFACTURE OF WROUGHT-IRON OR STEEL; TREATMENT IN MOLTEN STATE OF FERROUS ALLOYS
- C21C5/00—Manufacture of carbon-steel, e.g. plain mild steel, medium carbon steel or cast steel or stainless steel
- C21C5/28—Manufacture of steel in the converter
- C21C5/30—Regulating or controlling the blowing
- C21C5/34—Blowing through the bath
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Description
- Verfahren zum Herstellen von Stahl im basischen Windfrischverfahren mit seitlicher Windzuführung Bei den heute üblichen Windfrischverfahren sind Phosphor bzw. Silizium die wichtigsten Wärmeträger, durch deren Oxydation die Aufheizung des Eisenbades vor der Roheisentemperatur auf die um mehrere iooq höhere Gießtemperatur des Stahles erfolgt. Von den übrigen Eisenbegleitern wird nur noch durch die Oxydation des Mangans eine praktisch ins Gewicht fallende Wärmemenge frei, die aber je Kilogramm des oxydierenden Elementes nur etwa 1/s bis 1/4 der durch Silizium bzw. Phosphor frei werdendenWärmemenge ausmacht. Aus diesem Grunde spielt es als Wärmeträger bei den üblichen Windfrischverfahren nur eine untergeordnete Rolle. Beim Thomasverfahren wird ein Phosphorgehalt von etwa 47 bis 2%, beim Bessemerverfahren ein Siliziumgehalt von etwa 1,2 bis 2% für erforderlich gehalten, um die zur Durchführung des Verfahrens für das Vergießen notwendige Badtemperatur zu erreichen.
- Es ist bekannt, daß bei Kleinbessemerkonvertern mit seitlicher Windzuführung auch schon geringere Siliziumgehalte zur Führung des Prozesses genügen können, da bei seitlicher Windzuführung ein großer Teil des Kohlenstoffs zu CO, verbrennt und hierbei wesentlich mehr Wärme abgibt als bei Verbrennung zu CO, wozu bei Windzuführung durch einen Düsenboden der größte Teil des Kohlenstoffs verbrennt. Man ist daher beim Kleinbessemerverfahren, das während der Blasperiode zugegebene Ferrosilizium mit eingerechnet, schon bis auf etwa i 0/0 Silizium im Einsatz heruntergegangen.
- Es ist weiterhin versuchsmäßig nachgewiesen, daß auch Stahleisen im üblichen basischen Konverter zu Stahl verblasen werden kann. Das bei den Versuchen vorliegende Stahleisen hatte zwar einen für ein basisches Windfrischverfahren sehr niedrigen Phosphorgehalt von o,i bis 0,25°!o P; dafür lag aber sein Siliziumgehalt mit 0,5 bis o,85 % Si im Vergleich zum Thomasverfahren recht hoch, und sein Mangangehalt von 2,3 bis 3,2% übertraf die beim heutigen Thomasroheisen üblichen :llangangehalte um ein Mehrfaches. Infolgedessen wurde beim Verblasen des Stahleisens schon zu Beginn der Blasperiode eine hohe Temperatursteigerung durch die Silizium- und Manganverbrennung beobachtet, die ein Fertigblasen des Stahles trotz der geringen frei werdenden Wärmemenge durch Phosphorverbrennung gestattete.
- Durch Versuche der Erfinderin wurde nun überraschenderweise festgestellt, daß sich im basischen Konverter mit seitlicher Windzuführung auch ein Eisen verblasen läßt, dessen Gehalt an Wärmeträgern noch wesentlich niedriger ist, als man dies bisher für möglich gehalten hat. Erfindungsgemäß wird daher ein Verfahren zum Herstellen von Stahl im basischen Konverter mit seitlicher Windzuführung beansprucht, bei dem ein Eisen mit mehr als 2,5°/o Kohlenstoff, weniger als i,50/° Mangan, weniger als 0,5% Silizium und weniger als 0,5°1o Phosphor verblasen wird. Die zulässigen unteren Grenzen für Mangan, Silizium und Phosphor ergeben sich aus der technischen Möglichkeit, das Verfahren durchzuführen, von selbst. Ein besonderer Vorteil dieses Verfahrens ist, daß wegen des niedrigen Silizium- und Phosphorgehaltes der Kalkzuschlag leicht so weit gesteigert werden kann, daß durch hohen Gehalt an freiem Ca O in der Schlacke ein besonders weitgehende Entpliosphorung und gleichzeitig wirksame Entschwefelung, wie sie beim basischen Verfahren mit einer Schlacke üblicherweise nicht erreicht sind, erzielt werden kann. Zur Erzielung besonders niedriger Phosphor-und/oder Schwefelgehalte empfiehlt es sich, mit einem Einsatz von maximal o,25 % Phosphor und/oder maximal o, i °/o Schwefel zu arbeiten.
- Zur Erzielung einer guten Entphosphorung wurde das Eisenbad bei diesen Versuchen stark überfrischt, so daß der Eisenabbrand verhältnismäßig hoch war. Durch Zugabe von Eisenerz vor oder während des Verblasens konnte aber bei gleicher Wirkung der Eisenabbrand auf eine wirtschaftliche tragbare Größe herabgedrückt und gleichzeitig die Blasezeit vermindert werden.
- Da der nach dem Verfahren der Erfindung hergestellte Stahl infolge der seitlichen Windzuführung gleichzeitig einen niedrigen Stickstoffgehalt aufweist, ist er einen S M-Stahl von guter Qualität ebenbürtig.
- Der in der Schlacke enthaltene verhältnismäßig hohe Mangangehalt wird zweckmäßigerweise durch Zugabe der Schlacke zum Hochofenmöller oder in anderer Weise nutzbar gemacht. Dies ist vor allem zu empfehlen, wenn beim Arbeiten mit phosphorarmem Einsatz eine Schlacke mit niedrigem Phosphorgehalt anfällt.
Claims (3)
- PATENTANSPRÜCHE: i. Verfahren zum Herstellen von Stahl im basischen Windfrischverfahren mit seitlicher Windzuführung, dadurch gekennzeichnet, daß ein Eisen mit mehr als 2,51/o Kohlenstoff, weniger als i,50/0 Mangan, weniger als 0,5% Silizium und weniger als 0,5'°1o Phosphor verblasen wird.
- 2. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß durch entsprechenden Kalkzuschlag vor oder während des Blasens ein Stahl mit niedrigem Phosphor- und/oder Schwefelgehalt erzeugt wird, wobei der Phosphorgehalt des Einsatzes vorzugsweise auf höchstens o,25 0/0 und der Schwefelgehalt auf höchstens o, i % gehalten wird.
- 3. Verfahren nach Anspruch i und 2, dadurch gekennzeichnet, daß durch Zugabe von Erz vor oder während des Blasens die Blasezeit verkürzt und die Abbrandverluste vermindert werden.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DEV1470D DE911022C (de) | 1944-09-19 | 1944-09-19 | Verfahren zum Herstellen von Stahl im basischen Windfrischverfahren mit seitlicher Windzufuehrung |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DEV1470D DE911022C (de) | 1944-09-19 | 1944-09-19 | Verfahren zum Herstellen von Stahl im basischen Windfrischverfahren mit seitlicher Windzufuehrung |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE911022C true DE911022C (de) | 1954-05-10 |
Family
ID=7569651
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DEV1470D Expired DE911022C (de) | 1944-09-19 | 1944-09-19 | Verfahren zum Herstellen von Stahl im basischen Windfrischverfahren mit seitlicher Windzufuehrung |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE911022C (de) |
-
1944
- 1944-09-19 DE DEV1470D patent/DE911022C/de not_active Expired
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