DE1508179C3 - Verfahren zum Herstellen von hochwertigem Stahl - Google Patents
Verfahren zum Herstellen von hochwertigem StahlInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren, zum
Herstellen von hochwertigem Stahl unter Verwendung eines seitenblasenden Bessemer-Konverters. Bei
dem bekannten seitenblasenden Bessemer-Konverter mit saurer Zustellung wird Luft oberhalb des Bades
bzw. der Schlackendecke seitlich in den Konverter eingeblasen, so daß der Sauerstoff nicht direkt mit
der Schmelze reagiert, sondern die Reaktion über die Schlackenphase erfolgt. Der Vorteil des seitenblasenden
Konverters liegt darin, daß die die Stahlqualität beeinträchtigende Aufnahme von Stickstoff aus dem
Frischwind weitestgehend vermieden wird, da die Schlacke das metallische Bad gegenüber dem Luftstickstoff
absperrt. Ein Nachteil des seitenblasenden Konverters besteht in dessen geringem Fassungsvermögen
von etwa 3 bis 5 t. Diese obere Grenze für das Fassungsvermögen ergibt sich daraus, daß größere
Schmelzgewichte zu größeren Konverterquerschnitten und/oder Badhöhen führen, die eine ausreichende
Frischgeschwindigkeit nicht mehr zulassen. Die Frischgeschwindigkeit ist nämlich von der Grenzfläche
Frischmittel/Schlacke und Schlacke/Schmelze sowie von den durch die Badhöhe bedingten Diffusionswegen
abhängig. Bei größeren Schmelzgewichten ergibt sich nun der Nachteil, daß der Windstrahl
infolge seiner parabelförmigen Ausbildung nicht mehr den gesamten Konverterquerschnitt bzw. die gesamte
Badoberfläche beaufschlagt und die große Badhöhe eine schnelle Oxydation der Eisenbegleiter verhindert,
da diese diffusionsabhängig ist und die Reaktionspartner infolge ihres großen Abstandes große
Wege zurücklegen müssen.
Ein Beispiel für die Anwendung eines seitenblasenden Konverters für die Herstellung von Stahl mit
niedrigem Stickstoffgehalt ist aus der DT-PS 837 706 bekannt.
Es ist auch die sogenannte Schüttelpfanne bekannt, die durch einen Schwenk- bzw. Schüttelrahmen
ohne Eigendrehung um ihre Längsachse in eine kreisförmige Bewegung gebracht wird, so daß sich
bei Erreichen einer kritischen Drehzahl auf der Badoberfläche eine Welle ausbildet, die zu einer sehr
guten Durchmischung der Schmelze und damit zu einer beträchtlichen Beschleunigung des Reaktionsablaufes führt. Versuche mit Schüttelpfannen haben
ergeben, daß sich durch Einbringen von Kalk und/ oder Kalziumkarbid eine ausgezeichnete Entschwefelung
von flüssigem Eisen erreichen läßt. Weiter konnte durch eingehende Versuche nachgewiesen
werden, daß neben der Entschwefelung des Eisens eine bis 5Ofl/oige Entstickung stattfindet.
Die der Erfindung zugrunde liegende Aufgabe besteht nun darin, ein Verfahren zum Herstellen von
hochwertigem Qualitätsstahl zu schaffen, der insbesondere extrem niedrige Stickstoffgehalte besitzt,
wie sie sich zur Zeit nur nach dem Sauerstoffaufblasverfahren erreichen lassen. Erfindungsgemäß wird zur
Lösung dieser Aufgabe vorgeschlagen, flüssiges Eisen in einer ersten Verfahrensstufe zunächst zu entschwefeln
und zu entsticken sowie alsdann in einer zweiten Verfahrensstufe ohne Aufsticken bzw. bei
ίο weiterer Entstickung zu frischen. Im einzelnen besteht
die Erfindung darin, daß flüssiges Eisen in einer Schüttelpfanne in an sich bekannter Weise entschwefelt
und entstickt sowie anschließend in einem sauer zugestellten, seitenblasenden Konverter bei intensiver
Badbewegung gefrischt wird.
Da sich bei seitenblasenden Konvertern größeren Fassungsvermögens eine intensive Badbewegung bzw.
-durchmischung mit dem Windstrahl allein nicht erreichen läßt und im Gegensatz zum bodenblasenden
Konverter die Reaktion zwischen dem Luftsauerstoff und den Eisenbegleitern nicht direkt, sondern über
die Schlackenphase abläuft, muß der Schmelze bei Schmelzgewichten über 5 t eine Strömungsbewegung
aufgeprägt werden, die auch die Bodenschicht erfaßt und zu einer beträchtlichen Verkürzung der Diffusionswege
und damit zu einer Beschleunigung des Reaktionsablaufs führt. Eine intensive Badbewegung
bzw. Durchwirbelung der Schmelze läßt sich am besten durch ein magnetisches Wechselfeld erreichen,
wie dies beispielsweise aus der QE-PS 223 222 bekannt ist, so daß das erfindungsgemäße Verfahren
vorzugsweise in einem seitenblasenden Konverter ausgeführt wird, der mit einer mehrphasigen Bodenspule
versehen ist. Auf diese Weise wird im Wege des induktiven Wirbeins entlang dem Konverterboden
eine Tangentialkraft erzeugt, deren Richtung sich beliebig einstellen läßt, so daß sie beispielsweise den
ganzen Konverterboden erfassen und die Bodenschicht der Schmelze von der einen zur anderen
Seite bewegen kann. Die Schmelze steigt dann an der einen Konverterseite hoch, bewegt sich entlang der
Badoberfläche bzw. der Schlackendecke zur anderen Konverterseite und kehrt in einem Bogen entlang der
Konverterwandung wieder zum Ausgangspunkt zurück. Die Stärke der Badbewegung ist von der Auslegung
der Wirbelspule, der Dicke der keramischen Konverterzustellung, der Badtiefe und der Viskosität
der Schmelze abhängig.
Das erfindungsgemäße Verfahren wird in der Weise durchgeführt, daß zunächst im Hochofen oder ausschließlich
mit Schrott beschickten Kupolofen ein Vormetall erzeugt und anschließend einer herkömmlichen
Schüttelpfanne zugeführt wird. In der Schüttelpfanne wird das sämtliche Eisenbegleiter enthaltende
Vormetall zunächst mit Kalk, Kalziumkarbid und/ oder Soda entschwefelt und dabei gleichzeitig entstickt.
Anschließend wird das entschwefelte und entstickte Vormetall in einen sauer zugestellten seitenblasenden
Konverter eingefüllt und gleichzeitig mit dem Einblasen des Frischwindes die Wirbelspule an
Spannung gelegt, so daß sich infolge der Umwälz- und Wirbelbewegung des Bades eine sehr schnelle
Oxydation der Eisenbegleiter erreichen läßt. Dieses Verfahren zeichnet sich nicht nur durch die hohe
Qualität des gefrischten Stahls, insbesondere seinen niedrigen Stickstoffgehalt, aus, sondern auch durch
die niedrigen Zustellungskosten des sauren Konverterfutters sowie die im Verhältnis zum Sauerstoff-
aufblasverfahren geringen Kosten für die als Frischmittel verwandte Luft. Die Zugabe von Legierungsmitteln kann ebenfalls im Konverter erfolgen, wobei
die Wirbelbewegung des Bades ein schnelles Lösen und eine gute Verteilung gewährleistet.
Bei Versuchsschmelzen wurde ein seitenblasender und sauer zugestellter Konverter mit einem Winddruck
von nur 0,3 atü gefahren, wobei das im Kupolofen aus Schrott erschmolzene Eisen die sich aus
Tabelle I ergebende Zusammensetzung besaß.
Schmelze | I | II | III |
C, % .. | 2,70 | 2,70 | 2,86 |
Si, % .. | 1,40 | 1,25 | 1,05 |
Mn, % | 0,57 | 0,55 | 0,55 |
P, o/o ... | 0,027 | 0,026 | 0,028 |
S, o/o ... | 0,118 | 0,106 | 0,120 |
N2, % .. | 0,0182 | 0,0198 | 1,0165 |
Die Zahlenangaben der Tabellen I und II lassen erkennen, daß die Behandlung in der Schüttelpfanne
zu einer sehr wesentlichen Verringerung des Schwefelgehaltes um nahezu" eine Zehnerpotenz sowie zu
einer beträchtlichen Entstickung von etwa 35% geführt hat. Nach dem Abziehen der Schlacke und dem
anschließenden Verblasen der Schüttelpfannenschmelze im seitenblasenden Konverter bei elektromagnetischer
Badwirbelung ergab sich nach einer
ίο ersten Desoxydation mit Ferromangan die Stahlanalyse
der Tabelle III.
Die Analyse des in der Schüttelpfanne unter Zusatz von 0,75 bis 1,0% Kalziumkarbid und etwa
0,5% Koksgries etwa zehn Minuten lang entschwefelten und entstickten Vormetalls ergibt sich aus der
nachfolgenden Tabelle II.
I | Tabelle III | III | |
Schmelze 15 |
0,13 | 0,12 | |
C, o/o .. | — | — | |
Si, o/o .. | 0,31 | 0,38 | |
Mn, o/o | 0,027 | 0,030 | |
20 P, % ... | 0,003 | 0,004 | |
S, o/o ... | 0,005 | 0,005 | |
N2, o/o ... | |||
II | |||
0,09 | |||
— | |||
0,34 | |||
0,027 | |||
0,005 | |||
0,005 | |||
Schmelze | I | II | III |
C,% .. | 3,14 | 3,22 | 3,30 |
Si, % .. | 1,40 | 1,23 | 1,03 |
Mn, % | 0,58 | 0,54 | 0,50 |
P, Vo ... | 0,030 | 0,028 | 0,025 |
S, o/o ... | 0,018 | 0,013 | 0,018 |
N2, o/o.. | 0,0125 | 0,013 | 0,0108 |
Die vorstehenden Werte lassen erkennen, daß der nach dem erfindungsgemäßen Verfahren erzeugte
Stahl hinsichtlich seiner Qualität an einen nach dem Sauerstoffblasverfahren hergestellten Stahl heranreicht.
Dieses Ergebnis läßt sich jedoch mit weit geringeren Kosten erreichen, wobei die im seitenblasenden
Konverter zu behandelnden Schmelzmengen nach oben praktisch nicht mehr begrenzt sind.
Die gute Qualität des nach dem erfindungsgemäßen Verfahren hergestellten Stahls äußert sich nicht zuletzt
auch in einer beträchtlichen Steigerung der Werkstoffzähigkeit bzw. seiner Drehnung und Einschnürung
im Vergleich zu dem nach den herkömmlichen Verfahren hergestellten Stahl gleich guter
Streckgrenze und Zugfestigkeit.
Claims (2)
1. Verfahren zum Herstellen von hochwertigem Qualitätsstahl, dadurch gekennzeichnet,
daß flüssiges Eisen in einer Schüttelpfanne in an sich bekannter Weise entschwefelt und entstickt
sowie anschließend in einem sauer zugestellten seitenblasenden Konverter unter intensiver Badbewegung
gefrischt wird.
2. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß der Konverter mit einer mehrphasigen Bodenspule versehen ist.
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DEG0048585 | 1966-11-29 |
Publications (3)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE1508179A1 DE1508179A1 (de) | 1969-10-09 |
DE1508179B2 DE1508179B2 (de) | 1975-01-30 |
DE1508179C3 true DE1508179C3 (de) | 1975-09-11 |
Family
ID=7128708
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE1508179A Expired DE1508179C3 (de) | 1966-11-29 | 1966-11-29 | Verfahren zum Herstellen von hochwertigem Stahl |
Country Status (3)
Country | Link |
---|---|
US (1) | US3597191A (de) |
DE (1) | DE1508179C3 (de) |
GB (1) | GB1136365A (de) |
-
1966
- 1966-11-29 DE DE1508179A patent/DE1508179C3/de not_active Expired
-
1967
- 1967-09-18 GB GB42469/67A patent/GB1136365A/en not_active Expired
- 1967-11-13 US US682554A patent/US3597191A/en not_active Expired - Lifetime
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
DE1508179A1 (de) | 1969-10-09 |
US3597191A (en) | 1971-08-03 |
DE1508179B2 (de) | 1975-01-30 |
GB1136365A (en) | 1968-12-11 |
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Legal Events
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