DE1228248B - Verfahren zum Gewinnen von reinen Oximen aus mineralsauren Loesungen - Google Patents
Verfahren zum Gewinnen von reinen Oximen aus mineralsauren LoesungenInfo
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Description
DEUTSCHES
PATENTAMT
AUSLEGESCHRIFT
Int. α.:
C07c
Deutsche Kl.: 12 ο-22
Nummer: 1228 248
Aktenzeichen: F42519IVb/12o
Anmeldetag: 4. April 1964
Auslegetag: 10. November 1966
Bei einer Reihe von bekannten Verfahren zur Herstellung
von Oximen werden diese in mineralsaurer, beispielsweise in schwefelsaurer oder phosphorsaurer
Lösung erhalten. So werden z. B. Cycloalkanonoxime durch Umsetzen von cycloaliphatischen Kohlenwasserstoffen
mit Nitrosylchlorid in Gegenwart von konzentrierter Schwefelsäure und unter Bestrahlen
mit ultraviolettem Licht erhalten. Zur Gewinnung der Oxime, welche mit den Mineralsäuren Salze
bilden, werden sie durch Zugabe einer entsprechenden Menge einer Base frei gemacht und vom Reaktionsgemisch
abgetrennt.
Der Nachteil dieser Arbeitsweise besteht darin, daß die Mineralsäure in ein Salz übergeführt wird,
aus welchem die Säure und die Base wegen des damit verbundenen hohen technischen Aufwandes in
der Regel nicht wiedergewonnen werden können. Die nicht verwendbaren großen Salzmengen stellen
überdies meist eine empfindliche Belastung des Verfahrens dar.
Es wurde nun gefunden, daß man die genannten Nachteile vermeiden und reine Oxime aus mineralsauren
Lösungen dadurch gewinnen kann, daß man die Oxime aus diesen Lösungen mit bei der Arbeitstemperatur flüssigen sauren organischen Verbindungen
extrahiert, deren Dissoziationskonstante größer als 10~" ist und welche in der mineralsauren Phase
des Extraktionsgemisches nicht wesentlich löslich und gegenüber dem Extraktionsgemisch chemisch
inert sind, die erhaltene Oximlösung gegebenenfalls mit Wasser wäscht und das Oxim daraus abtrennt.
Beispiele für derartige saure organische Verbindungen sind aromatische Hydroxyverbindungen, wie
Phenol und gegebenenfalls durch ein oder mehrere Halogenatome und/oder durch Alkyl-, Cycloalkyl-,
Aryl-, Nitrogruppen und Alkyl- bzw. Arylestergruppen oder Ätherreste substituierte ein- oder mehrwertige
Phenole, Naphthole u. dgl., ferner Carbonsäuren, gegebenenfalls auch ungesättigte bzw.
substituierte, wie Valeriansäure, Ölsäure, Chlorstearinsäure und Phenylessigsäure.
Oxime, welche nach dem erfindungsgemäßen Verfahren mit Vorteil gewonnen werden können, sind
sowohl offenkettige als auch cyclische aliphatische Oxime, beispielsweise die Oxime des Methylisobutylketons,
des Cyclohexanone und der höheren cycloaliphatischen Ketone, beispielsweise des Cyclododecanons.
Die Extraktionstemperatur kann in weiten Grenzen schwanken. Sie soll bei Normaldruck den Siedepunkt
des Wassers nicht übersteigen, muß aber oberhalb des Schmelzpunktes der zum Extrahieren
Verfahren zum Gewinnen von reinen Oximen
aus mineralsauren Lösungen
aus mineralsauren Lösungen
Anmelder:
Farbenfabriken Bayer Aktiengesellschaft,
Leverkusen
Leverkusen
Als Erfinder benannt:
Dr. Hanshelmut Schwarz, Krefeld-Bockum;
Dr. Karl Morgenstern, Krefeld;
Dr. Joachim Schneider,
Dr. Hermann Schnell, Krefeld-Uerdingen
verwendeten organischen Verbindung liegen. Gegebenenfalls kann das Extrahieren auch unter erhöhtem
Druck bei entsprechend höherer Temperatur durchgeführt werden. Bei Verwendung von organischen
Verbindungen mit ensprechend niedrigem Schmelzpunkt kann das Extrahieren mit allgemeinen
mit Vorteil bei Raumtemperatur oder wenig darüber ausgeführt werden.
Die Extraktionswirkung der sauren organischen Verbindungen gemäß der Erfindung ist bis zu einem
gewissen Maße von der Konzentration der Mineralsäure in der zu extrahierenden Lösung, von der Art
des zu extrahierenden Oxims und von dem verwendeten Extraktionsmittel abhängig. Obwohl in vielen
Fällen auch aus Lösungen mit einem Säuregehalt von mehr als 50 Gewichtsprozent mit gutem Erfolg
extrahiert werden kann, kann es manchmal zweckmäßig sein, die Konzentration der Mineralsäure durch
Zugabe von Wasser auf etwa 5O°/o herabzusetzen, um die Extraktionswirkung zu verbessern. Unter diesen
Bedingungen ist es z. B. möglich, Cyclohexanonoxim^ aus schwefelsaurer Lösung mit einer Extraktionsapparatur, welche nur wenige Stufen besitzt, mit
gutem Erfolg zu extrahieren.
Die nach dem Extrahieren zurückbleibenden Mineralsäuren können in üblicher Weise aufkonzentriert und gegebenenfalls erneut zur Herstellung der Oxime verwendet werden.
Die nach dem Extrahieren zurückbleibenden Mineralsäuren können in üblicher Weise aufkonzentriert und gegebenenfalls erneut zur Herstellung der Oxime verwendet werden.
603 710/336
Aus der bei der Extraktion anfallenden organischen Phase, welche gegebenenfalls noch mit Wasser gewaschen
werden kann, wird das Oxim in üblicher Weise, z. B. durch fraktioniertes Destillieren, gewonnen.
Das erfindungsgemäße Verfahren läßt sich sowohl diskontinuierlich als auch kontinuierlich durchführen,
wobei dann zweckmäßig das anfallende Wasser zum Verdünnen der mineralsauren Oximlösung und das
vom Oxim abgetrennte organische Lösungsmittel erneut zum Extrahieren verwendet, die verdünnte
Mineralsäure eingedampft, die dabei erhaltene konzentrierte Mineralsäure erneut zur Herstellung des
Oxims sowie das beim Eindampfen erhaltene Kon-"densat gegebenenfalls ganz oder teilweise zum Verdünnen
der mineralsauren Oximlösung verwendet wird.
Eine Lösung von 10 g Cyclohexanonoxim in 65 g 85fl/oiger Schwefelsäure wird mit 45 g Wasser verdünnt.
Das Oxim wird viermal mit je 50 ml Phenol extrahiert. Die organischen Phasen enthalten insgesamt
9,1 g Cyclohexanonoxim, entsprechend einer Ausbeute von 91%.
*■
Cyclohexanonoxim wird jeweils aus 100 g einer Mischung von 10 g Oxim und 100 g 50%iger
Schwefelsäure mit je 100 g der in der nachfolgenden Tabelle aufgeführten Lösungsmittel einmal extrahiert.
Nach dem gleichen Verfahren wird Cyclododecanonoxim extrahiert, wobei die Konzentration der
Schwefelsäure 60% beträgt.
Die Extraktionswirkung der einzelnen Lösungsmittel ergibt sich aus dem in der folgenden Tabelle aufgeführten
Verteilungskoeffizienten
_ Gewicht des Oxims in der organischen Phase Gewicht des Oxims in der wäßrigen Phase
Lösungsmittel | Cyclohexanon oxim |
Cyclo- dodecanon- oxim |
Phenol o-Chlorphenol 2,4-Dichlorphenol o-Kresol Valeriansäure |
2,6 1,6 2,5 |
>10 >10 >10 >10 4,1 |
100 g einer 20%igen Lösung von Methylisobutylketoxim
in verdünnter Schwefelsäure (50%ig) werden zehnmal mit je 10 g o-Kresol extrahiert. Aus den
vereinigten Extrakten konnten 18,2 g (=91%) Methylisobutylketoxim isoliert werden.
Claims (2)
1. Verfahren zum Gewinnen von reinen Oxi- ]- men aus mineralsauren Lösungen, dadurch
gekennzeichnet, daß man die Oxime aus den gegebenenfalls verdünnten mineralsauren
Lösungen mit bei der Arbeitstemperatur flüssigen sauren organischen Verbindungen extrahiert,
deren Dissoziationskonstante größer als 10"11 ist und welche in der mineralsauren Phase des
Extraktionsgemisches nicht wesentlich löslich und gegenüber dem Extraktionsgemisch chemisch
inert sind, die erhaltene Oximlösung gegebenenfalls mit Wasser wäscht und das Oxim abtrennt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man das anfallende Waschwasser
zum Verdünnen der sauren Oximlösung und das vom Oxim abgetrennte Lösungsmittel erneut zum Extrahieren verwendet, die zurückbleibende
Mineralsäure eindampft, die dabei erhaltene konzentrierte Mineralsäure erneut zur
Herstellung des Oxims sowie das beim Eindampfen erhaltene Kondensat gegebenenfalls ganz oder
teilweise ebenfalls zum Verdünnen der sauren Oximlösung verwendet.
609 710/336 11.66 © Bundesdruckerei Berlin
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