DE1228240B - Verfahren zur Herstellung von O-Acetyl-N-(3, 5-dimethylbenzoyl)-N-desulfoheparin und seiner Alkalisalze - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von O-Acetyl-N-(3, 5-dimethylbenzoyl)-N-desulfoheparin und seiner AlkalisalzeInfo
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Description
- Verfahren zur Herstellung von O-Acetyl-N-(3, 5-dimethylbenzoyl)-N-desulfoheparin und seiner Alkalisalze Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von O - Acetyl - N - (3,5 - dimethylbenzoyl)-N-desulfoheparin und seiner Alkalisalze.
- Aus )>Advances in Carbohydrate Chemistry«, 8, S. 107 bis 215, ist es bereits bekannt, sulfonierte Kohlehydrate mit Essigsäureanhydrid in Pyridin zu acetylieren. Aus der USA.-Patentschrift 2 587 683 ist es bereits bekannt, derartige Acetylierungen in Formamid als Lösungsmittel durchzuführen.
- Es ist bekannt, daß Heparin eine klärende Wirkung auf das hyperlipämische Serum ausübt, daß es jedoch gleichzeitig ein sehr aktives Antikoagulierungsmittel ist, was seine Verwendung bei der Bekämpfung der Hypercholesterinämie verbietet. Seit einiger Zeit sind auch bestimmte, von Heparin sich ableitende Produkte bekannt, insbesondere die Heparide, welche, obwohl sie eine klärende Wirkung ausüben, frei von antikoagulierender Aktivität sind.
- Jedoch war die Verwendung dieser Produkte erschwert durch die Tatsache, daß sie nur bei parenteraler Verabreichung wirksam sind.
- Es wurde nun gefunden, daß das erfindungsgemäß herstellbare O-Acetyl-N-(3,5-dimethylbenzoyl)-N-desulfoheparin in Form eines Alkalisalzes und insbesondere des Natriumsalzes eine starke klärende Wirkung ausübt und daß seine antikoagulierende Wirkung praktisch Null ist. Das neue Derivat zeigt weiterhin den Vorteil, auf oralem Wege aktiv zu sein, und es eignet sich infolgedessen zur Behandlung der chronischen oder postprandialen Hyperlipämie. Die antilipämische Aktivität dieses Heparids ist besonders bei der vorbeugenden oder heilenden Behandlung der Hypercholesterinämie anwendbar. Der Dosierungswert bewegt sich zwischen 20 und 50mg je Dosis und 50 und 100 mg je Tag beim Erwachsenen in Abhängigkeit von der Verabreichungsart.
- Das erfindungsgemäße Verfahren zur Herstellung von O -Acetyl- N- (3,5 - dimethylbenzoyl) -N- desulfoheparin und seine Alkalisalze ist dadurch gekennzeichnet, daß man ein Alkalisalz des N-(3,5-dimethylbenzoyl)-N-desulfoheparins, vorzugsweise das Natriumsalz, in an sich bekannter Weise mit Essigsäureanhydrid in Gegenwart von Pyridin und Formamid umsetzt, anschließend durch Zugabe eines mit Wasser mischbaren organischen Lösungsmittels zum Reaktionsgemisch das Alkalisalz des C)-Acetyl-N-(3,5-di methylbenzoyl)-N-desulfoheparins ausfällt und dieses gegebenenfalls in die freie Säure oder in ein anderes Alkalisalz überführt.
- Als mit Wasser mischbare organische Lösungsmittel können beispielsweise Alkanole oder Ketone, insbesondere Äthanol oder Aceton, verwendet werden.
- Es empfiehlt sich, bei der Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens einen großen Überschuß von Essigsäureanhydrid, in der Größenordnung vom 10- bis 1Sfachen der theoretischen Menge anzuwenden.
- Man verwendet in diesem Fall gleiche Volumina Essigsäureanhydrid, Pyridin und Formamid.
- Die Umsetzung wird bei Raumtemperatur oder in der Nähe der Raumtemperatur durchgeführt. Das Produkt, welches man unter diesen Bedingungen erhält, ist zu 95 bis 100 °/0 acetyliert, wobei der Acetylierungsgrad eine Funktion mehrerer Faktoren, wie der Berührungszeit und der Mengen der eingesetzten Reagenzien, ist; jedoch ist es nicht notwendig, einen dermaßen erhöhten Acetylierungsgrad zu erreichen, um wirksame Produkte zu erhalten, da bereits Produkte mit weit unterhalb 100 0/o liegenden Acetylierungswerten, beispielsweise 80%, die vorstehend aufgeführten Vorteile zeigen. Die Erfindung betrifft somit die Herstellung von Acetylierungsprodukten der Alkalisalze des N-(3,5-Dimethylbenzoyl)-N-desulfoheparins mit unterschiedlichen Acetylierungswerten, die vorzugsweise zwischen 70 und 100 0/o liegen.
- Besonders einfach durchführbar erwies sich die Umsetzung mit dem Natriumsalz des N-(3,5-Dimethylbenzoyl )-N-desulfoheparins, das außerdem am billigsten zugänglich ist.
- Die als Ausgangsprodukte verwendeten AIkalisalze des N - (3,5 - Dimethylbenzoyl) - N - desulfoheparins können nach dem in der deutschen Patentschrift 1 201 322 beschriebenen Verfahren dadurch erhalten werden, daß man Heparin bei Temperaturen von Raumtemperatur bis zur Siedetemperatur des v Reaktionsmediums der Einwirkung eines niedrigen Alkohols unterwirft, den gebildeten Ester bei niedrigen Temperaturen'mit einer Alkalibase umsetzt, das gebildete N-Desulfoheparin durch Ausfällen in einem wasserlöslichen Lösungsmittel gewinnt und durch Behandlung mit 3,5-Dimethylbenzoylchlorid oder einem anderen reaktionsfähigen Säurederivat davon in das N-(3,5-Dimethylbenzoyl)-N-desulfoheparin und dieses durch Behandeln mit Alkalibasen in die entsprechenden Alkalisalze überführt.
- Die folgenden' Beispiele erläutern die Erfindung.
- Beispiel 1 Acetylierflng des Natriumsalzes des N-(3, 5-Dimethylbenzoyl)-N-desuifoheparins Man bringt 0,5 g NatriumsaS des N-(3,5-Dimethyl benzoyl)-N-desulfoheparins, welches gemäß Beispiel 3 der deutschen Patentschrift 1 201 322 erhalten wurde, in 6 ml Formamid unter Rühren ein, fügt 6 ml Pyridin und dann sehr langsam im Verlauf von 1l/2 Stunden 6 mol Essigsäureanhydrid zu. Man fährt mit dem Rühren des Reaktionsgemisches unter Stickstoffatmosphäre während - 24 Stunden fort, worauf man Alkohol zugibt und den gebildeten Niederschlag absaugt. Man wäscht das Produkt mit Alkohol und Äther, trocknet über Phosphorsäureanhydrid und erhält 0,435 g des Natriumsalzes des O-Acetyl-N-(3,5-dimethylbenzoyl)-N-desulfoheparins (Ausbeute 76 0/o der Theorie).
- Analyse für' die achtgliedrige, sich wiederholende Einheit: C102H115O74N4S7Na11 = 3058,4.
- Berechnet ... S 7,340/0, CH3COOH 17,65°/o; gefunden . . 5 7,2 bis 7,5 0/o, CH3COOH 16,8 O/o.
- Das Produkt ist- fest und von weißlicher Farbe.
- Der Solvatationsgrad liegt zwischen 6 und 10 °/o.
- Das Produkt ist in Alkohol leicht löslich, in üblichen organischen Lösungsmitteln, wie Äther, Aceton, Benzol oder Chloroform, unlöslich, in Methanol löslich und in 10 Volumen Wasser löslich.
- Die Verbindung ist in der Literatur nicht beschrieben.
- Das erhaltene Produkt zeigt einen Acetylierungsgrad von 950/o. Sein Klärvermögen entspricht hundert antilipämischen Einheiten je Milligramm, d. h. 66 0/o des Klärvermögens des Eich-Heparins. Die antilipämische Einheit wurde nach C. P 1 o t k a und R. J e q u i e r, Arch. Int. Pharmacodyn., 1960, 126, S. 143, bestimmt. Seine antikoagulierende Aktivität beträgt 3,75 Einheiten (United States Pharmacopoeia) je Milligramm, ist also praktisch vernachlässigbar. Die Verbindung ist bei oraler Verabreichung ab einer Dosis von 2 mg/kg wirksam.
- Demgegenüber hat das aus det britischen Patentschrift 863 235 bekannte N-(3 , 5-Dimethylbenzoyl)-N-desulfoheparin eine antilipämische Wirksamkeit von 147 Einheiten je Milligramm, jedoch eine anti- koagulier9nd. Aktivität von 12,5 Einheiten je .Milligramm, außerdem ist es bei oraler Verabreichung praktisch wirkungslos.
- - B,.eispiel 2 O-Acetyl-N-(3,5-dimethçvlbe.nzoyl.)-*N-desulfoheparin, säureform 0,2 g des Natriumsalzes des O-Acetyl-N-(3,5-dimethylbenzoyl)-N-desulfoheparins, welches gemäß Beispiel 1 erhalten wurde, werden in 2 ml Wasser gelöst.
- Die gebildete Lösung wird durch eine Kolonne aus dem Ionenaustauschharz Dowex 50t' (sulfoniertes Copolymeres aus Styrol-Divinylbenzol) gegeben.
- Das in Form der Säure erhaltene O-Acetyl-N-(3;5-dimethylbenzoyl)-N-desulfoheparin kann aus der wäßrigen Lösung isoliert werden. Diese Lösung.kann auch direkt z;r Herstellung'von anderen Alkålisalzen des O-Acetyl N-(3,5-dimethylbenzoyl)-N-desulfohepalins verwendet werden, wobei man die Säure mit AlkäliL basen behandelt.
- Analyse für die achtgliedrige, sich wiederholende Einheit: C,02H,26O74N-4,S7 =.2816,6.
- Berechnet . . . S 7,98 °/o; -gefunden . . S 7,8%.
- Beispiel 3 O-Acetyl-N-(3,5-dimethylbenzoyl)-N-desulfoheparin-Kaliumsalz Die wäßrige Lösung des-in der Säureform nach Beispiel 2 erhaltenen Produktes wird mit Kaliumhydroxyd auf einen pH-Wert zwischen 8 und 10 eingestellt. Anschließend wird das gebildete Salz durch Zugabe eines mit Wasser mischbaren Lösungsmittels, in dem jedoch das Kaliumsalz nicht löslich ist, wie z. B. Äthanol oder Aceton, ausgefällt. Man wäscht das Produkt mit Alkohol und Äther und trocknet über Phosphorsäureanhydrid.
- Analyse für die achtgliedrige, sich wiederholende Einheit: C,02H,15O 74N4S 7K,1 = 3235,65.
- Berechnet ... S 6,93 0/o; gefunden ... S 6,8 O/o.
Claims (4)
- Patentansprüche: 1. Verfahren zur Herstellung von O-Acetyl-N-(3,5-dimethylbenzoyl)-N-desulfoheparin und seiner Alkalisalze, dadurch gekennzeichn e t, daß man ein Alkalisalz des N-(3,5-Dimethylbenzoyl)-N-desulfoheparins, vorzugsweise das Natriumsalz, in an sich bekannter Weise mit Essigsäureanhydrid in Gegenwart von Pyridin und Formamid umsetzt, anschließend durch Zugabe eines mit Wasser mischbaren organischen Lösungsmittels zum Reaktionsgemisch das Alkalisalz des O-Acetyl-N-(3,5-dimethylbenzoyl)-N-desulfoheparins ausfällt und gegebenenfalls dieses in die freie Säure oder in ein anderes Alkalisalz überführt.
- 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man das Verfahren mit einem Überschuß vom 10- bis 1Sfachen der theoretischen Menge an Essigsäureanhydrid und mit gleichen Volumina von Essigsäureanhydrid, Pyridin und Formamid durchführt.
- 3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß man die Umsetzung etwa bei Raumtemperatur durchführt.
- 4. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man das Umsetzungsprodukt mit Äthanol oder Aceton ausfällt.In Betracht gezogene Druckschriften: Britische Patentschrift Nr. 863 235; USA.-Patentschrift Nr. 2 587 683; »Advances in Carbohydrate Chemistrya, Bd. 8, 1953, S. 107 bis 215.
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