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Marsch-Ausrüstung Die Erfindung betrifft eine für Bergsteiger, Touristen
und Soldaten bestimmte Marsch-Ausrüstung zur wahlweisen Verwendung als Pelerine,
als Zeltbauteil oder als Schlafsack, die aus einer sechseckigen Zeltbahn und einer
als Tragetasche oder Kopfhaube ausgebildeten Zusatzplane aus vorzugsweise gleichem
Werkstoff besteht, bei der sowohl die Zeltbahn als auch die Zusatzplane mit lösbaren
Verbindungsmitteln ausgestattet sind.
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Es sind bereits Zeltplanen bekannt, die als Bauteil für ein Zelt,
als Pelerine und darüber hinaus auch noch als Schlafsack verwendet werden können.
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Die bisher bekannten Vorschläge über eine zusätzliche Verwendung als
Schlafsack beziehen sich nun aber nicht auf den bei den modernen Armeen üblichen
Zeltbahntyp. Diese Vorschläge lassen sich nämlich bei sechseckigen Zeltbahnen mit
einer Breitseite von meist nur etwa 1,27 in (vgl. »Vorläufige Technische
Lieferbedingungen VTL 8340-001«, Köln [1956], Beuth-Vertrieb GmbH.) überhaupt
nicht durchführen. Dieser moderne Zeltbahntyp ist dafür zu schmal.
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Demgegenüber zeigt die Erfindung, wie man selbst bei dieser geringen
Breite von etwa 1,27 in und der üblichen Länge von auch nur etwa
1,70 in oder bei ähnlich geringen Abmessungen doch noch einen ausreichend
weiten Schlafsack verwirklichen kann, nämlich einen Schlafsack oder eine Schlafsackhülle
von solcher Weite, daß darin sogar für den angekleidet gebliebenen Bergsteiger,
Soldaten od. dgl. noch bequem Platz ist.
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Die Erfindung beruht auf dem Gedanken, die chnedies nötige Tragtasche
bzw. den Packbeutel bzw. die Kopfhaube zum Aufbau des Schlafsackes mit auszunutzen.
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Hierdurch wird die größtmögliche Gewichtseinsparung erreicht. Gerade
die sechseckige Zeltbahnform erlaubt bekanntlich den Aufbau von größeren Zelten
in straffer, faltenloser Ausführung; und man kann mittels solcher sechseckigen Zeltbahnen
überdies bekanntlich, wenn man sechs Zeltbahnen verwendet, eine sogenannte Sechsmann-Zeltunterkunft
aufbauen, die eine sehr günstige Raumform, nämlich - im Grundriß
- keilförmige Giebelflächen bei geringem Windwiderstand und bei hoher Stabilität
aufweist. Durch die erfindungsgemäße Ausgestaltung kommt nun, ohne daß sich die
eben genannten wertvollen Eigenschaften auch nur im geringsten beeinträchtigt finden,
noch der Vorteil hinzu, daß diese Zeltbahn überdies - zusammen mit
dem als Tragtasche, Packbeutel oder Kopfhaube ausgebildeten Zusatzteil
- als bequemer Schlafsack oder als Schlafsackhülle herrichtbar und verwendbar
ist.
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Die Marsch-Ausrüstung gemäß der Erfindung ist dadurch gekennzeichnet,
daß die Zusatzplane mit ihren Verbindungsmitteln einerseits an die Verbindungsmittel
an der Firstkante der Zeltbahn und andererseits an die Verbindungsmittel an deren
Bodenkante anschheßbar ist, so daß die Zusatzplane den beim Bilden eines Schlafsackes
aus der Zeltbahn zwischen den genannten Zeltbahnkanten offenbleibenden Spalt oder
Zwischenraum überbrückt.
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In Weiterbildung des Erfindungsgegenstandes läßt sich die Zusatzplane
der Marsch-Ausrüstung so ausgestalten, daß die Zeltbahn keine Verbindungsmittel
aufzuweisen braucht, welche nicht schon wegen anderer Verwendungsarten der Zeltbalin,
die nichts mit ihrer Verwendung als Schlafsack oder als Schlafsackhülle zu tun haben,
notwendig oder gebräuchlich sind.
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In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der Erflndung schematisch
dargestellt und veranschaulicht, wie die als Schlafsack selbst oder als Hülle für
einen Schlafsack verwendbare Zeltbahn und Zusatzplane hergerichtet werden. Es zeigt
F i g. 1 die Zeltbahn der Ausrüstung in plan ausgelegter Lage, F i
g. 2 die zu der gleichen Marsch-Ausrüstung gehörende, in üblicher Weise auch
als Kopfhaube verwendbare Tragetasche für die zusammengelegte Zusatzplane in planer
Lage kleinerflächig gefaltet, F i g. 3 in perspektivischer Ansicht skizziert
die gleiche Tragetasche als Kopfhaube angewandt, F i g. 4 die gleiche Tragetasche
größerflächig aufgefaltet in planer Lage, F i g. 5 die Zeltbahn nach F i
g. 1 im ersten Stadium des Herrichtens zum Schlafsack in planer Lage, F i
g. 6 die Zeltbahn nach F i g. 1 im zweiten Stadium des Herrichtens
zum Schlafsack in planer Lage, F i g. 7 die als Schlafsack oder als Hülle
für einen Schlafsack verwendbare, fertig hergerichtete Zeltbahn mit eingeknöpfter
Zusatzplane in planer Lage und
F i g. 8 die Tragetasche in
einer besonderen, unter anderem zur Befestigung am Gürtehiemen -des Benutzers geeigneten
Faltung in planer Lage.
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Die Ecken der sechseckigen Zeltbahn 1 sind mit A,
B, F, D, C und E bezeichnet. Die Zeltbahn 1
kann aus Baumwollsegeltuch
bestehen, und das Gewebe soll zumindest wasserdruckbeständig und fäulnishemmend
imprägniert sein. Es ist in bezug aui die Verwendung als Schlafsack nicht nachteilig,
wenn die sechseckige ZeltbahnflächeABFDCE nicht aus einem einzigen Tuchstück, sondern
aus mehreren Stücken, z. B. aus dem Mittelteil A B D C
und
aus den beiden Giebelspitzen A CE und BDF, zu einem einheitlichen
Ganzen gefertigt ist und wenn dementsprechend zeichnerisch nicht dargestellte Verbindungsnähte
(Kappnähte od. dgl.), z. B. A-C und B-D, in Richtung der Zeltbahnbreite verlaufen.
Der Rand der Zeltbahn 1 ist mit einem Besatzstreifen verstärkt, der aus deragleichen
Stoff wie die Zeltbahn besteht. In der so verstärkten Randzone sind Knopflöcher
3 und/oder Knöpfe 4 angebracht, und zwar in folgender Weise: Längs der Firstkante
A-B eine Knopflochreihe, bestehend aus acht Knopflöchern 3 im gleichmäßigen
Abstand a, und zudem noch eine Knopfreihe, bestehend aus acht Knöpfen 4 in ebendemselben
Abstand a, gleichmäßig gereiht;- längs der Bodenkante C-D nur eine Knopflochreilhe,
doch wiederum aus acht Knopflöchern 3 'bestehend, die im Abstand a gleichmäßig
gereiht sind; längs der beiden langen GiebelspitzenkantenA-E und B-F je eine
Knopflochreihe, bestehend aus fünf Knopflöchern 3 im Abstand a, und zudem
je eine 'Knopfreihe, bestehend aus fünf Knöpfen 4 im - Abstand a,
gleichmäßig gereiht; an den beiden kurzen Glebelspitzenkanten C-E und und D-F aber
nur je ein Knopf 4 und kein Knopfloch. - Innerhalb der Zeltbahnfläche
s#ind dann noch die 'beiden in Richtung A-C und B-D verlaufenden Knopfreihen
mit je Vier l' nöpfen 4 vorhanden. - Alle bisher genannten achtundzwanzig
Knöpfe 4 sind, sogenannte Doppel-Nietknöpfe, haben also auf beiden Seiten der Zeltbahn
1 einen Kopf. Die Größe und Form der Knöpfe 4 ist einheitlich, das Gleiche
gilt für die Knopflöcher 3. Die Knöpfe 4 bestehen aus nietbarein Leichtmetall.
# Mit 5'
und Y' sind Armdurchgriffsschlitze bezeichnet; ihr im allgemeinen
üblicher Besatz mit Deckleisten und ihr üblicher VerscIfluß sind nicht eingezeichnet.
Mit 6 sind die sogenannten Pflockschnüre bezeichnet. (Die üblicherweise in
einem Hohlraum an der Firstkante A-B eirigelegt angebrachte Zugschnur ist nicht
eingezeichnet.) - Jeder der achtundzwanzig `Knöpfe 4 und jedes Knopfloch
3 ist allein schon deswegen notwendig, um diese sechseckige Zeltbahn
1 in bekannter Weise für sogenannte Zweimannzelte, Sechsmann elte,
Hochzelte und schließlich auch als Pelerine und dann überdies zum Zu-sammenknöpfen
um die Beinschenkel, d. h. als einen hosenähnlichen Schutz, gebrauchen zu können.
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Die weiter zur Marsch-Ausrüstung gehörende, auch zur Kopffiaube umwandelbare
Tragetasche 2 besteht aus demselben Stoff wie die Zeltbahn 1, kann also aus
Baumwollsegeltuch bestehen, und das Gewebe soll zumindest wasserdruckbeständig und
fäulnishemmend imprägniert sein. Die Taschenform wird dadurch gebildet, daß die
zwei kongruent zugesclinittenen Seitenteile, dh. TuchlagenGHIKLM NOPRST, an der
Kante, aber nur über deren LängeGHIK hinweg, unlösbar fest und dicht zusammengenäht
sind, während diese Seitenteile - längs ihrer Kante GTS mittels -der Knöpfmittel
7 geschlossen sind. Durch öffnen dieser Knöpfmitte17 entsteht aus der Tasche
eine Form, die als Kopfhaube verwendbar ist. Bei beiden Seitenteilen, d.h. Tuchlagen,
kann deren unterer Flächenteil in den zueinander parallelen FaltungsbruchlinienR-L
und P-M angefaltet sein.
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Die Tragetasche 2 kann auch als Kopfhaube Verwendung finden. Der angefaltete
Zustand der unteren Flächenteile wird durch die sowohl beim linken wie beim rechten
Seitenteil in die Faltung längs P-M eingelegte Zugschnur (Halssehnur)
8 gehalten, die überdies die Aufgabe erfüllt, den Sitz der Kopfhaube am Kopf
des Benutzers zu sichern. Der Benutzer hat also nach dem Aufsetzen der Kopffiaube
die Zugschnur 8 stramm anzuziehen und die Enden derselben mit einer
sogenannten Schleife zu verknoten.
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Die gleiche Tragetasche 2 ist im größerflächig aufgefalteten Zustand
zum Zusammenknöpfen mit der Zeltbahn 1 beim Herrichten des Schlafsackes bzw.
der Schlafsackhülle erforderlich. Für dieses Zusammenknöpfen sind an der Außenseite
desjenigen Seitenteils der Tragetasche 2, das bei deren Verwendung als Kopfhaube
die rechte Gesichtshälfte des Benutzers schützt, zwei Knopfreihen aus Knöpfen 40
angebracht. Die eine Knopfreihe besteht aus vier Knöpfen 40 und verläuft in der
Nähe der Flächenkante0PRSTG, Die andere Knopfreihe besteht aus - drei
- Knöpfen 40 und verläuft in der Nähe der gegenüberliegenden Flächenkante
NMLKL Die beiden Knopfreihen verlaufen divergierend zueinander. Innerhalb der Knopfreihen
besteht einheitlich der konstante Abstand a von Knopf zu Knopf. Alle diese
Knöpfe 40 haben zwar die gleiche Kopfgröße wie die Knöpfe 4 der Zeltbahn
1,
sind aber keine Doppelnietknöpfe, sondern angenähte Einfachknöpfe. Dies
gilt auch für den einzeln stehenden Knopf 40, der an der Flächenkante
GH,
aber an der gleichen Außenseite wie die beiden eben genannten Knopfreihen
angebracht ist. - Die aus vier Knöpfen 40 bestehende Knopfreihe ist zum Anknöpfen
an die Firstkante A-B der Zeltbahn 1 bestimmt, und zwar unter Benutzung der
Knopflöcher 3 längs der Firstkante A-B, die aus drei Knöpfen 40 bestehende
Knopfreihe zum Anknöpfen
an die Bodenkante C-D der Zeltbahn 1, und
zwar unter Benutzung der Knopflöcher 3 längs dieser Kante C-D. Der einzeln
stehende Knopf 40 dient zum Einknöpfen in das nächst dem Eckpunkt F der Zeltbahn
1:gelegene Knopfloch 3.
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Alle genannten acht Knöpfe 40 der Tragetasche 2, die also sämtlich
zu deren Anfügen an die Zeltbahn 1, also zum Herrichten des Schlafsackes
bzw. der Schlafsackhülle dienen, sind in F ig. 7 der Zeichnung, weil sie
in dieser auf der dem Beschauer abgewandten Außenseite der Tragetasche 2
- das ist die rechte Haubenseite - liegen, folgerichtig nur gestrichelt
eingezeichnet. Umgekehrt verhält es sich mit den weiteren zwei Knöpfen 44, die auf
der dem Beschauer der Zeichnung zugekehrten Außenseite der Tragetasche 2
-das ist die linke Haubenseite -
als Einfachknöpfe angenäht sind. Diese
beiden .Knöpfe 44 dienen im Verein mit den zdichnerisch dargestellten beiden Knopflöchern
43, die aber in jedem der beiden Seitenteile der Tragetasche 2
gleichartig
- also auch auf der linken Haubenseite - angebracht sind, zum Schließen
der Tragetasche 2.
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Das Schließen der Tragetasche2 kann über den strichpunktiert abgebrochen
angedeuteten Gürtelriemen des Benutzers hinweg erfolgen, also gleichzeitig die Befestigung
an diesem Gürtelriemen bewirken. Die F i g. 8 deutet diese Befestigungsmöglichkeit
an. - Die Tragetasche2 kann selbstverständlich aber auch noch besondere Trage-
und Befestigungsschlaufen od. dgl. aufweisen.
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Schließlich ist noch auf einen besonderen Vorteil des Erfindungsgegenstandes
hinzuweisen: Der Benutzer eines derartigen Schlafsackes bzw. einer derartigen Schlafsackhülle
hat während des Liegens den Taschenraum der Tragetasche2 bequem zugänglich vor sich,
bei Rückenlage also auf der Brust. Es kann während des Schlafens in diesem Taschenraum
also seine Wertsachen usw. aufbewahrt halten; und während für den Liegenden dieser
Taschenraum stets gut zugänglich ist, ist er das nicht für Dritte.
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Es gehört in den Bereich der Erfindung, wenn bei dem dargestellten
Ausführungsbeispiel die größerflächig aufgefaltete Tragetasche 2 nicht auf die hierfür
hergerichtete Zeltbahn 1 aufgeknöpft, sondern von unten her an die Firstkante
und Bodenkante usw. der Zeltbahn 1 angeknöpft wird.
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Ebenso kaim die Zeltbahn 1 und/oder die Tragetasche 2, anstatt
aus Baumwollsegeltuch gefertigt zu sein, aus Kunststoffgewebe, z. B. auf der Basis
von sogenannter Polyesterfaser, und/oder aus Kunststofffolie bestehen, die z. B.
mit Silikonen besonders hydrophob gemacht sein können. Es ergeben sich so sehr leichte
Marsch-Ausrüstungen, insbesondere für die Bergtouristik.