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Bituminöses, Aluminiumkorn von mehr als 1 mm enthaltendes Streugut
für Decken von Dächern und insbesondere Straßen Die Erfindung betrifft ein bituminöses,
Aluminiumkorn von mehr als 1 mm enthaltendes Streugut für Decken von Dächern und
insbesondere Straßen.
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Eine Aufgabe der Erfindung ist es, eine haltbare und helle Decke
herzustellen.
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Es ist an sich bekannt, Aluminiumkörner in eine Straßendecke einzuarbeiten.
Es zeigte sich jedoch, daß ganz besondere Anforderungen gestellt werden müssen,
wenn die Verarbeitung der Masse einfach und das Ergebnis gut sein sollen. Dies ist
nicht der Fall, wenn man ein klebriges Material aufbringt.
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Vielmehr muß man es erreichen, daß das Material durch Streuen aufgebracht
werden kann.
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Gemäß der Erfindung wird nun das Aluminiumkorn von bituminösem Klebstoff,
insbesondere einer stabilen Bitumenemulsion umschlossen, die seinerseits mit einem
Aluminiumpulver unter 0,2 mm bedeckt ist, wobei dieses im kalten Zustand streufähige
Material etwa 60 bis 90, vorzugsweise etwa 80 Gewichtsteile Aluminiumkorn, etwa
15 bis 30, vorzugsweise etwa 20 Gewichtsteile bituminösen Klebstoff bzw. Emulsion
und 10 bis 40, vorzugsweise etwa 20 Gewichtsteile Aluminiumpulver enthält. Zu diesem
Zweck wird man die angegebene Menge von Aluminiumkorn mit der ebenfalls angegebenen
Menge eines bituminösen Klebstoffes überziehen. Grundsätzlich sind alle möglichen
Klebstoffe, z. B. auch Kunststoffe, zur Umhüllung des Aluminiumkornes denkbar. Die
bituminösen Stoffe bieten sich jedoch aus Kostengründen an, und es wurde überraschend
gefunden, daß die bituminösen Stoffe die Farbwirkung des Aluminiumkornes in keiner
Weise beeinträchtigen.
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Das umhüllte Korn wird dann mit dem Aluminiumpulver gepudert, so
daß man ein streufähiges Material erhält. Das Material kann kalt auf einen warmen
Träger aufgebracht werden. Es bewährte sich eine Trägertemperatur von über 400 C.
Anschließend wird das dünn aufgestreute Material festgewalzt. Man wird je nach Bedarf
verschiedene Mengen des Materials verwenden, insbesondere 0,5 kg bis 5 kg/m2 und
vorzugsweise etwa 1 bis 3 kg/m2.
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Im Rahmen der Erfindung wird also das Aluminiumkorn nicht in beliebiger
Größe benutzt, sondern man teilt es in drei Fraktionen: 1. Aluminiumpulver kleiner
als 0,2 mm, 2. Aluminiumgrieß von 0,2 bis 1 mm, 3. Aluminiumkorn größer als 1 mm
(vorwiegend 1 bis 2 mm mit geringen Anteilen bis 3 mm).
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Etwa 80 Gewichtsteile der Körnung 1 bis 2 mm werden mit etwa 20 Gewichtsteilen
einer bituminösen Emulsion im Zwangsmischer gemischt. Die Emulsion ist eine handelsübliche
stabile Bitumenemulsion gemäß DIN 1995- Typ 5, jedoch mit 50 Gewichtsprozenten Bitumengehalt
der Bitumensorte B 200. Nach vollständigem Durchmischen nimmt der Grieß eine dunkelbraune
Färbung an.
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Hierauf werden etwa 20 Gewichtsteile Aluminiumpulver kleiner als 0,2
mm zugegeben und untergemischt, wobei die Mischung einen Farbton von bronzefarbig
bis hellgrau annimmt.
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Nach Beendigung des Mischvorganges ist das Material voll streufähig
und kann längere Zeit gelagert werden.
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Beim Einbau wird vorteilhaft auf eine heiß eingebaute, aus Asphaltfeinbeton
bestehende, noch heiße Verschleißschicht 1 kg/m2 des präparierten Aluminiumgrießes
aufgestreut und festgewalzt. Der zunächst lockere, nicht klebende und kalte Grieß
wird unter dem Einfluß der Deckenwärme klebrig und haftet rasch in den feinen Poren
des Asphaltbetons. Zum Schluß, d. h. vor dem letzten Walzübergang, kann man noch
0,5kg/m2 nicht vor behandelter, blanker Aluminiumkörnung 0,2 bis 1 mm aufstreuen
und mit dem Besen gleichmäßig verteilen.
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Die Decke ist nach der Fertigstellung zunächst dunkelgrau getönt,
jedoch beginnt sie nach wenigen Tagen unter dem Verkehr eine ständig heller werdende
Färbung anzunehmen. Der Abrieb, den der Verkehr in Verbindung mit Staub und Feuchtigkeit
bewirkt, läßt nach und nach die eingebetteten größeren Aluminiumkörner optisch voll
zur Wirkung gelangen. Diese spezielle Form der Ausführung ergibt sich aus der Aufgabenstellung,
das Aluminiumkorn
in der Oberfläche derart zu binden, daß eine
möglichst große Menge des teueren Stoffes optisch voll wirksam wird.
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Es war zunächst anzunehmen, daß die Haltbarkeit und die Wirkung des
eingestreuten Grießes von der Unterlage abhängig seinen, und zwar a) von der Dicke
der Bitumenfilme auf den bituminierten Körnern des Asphaltfeinbetons, b) vom Porengehalt
bzw. der Porengröße der fertiggestellten Straßendecke, auf die das Material beim
Festwalzen eingedrückt wird.
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Es wurde jedoch gefunden, daß durch Anwendung des beschriebenen Streugutes
insbesondere bei der Anwendung des näher erläuterten Verfahrens der Erfolg weitgehend
unabhängig von der Struktur der Unterlage wird. Diese Unabhängigkeit des behandelten
Grieß es scheint vor allem auf die Umhüllung mit bituminösem Mörtel zurückiuführen
zu sein.
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Zur Erleichterung der Arbeit ist es zweckmäßig, daß das Material
so streufähig wie möglich ist. Diese Streufähigkeit wird in erster Linie durch das
Abpudern mit.Aluminiumpulver erreicht.
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-Eine besonders gute Haftung des Bindemittels am Aluminiumkorn und
der Aluminiumkörner auf der Decke wird erhalten,. wenn das Aluminiumkorn eine schaumige
Struktur mit nach außen offenen Poren und einem -Hohlraumgehalt von 45 bis 50:-Volumprozenten
hat. Der Klebstoff füllt die vielen Hohlräume aus, wird in diesen festgehalten und
ist an der Oberfläche optisch nicht wirksam, wogegen er eine unmittelbare Verbindung
mit der Unterlage herstellt. Der hohe-Hohlraumgehalt des groben Aluminiumkornes
ist eine besondere Eigenart.
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Das Material ist so schaumig, daß trotz des spezrischen- Gewichtes
von 2,7 für das Aluminium bei den einzelnen Körnungen des groben Aluminiumkornes
Schüttgewichte von nur 1 bis 1,5kg/l gefunden wurden, d. h. die Hohiraumgehalte
betragen 45 bis 60 Volumprozente.
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Man wählt eine Emulsion, welche es ermöglicht, die Mischung kalt
herzustellen, damit man das Streu gut beliebig lange lagern kann. Ferner ist es
vorteilhaft, eine Emulsion auszuwählen, die ein reines B 200 enthält, weil es oft
gewünscht wird, die gleiche Bindemittelart zu verwenden, die auch der Deckenbaustoff
enthält. Schließlich ist es günstig, wenn der bituminöse Klebstoff eine hohe Netzkraft
besitzt, die man gegebenenfalls durch Verwendung eines besonderen Netzmittels erhöhen
kann; auf diese Weise -erleichtert man das Eindringen in die Hohlräume des groben
Aluminiumkornes. Im Ergebnis wählt man also eine sogenannte stabile Emulsion, d.
h. eine solche, die während des Mischvorganges nicht koaguliert, sondern erst durch
Wasserverdunstung abbindet. Deshalb kann der Grieß bei einer entsprechenden Abdeckung
mittels einer Zeltbahn od. dgl., d. h. also bei Verhinderung der Wasserverdunstung?
beliebig lange gelagert werden.
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Er kann auch in Kunststoffsäcke abgefüllt und beliebig transportiert
werden.
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Bei der Verwendung von 1 kg/m2 ensteht keine geschlossene Decke aus
Aluminium, sondern eine ~punktförnuge Aufhellung mit dazwischenliegenden Abständen,
in denen die- Schwarzdecke sichtbar bleibt. Wird dagegen die Menge auf 3 kg/m2 erhöht,
so entsteht eine dichte Schicht, die gewissermaßen als Asphaltbeton auf Aluminiumbasis,
also Asphalt-Aluminium, angesehen werden kann. Die Schicht eignet sich für Verkehrsmarkierungen
und zur Herstellung von schachbrettartigen oder anderen Musterungen auf Gehwegen.
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Schleift man einen solchen geschlossenen Film mit einer Schleifscheibe,
so bildet sich eine Aluminiumfläche, die einem homogenen Aluminiumblech sehr ähnlich
erscheint. Die Besonderheit eines solchen Überzuges besteht in seiner Schlagzähigkeit,
seinem Wärmeleitvermögen sowie seiner hohen Reflexionsfähigkeit gegenüber Licht
und Wärme, woraus sich weitere Anwendungszwecke ergeben, insbesondere bei Dächern.
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Das Streugut kann auch benutzt werden, um alte Fahrbahndecken aufzuhellen.
Hierbei wird z. B. das Streugut einfach aufgestreut, nachdem die alte Decke einen
dünnen bituminösen Voranstrich erhalten hat. Die Wärme zum Erleichtern des Abbindens
des Grießes wird in der Bausaison allein schon durch die Sonnenwärme erreicht werden
können.