DE575306C - Verfahren zur Herstellung eines Bindemittels, insbesondere fuer Strassenbauzwecke - Google Patents

Verfahren zur Herstellung eines Bindemittels, insbesondere fuer Strassenbauzwecke

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DE575306C
DE575306C DEL78091D DEL0078091D DE575306C DE 575306 C DE575306 C DE 575306C DE L78091 D DEL78091 D DE L78091D DE L0078091 D DEL0078091 D DE L0078091D DE 575306 C DE575306 C DE 575306C
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THEODORE VICTOR TARALON
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GEORGES ALBERT LASSEUR
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C08ORGANIC MACROMOLECULAR COMPOUNDS; THEIR PREPARATION OR CHEMICAL WORKING-UP; COMPOSITIONS BASED THEREON
    • C08LCOMPOSITIONS OF MACROMOLECULAR COMPOUNDS
    • C08L95/00Compositions of bituminous materials, e.g. asphalt, tar, pitch
    • C08L95/005Aqueous compositions, e.g. emulsions

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Description

  • Verfahren zur Herstellung eines Bindemittels, insbesondere für Straßenbauzwecke Die Erfindung hat zum Gegenstand einVerfahren zur Herstellung eines Bindemittels für Baustoffe und Straßenverkleidungen, welches auch verwendbar ist, um verschiedene andere Substanzen, wie Holz, Papier oder Stoffe, undurchdringlich, wasserdicht und feuersicher zu machen.
  • Es ist bekannt, zurHerstellung eines Bindemittels für Straßenbauzwecke kieselsaures Natron, Teer und Zement miteinander zu mischen. Es ist auch vorgeschlagen worden, die Mischung in einer Schicht auszubreiten und darüber den Schotter, Kiessand o. dgl. auszuschütten und in die Grundmasse einzuwalzen. Dadurch soll nur an der Oberfläche durch die Kohlensäure der Luft das Natronsilikat zersetzt und so kohlensaures Natron und ein gallertartiges Silikat gebildet werden, . während die Bestandteile unter der Schichtoberfläche sich nicht zersetzen sollen. Nach einem anderen bekannten Verfahren wird eine trockene Mischung des Steinschlags und der Mörtelbildner mit Ätzkalk vorgenommen, der dann sogleich in den Kochgefäßen heißerTeer o. dgl. zugesetzt wird. Es handelt sich dort also um die Herstellung einer Art Beton. In der trockenen Mischung kann die Bildung von Kalksilikat nur langsam vor sich gehen, während die Abbindüngsdauer des ganzen Gemenges mit dem Teer wie allgemein bei Beton nur sehr kurz ist, so daß die Teer= schotterdccke Kalk mit nur geringen Spuren vonKalksilikatundKieselfüllungenthalten. Da ferner die Dauer des Prozesses nicht genau vorherbestimmt werden kann, ist auch eine genaue Dosierung des Kalkes und der Kieselerde unmöglich.
  • Der Erfindung gemäß wird zunächst ein gallertartiges Silikat hergestellt und dann erst diesem vorbereiteten gallertartigen Silikat der Teer beigemischt. Versuche unter denn Mikroskop haben ergeben, daß das Ergebnis dieses Verfahrens ein ganz anderes ist, als wenn in bekannter Weise kieselsaures Natron, Teer und Zement in anderer Reihenfolge miteinander gemischt werden.
  • Nach dem neuen Verfahren wird, eine Lösung eines Silikates, z. B. Natriumsilikat, dem Milchkalk beigemischt, wodurch eine innige Mischung und intensive Einwirkung stattfindet, so daß sich in dem ganzen Gemenge eine Gallerte von Kalksilikat bildet. Dabei wird jedes Kalkteilchen der Sitz der Bildung von kieselsaurem Kalk, indem letzterer die Kalkkörnchen in bedeutender Stärke oder Dicke im Verhältnis zum Ausgangsteilchen umgibt. Nach einiger Zeit bildet sich um das Ganze (kalkkieselsaurem Kalk) eine oder mehrere elastischeMembranen eines gallertartigen kieselsauren Salzes oder Silikates, welche das Volumen der bereits gebildeten Teilchen noch wesentlich wachsen lassen.
  • Wenn man jetzt dem so erhaltenen gallertartigen Silikat Teer beimischt, erhält man nach Verlauf einiger Zeit eine teigige, pastenartige Masse, die je nach dem prozentualen Verhältnis der Materialien veränderlich ist. Dieses Ergebnis erhält man durch die zerreibende Wirkung, welche die kieselsauren Kalkkörnchen in dem Teer verteilt. Jedes kieselsaure Kalkkörnchen veranlaßt die Gallertbildung oder Gelatinebildung desTeers und zieht um dasselbe eine größere oder kleinere Menge Teerpilze oder Ablagerungen (micelles de goudron), welche ein System oder eine Gesamtheit bilden. Alle diese Systeme vergrößern sich, vereinigen sich wieder und durchdringen sich und ergeben so schließlich ein Produkt von homogenem Gefüge und größerer oder kleinerer Kohäsion, je nach dem Verhältnis der verschiedenen Bestandteile.
  • Das so erhaltene Produkt bildet ein Bindemittel, welches auch bei regnerischem Wetter geeignet ist, um im Sommer kalt oder ein wenig erwärmt auch in der kalten Jahreszeit verwendet zu werden. Dieses Bindemittel verliert in der Tat keine seiner Eigenschaften, wenn, um das Ausbreiten zu erleichtern, seine Fließfähigkeit durch Erwärmung erhöht wird.
  • Man erhält ein gleichartiges Bindemittel, indem man den Teer durch Bitumen ersetzt oder ein Gemisch von Teer und genügend erwärmtem Bitumen (z. B. Erdpech oder -harz). Dem erwärmten Teer kann Schiffsteer zugesetzt sein. Das Binden erfolgt mit Schiffsteer schneller, und wenn das Bindemittel dann weniger plastisch ist, fließt es im Sommer weniger leicht, was bei Straßenverkleidungen von Wichtigkeit ist. Um die Einverleibung oder Aufnahme des Schiffsteers zu erleichtern, kann man dem Gemisch schwere Öle hinzusetzen.
  • Man kann ein Produkt von ähnlichem Gefüge wie das oben beschriebene herstellen, indem man Teer (oder Bitumen oder Schiffsteer und schwere Öle oder nur zwei dieser Körper) mit einer Gallerte eines Silikates von Eisen, Aluminium oder Magnesium mischt.
  • Das Natriumsilikat kann. außerdem durch kieselsaures Kali oder Wasserglas ersetzt werden.
  • ZurVerkleidung von Straßen und Chausseen mit großem Verkehr für schnelle Fahrzeuge, welche alsbald zum Verkehr freigegeben werden sollen, benutzt man vorteilhaft etwa das nachstehendeVerhältnis: Kalk 15 kg, Wasser 45 kg, Teer Zoo kg, Silikate ioo kg, Schiffsteer 30 kg.
  • Der Zusatz von Schiffsteer kann je nach Wahl verschieden sein. Man vergrößert die Fließfähigkeit, indem man die Kalkmenge verringert und die des Silikates erhöht. Umgekehrt erhält man durch Vergrößerung der Kalkmenge ein weniger plastisches und spröderes Produkt. Andererseits gibt ein Bitumen ein dauerhafteres Bindemitel als Teer, aber da es viel teuerer ist, kann es nicht unter allen Verhältnissen Anwendung finden.
  • Als besonders vorteilhafte Mischung einer Calciumverbindung, die eine besonders günstige Gallertbildung bewirkt, sei folgendes Mengenverhältnis angegeben: Lösung von Calciumchlorid 5 bis io kg in ioo kg Wasser, Wasserglas von 35° B8 ioo kg, Wasser 25 kg.
  • Die aus dieserMischunghergestelltegelierte bituminöse Masse bildet einen Schlicker von höhererFlüssigkeit, so daß er durch dieStreuöffnungen der Ausstreumaschinen; die für Straßenbau oder Straßenverkleidung gewöhnlich verwendet werden, besser durchfließt und ein sonst häufiges Verstopfen der Öffnungen vermieden wird.
  • Um einen richtigen Fahrdamm anzulegen, werden zerkleinerte Steine von etwa q. bis 7 cm und ein Gemisch von Silikat, Kalk und Teer verwendet. Zum Verkleiden des Fahrdammes benutzt man i kg bis 45 kg des Teergemisches auf den Quadratmeter und io bis i 51 Kies oder Schotter mit einer Korngröße von 2 bis 25 mm.
  • Die obigen Präparate können Verwendung finden, um Papier, Holz, überzöge, Stoffe usw. feuersicher zu machen und ihre Undurchdringlichkeit zu sichern.
  • Aus obigen Ausführungen ist augenscheinlich, daß die schon gebildeten und mit einem gallertartigen Silikat umgebenen kieselsauren Kalkkörnchen eine intensivere und schnellere Gallertbildung des Teers hervorrufen, als wennTeer, Silikat und Kalk zugleich gemischt werden und nebeneinander in einer viel kürzeren Einwirkungszeit die Vereinigung von Kalk und Silikaten und außerdem noch eine Gallertbildung stattfinden soll.
  • Bei dem neuen Bindemittel spielt die Bildung einer rauhen Kieselerdekruste zwischen den Steinfugen der Straßendecke eine bedeutende, kennzeichnende Rolle. Einerseits verhindert diese Kieselerdekruste ein Verdunsten der im Produkt enthaltenen Öle, wodurch die Sprödigkeit und das Reißen der Straßendecke vermieden wird, andererseits verhütet ihre rauhe Beschaffenheit ein Gleiten der Fahrzeuge und Zugtiere. Die Kieselerdekruste bildet sich aber der Abnutzung entsprechend selbsttätig wieder. Das neue Bindemittel kann im voraus in der Fabrik oder im Lager hergestellt und ähnlich wie Portlandzement verfrachtet werden. Es zeigt eine gute Beständigkeit; seine Bestandteile trennen sich bei einer Temperatur von ungefähr $o° C nicht, weshalb das Produkt in Gefäßen gelagert oder befördert werden kann, ohne seine Eigenschaften zu verlieren. Das Produkt kann nach geeigneter Vorbereitung auch gestreut werden, was bei den bekannten Erzeugnissen unmöglich ist.
  • Das nach dem neuen Verfahren hergestellte Bindemittel kann bei feuchter Witterung, selbst bei Regen und bei einerTemperatur von - 5 ° C verwendet werden. Diese Eigenschaften sind von besonderer Wichtigkeit für Ausbesserungsarbeiten an Straßendecken.

Claims (1)

  1. PATrNTANSI'RÜC111:: i. Verfahren zur Herstellung eines Bindemittels, insbesondere für Straßenbauzwecke, aus Asphalt, Bitumen, Teeren, oder Schwerölen, einem löslichen Silikat und Kalk o. dgl. Stoffen, dadurch gekennzeichnet"daß durch Vermischen einer Lösung von kieselsaurem Kalium oder Natrium mit Calcium-, Aluminium-, Magnesium-, Eiseno. dgl. Verbindungen eine Gallerte erzeugt wird, inwelche derAsphalt, das Bitumen, die Teere oder die Schweröle oder Gemische dieser Stoffe unter Umrühren bis zur Gelierung der Masse eingetragen werden. a. Verfahren nach Anspruch i; dadurch gekennzeichnet, daß etwa i 5 kg gelöschter Kalk, 45 kg Wasser, ioo kg Wasserglas, aoo kg Steinkohlen- oder Holzteer und 30 kg Schiffsteer bzw. Erdpech gemischt werden.
DEL78091D 1930-04-07 1931-04-08 Verfahren zur Herstellung eines Bindemittels, insbesondere fuer Strassenbauzwecke Expired DE575306C (de)

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DE (1) DE575306C (de)

Cited By (2)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE1025763B (de) * 1950-05-31 1958-03-06 Sixten Magnus Hjelte Verfahren zur Herstellung von mit Anstrich-, Traenkungs- und Impraegnierungsmitteln behandelten Gegenstaenden
DE1191735B (de) * 1962-01-25 1965-04-22 Balmholz Ag Verfahren zur Herstellung von Fuellstoff fuer bituminoesen Strassenbelag

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* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE1025763B (de) * 1950-05-31 1958-03-06 Sixten Magnus Hjelte Verfahren zur Herstellung von mit Anstrich-, Traenkungs- und Impraegnierungsmitteln behandelten Gegenstaenden
DE1191735B (de) * 1962-01-25 1965-04-22 Balmholz Ag Verfahren zur Herstellung von Fuellstoff fuer bituminoesen Strassenbelag

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