DE1226589B - Verfahren zur Herstellung von Imidazolidonen - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von ImidazolidonenInfo
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- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C07—ORGANIC CHEMISTRY
- C07D—HETEROCYCLIC COMPOUNDS
- C07D233/00—Heterocyclic compounds containing 1,3-diazole or hydrogenated 1,3-diazole rings, not condensed with other rings
- C07D233/04—Heterocyclic compounds containing 1,3-diazole or hydrogenated 1,3-diazole rings, not condensed with other rings having one double bond between ring members or between a ring member and a non-ring member
- C07D233/28—Heterocyclic compounds containing 1,3-diazole or hydrogenated 1,3-diazole rings, not condensed with other rings having one double bond between ring members or between a ring member and a non-ring member with hetero atoms or with carbon atoms having three bonds to hetero atoms with at the most one bond to halogen, e.g. ester or nitrile radicals, directly attached to ring carbon atoms
- C07D233/30—Oxygen or sulfur atoms
- C07D233/32—One oxygen atom
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- Chemical & Material Sciences (AREA)
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- Heterocyclic Carbon Compounds Containing A Hetero Ring Having Nitrogen And Oxygen As The Only Ring Hetero Atoms (AREA)
- Organic Low-Molecular-Weight Compounds And Preparation Thereof (AREA)
Description
Int. Cl.:
C07d
DEUTSCHES
PATENTAMT
AUSLEGESCHRIFT
Deutsche Kl.: 12p-9
Nummer: 1226 589
Aktenzeichen: A 44028IV d/12 ρ
Anmeldetag: 12. September 1963
Auslegetag: 13. Oktober 1966
Imidazolidone (= cyclische Harnstoffe) sind wegen der pharmakologischen Eigenschaften einiger
ihrer Vertreter interessant (deutsche Patentschrift 1 126 392). Diese Verbindungsgruppe wurde entsprechend
dieser Patentschrift durch Umsetzung von tertiär-sekundären Diaminen mit Phosgen hergestellt.
Phosgen ist jedoch wegen seiner hohen Toxizität nachteilig. Außerdem greift es infolge
seiner großen Reaktionsfähigkeit die Materialien der üblichen Apparaturen an, und es müssen insbesondere
im großen Maßstab besondere Vorkehrungen zur Durchführung der gewünschten Umsetzungen
mit Phosgen getroffen werden. Es ist weiterhin bekannt, daß l-Phenylimidazolidon-(2) [= N-Phenyl-N,N'-äthylen-harnstoff]
durch Abspaltung von Ammoniak aus Anilidoäthylenharnstoff erhältlich
ist (H. E. Newman, Über einige Derivate des
Äthylen-phenylen-diamins und Homologe derselben, Berichte der Deutschen Chemischen Gesellschaft,
Bd. 24 [1891], S. 2191 bis 2200). Desgleichen konnte dieser Körper aus /3-Chloräthylphenylharnstoff durch
Behandlung mit alkoholischem Kali (S. Gabriel und R. Stelzner, über Vinylamine, Berichte
der Deutschen Chemischen Gesellschaft, Bd. 28 [1895], S. 2929 bis 2938) sowie aus Oxazolidon-(2)
mit Anilin (S. G.a b r i e 1 und G. Eschenbach, Notizen über Bromäthylamin und Vinylamin, Berichte
der Deutschen Chemischen Gesellschaft, Bd. 30 [1897], S. 2494 bis 2497) dargestellt werden.
Diese Verfahren haben jedoch den Nachteil, daß in den Ausgangsverbindungen enthaltene reaktionsfähige
Gruppen unerwünschte Nebenreaktionen eingehen und hierdurch eine Ausbeuteverringerung
bewirkt wird.
Das erfindungsgemäße Verfahren zur Herstellung von Imidazolidonen der allgemeinen Formel I
Verfahren zur Herstellung von Imidazolidonen
Anmelder:
Asta-Werke Aktiengesellschaft Chemische Fabrik, Brackwede (Westf.)
Als Erfinder benannt:
Dr. phil. habil. Herbert Arnold,
Dr. Rolf Rebling, Bielefeld
einen Arylsulfonylrest bedeutet, ist dadurch gekennzeichnet, daß man Oxazolidone der allgemeinen
Formel II
R-N CH2
O = C
CH2
R-N-
CH2
mit Isocyanaten der allgemeinen Formel
R' —N = C = O
R' —N = C = O
bei Temperaturen von etwa 120 bis 180° C umsetzt. Gegebenenfalls und bevorzugt wird die Umsetzung
in Gegenwart eines Katalysators durchgeführt. Dabei resultieren die Reaktionsprodukte in Rohausbeuten
bis zu 9O°/o der Theorie, und reaktionsfähige Substituenten in den als Ausgangsprodukten
verwendeten Oxazolidonen werden nicht angegriffen. Das erfindungsgemäße Verfahren wird durch das
folgende Formelschema wiedergegeben:
O = C
R — N-
CH2
O = C
CH2
CH2
R' —N = C =
R'
in der R ein Wasserstoffatom oder niedere, gegebenenfalls
durch ein Halogenatom substituierte Alkylgruppen und R' gesättigte oder ungesättigte,
gegebenenfalls halogensubstituierte Alkylgruppen, gegebenenfalls durch Halogenatome, eine Nitrogruppe,
niedere Alkyl- oder Alkoxygruppen substituierte Cycloalkyl-, Aryl- oder Aralkylgruppen oder
R-N-
CH2
+ CO2
O = C CH2
R'
609 670/402
worin R und R' die gleiche Bedeutung wie in der Formel I haben.
Der Reaktionsablauf, der zwischen Oxazolidone^,
die auch als cyclische Carbamidsäureester aufgefaßt werden können, und Isocyanaten unter C(VAbspaltung
zu Irnidazolidottett (= cyclischen Harnstoffen)
führt, ist um so überraschender, als die in der Literatur beschriebenen offenkettigen Cärbamidsäureester
unter den gleichen Reaktionsbedingungen kein CO2 abspalten und demnach auch
keine aliphatisch substituierten Harnstoffe, sondern ω-substituierte Allophansäureester bilden (H ο u b
e η —We y 1, Methoden der Orgattischen Chemie,
Bd. VIII [1952], S. 134 und 204; deutsche Patentschrift 870 399; G r ei d ler und Kid well,
Journal of the American Chemical Society, Bd. 41 [1919], S. 1004 bis 1013; W. Traube, über
einige Derivate der Allophansäure, Berichte der Deutschen Chemischen Gesellschaft, Bd. 22 [1889],
S. 1572 bis 1579).
Vorzugsweise wird das erfindungsgemäße Verfahren in Gegenwart eines Katalysators, wie einer
tertiären Base, z. B. Triäthylamin oder Pyridin, oder von Lithiumchlorid durchgeführt. Der bevorzugte
Katalysator ist Lithiumchlorid. Der angewendete Temperaturbereich liegt bei 120 bis 1800C.
Die Erhitzungsdauer beträgt 4 bis 12 Stunden, je nach der Hohe der Reaktionstemperatur und der
Wahl des Katalysators. Dabei kann ohne Lösungsmittel oder in Anwesenheit eines inerten Lösungsmittels
gearbeitet werden. Als Lösungsmittel können z. B1. die Chlorbenzole verwendet werden, die tertiäre
Base bzw. das Lithiumchlorid wird in katalytischen Mengen eingesetzt. Zum Beispiel kann 0,05 Mol
pro Mol Oxazolidon eingesetzt werden.
Die als Ausgangsprodukte verwendeten Isocyanate sind nach bekannten Verfahren zugängig (W. Si e f ken,
Mono- und Polyisocyanate, Justus Liebigs Annalen der Chemie, Bd. 562 [1949], S. 75 bis 136;
O. B a y e r, Das Diisocyanatpolyadditionsverfahren
polyurethane], Angewandte Chemie, Bd. 59 [1947], 3. 257 bis 272).
Vorzugsweise sind die. Halogenatome, durch die die Alkyl-, Cycloalkyl-, Aralkyl- und Arylreste R'
substituiert sein können, Chloratome.
Das erfindungsgemäße Verfahren wird durch die folgenden Beispiele erläutert.
Allgemeine Arbeitsvorschrift
In einem Rundkolben mit Steigrohr werden 1 Mol Isocyanatverbindung mit dem Äquivalent einer
Oxazolidon-Verbindung unter Zusatz von 0,2MoI
Lithiumchlorid (und/oder tert. Base) im Metallbad auf 120 bis 18O°C Badtemperatur erhitzt, bis die
CO2-Entwicklung beendet ist, was 4 bis 12 Stunden in Anspruch nimmt.
Das erhaltene Reaktionsgemisch kann, soweit es zu einem Kristallkuchen erstarrt, direkt aus
Alkohol umkristallisiert werden oder wird wie ein nach dem Erkalten flüssig bleibendes Reaktionsgemisch in Benzol oder Methylenchlorid aufgenommen.
Die erhaltene Lösung wäscht man mehrfach ■ mit Wasser, trocknet über Natriumsulfat,
zieht das Lösungsmittel ab und kristallisiert den Rückstand aus Alkohol um bzw. destilliert ihn im
Vakuum.
0,75 Mol (112,3 g) N'/S-ChloräthylOxazölidön-tl)
und 0,75 Mol (89,3 g) Phenylisocyanat werden mit 0,15 Mol (6,4 g) Lithiumchlorid auf 1800C erhitzt.
Nach 6 Stunden ist die CO2-EntwickIung beendet.
Das beim Erkalten erstarrende Reaktionsgemisch wird aus Alkohol umkristallisiert. Man erhält
1 - Phenyl - 3 - (β - chloräthyl) - imidazölidön - (2) vom
Schmelzpunkt 92 bis 95 0C. Ausbeute 136 g (80,7%),
0,5 Mol (74,8 g) N-^Chloräthyl'Oxazolidon-Q)
und 0,5 Mol (63,6 g) n-Hexylisocyanat werden mit 0,1 Mol (4,2 g) Lithiumchlorid auf 160 bis 1800C
erhitzt. Nach 6stündiger Erhitzungsdauer ist die CO2-Entwicklung beendet. Das erkaltete Reaktionsgemisch wird in Benzol aufgenommen, die benzolische
Lösung mehrmals mit Wasser gewaschen und über Natriumsulfat getrocknet. Dann wird das Benzol
abgezogen und der Rückstand im Vakuum destilliert. Man erhält l-n-Hexyl-3-(jS-chloräthyl)-imidäZolidon-(2)
vom Siedepunkt 128 bis 133°C/O,lmm; ni4 = 1,4832. Ausbeute 91 g (78,4%>
0,75 Mol (122,7 g) N-y-Chlorpropyl-oxazolidon-®
und 0,75 Mol (89,3 g) Phenylisocyanat werden zusammengegeben und· 28 Stünden auf 140 bis 1600C
erhitzt. Das beim Erkalten erstarrende Reaktionsgemisch wird aus Äthanol umkristallisiert. Man
erhält 1 - Phenyl - 3 - (γ - chlorpr opyl) - imidazolidon - (2)'
vom Schmelzpunkt 57 bis 6O0C. Ausbeute 104 g (58,1%).
0,6 Mol (71,7 g) y-Chlorpropylisocyanat werden
mit 0,6MoI (60,6 g) N-Methyl-oxazolidon-(2) zusammengebracht
und nach Zugabe von 0,5 ecm Pyridin 5 Stunden im Metallbad auf 150 bis 1600C
bis zur beendeten CO2-Entwicklung erhitzt. Nach iem Erkalten wird das Reaktionsgemisch in einem
Benzol-Äther-Gemisch aufgenommen, mehrmals mit 30%iger Natronlauge ausgeschüttelt und über Pottasche,
getrocknet; dann wird das Lösungsmittel abgezogen und der verbleibende Rückstand im Vakuum
fraktioniert. Man erhält l-(y-Chlorpropyl)-3-methylimidazolidon-(2)
vom Siedepunkt 140 bis 142° C/
2 mm; «Is = 1,4938. Ausbeute 98 g (56,8%).
' Beispiel 5
0,4 Mol (59,8 g) N-£-Chloräthyl-oxazolidön-(2)
und 0,4 Mol (47,6 g) Phenylisocyanat werden in 80 ml 0,0-Dichlorbenzol gelöst, mit 0,08 Mol (3,4 g)
Lithiumchlorid versetzt und auf 180 0C erhitzt.
Nach 16 Stunden ist die CO2-Entwicklung beendet. Das beim Abkühlen ausfallende Umsetzungsprodukt
wird abgesaugt und aus Alkohol umkristallisiert. Man erhält 1- Phenyl- 3- (/S - chloräthyl) - imidazolidon-(2)
vom Schmelzpunkt 92 bis 950C. Ausbeute 52 g (57,8%).
Wie in den vorstehenden Beispielen beschrieben, wurden auch die in der Tabelle aufgeführten Produkte
hergestellt..
5CH2
R'
Bei spiel |
R | R' | Fp. 0C | Umkristallisierbar aus |
Kp./mm | nf = 1,5858 | Aufarbeitung nach Beispiel |
6 | ClCH2CH2CH2 — | 0- | 57 bis 60 | Äthanol | 1 | ||
Cl I |
|||||||
7 | ClCH2CH2- | ty | 59 bis 62 | Äthanol | 1 | ||
8 | ClCH2CH2 — | 90 bis 93 | Äthanol | 2 | |||
Cl | nV = 1,5550 | ||||||
9 | CICH2CH2CH2 — | ty | 217 bis 219°C/3 | nf = 1,5482 | 2 | ||
CH3 | m = 1,5428 | ||||||
10 | ClCH2CH2- | 53 bis 55 | 167°C/0,7 | 2 | |||
0CH3 | |||||||
11 | ClCH2CH2 — | 60 bis 66 | 174 bis 178°C/0,4 | 2 | |||
12 | ClCH2CH2- | 0-«- | 160 bis 163°C/0,l | 2 | |||
13 | ClCH2CH2- | <^^-CH2CH2- | 168 bis 17ü°C/0,3 | 2 | |||
14 | ClCH2CH2CH2 — | . 180 bis 182°C/0r7 | ' 2 | ||||
V- CH2CH2- | |||||||
3'S. | CN | τ—I | I | (N | rs | ca H |
CN | CJ | t | ta | CS | CS | (N | CN | (N | rs | (N | (N | CN | (N | es |
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CO | C/ | CO | co | co | CO | CO | CO | CO | CO | |||||||||
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T-H | 145 | C- t- T- |
S | S | 152 | 172 | 188 | ||||||||||||||
CD | |||||||||||||||||||||
j- | |||||||||||||||||||||
•e | I | zither | Petroläi | Aceton | |||||||||||||||||
Umkristallisie aus |
|||||||||||||||||||||
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JS | 3 | JS | ■J3 | JS | JS | ||||||||||||||||
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670/402
Claims (4)
1. Verfahren zur Herstellung von Imidazolidonen der allgemeinen Formel I
R — N-
O = C
CH2
CH2
CH2
\N/ ίο
R'
in der R ein Wasserstoffatom oder niedere, gegebenenfalls durch ein Halogenatom substituierte
Alkylgruppen und R' gesättigte oder ungesättigte, gegebenenfalls halogensubstituierte
Alkylgruppen, gegebenenfalls durch Halogenatome, eine Nitrogruppe, niedere Alkyl- oder
Alkoxygruppen, substituierte Cycloalkyl-, Aryl- oder Aralkylgruppen oder einen Arylsulfonylrest
bedeutet, dadurch gekennzeich-
net, daß man Oxazolidone der allgemeinen
Formel II
R-N
O = C
O = C
CH2
CH2
CH2
"O'
mit Isocyanaten der allgemeinen Formel
R'- N = C = O
R'- N = C = O
bei Temperaturen von etwa 120 bis 18O0C umsetzt.
2. Verfahren gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Umsetzung in Gegenwart
eines Katalysators durchgeführt wird.
In Betracht gezogene Druckschriften :
Beilsteins Handbuch der Organischen Chemie, Bd. 27 (1937),
Beilsteins Handbuch der Organischen Chemie, Bd. 27 (1937),
4. Auflage, S. 135, sowie Bd. 24
(1936), S. 3.
609 670/402 10.66 © Bundesdruckerei BerUn
Priority Applications (5)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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WO1999059977A1 (de) * | 1998-05-20 | 1999-11-25 | Bayer Aktiengesellschaft | Substituierte 1,3-diaza-2-(thi)oxo-cycloalkane |
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US4642351A (en) * | 1983-01-20 | 1987-02-10 | The Dow Chemical Company | Preparation of N-substituted imidazolidinones and N-substituted 2-thionimidazolidinones |
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1964
- 1964-08-12 CH CH1053664A patent/CH448108A/de unknown
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None * |
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GB1065295A (en) | 1967-04-12 |
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