DE1226068B

DE1226068B - Hilfsvorrichtung fuer das Richten von Teppichen oder anderen textilen Bahnen

Info

Publication number: DE1226068B
Application number: DEM55027A
Authority: DE
Inventors: Alfons Sistig; Karl-Heinz Kuesters
Original assignee: LEO SISTIG K G MASCHINENFABRIK
Current assignee: LEO SISTIG K G MASCHINENFABRIK
Priority date: 1962-12-06
Filing date: 1962-12-06
Publication date: 1966-10-06
Also published as: GB977498A

Description

Hilfsvorrichtung für das Richten von Teppichen oder anderen textilen Bahnen Die Erfindung betrifft eine Hilfsvorrichtung für das Richten von Teppichen oder anderen textilen Bahnen, insbesondere an Appreturmaschinen, bei denen die Bahn über eine Nadelwalze der Maschine zugeführt wird.
Bisher wurden Teppiche beim Einlauf in die Appreturmaschine durch feststehende Spannwalzen oder durch eine mit einer Backenbremse versehene Nadelwalze mehr oder weniger stark abgebremst, um den Teppich mit der jeweils erforderlichen Spannung der Maschine zuzuführen. Da der Teppich jedoch vor dem Appretieren sehr elastisch ist, war die Zuführung durch diese Bremsvorrichtungen nicht gleichmäßig. Die ruckartige Zuführung des Teppichs zur Appreturmaschine hatte zur Folge, daß die einzelnen Teppichpartien durch die nachfolgende Appretauftragwalze ungleichmäßig mit Appret bestrichen wurden.
Es ist bei derartigen Einrichtungen darauf zu achten, daß der Teppich schußgerecht in die Nadelwalze eingenadelt wird. Wenn sich im Teppich leichte Schußverschiebungen befinden, so können diese ohne Schwierigkeit von Hand vor der Nadelwalze korrigiert werden, da der Teppich hier ohne Spannung ist. Trotzdem ist es nicht zu vermeiden, daß verzogene Teppiche durch Unachtsamkeit oder aus anderen Gründen ungerichtet auf die Nadelwalze aufgenadelt werden. Es besteht dann bei den bekannten Vorrichtungen keine Möglichkeit mehr, die ungerichtet aufgenadelten Teppiche nachträglich zu richten.
Die genannten Schwierigkeiten treten selbstverständlich auch dann ein, wenn an Stelle von Teppichen andere textile Bahnen in Appreturmaschinen behandelt werden oder wenn die Teppiche bzw. Bahnen in anderen Maschinen irgendwelchen Behandlungen unterworfen werden. Die Erfindung bezweckt daher, eine Hilfsvorrichtung für das Richten von Teppichen oder anderen textilen Bahnen in Verbindung mit Maschinen, bei denen die Bahnen wie bei den Appreturmaschinen einer Behandlung unterworfen werden, so zu gestalten, daß die erwähnten Schwierigkeiten vermieden werden.' Gemäß der Erfindung ist der Nadelwalze ein schalenförmiger Schwenkkörper zugeordnet, der von unten in den Raum zwischen Bahn und Nadelwalze so weit einschwenkbar ist, daß die Bahn vollständig aus dem Nadeleingriff der Nadelwalze abgehoben wird.
Nach dem Richten kann die Abhebevorrichtung außer Wirkung gebracht werden, so daß die Bahn, nunmehr gerichtet, wieder eingnadelt wird.
Es ist bekannt, eine textile Bahn von einem Scherzylinder abzuheben, und zwar jeweils dann, wenn eine Quernaht durchläuft. Dort handelt es sich also weder um eine Vorrichtung für das Richten von textilen Bahnen noch um die von der Erfindung zu lösende Aufgabe, eine Bahn aus dem Nadeleingriff einer Nadelwalze abzuheben. Es ist weiterhin bekannt, an einer Nadelwalze eine Fingerleiste derart vorzusehen, daß die textile Bahn beim Verlassen der Walze nicht mit ihr umläuft.
Die Leiste ist nicht dazu bestimmt und geeignet, die Bahn gänzlich von den Nadeln der Nadelwalze abzuheben.
Bei der vorliegenden Erfindung besteht der schalenförmige Schwenkkörper aus einem Zylindersegment mit glatter zylindrischer Oberfläche, das um eine horizontale Achse, vorzugsweise die Achse der Nadelwalze, verschwenkbar ist. Der Schwenkkörper kann beispielsweise mittels eines Schneckentriebs zwischen Nadelwalze und Teppichbahn so eingeschwenkt werden, daß der Teppich aus dem Nadeleingriff gehoben wird und dann auf der glatten Oberfläche des Segments läuft. Es ist nun möglich, den Teppich zu richten und anschließend das Segment wieder auszuscheren, so daß sich der gerichtete Teppich wieder einnadelt.
Die Zeichnung zeigt schematisch ein Ausführungsbeispiel der Erfindung.
Die in den F i g. 1 und 2 dargestellte Nadelwalze 1 befindet sich an der Einlaufseite einer nicht dargestellten Maschine zur Behandlung von Teppichbahnen 3, beispielsweise an der Einlaufseite einer Appreturmaschine. Die Teppichbahn 3 wird über eine Leitwalze 4 und über die Nadelwalze 1 der Maschine zugeführt. Vor der Nadelwalze befindet sich ein Laufsteg 5, von dem aus der Arbeiter den Teppich 3 richten kann. Auf den Achszapfen 6 der Nadelwalze 1 ist ein Ausnadelsegment 2 verschwenkbar so gelagert, daß es, wie F i g. 2 zeigt, unter die Teppichbahn 3 geschwenkt werden kann, wodurch diese aus dem Nadeleingriff gehoben wird. Der Teppich läuft dann auf der glatten zylindrischen Oberfläche des Ausnadelsegments und kann von dem Laufsteg 5 aus gerichtet werden, bevor er durch Ausscheren des Segments wieder auf der Nadelwalze aufgenadelt wird.
Für das Verschwenken des Ausnadelsegments können besondere Antriebsvorrichtungen, beispielsweise Schneckengetriebe, vorgesehen sein. Die Nadelwalze selbst wird vorzugsweise vom Hauptantrieb der Appreturmaschine angetrieben, und zwar so, daß mit Hilfe eines Variators ihre Drehzahl beliebig geregelt werden kann. Es ist daher möglich, den Teppich wahlweise mit hoher oder niedriger Spannung der Appreturmaschine gleichmäßig zuzuführen.
Die Ausnadelvorrichtung kann in verschiedener Hinsicht abgeändert werden. Beispielsweise kann das Ansnadelsegment auch um eine Achse verschwenkbar sein, die nicht mit der Drehachse der Nadelwalze zusammenfällt, also z. B. seitlich neben der Drehachse der Nadelwalze liegt.
Die erfindungsgemäße Richtvorrichtung ist nicht auf Appreturmaschinen beschränkt, obwohl sie hierfür besonders vorteilhaft ist. Sie kann überall dort verwendet werden, wo Gewebebahnen beschichtet werden mit dem Zweck, Schuß und Kette gegeneinander zu fixieren.

Claims

Patentansprüche: 1. Hilfsvorrichtung für das Richten von Teppichen oder anderen textilen Bahnen, insbesondere an Appreturmaschinen, bei denen die Bahn über eine Nadelwalze der Üaschine zugeführt wird, dadurch gekennzeichnet, daß der Nadelwalze (1) ein schalenförmiger Schwenkkörper (2) zugeordnet ist, der von unten in den Raum zwischen Bahn (3) und Nadelwalze (1) so weit einschwenkbar ist, daß die Bahn (3) vollständig aus dem Nadeleingriff der Nadelwalze (1) abgehoben wird.
2. Hilfsvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der schalenförmige Schwenkkörper (2) aus einem Zylindersegment mit glatter zylindrischer Oberfläche besteht, das um eine horizontale Achse schwenkbar ist.
3. Hilfsvorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der schalenförmige Schwenkkörper (2) um die Achse (6) der Nadelwalze (1) schwenkbar ist.
4. Hilfsvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, gekennzeichnet durch einen Schneckentrieb als Schwenkantrieb für den Schwenkkörper (2). In Betracht gezogene Druckschriften: Französische Patentschrift Nr. 350 767; USA.-Patentschrift Nr. 1978 989.