DE1225168B - Verfahren zur Herstellung von Benzolsulfonsaeurephenylestern - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von BenzolsulfonsaeurephenylesternInfo
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- C07—ORGANIC CHEMISTRY
- C07C—ACYCLIC OR CARBOCYCLIC COMPOUNDS
- C07C323/00—Thiols, sulfides, hydropolysulfides or polysulfides substituted by halogen, oxygen or nitrogen atoms, or by sulfur atoms not being part of thio groups
Description
BUNDESREPUBLIK DEUTSCHLAND
DEUTSCHES
PATENTAMT
Int. Cl.:
C 07 c
Deutsche KL: 12 ο-23/03
Nummer: 1 225 168
Aktenzeichen: F 45583 IV b/12 ο
Anmeldetag: 20. März 1965
Auslegetag: 22. September 1966
Die vorliegende Erfindung betrifft neue Benzolsulfonsäure-phenylester,
welche akarizide Eigenschaften haben, sowie Verfahren zu ihrer Herstellung.
Es ist bereits bekanntgeworden, daß man Diäthylp-nitrophenyl-thiophosphat
zur Bekämpfung von Milben verwenden kann. Dieser Stoff hat in der Praxis eine ganz erhebliche Bedeutung erlangt.
Es wurde gefunden, daß die neuen Benzolsulfonsäure-phenylester
der Formel
(Π)
in welcher A für Wasserstoff oder ein Äquivalent eines Metalls steht und R die oben angegebene Bedeutung
hat, mit Benzolsulfonsäurehalogeniden der Formel
HaISO2 -
(III) Verfahren zur Herstellung von
Benzolsulfonsäurephenylestern
Benzolsulfonsäurephenylestern
IO
(I)
in welcher R für gegebenenfalls durch Halogen substituiertes Alkyl oder gegebenenfalls durch Halogen
substituiertes Cycloalkyl steht und Ri für Wasserstoff oder Halogen steht, starke akarizide Eigenschaften
aufweisen.
Diese erhält man, wenn man in an sich bekannter Weise Phenole der allgemeinen Formel
in welcher Hai für Halogen steht und Ri die oben
angegebene Bedeutung hat, gegebenenfalls in GeAnmelder:
Farbenfabriken Bayer Aktiengesellschaft,
Leverkusen
Als Erfinder benannt:
Dr. Wilhelm Sirrenberg, Sprockhövel (Westf.);
Dipl.-Landw. Dr. Günter Unterstenhöfer,
Opladen;
Dr. Ingeborg Hammann, Köln
genwart von säurebindenden Mitteln umsetzt. Es ist als überraschend zu bezeichnen, daß die erfindungsgemäßen
Wirkstoffe eine höhere akarizide Wirkung aufweisen als das vorbekannte Diäthyl-p-nitrophenyl-thiophosphat.
Die Wirkstoffe stellen somit eine Bereicherung der Technik dar.
Verwendet man 4-Methylmercaptophenol und
Benzolsulfosäurechlorid als Ausgangsstoffe und führt die Umsetzung in Gegenwart von Natriumhydroxyd
durch, so kann der Reaktionsablauf durch das folgende Formelsehema wiedergegeben werden:
CH3S
OH + ClSO2
NaOH CH3S
OSO2
(IV)
Die als Ausgangsstoffe verwendbaren Phenole sind durch die obige Formel II eindeutig charakterisiert.
In dieser Formel steht R vorzugsweise für Alkyl mit 1 bis 5 C-Atomen, wie Methyl, Äthyl, Propyl, Isobutyl
und Pentyl. Diese Reste können durch Halogen substituiert sein, also durch Brom und Jod, insbesondere
durch Chlor und Fluor. R steht weiterhin vorzugsweise für Cycloalkyl mit 5 bis 8 C-Atomen,
wie Cyclophenyl, Cyclohexyl und Cyclooctyl. Diese Cycloalkylreste können in gleicher Weise substituiert
sein wie die Alkylreste.
A steht vorzugsweise für ein Äquivalent eines Alkalimetalls, insbesondere Kalium und Natrium.
sowie eines Erdalkalimetalls, insbesondere Magnesium, Kalzium und Barium.
Die als Ausgangsstoffe verwendeten Benzolsulfonsäurehalogenide sind durch die Formel III eindeutig
charakterisiert. In dieser Formel steht Hai vorzugsweise für Chlor und Brom. Ri steht vorzugsweise für
Wasserstoff sowie Fluor, Jod und insbesondere Chlor und Brom.
Die als Ausgangsstoffe verwendeten Phenole und Benzolsulfonsäurehalogenide sind bekannt.
Als Verdünnungsmittel kommen Wasser sowie alle inerten organischen Lösungsmittel in Frage. Hierzu
gehören Kohlenwasserstoff, wie Benzol, Toluol.
609 667/434
Xylol und Benzin, sowie halogenierte Kohlenwasserstoffe,
wie Chlorbenzol, aber auch Äther, wie Diäthyläther und Dioxan, Dipropyläther und Tetrahydrofuran,
Ketone, wie Diäthyl-methyl-äthyl-keton
und Cyclopentanon. Es können auch Mischungen der vorgenannten Verdünnungsmittel verwendet werden.
Als Säurebinder können alle üblichen Säurebindungsmittel verwendet werden. Beim Arbeiten
im wäßrigen Medium verwendet man zweckmäßigerweise Alkalihydroxyde, wie Kaliumhydroxyd oder
Natriumhydroxyd, sowie Alkalicarbonate, wie Kaliumcarbonat und Natriumcarbonat. Beim Arbeiten
in organischen Lösungsmitteln verwendet man zweckmäßigerweise Amine, wie Pyridin, Picolin, Lutidin,
Dimethylanilin, Diäthylanilin, Trimethylamin und Triäthylamin.
Die Reaktionstemperaturen können in einem größeren Bereich variiert werden, da die erfindungsgemäßen
Stoffe stabile Verbindungen darstellen. Im allgemeinen arbeitet man zwischen 20 und 1500C.
Diese Temperaturen können jedoch auch über- oder unterschritten werden.
Bei der Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens setzt man zweckmäßig die Ausgangsstoffe
in etwa äquimolaren Verhältnissen ein. Abweichungen von diesen Verhältnissen sind jedoch möglich.
Die Dosierung der säurebindenden Hilfsstoffe erfolgt ebenfalls äquimolar, bezogen auf die entsprechende
Menge Halogenwasserstoffsäure. Ein Überschuß bis zu 0,2 Mol der Säurebindungsmittel kann zweckmäßig
sein. Beim Einsatz von Pyridin und verwandten Verbindungen als Säurebinder können diese
gleichzeitig als Verdünnungsmittel verwendet werden.
Die Aufarbeitung des Reaktionsgemisches erfolgt in üblicher Weise, z. B. durch Destillation oder Umkristallisieren.
Es ist auch möglich, die erfindungsgemäßen Stoffe in organischen Lösungsmitteln zu
lösen und die Reinigung durch Ausschütteln mit wäßrigen Alkalihydroxydlösungen vorzunehmen. Dabei
wird überschüssiges oder nicht umgesetztes Alkylmercaptophenol
als Phenolat gelöst und eventuell noch vorhandenes Sulfonsäurehalogenid verseift und
gelöst. Bei schwer hydrolysierbaren Sulfonsäurehalogeniden muß bei etwas erhöhter Temperatur
gearbeitet werden. Die Ester können so leicht gereinigt werden.
Die erfindungsgemäßen Stoffe weisen bei geringer Warmblütertoxizität und Phytotoxizität starke akarizide
Wirkungen auf. Die Wirkungen setzen schnell ein und halten lange an. Sie können deshalb mit
gutem Erfolg zur Bekämpfung von Milben (Acarina) verwendet werden. Die Wirkstoffkonzentrationen
liegen im allgemeinen zwischen 0,005 und 5 Gewichtsprozent, vorzugsweise zwischen 0,001 und 3 Gewichtsprozent.
Bei den Milben sind besonders wichtig die Spinnmilben (Tetranychidae), wie die gemeine Spinnmilbe
(Tetranychus urticae), die Obstbaumspinnmilbe (Paratetranychus pilosus), Gallmilben, wie die Johannisbeergallmilbe
(Eriophyes ribis), und Tarsonemiden, wie Tarsonemus pallidus, und Zecken.
Die erfindungsgemäßen Wirkstoffe sind nicht nur gegen die Milben selbst, sondern gegen deren Eier
und Larven sehr wirksam:
Beispiel A
Tetranychus-Test
Tetranychus-Test
Lösungsmittel:
3 Gewichtsteile Dimethylformamid,
Emulgator:
Emulgator:
1 Gewichtsteil Alkylarylpolyglykoläther.
Zur Herstellung einer zweckmäßigen Wirkstoffzubereitung vermischt man 1 Gewichtsteil Wirkstoff
mit der angegebenen Menge Lösungsmittel, das die angegebene Menge Emulgator enthält, und verdünnt
das Konzentrat mit Wasser auf die gewünschte Konzentration.
Mit der Wirkstoffzubereitung werden Bohnenpflanzen (Phaseolus vulgaris), die ungefähr eine Höhe
von 10 bis 30 cm haben, tropfnaß besprüht. Diese Bohnenpflanzen sind stark mit allen Entwicklungsstadien der gemeinen Spinnmilbe (Tetranychus
urticae) befallen.
Nach den angegebenen Zeiten wird die Wirksamkeit der Wirkstoffzubereitung bestimmt, indem man
die toten Tiere auszählt. Der so erhaltene Abtötungsgrad wird in Prozent angegeben. 100% bedeutet, daß
alle Spinnmilben abgetötet wurden, 0% bedeutet, daß keine Spinnmilben abgetötet wurden.
Wirkstoffe, Wirkstoffkonzentratione^Auswertungszeiten
und Resultate gehen aus der nachfolgenden Tabelle hervor:
Pflanzenschädigende Milben
Wirkstoffe
Abtötungsgrad in %
nach 8 Tagen
nach 8 Tagen
Diäthyl-p-nitrophenylthiophosphat (bekannt)
CH3S
O — SO2 ■
C2H5S ■
0,2
0,2
0,02
0,002
0,2
0,02
0,02
0,2
0,02
0,02
20
100
97
90
97
90
100
50
50
100
70
70
Fortsetzung
Wirkstoffe Wirkstoffkonzentration in °/o
Abtötungsgrad in % nach 8 Tagen
C2H5S
V-n-
0-SO2-0,2
0,02
0,02
0,2
0,2
0,02
0,02
100 90
100
98 70
CH3S
In 800 ecm Wasser werden 44 g (1,1 Mol) Natriumhydroxyd
gelöst. In die Lösung gibt man 140 g (1 Mol) p-Methylmercaptophenol und läßt % Stunde bei
6O0C rühren, bis das Phenol gelöst ist. Anschließend wird der Ansatz auf 20 bis 300C abgekühlt und bei
dieser Temperatur während einer halben Stunde eine Lösung von 177 g Benzolsulfochlorid in 100 ecm
Aceton zugetropft. Man rührt zur Vervollständigung der Reaktion weitere lx/2 Stunden bei 500C und läßt
dann unter Rühren erkalten. Dabei kristallisiert das zunächst als öl anfallende Produkt aus. Es wird
abgesaugt und mit Wasser neutral gewaschen. Das Rohprodukt besitzt einen Schmp. von 6I0C. Es wird
in Methanol umkristallisiert. Schmp. 640C, weiße Nadeln. Die Ausbeute ist fast quantitativ.
C2H5S
Beispiel 2
OSO2
OSO2
In 11 Benzol werden 154 g (1 Mol) 4-Äthyl-mercaptophenol
und 180 g Benzolsulfochlorid gelöst. In die Lösung tropft man 160 ecm Pyridin und läßt den
Ansatz 3 Stunden unter Rückfluß kochen. Nach dem Abkühlen wird vom ausgefallenen Pyridinhydrochlorid
abgesaugt und das Filtrat im Vakuum eingeengt. Der Rückstand wird destilliert. Kp.o.oimm
172°C; ηf = 1,5872; Ausbeute 235 g (80% der
Theorie).
In analoger Weise kann man die folgenden Verbindungen herstellen:
CH3S
O —SO2
40
45
55
ni-Methylmercaptophenyl-benzolsulfosäureester,
nf = 1,5992;
p-Äthylmercaptophenyl-p-chlorbenzolsulfosäureester,
nf = 1,5968;
CH3S
m-Methylmercaptophenyl-p-chlorbenzolsulfosäureester,
nf = 1,6095.
Claims (1)
- Patentanspruch:Verfahren zur Herstellung von Benzolsulfonsäure - phenylestern, dadurch gekennzeichnet, daß man in an sich bekannter Weise Phenole der allgemeinen FormelOA(Π)SRin welcher A für Wasserstoff oder ein Äquivalent eines Metalls steht und R für gegebenenfalls durch Halogen substituiertes Alkyl oder gegebenenfalls durch Halogen substituiertes Cycloalkyl steht, mit Benzolsulfonsäurehalogeniden der FormelHaISO2Ri(ΙΠ)in welcher Hai für Halogen steht und Ri für Wasserstoff oder Halogen, gegebenenfalls in Gegenwart von säurebindenden Mitteln umsetzt.
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