DE1222824B - Patronengurt fuer automatische Waffen - Google Patents

Description

BUNDESREPUBLIK DEUTSCHLAND

DEUTSCHES

PATENTAMT

AUSLEGESCHRIFT

Int. CL:

Nummer:
Aktenzeichen:
Anmeldetag:
Auslegetag:

F07f

Deutsche Kl.: 72 d-10/01

1 222 824
R35709Ic/72d

19. Juli 1963
11. August 1966

Die Erfindung bezieht sich auf einen Patronengurt für automatische Waffen, bestehend aus einzelnen, gleichartigen Gurtgliedern, die einerseits einen kugelartigen Kuppelzapfen und andererseits zwei den Kuppelzapfen des folgenden Gurtgliedes umschließende schalenartige Pfannen tragen.

Bei den bisher bekannten Zerfallgurten, die — je nach der Verbindung der einzelnen Gurtglieder untereinander — als Scharnier- oder als Hakengurte bezeichnet werden, verbleibt jeweils ein leeres Gurtglied bzw. Gurtkralle an dem restlichen Gurt, wenn dieser bei einer Feuerunterbrechung aus dem Gurtzuführer der Waffe herausgezogen wird. Solche leeren Gurtglieder oder Gurtkrallen bedürfen komplizierter Vorrichtungen innerhalb des Gurtzuführers der Waffe, um ein einwandfreies Be- und Entladen eines Gurtes zu gewährleisten und zu verhindern, daß das leere Glied in den Lademechanismus der Waffe gelangt. Die bekannten Zerfallgurte werden aus diesem Grunde auch der Forderung nach einem schnellen Be- und Entladen der Gurtzuführer nicht immer gerecht, um schnellstens verschiedene Munitionsarten verschießen zu können. Hierzu muß der in den Gurtzuführer eingeführte Gurt entfernt und durch einen anderen Gurt ersetzt werden. Außerdem soll der Gurt auch eine gute Schichtung ermöglichen, um einen möglichst großen Munitionsvorrat in unmittelbarer Nähe der Waffe vorrätig halten zu können.

Ein diesen Forderungen gerecht werdender Zerfallgurt aus einzelnen, gleichartigen Gurtgliedern wird nun gemäß der Erfindung dadurch geschaffen, daß er als Zerfallgurt ausgebildet ist, das einzelne Gurtglied zwei kreisförmige Klammern für die Patronenaufnahme aufweist, die durch einen brückenartigen Steg miteinander verbunden sind, wobei der Steg einen Kuppelzapfen trägt und die Klammern je eine Pfanne, und daß die beiden Klammern, deren Längsmittelachsen bei nicht eingeführter Patrone divergieren, durch die eingeführte Patrone spannbar sind, wodurch die beiden schalenartigen Pfannen den kugelartigen Kuppelzapfen des benachbarten Gurtgliedes umfassen.

Es ist bereits ein aus einzelnen gleichartigen Gurtgliedern bestehender Patronengurt bekanntgeworden, bei dem die Gurtglieder einerseits einen kugelartigen Kuppelzapfen und andererseits zwei den Kuppelzapfen des folgenden Gurtgliedes umschließende schalenartige Pfannen tragen. Dieser Gurt ist aber kein Zerfallgurt, dessen Glieder durch die Patronen selbst zusammengehalten werden. Der Forderung nach einem schnellen Gurtwechsel wird dieser bekannte Gurt somit nicht gerecht.

Patronengurt für automatische Waffen

Anmelder:

Rheinmetall G. m. b. H.,
Düsseldorf, Ulmenstr. 125

Als Erfinder benannt:
Hans-Georg Schallehn, Kassel

*5 Weitere Einzelheiten der Erfindung sind in der Beschreibung eines in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiels erläutert. Es zeigt
F i g. 1 einen Gurtabschnitt in Draufsicht,
F i g. 2 eine Ansicht nach II-II in F i g. 1,

so F i g. 3 einen Schnitt nach III-III in F i g. 2.

Die Gurtglieder weisen — in der Längsachse der Patrone gesehen — zwei in Abstand voneinander angeordnete, etwa halbkreisförmige Klammern 1 auf, die durch einen seitlich angeordneten, brückenartigen Steg 2 miteinander verbunden sind. Wie in F i g. 1 links zu erkennen ist, ist der die Klammern verbindende Steg 2 etwas nach außen gekrümmt, so daß die Längsmittelachsen der Klammern — bei nicht eingeführter Patrone — einen Winkel zueinander bilden. Beim Einführen einer Patrone in das Gurtglied wird die Krümmung des Steges 2 jedoch aufgehoben. An der Oberseite der Klammern sind zueinander gerichtete, abgekröpfte Laschen 3 vorgesehen, die zur Führung und Halterung in dem Gurtzuführer dienen.

Zwei etwa rechtwinklig gebogene Halteleisten 4 sind durch eine Ausnehmung des brückenartigen Steges 2 hindurchgeführt und an dessen Innenseite befestigt. Außenseitig tragen diese Halteleisten einen kugelartigen Kuppelzapfen 5, den sie zum Teil umfassen.

Der Kuppelzapfen 5 kann entweder massiv sein oder auch aus zwei Kugelhalbschalen bestehen, die anschließend durch geeignete Maßnahmen, z. B. Schweißen miteinander verbunden sind.
An der dem Kuppelzapfen 5 gegenüberliegenden Seite sind an den Klammern 1 schalenartige Pfannen 6 in einem solchen Abstand voneinander angeordnet, daß sie bei in die Klammern eines Gurtgliedes eingeführter Patrone 7 den kugelartigen Kuppelzapfen 5 zu umfassen vermögen. Kuppelzapfen 5 und Pfannen 6 bilden auf diese Weise eine allseitig gelenkige Verbindung der Gurtglieder. Der Grad der Gelenkigkeit läßt sich durch entsprechende Gestal-

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rung und Bemessung der Pfannen 6 bzw. der Halteleisten 4 beeinflussen. Wie in der Zeichnung zu erkennen ist, sind die Halteleisten 4 rechteckig ausgebildet und ihre größte Höhe entspricht etwa dem Durchmesser des Kuppelzapfens 5. Auf diese Weise finden die Kanten der Pfannen 6 an den Halteleisten ein Widerlager, wenn die Gurtglieder gegeneinander verdreht werden. Falls jedoch in Sonderfällen eine Verdrehung um 360° wünschenswert sein sollte, so läßt sich dies in einfacher Weise dadurch erreichen, daß die Halteleiste im Bereich der Kugel beispielsweise einen kreisförmigen Querschnitt aufweist.

Wie ebenfalls aus der Zeichnung zu ersehen ist, erlaubt die erfindungsgemäße Kugelgelenkverbindung der Gurtglieder eine sehr große Beweglichkeit sowohl in der Gurtebene als auch senkrecht zu dieser, wobei insbesondere letztere eine gute Schichtung des Gurtes ermöglicht.

Beim Andrücken einer Patrone aus dem Gurtglied öffnen sich die Pfannen 6 infolge der in dem Steg 2 ao vorhandenen Spannung (s. F i g. 1, links), wodurch die Verbindung zu dem nächsten Gurtglied gelöst wird.

Claims (4)

Patentansprüche:

1. Patronengurt für automatische Waffen, bestehend aus einzelnen, gleichartigen Gurtgliedern, die einerseits einen kugelartigen Kuppelzapfen und andererseits zwei den Kuppelzapfen des folgenden Gurtgliedes umschließende schalenartige Pfannen tragen, dadurch gekennzeichnet, daß er als Zerfallgurt ausgebildet ist, daß das einzelne Gurtglied zwei kreisförmige Klammern (1) für die Patronenaufnahme aufweist, die durch einen bfückenartigen Steg (2) miteinander verbunden sind, wobei der Steg (2) den Kuppelzapfen (5) trägt und die Klammern (1) je eine Pfanne (6), und daß die beiden Klammern (1). deren Längsmittelachsen bei nicht eingeführtei Patrone divergieren, durch die eingeführte Patrone spannbar sind, wodurch die beiden schalenartigen Pfannen (6) den kugelartigen Kuppelzapfen (5) des benachbarten Gurtgliedes umfassen.

2. Patronengurt nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der kugelartige Kuppelzapfen (5) mittels gebogener Halteleisten (4) an dem Gurtglied- befestigt ist.

3. Patronengurt nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Halteleisten (4) durch eine Ausnehmung in dem die Klammern (1) verbindenden Steg (2) hindurchgeführt und an dessen Innenseite befestigt sind.

4.. Patronengurt nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Halteleisten (4) den kugelartigen Kuppelzapfen (5) derart zum Teil umfassen, daß sie eine Begrenzung des Verdrehungswinkels bilden.

In Betracht gezogene Druckschriften:
Britische Patentschrift Nr. 571 430.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen

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